Es gab meines Wissens in den 1970ern zwei große Fabriken in Japan.
Naja, so ganz würde ich das vllt nicht unterschreiben. Man spricht zwar viel von Fujigen und Matsumoku, aber es gab eine echte Menge weiterer - nicht unbedeutender - Hersteller. Von Hoshino über Chushin, Dyna, Kasuga, Kawai/Teisco bis zu Moridaira, Terada, Tokai und Tombo, um wirklich nur einige wenige zu nennen. ;)
 
Aber die steckten doch teilweise auch unter einer Decke! Hatte eine Kasuga LP - und die wurde auch unter verschiedensten Namen baugleich verkauft. Mag natürlich sein, dass hinter dem Ibanez 2656ZB in Wirklichkeit Tokai steckte (was den wesentlich originaleren Hals erklären würde). Dann käme aber vielleicht auch der Hals des geposteten Basses aus diesem Werk?!

Halseinstellschraube unten (nach Fender Machart) ist definitiv extrem selten bei Japan Modellen und deutet mMn auf einen gemeinsamen Halshersteller hin...
Das mit den "Ibanez Pickups" habe ich bereits geschrieben.
 
Uli hat schon die größten genannt. Suzuki und Yamaki wären auch noch zwei, die zu der Zeit zahlreiche Kopien gebaut haben. Ibanez 1:1 Kopien kamen eigentlich nur von Fujigen und sehen im Detail anders aus. Die Tonabnehmer (keine Alnico Magnete und viel zu rund), Mechaniken, Brücke, Fret Edge Binding, Kopfplatte habe ich am häufigsten bei Chushin Jazz Bässen gesehen und bei Fujigen hingegen so gut wie gar nicht.
Der Trussrod Zugang ist da kein exklusives Merkmal, ebenso wenig die Abschirmplättchen. Das hatten die meisten Fabriken im Portfolio, wenns gewünscht war. Das Auslagern der Teilfertigung in andere Fabriken verschwand im Laufe der 70er fast vollständig, nach meiner Beobachtung.
 
Halseinstellschraube unten (nach Fender Machart) ist definitiv extrem selten bei Japan Modellen...
echt? Bei den billigen Kaufhausgitarren war die Lochmutter am body doch quasi Standard... und die hatten zeitweise den größen Marktanteil ! Bei manchen Modellen hat man dann allerdings an der Stelle am Headstock, wo die Leute die Trussrod Abdeckung suchten, ersatzweise ein Blechschild aufgeklebt, damit nicht der Verdacht aufkommen sollte, daß die Gitarre gar keinen Halsstab hat. Unüblich war es aber mE auch bei japanischen Bässen der 70er nicht...
 
Schaut Euch doch mal m Rahmen dieser japanischen Herstellerdiskussion die Listen in den beiden links an, die ich schon in #1610 gesetzt hatte, da geht doch ganz klar hervor, daß es damals eine große Zahl an Herstellern mit einer noch größeren Zahl an Marken gab. Viele der Hersteller lagen in der Region Matsumoto, Suwa, Hino, es ist nicht auszuschließen, dass sie sich auch gegenseitig mit Bauteilen und Komponenten beliefert haben, aber das wird sich kaum aufdröseln lassen.


 
Hallo Uli,

ich bezog mich auf den abgebildeten Bass. Zudem schrieb ich "nach Fender Machart" - also OPMN mit Skunk Stripe.
Diese Machart (wie beim Bass des Fragestellers) war extrem selten.

Hals1.jpg


Halseinstellstab von unten gab es öfter, aber dann mit aufgeleimtem Ahorngriffbrett. Die HIER abgebildete Machart war meines Wissens den teuren Modellen (wie beispielsweise Ibanez 2656ZB oder 2657ZB) vorbehalten. Ein 2656B kostete 653 DM, ein 2656ZB (mit Skunk Stripe Hals) 880 DM.
 
