Vorweg die Bemerkung: Ich denke nur laut, alles nicht böse gemeint, aber vllt befeuert es die Debatte.
Wie war diese eine Definition von jazzpiano?: “da musst du extrem komplizierte Rhythmiken und Harmonien lernen - Zeug das kein Mensch hören will.“
Wie weit möchte jeder einzelne gehen bei der Klangformung bzw beim jazzpiano? Ich glaub ich bin Gebrauchsmusiker und treffe bei meinen Schülern auf zig Gleichgesinnte. Die Hochbegabten erkenne ich und schicke sie bei Bedarf weiter.
Noch ein Zitat von Helge Schneider: “easy listening ist es nur, wenn es gut gespielt ist.“
Mit Sprüchen wie: “Von 1000 Pianisten hacken 950“ wird man natürlich oft zitiert“, weil sowas immer für offene Münder und Basedowsche Augen sorgt.
Wenn ich jd ansprechen will und mir erst überlege: “Wie würde Goethe das jetzt formulieren?“ ist meine Chance des Ansprechens schon vorüber.
Wir können ja nicht alle n Klemmer beim Deutschsprechen haben weil uns Goethe im Nacken sitzt.
Drei Viertel der Menschheit spricht Englisch als Fremdsprache. Sollen die sich jetzt ständig von den native speakers anhören, was sie alles falsch machen? Sie sind anwendende Fremdsprachler, vollkommen ok. Ich habe nicht 9 Jahre englisch in der Schule gelernt um es nur im Ausland anzuwenden.
Diesem Ideal nachzustellen, man denke an belcanto was Gesang angeht (mag ich gar nicht) wohin führt das? Ok, Klassik scheint so ausgelegt zu sein.
Beim Rock und Pop ist es einfach anders. Ich glaub yesterday ist nach wie vor der meistgecoverte Song, da hört man viel individuelle Interpretation (längst mag ich nicht alles davon), aber es wird eben auch mal neues geschaffen.
Sting sagt über Eva Cassidys coverversion seines Songs “fields of gold“: “Damit hat sie die neue Ur-Version geschaffen.“
Nochmal:
Ich hab jetzt nur mal laut gedacht, es ist alles nicht böse gemeint sondern soll die Debatte befeuern.
Wenn ich klassische Klaviermusik höre, denke ich oft: “Ich mag kein Klavier.“ (egal wer spielt) - Aber ich schaue ja auch oft im Museum am liebsten aus dem Fenster.
Ich mag die Aussöhner - Chili Gonzalez zb. Der erklärt, warum get lucky auch ein guter Song ist (ich dachte erst, er will ihn verreißen)