Außer feedback reduction, sehe ich nicht was ich vermissen würde?
Die Aufgabe eines System Controllers ist nicht die Feedbackunterdrückung sondern die Signalanpassung für das darüber gespeiste Lautsprechersystem.
Man kann es quasi wie den RIAA Entzerrer für Plattenspieler betrachten, nur eben umgekehrt herum. Du passt das Signal an, damit es über die Box auch so klingt wie es der Hersteller sich gedacht hat.
Schauen wir uns mal an was Seeburg so als eine der Vorgaben für die A4 macht: (Quelle findest du
hier)
#A4 Flat
Version 1
fullrange
gain 0dB
phase nor
power 8R 250W 750W 32dB
rmstime 500ms
peaktime 50ms
hpf BW12 65Hz
peq 65Hz Q2 +3dB
peq 155Hz Q2 -2dB
peq 620Hz Q3 +2dB
peq 1.2kHz Q3 -2dB
peq 2.1kHz Q4 +3dB
peq 3.5kHz Q2 -2.5dB
hshelf 6 5kHz +2dB
Du siehst, da sind, neben Limiterangaben usw, einige Filter gesetzt (die habe ich rot hervorgehoben), also genau genommen ien Hipass, 6 PEQ mit Glockencharakteristik und ein Highshelf.
Für den GSub 1501 sieht das dann z.B so aus:
#GSub1501 100Hz
Version 1
sub
gain +6db
phase nor
power 8R 800W 2400W 32dB
rmstime 1000ms
peaktime 100ms
hpf BW12 43Hz
lpf LR24 90Hz
peq 43Hz Q2 +3dB
peq 80Hz Q3 +1dB
peq 240Hz Q5 -3dB
Du siehst auch hier wird einiges getan um das Optimum herauszuholen.
Es gab mal eine Zeit als man Boxen noch für den Betrieb ohne Controller gebaut hat, da hat man dann mit mechanischen und elektrischen Mitteln, akustisch durchdachtes Gehäusedesign, höchstwertige passiven Frequenzweichen und später auch aktive Frequenzweichen, so wie hochwertig gebaute analoge Filter gearbeitet um den möglichst besten Sound hinzubekommen. Gute analoge Filter, vor allem parametrische, gingen damals deutlich ins Geld und auch heute kriegt man mehrbandige parametrische Filter nicht für einen Pappenstiel. (hier ein
Beispiel) Auch Limiter wollen analog mit sehr guten Komponenten gebaut sein, damit sie keinen klanglichen Mist bauen. Verwendet man nämlich analoge Komponenten von minderer Qualität, dann hört man das recht schnell. Graphische EQs z.B sind analog immer ein Problem, da das Signal ja quasi in mehrere Bänder zerlegt wird und danach wieder zusammengebastelt. Selbst hochwertige EQs richten da einen nicht unerheblichen Schaden an. Und da haben wir noch nicht mal um so dinge wie Anpassung der Laufzeiten der Speaker zueinander geredet.
Dagegen ist das Berechnen von Filtern und dynamischen Komponenten in einem DSP eine der einfachsten Aufgaben. Und die Latenz ist bei derlei Geräten mit inter einer Millisekunde vernachlässigbar angesichts der Schallgeschwindigkeit zwischen Boxen und Ohren. Daher sind auch diese digitalen Controller vergleichsweise um ein vielfaches günstiger und besser zu bauen als die analogen Gegenstücke.
Es macht also keinen Sinn sich hochwertige Boxen zu besorgen und dann nicht die Maßnahmen zu ergreifen, die der Hersteller vorgesehen hat, damit sie auch hervorragend klingen.