Schüchtern am Instrument

  • Ersteller EnforcerII
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2. Habe die richtige Sichtweise.
Konzentriere Dich darauf alles richtig zu machen und nicht darauf keine Fehler zu begehen. Das ist ein sehr großer Unterschied !

Klar die Einstellung ist sehr wichtig. Aber Punkt 2 liegt mir so nicht, da ich weder das eine noch das andere anstrebe.
Ich versuche einfach gut zu spielen, mit Spaß und Leidenschaft die Leute zu unterhalten. Denn wenn ich wirklich
Spaß habe, hat es das Publikum auch. Das es dabei auch Ecken und Kanten gibt, finde ich gehört einfach dazu.
Wenn man alles gibt und man dabei nicht immer nur auf Nummer sicher geht (also auch improvisiert), kommt
das trotzdem (oder gerade deswegen ?) gut an.
 
Wenn Du versuchst gut zu spielen, dann konzentrierst Du Dich ja darauf alles richtig zu machen. Und das ist es was ich meinte.
 
Das stimmt, aber ein bissl sollte man es schon machen, denn sonst vergisst man noch die Akkorde und Abläufe. ;)
 
Hauptsache laut.
 
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Wenn Du versuchst gut zu spielen, dann konzentrierst Du Dich ja darauf alles richtig zu machen. Und das ist es was ich meinte.

Nein aber wie soll ich das erklären ...... Ehrlich gesagt sind mir weder Fehler noch deren Vermeidung besonders wichtig.

Warum
1) Unsere Songs haben zwar eine Struktur, aber oft auch Stellen die offener, nicht bis ins letzte durcharrangiert sind.
Ein bestimmtes Solo, oder Fill ins sind also nie zu 100% gleich. Da kann einiges an Sound und Länge usw anders kommen.
2) ich weiß was ich und meine Mitstreiter können und was nicht. Wir können alle spielen. Ein Konzert komplett
ohne Fehler spielen können wir nicht. Sehr oft werden unsere Fehr gar nicht vom Publikum bemerkt, aber sie sind da.
Lohnt sich also überhaupt nicht darüber viele Gedanken zu machen.

denn um gut, also mit Feeling zu spielen ist das

Manchmal hilft's auch, einfach nicht zu viel zu denken.

mMn hilfreich !! Abschalten, hinhören und losgehts :m_git2:
 
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Ein Konzert komplett
ohne Fehler spielen können wir nicht.
Glaube kann keiner. Und du hast recht, meistens bekommt das Publikum sowas gar nicht mit. Und Fehler passieren nun mal, das ist Live! Eine gute Band kann sowas kompensieren.
Gruss
 
Glaube kann keiner. Und du hast recht, meistens bekommt das Publikum sowas gar nicht mit. Und Fehler passieren nun mal, das ist Live! Eine gute Band kann sowas kompensieren.
Gruss
In der Klassikszene ist dies das Ziel und da beherrschen das auch einige, leider bewirkt dieser obsessive Perfektionismus dann derart eingeschränkte musikalische Entfaltung, dass es zum Handwerk mutiert und kein wirkliches "Spielen" mehr stattfindet.
"Fehler" sind jedoch Definitionssache, m.E.n. ist das 1zu1 runterspielen vom Blatt bereits ein Fehler und das Spielen mit Noten vor der Nase allgemein eigentlich auch schon.
 
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"Fehler" sind jedoch Definitionssache, m.E.n. ist das 1zu1 runterspielen vom Blatt bereits ein Fehler und das Spielen mit Noten vor der Nase allgemein eigentlich auch schon.
Na, das ist dann doch ein wenig hart formuliert. Wer also fehlerfrei ab Blatt spielen kann, hat bereits verloren?

Ich formuliere dies (und unterrichte entsprechend in meinen Lektionen) folgendermassen:
  • Das Ziel ist, keine Fehler zu machen. Aber man muss jederzeit mit Fehlern rechnen und darauf reagieren können.
Heisst übersetzt: Wenn ich auf der Bühne stehe oder generell vor Publikum etwas vorführe, dann will ich keine Fehler spielen. Denn der Umkehrschluss wäre, dass mir Fehler gleichgültig sind. Ich muss jedoch jederzeit damit rechnen, Fehler zu begehen und mich dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Ich bringe immer das Beispiel des Piloten. Wer will denn mit einem Piloten fliegen, der von sich behaupet, Fehler seien nicht schlimm und er dürfe diese getrost machen? Wohl kaum jemand. Und doch sind wir alle froh, dass er sich auf mögliche Fehler vorbereitet und akribisch seine Checkliste vor dem Abflug abarbeitet.

Im musikalischen Unterricht handhabe ich das folgendermassen, am Beispiel die von mir betreute Schülerband. Immer während der Hauptprobe vor einem Auftritt spiele ich den "Hofnarren". Das heisst, ich werfe jemandem mal einen Radiergummi zu, lösche unerwartet kurz das Licht aus oder spiele "stolzes-aber-aus-Schülersicht-peinliches-Elternteil" und winke wie verrückt. Das Ziel ist, dass sich die Band nicht aus dem Konzept bringen lässt, sobald es ernst gilt.

Mittlerweile sind die "Hauptproben" vor einem Auftritt immer die ersehntesten Bandproben aus Sicht der Kids. Was hat sich der olle Lehrer nun wieder ausgedacht? Pssst..nicht verraten: Diesen Mittwoch ist wieder Hauptrobe (Auftritt mit 5 Songs am Samstag) und ich werde Jonglierbälle mitnehmen ;-)
 
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Ich formuliere dies (und unterrichte entsprechend in meinen Lektionen) folgendermassen:
  • Das Ziel ist, keine Fehler zu machen. Aber man muss jederzeit mit Fehlern rechnen und darauf reagieren können.
Heisst übersetzt: Wenn ich auf der Bühne stehe oder generell vor Publikum etwas vorführe, dann will ich keine Fehler spielen. Denn der Umkehrschluss wäre, dass mir Fehler gleichgültig sind.

Ich bringe immer das Beispiel des Piloten.

Klar kann man so machen. Aber das Ziel keine Fehler zu machen und sich dieses Ziels die ganze Zeit
(des Auftritts) bewußt zu sein , kann eben auch die Konzentration auf mMn wesentlichere Dinge erschweren.
Und die sind für MICH eben die Leidenschaft und der Spaß am Musizieren, am Songs spielen.
Und dann dabei das Publikum zu unterhalten und emotional zu erreichen. Klar das geht u.U.
über den Einsteigerbereich hinaus. Aber auch Anfänger schon auf Fehlervermeidung zu eichen,
ist eben gar nicht mein Ding. Und das Pilotenbeispiel hinkt auch etwas.
Wenn der Pilot einen Fehler macht, stürzt das Flugzeug u.U. ab.
Das ist mit Showbiz zum Glück so nicht zu vergleichen.
 
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Na, das ist dann doch ein wenig hart formuliert. Wer also fehlerfrei ab Blatt spielen kann, hat bereits verloren?
Wer ein Blatt vor sich braucht um fehlerfrei zu spielen, der hat nicht genug geübt und auch nicht genug Aufmerksamkeit für die Mitmusiker übrig
und wer nur die Noten auf dem Blatt spielt und weder Sechzehntelpunktierungen noch kurze Akzente oder andere Arten von nicht notierten Verzierungen einbaut, der spielt nicht sondern arbeitet.
In großen Orchestern muss man natürlich mehr oder weniger so arbeiten aber viel zu oft wird diese Vorgehensweise in erheblich kleinere Ensembles bishin zu Duos und Soli übertragen.
Dieses Vorgehen nach Schema F widerstrebt meinem Musikverständnis und ist der Hauptgrund dafür, dass ich letztlich nach vielen Jahren Klassik zum Bal Folk gewechselt bin.

Und das Pilotenbeispiel hinkt auch etwas.
Wenn der Pilot einen Fehler macht, stürzt das Flugzeug u.U. ab.
Das ist mit Showbiz zum Glück so nicht zu vergleichen.
Für Leute, die nie gelernt haben mit Fehlern umzugehen und trotzdem cool weiterzuspielen und mit der Musik verbissen genug umgehen um sie mit einem Flug um Leben und Tod zu vergleichen, ist das Pilotenbeispiel sicher passend (dann stürzt das Stück bzw. die Linie nämlich wirklich ab), aber da besteht für mich schon von Vornherein ein systematischer Fehler.
Und mal ehrlich: Wer will schon einen Piloten haben, der beim kleinsten Fehler in Panik gerät?
Ich bevorzuge dann doch denjenigen, der das Ruder wieder rumreißt, wenn mal irgendwas nicht planmäßig lief (davon abgesehen, dass ich überhaupt nicht fliege, haha).
 
