Schweizer Musikerstammtisch

Ich lese hochinteressiert hier mit, mich interessiert Eure Meinung, also sozusagen die Meinung der ganz normalen Leute :)




Lim, Du könntest eigentlich den Threadtitel mal wieder anpassen ;)
 
Wirklich treffend deine Meinung, Rickenslayer.

Wer hat denn die "Probleme" mit der Zuwanderung? ZH, GE, BS. Und dort wurde NEIN gestimmt. TI ist Sonderfall und in AI etc. will keiner auch nur tot über'm Zaun hängen und DORT gibt's ein dickes JA.
Es ist doch sowieso interessant, dass die Leute die viel mit Ausländern zu tun haben (Stadt) tendenziell nein stimmen als diejenigen die auf dem Land wohnen und kaum Kontakt haben. Wahrscheinlich stopfen die sich zum Teil einfach mit Blick und SVP Propaganda voll und geben ihren konservativen Lebensstil brav weiter.

Tja, immer schön von der EU profitieren aber nichts geben. Der EU scheints zu reichen, wir sind abhängig... jetzt wirds eng.

Übrigens, Sätze die ich nicht mehr hören kann:
"Ich bin ja kein Rassist, ABER...."
"Ich hab was gegen Ausländer die herkommen und nicht arbeiten. Achja und sie nehmen uns unsere Arbeitsplätze weg" :bang:
"Wenns ihnen nicht passen, sollen sie doch wieder dorthin wo sie hergekommen sind"
und viiiieles mehr. In diesem Sinne

 
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Aber ohne meine Frau hätte ich garantiert keinen Fuss in's Land gesetzt.
Genau deshalb funktioniert schon die Grundidee dieser Initiative nicht. Die SVP besitzt die Ignoranz, zu glauben, dass Ausländische Arbeitskräfte unter allen Umständen in ihr Ach-So-Tolles-Schweizerländle kommen werden, aber auf die Idee, dass Familienbindung nicht nur in der Schweiz existiert, kommt kein Schwein.


Der EU scheints zu reichen, wir sind abhängig... jetzt wirds eng.
Ich habe heute mit meinen Grosseltern gesprochen. Beide sind felsenfest davon überzeugt, dass die EU uns total entgegenkommen wird, weil "die uns ja brauchen, weil wir auch so viel in Griechenland pumpen". Schön wärs...

Meine schon oben erwähnten Grosseltern wohnen paradoxerweise auf dem Land und leben ernsthaft in dem Glauben, sie würden mit der Ja-Stimme die Staus um Weinfelden einschränken, weil "das sind doch sicher viele Ausländer", und "bei euch in Zürich hats doch auch so viele volle Trams, es gibt keine Arbeit und keine Wohnungen.... Oder?". Beide haben in den letzten 10 Wochen garantiert niemanden gesehen, der nicht seit mindestens zwei Generationen Schweizer ist. Ich möchte ihnen auch nichts vorwerfen. Ihr Votum ist verständlich, aber ich finds natürlich nicht so knorke... Denn genauso wie ich die "Probleme" mit den Ausländern tragen muss, muss ich die Probleme, die diese Abstimmung unter Umständen mit sich bringt, tragen.


Und ganz ehrlich:
Ich würde als Ausländer nicht hier arbeiten und/oder Leben wollen.
 
Hallo zusammen! :)

Hm ... also erstens finde ich es total übertrieben, dass in allen Medien der Teufel an die Wand gemalt wird. Und zweitens (und das hängt unweigerlich mit erstens zusammen) muss man das Stimmergebnis vom Sonntag wohl sehr vorsichtig und differenziert betrachten. Hier mal meine Überlegungen dazu.

