November 2019 irgendwo in Perth, Down Under: Perry Ormsby & Team werkeln im Custom Shop an diversen Einzelstücken für die NAMM 2020.
In Bearbeitung ist dabei unter anderem dieser bereits im Rohzustand schon recht nett ausschauende Body:
Knapp 4 Jahre später hat das fertige Instrument nun zufällig im Sortiment von Klundert Music in Oisterwijk (NL) meine Aufmerksamkeit geweckt.
Es handelt sich um eine Hypemachine Custom in Aqua Purple Burst mit folgenden Specs:
- Body einteilig Black Limba mit Quilted Maple Top
- Hals 3-teilig Flamed Maple mit Ebony Board, Ivory Binding und Stainless Jumbo Frets
- Gloss Finish Top, Satin Finish Body + Hals
- 25,5" - 27,5" Multiscale
- handgewickelte Concordia A5 Neck und Blizzard A8 Bridge PUs
- 3-way Toggle, Volume & Tone mit Push-Pull für Coilsplit
- Gewicht 3,23 kg
Nachdem mir in den letzten Jahren immer mal wieder diverse Fanned Fret Gitarren mit etwas ausgeprägterer Bundspreizung zugeblinzelt haben, ich mich aber letztlich nie dazu durchringen konnte, eine davon um ein Date zu bitten, war das jetzt nun doch irgendwie verlockend. Die allermeisten Läden führen ja sonst fast ausschließlich die (sich offensichtlich sehr gut verkaufende) Ormsby GTR-Range und bereits die in diesem Jahr neu eingeführten Factory Standard oder auch die schon etwas länger existierenden Factory Custom Modelle sieht man kaum irgendwo in den Shops. Auf letztere wartet man bei Neubestellungen aktuell satte 6 - 9 Monate und für Custom Shop Modelle werden wegen mangelnder Kapazitäten momentan überhaupt keine Bestellungen mehr angenommen... also wann, wenn nicht jetzt? Zumal sich die Jungs bei Klundert überraschenderweise darauf eingelassen haben, den ursprünglichen Preis nochmal kräftig nach unten zu drücken... natürlich inklusive frischem Wunschsetup nach allen Regeln der Kunst und extra Lametta obendrauf.
Gestern kam die exklusive Dame nun hier an und zu meiner großen Erleichterung durfte ich feststellen, dass sich der zunächst recht extrem anmutende Fächer entgegen meiner insgeheimen Befürchtungen verdammt gut spielen lässt. Während ich meine ungefächerte 26,5" RGD 7-string bei überstreckten Akkorden in den tiefen Lagen bereits als ziemlich anstrengend empfinde, vermittelt die Ormsby hier trotz deutlich längerer Mensur ein sehr entspanntes Spielgefühl. Dadurch, dass sich der Fächer vom nahezu geraden 9. Bund ausgehend in beide Richtungen ausbreitet, hat man bei vernünftiger Körperhaltung nie das Problem, das Handgelenk unnatürlich zur Seite abknicken zu müssen, so wie das bei Instrumenten ohne Fächer sonst zwangsläufig der Fall ist. Das gilt im Übrigen auch für die rechte Hand, die bei Palm-Mutes auf der schrägen Hipshot Brücke automatisch in der ergonomisch günstigsten Position zum Liegen kommt. Da hat echt jemand mitgedacht. Ich würde das jetzt vielleicht nicht allgemein als großen Gamechanger für Otto Normalgitarrist oder Max Mustershredder bezeichnen wollen, aber für Leute wie mich, die so ein bisschen Probleme in Richtung RSI / Karpal Tunnel Syndrom haben, bringt das schon eine merkliche Erleichterung.
Genug gelabert. Hier ein paar
softpornografische Schnappschüsse: