Phu, dann legen 'wa mal los:
Gegen die Statik der erfolgten Reparatur hat niemand was, aber es ist ein erheblicher Schaden - vergleichbar bei einem Auto, wo tragende Teile 'einen mitbekommen' haben. Es ist kein Kratzer im Lack. Und Bruch bedeutet einen erheblichen Wertverlust.
Das stimmt, und die eigentliche Frage ist doch nur: wie beziffert man den Wertverlust?
Beides korrekt - darum frage ich nach.
Und, natürlich ist es meine persönliche Sichtweise und eben eine Einschätzung - allerdings haben andere erfahrene Boardmitglieder durch ihre Likes Zustimmung zu meinen Darstellungen bekundet
.
PS: Ich hab für mich ja den Grundsatz festgelegt: Lieber eine gute Chance verpasst als in eine schlechte reingetappt.
Absolut legitim - habe ich auch nie angezweifelt, lediglich versucht, meine Denkweise darzustellen.
Nur mal so zwischendurch
@Hyrael : Du hältst in den letzten Tagen und Wochen ja alle ganz schön in Atem mit Kaufabsichten, Wertschätzungsanfragen und/oder Hinweisen zu Betrugsversuchen, aber auch erfolgten Käufen. Bist Du so eine Art "Glücksritter", der sich grundsätzlich intensivst mit
(Ver-)Kaufabsichten von Gitarren
(insbesondere die mit dem "G" im Logo) beschäftigt, aber von fürchterlicher Angst vor Fehlgriffen geplagt ist und sich jedesmal zunächst den "Segen" der Community wünscht
?
LG Lenny
Dass ich "Leute in Atem halte", bezweifle ich zwar, aber freut mich, dass anscheinend deinerseits Interesse bekundet wird. Ich erkläre es gerne nochmal mit ein bisschen Hintergrund:
Weder bin ich ein "Glücksritter", noch habe ich etwaige fürchterliche Ängste. Ich selbst spiele seit etwa 15 Jahren hobbymäßig Gitarre und arbeite seit knapp 10 Jahren in der tourenden Musikszene (angefangen als Backliner/Roadie, mittlerweile als Video/Fotograf und zeitweise noch als Gitarren-Tech eines Major-Label Acts) - ich habe wirklich schon viel gesehen und erlebt an den verschiedensten Orten auf der Welt. Vor allem letztes Jahr war ich die Hälfte des Jahres nicht daheim, hatte einige 80h-Arbeitswochen hinter mir ... neben Arbeit und Partnerin hatte ich quasi keine Zeit, mich irgendwelchen Hobbies oder Leidenschaften zu widmen. Dieses Jahr ist's entspannter und nach dem heftigen Vorjahr, habe ich dieses Jahr mehr Zeit, mich meinen Gitarren-G'schichten zu widmen und durch den finanziell geschaffenen Rahmen auch mehr Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren. Und das tue ich wirklich gerne. Ich habe im Laufe der Jahre vor allem auf Tour hunderte Gitarren angespielt und in den letzten Monaten einige Gitarren gekauft und teils wieder verkauft. Meine Vorliebe für die Marke mit dem G hat sich im Laufe der Jahre einfach entwickelt - mein größtes musikalisches Idol ist ein von Gibson unterstützer Act, der "Gibson-Sound" (meist in Kombination mit einem Marshall) ist das, was sich in mir als "der Rocksound" manifestiert hat. Ich habe hier in Summe über 30 Gitarren von Gibson, Fender, Yamaha, Epiphone, Squier, PRS und weitere (sogar Harley Benton), habe unzählige weitere Marken ausgespielt und kann reflektieren, dass meine Lieblingsgitarren von der Marke mit dem G kommen. Das heißt nicht, dass ich andere Marken abstoße - schlussendlich mag ich auch Vanilleeis, obwohl ich Apfel-Zimt-Eis lieber hab. Hat beides seine Daseinsberechtigung und ich bin froh, dass es beides gibt.
Und um auf's Probieren zurückzukommen: Ich find's schön, nach einer anstrengenden Woche fern von daheim nach Hause zu kommen, wo ab und an 1-2 Gitarrenkartons auf mich warten und ich mich wie ein Kind freuen kann, meiner Neugierde nachzukommen. Klar könnte ich in den Laden gehen und dort anspielen, aber es ist etwas komplett anderes, sich wirklich einem Instrument widmen zu können - in den eigenen vier Wänden über die eigenen Amps. Da hat man auch Zeit und Möglichkeit, die Gitarre setupmäßig anzupassen (erfahrungsgemäß entscheidet ein Setup sehr, sehr häufig ob eine Gitarre als gut oder schlecht wahrgenommen wird ...). Diese Gegebenheiten hast in einem Laden einfach nicht. Klar könnte ich die Gitarren auch einfach neu bestellen und bei Nichtgefallen zurückschicken - aber das finde ich moralisch dem Händler gegenüber nicht vertretbar und auch preislich ist's eine ganz andere Sache. Da nehme ich das Risiko gerne auf mich, etwaige Abschläge zu machen - trotzdem will ich dieses Risiko minimieren.
Und genau aus diesem Grund frage ich nach bei Leuten wie euch - oft ist man in seiner Denkweise "eingefahren" und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Natürlich ist's angenehmer, wenn man von einer Community bestärkt wird (was der Kollege oberhalb anscheinend auch bestätigen kann) - aber auch hilfreich, wenn man andere Sichtweisen kennenlernt. Dass Gitarren mit einem - anscheinend optisch mittelguten - Halsbruch anscheinend nur mehr maximal ein Drittel des Neupreises wert sind, war mir wirklich neu. Finde ich zwar auch irgendwie schade da ich es aus persönlichen Erfahrungswerten nicht in so einem krassen Ausmaß nachvollziehen kann - aber so ist es halt, wieder etwas dazugelernt.
Anmerkung zum Inserat auf Willhaben: So wie Gregor Hilden seine Gitarren verpackt, würde mich ein Kopfplattenbruch beim Transport sehr wundern (und hätte der Käufer - jetzt Verkäufer - ja dann vom Kauf zurücktreten können). I call BS! Mit ziemlicher Sicherheit hat die Gitarre den Bruch später erhalten.
Der Preis ist viel zu hoch.
EDIT: @Gregor Hilden ist ja hier im Forum, vielleicht erinnert er sich an die Gitarre und "Versandprobleme".
Falls Gregor etwas dazu sagen kann, sehr gerne!
(Aber kleines Detail am Rande: Ich habe lustigerweise einige Jahre bei einer amerikanischen Spedition mit drei Buchstaben als ihren Namen gearbeitet und war mitunter für die Schadenprotokollierung zuständig. Glaub mir: es gehen Dinge kaputt, das glaubst du gar nicht - selbst medizinische Geräte im oberen sechsstelligen Preisbereich, die komplett von der Verpackung entkoppelt in perfekt angepassten, in rundum mit Schaumstoff ausgefüllten Hardcases transportiert wurden ...)
Ein Verkäufer mag ja noch so nett sein, aber bei einem Kopfplattenbruch ginge ich aus reinem Eigeninteresse immer davon aus, das dies der eigentliche Grund für einen Verkauf ist. Wenn der Schaden professionell behoben ist, wäre das bestimmt nur noch ein optisches Problem. Außer für den Verkäufer, für den ist es mit Sicherheit ein finanzielles Problem - und für einen eventuellen Wiederverkäufer! Nicht jede/r kauft so ein Instrument und wenn, dann nur mit einem deutlichen Preisnachlass. Insofern schließe ich mich den Vorrednern an und würde auch davor warnen, falls die Gitarre einer Prüfung standhält, von einem "optimistischen" (Wieder-)Verkaufswert auszugehen.
Da ich (!) persönlich bisweilen keine schlechten Erfahrungen mit Kopfplattenbrüchen machen musste, seh ich das nicht ganz so. Der Verkäufer war meiner Einschätzung nach sehr klar eines älteren Semesters und seine Schilderung stimmig. Und auch wenn der Schaden der Verkaufsgrund ist - ich habe zum Glück die Möglichkeit, mir selbst davon ein Bild zu machen.
LG