  • Stichwort Stimmbeteiligung: Wie es Rickenslayer bereits angedeutet hat, hat eine knappe Mehrheit von 50.3% mit Ja gestimmt. Und das bei einer (hochgerechneten) Stimmbeteiligung von 56% der stimmberechtigten Bürger. Wer das kurz im Kopf überschlägt merkt, dass hier keinesfalls "die Schweiz" abgestimmt hat.
  • Genau so wenig abgestimmt hat "das SVP-Wahlvolk", wie teilweise argumentiert wird. Denn die SVP-Wähler in der Schweiz erreichen keine Mehrheit. Wer hat also noch mit Ja gestimmt?
  • Ja gestimmt hat vor allem die Deutschschweiz, während die Westschweiz (ganzheitlich) mit Nein gestimmt hat. Zurecht fühlt man sich an 1992 erinnert und die Wut im Bauch der Welschen kann ich nur zu gut verstehen. Zum Sprachgefälle kommt das Stadt-/Landgefälle dazu. Stadtferne Gebiete mit geringem Ausländeranteil stimmten tendenziell eher mit Ja. Nichts Neues.
  • Was bedeutet "Kontingente"? Es bedeutet nicht "Abschottung", wie alle sagen, sondern eine kontrollierte Regelung der Einwanderung. Je nach dem, wie die Kontingente festgelegt werden, kann sich viel aber auch wenig ändern. Kontingente hatten wir übrigens bereits in den 90er Jahren. Nicht unerwähnt soll dabei bleiben, dass wir 2002 einen Höhepunkt in der Zuwanderung erreicht hatten, der mit der Personenreizügigkeit übrigens wieder abgenommen hat. Die Schweiz hat also nicht für einen grundsätzlich "Neuen Weg" gestimmt, sondern für ein Modell, das sie bereits einmal hatte. Dieses Modell pflegen übrigens noch andere Staaten. Ausserdem wurde noch nicht ausgehandelt, wie hoch die Kontingente sind, wie flexibel sie angepasst werden können und wie (aufwändig) sie bürokratisch umzusetzen sind.
  • Die teils heftigen Reaktionen sowohl in der Schweiz als auch im Ausland halte ich für völlig überzogen. Vieles was davon betroffen sein wird betrifft nicht die Einwanderung per se sondern Sektoren wie Bildung oder Umwelt, von welchen alle Seiten profitieren würden. Ich hoffe die EU handelt (trotz verständlichem Ärger) nicht affektiv, indem sie jetzt überstürzt sämtliche Dossiers schliesst.
  • In meinen Augen ist das Resultat primär eine Reaktion des Volkes, und kein Entscheid. Eine Reaktion auf die diffusen Gespräche mit der EU zum Beispiel, die Affäre um das Bankgeheimnis, der ausgeübte Druck auf unsere Grossbanken, unsere Industrie und das Drängen auf einen EU-Beitritt. Vor allem aber wiederspiegelt es in meinen Augen das Misstrauen in unsere Politiker, die sich geschlossen gegen die Initiative ausgesprochen hatten, jetzt aber überstimmt wurden. Sie werden nun (zumindest in dieser Hinsicht) zu unrecht die Verantwortung tragen und die Verhandlungen führen müssen. Kurzum: Die Ja-Stimmer fühlen sich unter Druck gesetzt und fürchten um ihr Hab und Gut.
  • Reaktionen aus dem Ausland: Die Reaktionen aus dem Ausland sind uneinheitlich, prinzipiell aber nicht negativ. Diplomatisch bedeckt hält sich selbstverständlich Brüssel, aber auch andere Staaten der EU. Zwischen den Zeilen ist jedoch vielfach auch Zustimmung zu lesen. Besonders beim EU-Stimmvolk in Kommentarzeilen und Blogs, das sich vielfach positiv gegenüber der Demokratie, der Zeichensetzung und dem "Mut" der Schweiz ausspricht. Schwer zu sagen, aber man munkelt, dass ein solches Abstimmungsergebnis auch im EU-Raum erzielt werden würde. Für dementsprechend verfehlt halte ich Aussagen, dass das Stimmergebnis der engstirnigen Schweizer Gesinnung gleich kommt und wir die Rosinen rauspicken würden. In meinen Augen geht es hierbei nämlich um menschliche Ängste und Verunsicherung, die keine (nationalen) Grenzen kennt.
  • Ausländerquote: Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich die Schweiz im internationalen Vergleich relativ hohe Ausländeranteile aufweist. Lediglich von Luxemburg werden wir übertroffen. Im Vergleich zu unseren direkten Nachbarstaaten wie Deutschland oder Österreich übertreffen wie sie um das zwei- oder gar dreifache. Selbstverständlich gilt hierbei zu erwähnen, dass wir vor allem in bildungsintensiven Sektoren viele ausländische Fachkräfte angestellt haben, was mich zur nächsten Überlegung bringt ...
  • Was bedeutet das Abwiegen von inländischen- vs. ausländischen Arbeitskräften? Die Initiative sieht unter anderem vor, dass primär inländische Arbeitskräfte bevorzugt werden sollen, sofern sie vorhanden sind. Diesbezüglich sind unterschiedliche Statements von Unternehmern zu lesen. Einige von ihnen erinnern sich an vergangene Zeiten, als wir bereits Kontingente hatten und meinten, dass diese "Hürde" einfach zu umgehen gewesen sei. Andere berichten, dass sie viele geeignete ausländische Arbeitskräfte verloren hätten, weil sie auf den Kontintengsentscheid der zuständigen Behörde hätten warten müssen. Klar ist jedoch, dass wir in der Schweiz definitiv zu wenig Fachkräfte haben, um den Bedarf vollständig zu decken. Kontingente auf Niedrigeinkommens-Sektoren zu konzentrieren halte ich für untolerierbar.
  • Gegner: Nicht unerwähnt lassen will ich, dass die Gegner der Initiative meiner Meinung nach mit ihren Argumenten völlig versagt haben. Allen voran unsere Wirtschaftsvertreter und die Gewerkschaften, die dem Schweizer Stimmvolk einhelliger hätte erklären müssen, was ausländische Arbeitskräfte für unser Land bedeuten. Die Schuld jetzt der SVP in die Schuhe zu schieben halte ich doch für sehr einfach.

