SicherBaldRockstar
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Ich denke gerade an das, was uns unsere Deutschlehrerin damals immer eingeprügelt hat, wenn einer von uns der Meinung war, die ultimative Erklärung für irgendwas gefunden zu haben: "Monokausal ist nicht!"
Vermutlich kann nicht nur ein einziger Grund für eine derart schwerwiegende Misere eines gestandenen Unternehmens verantwortlich sein und jeder von uns hat unter'm Strich irgendwo nicht Unrecht. Es liegt wahrscheinlich an einem ungünstigen Zusammenkommen mehrerer Faktoren wie
- Missmanagement
- stärker gewordene Konkurrenz in Fernost
- nachlassende Qualitätsstandards
- geringere Verfügbarkeit hochwertiger, lange gelagerter Hölzer
- übergeordnete, gesamtwirtschaftliche Faktoren (wie z.B. ein Aussterben der ursprünglichen Zielgruppe)
Die Punkte können sich durchaus auch gegenseitig bedingen und verstärken. Hölzer können knapper (und somit teurer) werden, wenn China verstärkt anfragt. Umsätze können mit steigenden Rohstoffpreisen sinken, Gewinne ebenfalls. Mit sinkenden Gewinnen muss irgendwo eingespart werden, die Geschäftsführung entscheidet sich für Kürzungen in der Qualitätssicherung. Daraufhin laufen einige Kunden weg, sind unzufrieden, wodurch der kurzzeitig erzielte Mehrgewinn doch wieder sinkt. Auf dem Imageschaden bleibt man sitzen.
Ich glaube, es ist ganz im Allgemeinen (nicht nur im Gitarrenbau) ein Problem, wenn Niedriglohnländer anfangen, Produkte in einer mit westlichen Standards vergleichbaren Qualität zu verkaufen. Ich kann mich erinnern, dass asiatische Produkte in den 90er Jahren noch als billiger Schrott verschrien waren. Ich höre meinen Vater noch über den Fehlkauf eines nagelneuen Mitsubishis fluchen, das müsste so ca. 1991 gewesen sein. Heute laufen Toyota und KIA uns den Rang ab und wir zehren immer noch von unserem "Made in Germany"-Pathos, obwohl unsere Autos schon längst nicht mehr in Deutschland produziert werden, bestenfalls noch endmontiert.
Heute kann man auch hier im Musikerboard gut feststellen, dass die Leute Produkte aus Fernost keineswegs mehr pauschal schlecht finden und immer häufiger in Zweifel ziehen, ob sich das "Made in USA"-Prädikat zum doppelten Preis wirklich noch lohnt. Ich habe ja gerade heute noch hier im Thread gehört, dass Epiphone keineswegs schlechte Gitarren baut.
Vermutlich kann nicht nur ein einziger Grund für eine derart schwerwiegende Misere eines gestandenen Unternehmens verantwortlich sein und jeder von uns hat unter'm Strich irgendwo nicht Unrecht. Es liegt wahrscheinlich an einem ungünstigen Zusammenkommen mehrerer Faktoren wie
- Missmanagement
- stärker gewordene Konkurrenz in Fernost
- nachlassende Qualitätsstandards
- geringere Verfügbarkeit hochwertiger, lange gelagerter Hölzer
- übergeordnete, gesamtwirtschaftliche Faktoren (wie z.B. ein Aussterben der ursprünglichen Zielgruppe)
Die Punkte können sich durchaus auch gegenseitig bedingen und verstärken. Hölzer können knapper (und somit teurer) werden, wenn China verstärkt anfragt. Umsätze können mit steigenden Rohstoffpreisen sinken, Gewinne ebenfalls. Mit sinkenden Gewinnen muss irgendwo eingespart werden, die Geschäftsführung entscheidet sich für Kürzungen in der Qualitätssicherung. Daraufhin laufen einige Kunden weg, sind unzufrieden, wodurch der kurzzeitig erzielte Mehrgewinn doch wieder sinkt. Auf dem Imageschaden bleibt man sitzen.
Ich glaube, es ist ganz im Allgemeinen (nicht nur im Gitarrenbau) ein Problem, wenn Niedriglohnländer anfangen, Produkte in einer mit westlichen Standards vergleichbaren Qualität zu verkaufen. Ich kann mich erinnern, dass asiatische Produkte in den 90er Jahren noch als billiger Schrott verschrien waren. Ich höre meinen Vater noch über den Fehlkauf eines nagelneuen Mitsubishis fluchen, das müsste so ca. 1991 gewesen sein. Heute laufen Toyota und KIA uns den Rang ab und wir zehren immer noch von unserem "Made in Germany"-Pathos, obwohl unsere Autos schon längst nicht mehr in Deutschland produziert werden, bestenfalls noch endmontiert.
Heute kann man auch hier im Musikerboard gut feststellen, dass die Leute Produkte aus Fernost keineswegs mehr pauschal schlecht finden und immer häufiger in Zweifel ziehen, ob sich das "Made in USA"-Prädikat zum doppelten Preis wirklich noch lohnt. Ich habe ja gerade heute noch hier im Thread gehört, dass Epiphone keineswegs schlechte Gitarren baut.