Zuletzt bearbeitet:
"Fehler" sind jedoch Definitionssache, m.E.n. ist das 1zu1 runterspielen vom Blatt bereits ein Fehler und das Spielen mit Noten vor der Nase allgemein eigentlich auch schon
Klar kommt halt auch immer auf den Musikstil an. Würde jetzt Klassische Musik nicht mit Rock vergleichen. Im Rock oder Blues Bereich, denke ich spielt keiner vom Blatt ab, da geht es ja mehr um das Feeling als um irgendwelche Noten abspielen. Im Klassik Bereich sieht es wieder anders aus, denk ich mal. Da kann ich aber nicht mitreden.
Aber generell kann man schon sagen, das jedem noch so guten Rock Gitarrist mal ein Fehler passiert, aber man muss halt dann das beste draus machen, und weiterspielen. Dann sagt auch keiner was.
Ist doch Menschlich!
 
da bin ich mal auf die antworten gespannt ^^ kann leider keine guten tipps geben :/
 
Klar kommt halt auch immer auf den Musikstil an. Würde jetzt Klassische Musik nicht mit Rock vergleichen. Im Rock oder Blues Bereich, denke ich spielt keiner vom Blatt ab, da geht es ja mehr um das Feeling als um irgendwelche Noten abspielen. Im Klassik Bereich sieht es wieder anders aus, denk ich mal. Da kann ich aber nicht mitreden.
Aber generell kann man schon sagen, das jedem noch so guten Rock Gitarrist mal ein Fehler passiert, aber man muss halt dann das beste draus machen, und weiterspielen. Dann sagt auch keiner was.
Ist doch Menschlich!

Es gibt einige Klassik-"Bands" (nennt sich dann Quartett, Trio etc...) die Noten (wie wir auch) nur zum Lernen von Stücken aber nicht für Auftritte nutzen und die sind dann oft auch wirklich wirklich toll, vor allem aus Polen habe ich da schon sehr feine Sachen erleben dürfen.
Das fällt dann allgemein meist in die Sparte "Kammermusik".
 
Wenn man sich wirklich mal total verspielen sollte, zieht man sich nackt aus und pinkelt auf die Bühne. Dann redet kein Mensch mehr von dem Verspieler (Alter Trick von mir)
 
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Na, dann hoffe ich, dass:
- alle Geräte bei euch gut geerdet sind
- Du mit Sender spielst (oder keine Probleme hast die Kabel danach sauber zu machen)
- Dir danach die Hände waschen kannst (Pinkel auf dem Griffbrett? Iiiiiiiih!)
- sich dieser Trick nicht rumspricht
- Du mehr übst

Wer ein Blatt vor sich braucht um fehlerfrei zu spielen, der hat nicht genug geübt und auch nicht genug Aufmerksamkeit für die Mitmusiker übrig
und wer nur die Noten auf dem Blatt spielt und weder Sechzehntelpunktierungen noch kurze Akzente oder andere Arten von nicht notierten Verzierungen einbaut, der spielt nicht sondern arbeitet.
In großen Orchestern muss man natürlich mehr oder weniger so arbeiten aber viel zu oft wird diese Vorgehensweise in erheblich kleinere Ensembles bishin zu Duos und Soli übertragen.
Dieses Vorgehen nach Schema F widerstrebt meinem Musikverständnis und ist der Hauptgrund dafür, dass ich letztlich nach vielen Jahren Klassik zum Bal Folk gewechselt bin.
Wenn Du das für Dich so entschieden hast, ist das völlig okay, aber man sollte nie von sich auf andere schließen. Ich bin auch sehr viel "in der Klassik" unterwegs. Und ich habe schon etliche Leute vom Blatt mit ungeheurer Leidenschaft spielen sehen.

Das Argument, wer vom Blatt spielt hat nicht genügend geübt und auch nicht genug Aufmerksamkeit für die Mitmusiker ist - und ich muss es so deutlich sagen - Quatsch! Zum einen gibt es die Blattspieler, die nicht gut auswendig spielen können, was nicht heißt, dass sie nicht leidenschaftlich spielen können und zum anderen haben die meisten Blattspieler nicht nur die Fähigkeit zu hören und mitzukriegen, was die anderen Musiker machen, sondern auch noch dem Dirigenten zu folgen.