Was mich aber am meisten ärgert ist die aktuelle Schwarzmalerei. Es gilt jetzt erst einmal, mit der EU den nötigen Spielraum für das Volksbegehren auszuhandeln. Laute Rufe der Rechten, dass der Bundesrat mit der sofortigen Aufnahme der Gespräche mit der EU Schwäche zeige, halte ich für komplett daneben. Es ist langsam aber sicher an der Zeit, den ewigen Grabenkampf zwischen der Schweiz und der EU zu beenden. Für mindestens so daneben halte ich, dass ausgerechnet unsere rechtspopulistischen Zyniker Köppel und Mörgeli als "Sprachrohr der Schweiz" nach Deutschland reisen. Und das, noch bevor der Bundesrat erste Gespräche mit Brüssel geführt hat.

Was die Abstimmung konkret für die Schweiz bedeuten wird bleibt abzuwarten. Ich persönlich glaube, dass sich die Sachlage weitaus nüchterner als momentan proklamiert darstellen wird, wenn sich der erste Nebel einmal gelichtet hat. Auch die erzürnten Ausländer in der Schweiz, die momentan zu Protesten aufrufen und sich von ihren Genossen verraten fühlen, werden sich hoffentlich beruhigen und nicht zusätzlich Öl in's Feuer giessen.
Ist der Gartenzwerg aber jetzt 30m hoch, ist das immer noch der eigenen Garten, in dem kann man machen, was man will. NUR werden jetzt die Nachbarn eben auch noch etwas dazu zu sagen haben.
Berechtigter Einwand. Es gilt jedoch erst auszuhandeln und abzuwarten, wie hoch der Gartenzwerg vom Sonntag denn effektiv ist. Ich persönlich bin zuversichtlich, dass die EU das Ergebnis differenziert zu betrachten weiss und wir nicht in die Enge getrieben werden. Das Abhängigkeitsverhältnis besteht ohnehin auf beiden Seiten gleichermassen. Die grossen Gewinner werden wir aber bestimmt nicht sein.

Was mich angeht:
Ich bin gebürtiger Schweizer, meine Mutter ist Österreicherin. Viele meiner österreichischen Verwandten wohnen in der Schweiz und auch ich bin oft in Österreich zugegen. Meine Freundin aus dem Vorarlberg wohnt in Wien ;) Von mir gab's ein Nein in die Urne.

Alles Liebe,

Lim
 
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Und ganz ehrlich:
Ich würde als Ausländer nicht hier arbeiten und/oder Leben wollen.

ah nein, das unterschreib' ich nicht. Ich als böser Deutscher (okay, ich bin Schwabe, somit sprachlich nah verwandt und inzwischen labere ich eh mehr oder weniger korrektes Schwiizerdüütsch, allenfalls mit schwäbisch gefärbter Aussprache) hatte NOCH NIE Probleme im Land, welche auf meine Herkunft zurückzuführen wären. Stress hatte ich nur in Basel und Lugano, wegen meines damaligen ZH Kontrollschildes :D Zürcher mögen sie da nicht so...

Auf hochdeutsch erfolgt oft ein Ekel-Reflex, das ist aber in meiner alten Heimat Württemberg genau so! Erinnert sich noch jemand an den doofen Werbeslogan von BW "wir können alles ausser Hochdeutsch"' Doof, aber wahr.

Ich bin ein bisschen auf der Welt rumgekommen und habe tagtäglich beruflich mit Menschen von nahezu überall her zu tun.
Es gibt auf diesem Planeten genau zwei Sorten von Menschen: Solche, die man brauchen kann und solche, die irgendwelche Defekte haben. Nationalität, Rasse, Geschlecht, Religion oder sexuelle Ausrichtung sind absolut belanglos.
Aber ist ist halt so: Wer gar nichts weiss und gar nichts kann, kann immer noch stolz darauf sein, ein <beliebige Nationalität einsetzen> zu sein. Das kann man ihm nicht nehmen, dass kann kein Ausländer je werden und so kann man sich einbilden, etwas ganz besonderes zu sein. Lasst die Leute in den Glauben, es nützt nichts. Schweizer sind nicht dümmer, nicht arroganter, nicht fremdenfeindlicher oder kontaktscheuer als andere Nationalitäten. Manche Dinge sind hier besser, manche schlechter als anderswo. Jeder hat persönlich in der Hand, wie er mit seinem Umfeld umgeht. So wird man auch in Gegenzug behandelt. Die Unbelehrbaren sind so und werden unbelehrbar bleiben. Lasst sie, die Karawane zieht weiter...

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[*]Ausländerquote: Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich die Schweiz im internationalen Vergleich relativ hohe Ausländeranteile aufweist. Lediglich von Luxemburg werden wir übertroffen. Im Vergleich zu unseren direkten Nachbarstaaten wie Deutschland oder Österreich übertreffen wie sie um das zwei- oder gar dreifache. Selbstverständlich gilt hierbei zu erwähnen, dass wir vor allem in bildungsintensiven Sektoren viele ausländische Fachkräfte angestellt haben, was mich zur nächsten Überlegung bringt ...

hihi, guck' Dir mal die Quote von Singapur oder den V.A.E. an. Wenn das so eine Rolle spielen würde, dann wäre dort Sodom und Gomorrah :D
Ausserdem nicht vergessen, wie schwierig eine Einbürgerung hier ist. 12 Jahre so oder so und schon ein simpler Kantonswechsel kann diese Frist um weitere 12 Jahre verlängern!
Ich habe einen Kollegen (D), der seit 23 Jahren ununterbrochen in der Schweiz lebt und sich noch immer nicht einbürgern lassen kann :mad:
 
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hihi, guck' Dir mal die Quote von Singapur oder den V.A.E. an. Wenn das so eine Rolle spielen würde, dann wäre dort Sodom und Gomorrah :D
Ich habe mich diesbezüglich auf den europäischen Raum bezogen. Sollte eigentlich klar sein ;)

Alles Liebe,

Lim
 
Dir vielleicht schon, aber was glaubst Du, wie oft ich schon "wir haben die weltweit absolut höchste Ausländerquote, mit Abstand, aber sowas von dermassen, kein anderes Land muss so viele Ausländer ertragen bla bla bla" gehört habe?
 
Dir vielleicht schon, aber was glaubst Du, wie oft ich schon "wir haben die weltweit absolut höchste Ausländerquote, mit Abstand, aber sowas von dermassen, kein anderes Land muss so viele Ausländer ertragen bla bla bla" gehört habe?
Klar, ich auch. Ist schlichtweg falsch. Punkt.

Alles Liebe,

Lim
 
Gut, das habe ich u.U. etwas zu pauschal gesagt. Ich würde jedenfalls nicht als orthodoxer Moslem (sagt man das so?) aus dem nahen Osten in einem Dorf in einem ländlichen Gebiet wohnen wollen. Als Deutscher oder Österreicher in einer Stadt, klar. Ich bin, nach dem gestrigen Gespräch hier bei meinen Grosseltern im schönen Thurgau geblieben. Und hier ist schon die Abneigung gegen Deutsche enorm gross, obwohl (oder gerade weil...) es in der ganzen Gde. Kemmental wahrscheinlich etwa 20 gibt^^.

Dir vielleicht schon, aber was glaubst Du, wie oft ich schon "wir haben die weltweit absolut höchste Ausländerquote, mit Abstand, aber sowas von dermassen, kein anderes Land muss so viele Ausländer ertragen bla bla bla" gehört habe

Und dann immer dieses "da wandert jedes Jahr die ganze Stadt St. Gallen ein, und das führt dann dazu, dass alle Trams so voll sind, und Wohnungen kriegt man ja auch keine mehr, gell? Und die Arbeitsplätze nehmen sie uns auch weg, darum haben wir so eine hohe Arbeitslosenquote. Also so isches doch ide Stadt, oder, Jascha? Weil das Stand ja in der SVP-Broschüre." Und diese scheinheiligen Sprüche so à la "Ich habe ja nichts gegen Ausländer, das sind alles liebi sieche, aber nur solange sie im Ausland bleiben."

'Tschuldigung, dass ich mich so aufrege, gerade, aber die politischen Diskussionen mit Opa machen mich einfach fertig.


Liebe Grüsse

Jascha
 
Naja ich schätze mal dass das in allen ländlichen Regionen die selbe Leier ist. Egal ob Schweiz oder Deutschland.
Und was das betrifft:
Macht Euch keinen Kopf darum. Obwohl die SVP nen Abstimmungssieg nachhause gefahren hat, ist und bleibt sie unser Rechter Flügel. Da gehören solche Schnapsideen einfach zum Parteiprogramm. ;) Kein Grund zur Sorge.

Alles Liebe,

Lim
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht Euch keinen Kopf darum. Obwohl die SVP nen Abstimmungssieg nachhause gefahren hat, ist und bleibt sie unser Rechter Flügel. Da gehören solche Schnapsideen einfach zum Parteiprogramm. ;) Kein Grund zur Sorge.
Genau DAS sollte doch einem Sorgen bereiten. Dass eine Partei des "rechten Flügels" mit solch Weltfremden Ideen die wohl grösste und einflussreichste Partei des Landes ist?!
 
Traurig ist, dass sich 50% aller Schweizer von diesen Angstmachkampagnen der SVP blenden lassen. Vor ein paar Jahren habe ich mich noch gefragt, wie dumm die Amis sein müssen, um George Bush ein zweites mal zu wählen. Dann kam die Minarettinitiative :D
 
Genau DAS sollte doch einem Sorgen bereiten. Dass eine Partei des "rechten Flügels" mit solch Weltfremden Ideen die wohl grösste und einflussreichste Partei des Landes ist?!
Das mag von den Wählerstimmen her vielleicht sein, aber:
Traurig ist, dass sich 50% aller Schweizer von diesen Angstmachkampagnen der SVP blenden lassen.
... das glaube ich eben nicht! Respektive: Die Initiative wurde meiner Meinung nach nicht angenommen, weil sie von der SVP stammt, sondern war Folge einer ganzen Kettenreaktion. Die ständigen Diskussionen um Bauland/Überbauungen, überfüllte Züge (neues Rollmaterial für die SBB), Anstieg der Arbeitslosenquote, Zweitwohnungen, "der böse Sawiris der ganz Andermatt überbaut", dann der ewige Disput mit der EU, den Grossbanken in Amerika, die Asyl- und Unterkunftsthematik, Ausbau des Strassennetzes und Erhöhung des Vignettenpreises und und und ... Das waren in den letzten paar Monaten eine ganze Menge negativer Schlagzeilen, die dem Bürger den Eindruck vermittelt haben:
- Unser Land ist zu klein, wir sind zu viele hier
- Die Preise explodieren
- Die EU & USA sagen uns, was wir zu tun haben.

