So jetzt mal zu meinem lang angekündigten Review zur Schecter Omen 6...
Karton war gestern endlich nach zwei einhalb Wochen da. Alles soweit sehr gut eingepackt und heil angekommen. Hab sie dann auch gleich mal ausgepackt und eingestöpselt.
Hier nochmal die Daten der Gitarre:
Linde Korpus
geschraubter Ahornhals mit Palisandergriffbrett
Hardware in chrom
Tune-O-Matic Brücke mit Saitenführung durch den Korpus
Deluxe Mechaniken
24 Jumbo Bünde
Dot Inlays
2 Diamond High Output Humbucker
1 Volumen / 1 Tonregler
3-Weg Schalter
Farbe: Walnut Satin
Zum Aussehen: Habe die Gitarre in Walnut Satin angespielt also ein mattes ungleichmäßiges Dunkelbraun. Sieht sehr unspektakulär aber trotzdem sehr gut und ungewöhnlich aus! Habe die Farbe so zuvor noch an keiner Gitarre gesehen. Kopfplatte und Korpusform ist exakt die der C-1 Serie. Der Ahornhals ist unlackiert.
Verarbeitung: Schecter-typisch sehr gut verarbeitet. Nix wackelt, nix sitzt irgendwie locker oder würde nen zerbrechlichen Eindruck erwecken. Saitenlage könnte für meinem persönlichen Geschmack etwas niedriger eingestellt sein, war aber durchaus noch angenehm. Jetzt mein einziger wirklicher Kritikpunkt an der Gitarre. Die oberste Schicht des Lackes hatte zwei kleine Platzer. Einer saß an der Innenseite des oberen Cutaways. Sehr klein, kaum zu sehen und wird an dieser Position an der Gitarre wohl auch kaum ernsthafte Probleme machen. Der zweite allerdings hat einen Durchmesser von ca. 5-6 mm und sitzt an der oberen Taillierung des Korpus, direkt an der Kante. Das könnte in Zukunft wohl noch Probleme machen, falls mit der Gitarre hart umgesprungen wird. Insgesamt wirkt der Satinlack sehr viel anfälliger gegen Stöße und Platzer als z.B. der Glosslack meiner C-1 Blackjack oder wohl auch der blauen oder schwarzen Omen 6.
Aber von diesem Mangel am Lack abgesehen, ist die Gitarre wie gesagt sehr gut verarbeitet. Inlays sind sauber gearbeitet und auch an Hals und Bundstäben gibts nix zu meckern. Die Mechaniken laufen sehr sauber und auch recht genau. Wie es mit dem halten der Stimmung aussieht konnt ich natürlich in der kurzen Zeit nicht feststellen aber das wird die Zeit zeigen, ich habe dabei keine Bedenken.
Handling: Die Gitarre ist mir ihrem Lindenkorpus eigentlich nicht merklich schwerer oder leichter als meine C-1 Blackjack aus Mahagoni. Habe sie jetzt nicht exakt gewogen aber mein rein subjektives Gefühl mit beiden Gitarren in den Händen konnte keinen wesentlichen Unterschied feststellen, evtl. ist die Omen einen Tick leichter. Der Straförmige Korpus ist sehr ergonomisch geformt und ist sowohl im Sitzen als auch stehend sehr angenehm.
Nun zum Hals: Der Hals ist mit Abstand das, was mir an der Gitarre am besten gefallen hat. Gefällt mir noch ne ganze Ecke besser als der meiner C-1 Blackjack. Unlackiert, sehr sauber gearbeitet und noch eine Idee dünner als der C-1 Hals. Erinnert fast schon an die Ibanez-Hälse. Sehr angenehm und weich in der Hand und super schnell auch bis in die höchsten Bünde zu bespielen, wirklich klasse!
Sound: Nun zum Klang der Gitarre. Bestückt ist die Omen 6 mit zwei Diamond High Output Humbuckern, die über einen 3-fach Switch sowie ein Volume und ein Tone-Poti geregelt werden. Die Potis und der Switch sitzen fest und arbeiten recht präzise.
Die Pickups haben, wie der Name schon sagt, einen recht hohen Output, aber man kann ihnen trotzdem durchaus ordentliche Cleansounds entlocken. Auch verzerrt sind sie für Stock-Pickups einer 300 Euro Gitarre wirklich sehr gut. Sehr differenziert, nicht matscht oder mulmt auch bei Dropped Tunings. Allerdings würde ich sie nicht tiefer als D oder C# stimmen, da sonst etwas das Durchsetzungsvermögen drunter leidet meiner Meinung nach. Solis hören sich auf der Gitarre einfach super an. Jeder Einzelton ist sehr klar hörbar und die Gitarre kann wirklich singen! Durch die 24 gut erreichbaren Bünde auf dem schnelle Hals werden auch echte Virtuosen (also nicht ich
) damit ihren Spaß haben. Insgesamt gefällt mir der Sound also sehr gut, lediglich etwas mehr Bass vermisse ich, was aber nicht heißt dass die Gitarre keine Durchsetzungsfähigkeit hat. Ich sehe für Anfänger und auch Fortgeschrittene eigentlich keinen Grund die Pickups auszutauschen. Wenn man vielleicht etwas genauer weiß, welchen Pickupsound man bevorzugt, könnte man sie bspw. gegen einen SH-4 oder ähnliches austauschen, was die Gitarre nochmal enorm aufwerten würde.
Klanglich eine eindeutige Allroundgitarre. Sowohl clean als auch verzerrt überzeugend. Nur für wirklich hartes Metal würde ich sie wegen der Pickups nicht empfehlen, ansonsten für alle Arten von Hardrock, Punk oder sonstigem sehr gut zu gebrauchen!
Fazit: Die Omen 6 ist, von den kleinern Lackplatzern die ich oben beschrieben habe abgesehen, ein sehr gute Gitarre. Verarbeitung sehr solide und genau gearbeitet. Hals ist einfach traumhaft. Die Pickups sind auch deutlich über dem Durchschnitt in dieser Preisklasse. Bei bergenzten finanziellen Mitteln sicherlich mit das beste, was man für sein Geld bekommen kann und auf jeden Fall mehr als nur eine Anfängergitarre.
In Punkten würde ich ihr vier von fünf möglichen geben, eben wegen den beiden kleinen Lackschäden und etwas wenig Bass in den PUs, was ja aber persönlicher Geschmack ist.
Da die Gitarre unserem 2. Gitarristen gehört, werde ich auch noch längere Zeit mit ihr zu tun haben und auch auf evtl. weiter Schwächen und Stärken aufmerksam werden, was ich natürlich dann hinzufügen werde. So das war sie also, meine erste Review...
Hoffe ich konnte etwas helfen.
Bewertungen sind natürlich gern gesehen
Bis demnächst
Distel