Klar kann man so machen. Aber das Ziel keine Fehler zu machen und sich dieses Ziels die ganze Zeit
(des Auftritts) bewußt zu sein , kann eben auch die Konzentration auf mMn wesentlichere Dinge erschweren.
Ja, so ist es. Deswegen ist es wichtig sich klarzumachen, dass Fehler passieren dürfen. Es gibt niemanden, der nie einen Fehler macht. Vom großen Klaviervirtuosen bis zum E-Gitarrengott, alle haben mal daneben gehauen. Und? War das schlimm? Nein, es ist menschlich. Und das ist gut so. Sonst könnten wir auch Roboter die Nummern spielen lassen.

Klar kommt halt auch immer auf den Musikstil an. Würde jetzt Klassische Musik nicht mit Rock vergleichen. Im Rock oder Blues Bereich, denke ich spielt keiner vom Blatt ab, da geht es ja mehr um das Feeling als um irgendwelche Noten abspielen. Im Klassik Bereich sieht es wieder anders aus, denk ich mal.
Das wird oft unterschätzt. Ohne jetzt zuweit ins Detail zu gehen, möchte ich nur zwei kleine Beispiele schildern. Ich war letztens beim Schumannliedwettbewerb in Zwickau. Ein alle 4 Jahre stattfindender internationaler Wettbewerb für Gesang und Klavier. Alle Liedbegleiter haben vom Blatt gespielt und und bei einigen Duos war es schon fast unheimlich, was da an Leidenschaft von der Bühne kam.
Dann hab ich in NRW beim Kalvierfestival Ruhr Krystian Zimerman gesehen und gehört. Einer der weltbesten Pianisten. Er hat alle Stücke vom Blatt gespielt, aber dies mit einer unglaublichen Intensität.

Ich habe zudem auch schon viele verschiedene Orchester gehört. Und bei einigen ging dermaßen die Luzi ab :D (vorgestern noch die Oper `Barbier von Sevilla´. Da gibt es eine Arie, da bleibt so manchen Rapper aber die Spucke weg ;-))

Was das angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen Klassik und Rock. Ich glaube auch, dass der Rock´n Roll in der Klassik seine Wurzeln hat und zwar mit allem Drum und Dran ;-)

Aber es gibt eine Genreübergereifende Gemeinsamkeit. Und zwar sowohl in der Klassik als auch in allen anderen Bereichen der Musik, gibt es Musiker, die Lampenfieber haben, und/oder auf der Bühne schüchtern sind. Und das ist erst einmal überhaupt nicht schlimm. Schlimm wird es dann, wenn man die falschen Dinge tut um damit klarzukommen (Drogen etc) Schlimm wird es dann, wenn "andere" anfangen an einem "herumzubiegen" (tu dies, lass das etc)
Es gibt leider auch kein Patentrezept, aber hier im Thread sind schon ein paar wirklich gute Tipps, die man beherzigen könnte (mal abgesehen von solchen Posts wie #156 :rolleyes:)
 
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Eine der Bands, die ich betreue besteht überwiegend aus schüchternen Persönlichkeiten. Wir hatten vor kurzem den ersten Gig und sie sind auch auf der Bühne schüchtern. Positiv war, daß das Publikum sie sympathisch und authentisch fand. Sie haben gut gespielt und wenn der eine oder andere noch ein bißchen mehr lächelt, dann passt das schon. Es würde eher albern wirken, wenn sie plötzlich anfangen würden wild auf der Bühne rumzuzappeln. Das passt schon, aber nur, wenn der Typ von Natur aus so ist.
 
Was das angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen Klassik und Rock. Ich glaube auch, dass der Rock´n Roll in der Klassik seine Wurzeln hat und zwar mit allem Drum und Dran ;-)
Naja, sehe schon einige Unterschiede zwischen Rock und Klassik, und der Rock'n'Roll hat definitiv sein Wurzeln im Blues.
 
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@chris_76

Naja, und ich hatte definitiv ein Zwinkersmiley hinter diese Behauptung gestellt :)

Klar hat der Rock´n Roll seine Wurzeln im Blues. Mir ging es aber auch mehr darum aufzuzeigen, dass in der Klassik auch leidenschaftlich musiziert wird und dass es da genauso schüchterne Musiker gibt, wie in allen anderen Genres auch.
Davon ab, gibt es auch erstaunliche musikalische Parallelen :)
 

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