... hört Euch mal um wenn Ihr mit den Leuten redet! Das sind genau die Grundängste, die hier jeder hat. Von der Einwanderungsinitiative verspricht man sich quasi, die Grenzen zu schliessen, um mal durchzuatmen. Völliger Irrglaube und völlig irrelevant, irgendwie aber nachvollziehbar. Denn es ist in der Tat viel Schei**e passiert die letzten Jahre.

Alles Liebe,

Lim
 
Der jüngste Artikel aus dem Bund/TA zum Thema MEI trifft es für mich ziemlich gut auf den Punkt. Endlich mal wieder ein etwas ruhigerer und sachlicherer Artikel, der es etwas nüchterner betrachtet. Insbesondere beleuchtet er die Tatsache, dass auch die EU-Bürger ein Auge auf ihre Regierung und damit ihre Einwanderungspolitik haben und die Verhandlungen mit der Schweiz auch im EU-Wahlkampf Signalwirkung haben könnten.

Alles Liebe,

Lim
 
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Ich hoffe einfach, dass mit Ecopop nicht ein echtes Desaster auf uns zukommt.
 
... oder wenn die Schweiz über die Personenfreizügigkeit abstimmen soll, wie es momentan mit Blick in die ferne Zukunft gemunkelt wird! :eek: Ich würde dem Stimmvolk zutrauen, dass es - gehetzt durch Presse und Politik - momentan zu allerhand Fehlentscheidungen fähig ist. Oder besser gesagt: "Befähigt wird" ...

Alles Liebe,

Lim
 
Das meiste wurde mittlerweile ja schon gesagt.
Ich für meinen Teil kann kaum glauben, dass die Angstmacherpolitk so reingehauen hat.

Ich bin mal gespannt, wie das jetzt umgesetzt wird. Wenn ich die letzten Tage beim Essen so die Gespräche an den Nachbartischen gehört habe, wusst ich echt nicht ob lachen oder Kopfnüsse verteilen sollte. Aussagen wie, "was 30% in den Spitäler und Pflege sind Ausländer?, was ist wenn die Weg sind?, hätte ich das gewusst..." oder "was das Erasmus ist gefährdet? hätte ich das gewusst..."
Tja vermutlich wird die Spitalpfelge und vor allem die die Pflege in den Altersheimen nicht billiger, wenn meine billigen Arbeitskräfte mehr da sind. Und von fehlenden Fachkräften ganz zu schweigen.

Ok im ernst glaube ich auch nicht, dass da jetzt in den nächster Zeit etwas wildes passieren wird.
Hoffe aber auf masochistische Art, dass "wir" darunter ein bisschen zu leiden haben, nur damit manchen Leuten die Augen aufgehen und merken, dass die Schweiz halt doch nicht, ein von allen angehimmeltes, selbstständiges, goldenes Land ist.

Ich denk viele haben wirklich nur aus Angst, oder falschem Nationalbewusstsein Ja gestimmt, ohne nur eine Sekunde an die Konsequenten gedacht zu haben. Ich behaupte mal, dass wenn die Abstimmung jetzt oder demnächst wiederholt werden würde, dass dann ein deutliche Ablehnung zustande käme. Einfach weil viele Ja Stimmer erst jetzt mit möglichen Negativen Konsequenzen konfrontiert werden.

Die Schuld jetzt den Linken oder Gewerkschaften zu geben, für zu wenig Gegen Propaganda, oder nur der SVP zu machen finde ich auch falsch. Jeder Bürger sollte sich selber informieren bevor er abstimmt. Auch deshalb bin ich über das ja überrascht. Normalerweise wirft der Grossteil des Wahlviehs einfach die Empfehlung des Bundesrates ein...

... edit:

aber so lange Ur-Schweizer wie der Iouri Podladchikov Medaillen für uns bei Olympia holen, ist ja alles i.o.
 
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