Fujigen
ibanez.jpg

Chushin (der Skunkstripe ist, wie beim Fairmont, länger sichtbar, als bei den meisten anderen)
cimar.jpg

Matsumoku
westone.jpg

Moridaira
hsanderson.jpg

Kasuga
heerby.jpg

Kawai
kawai.jpg

Tokai
tokai.jpg

:nix:
Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass es sich um high end Modelle handelt, die sicherlich aufwendiger in der Herstellung und entsprechend teurer waren, wie du richtig sagst.
 
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Der Kasgua heerby (oben) dürfte eine Mogelpackung sein???
Sieht mir nach aufgeleimtem Ahorngriffbrett aus...

ABER...
was uns zu Cimar ins Jahr 1976 führt...
(wobei die Frage ist, wo der "extra teure" Ibanez 2656ZB gefertigt wurde. Auch bei cushin???)

Hier das Modell 1965 aus den Jahren 1976/77.
Und Cimar hatte zu dieser Zeit definitiv stärker gerundete Pickup-Kappen beim Jazz Bass.
Anderen Aufkleber auf die Kopfplatte und fertig...

Cimar1965.jpg


Frage, ob die Bridge original ist: http://best-vintage-guitars.de/cimar_jazz_bass_1965.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag... @Vlad

Der Link von @Bass Fan besagt, dass Chushin keine Cimar herstellte. Allerdings steckten wohl Chuchin und Matsumoko wieder unter einer Decke - und die bauten Cimar (und Ibanez). Zudem standen Luxor, Conrad oder Westone in der Liste.

Daver VERMUTE ich, dass eben Ibanez 2656ZB, Cimar 1965 und der Bass des Fragestellers bei Matsumoto gefertigt wurden.

Die andere Brücke im Vergleich zum Cimar 1965 könnte daher kommen, dass man "nie" identische Bässe unter verschiedenen Namen fertigte.
Der Ibanez hatte also einen "extrem teuren" Esche Natur Body und fast originalgetreue PUs.
Den Cimar gab es in Esche oder Sunburst, aber immer mit den runderen Cimar PUs.
Den Fairmont gab es in Sunburst und mit Cimar PUs, aber mit der Brücke der billigeren Cimar 1908 JBs (die den Einstellstab oben hatten).

Vorteil solcher Produktion: Man braucht kein riesiges Lager für die Hardware, da sie je nach Marke und Modell untereinander "gemischt" werden. Dieses "Mischen" ist mir bereits bei anderen Marken und Modellen aufgefallen.
 
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Ganz so ernst würde ich diese Listen im Internet auch nicht nehmen, da schreibt oft einer vom anderen ab. Als ich hier im Board vor fast 10 Jahren mal so eine Liste begonnen hatte, fand ich auch die Fehler, die sich aufgrund des damaligem Wissensstands bei mir eingeschlichen hatten, kurze Zeit später auch auf anderen Webseiten 1:1 wieder, inclusive Vertipper. ;)
 
@Uli
Da stimme ich Dir vollkommen zu!

Ich habe den Fragesteller per PN gebeten, mal Bilder der Elektronik im E-Fach zu posten.
Auch das kann helfen! Es kann sein, dass ein Fuß des Tone Potis so gebogen wurde dass er seine Masse vom Kontrollblech bekommt. Dann wäre El Maya noch mit im Bot (mehrere El Mayas haben das). Wobei eben auch El Maya wieder Matsumoku ist/sein kann.

Neben "Holz-Details" sind auch Hardware-Details (PUs, Brücken +++) interessant.
Die Brücke des Fairmont ist ja anscheinend identisch mit der von Ibanez Telecaster Bässen...
 
Ganz so ernst würde ich diese Listen im Internet auch nicht nehmen, da schreibt oft einer vom anderen ab. Als ich hier im Board vor fast 10 Jahren mal so eine Liste begonnen hatte, fand ich auch die Fehler, die sich aufgrund des damaligem Wissensstands bei mir eingeschlichen hatten, kurze Zeit später auch auf anderen Webseiten 1:1 wieder, inclusive Vertipper. ;)

Ich denke, da sind wir "Fachleute" uns einig und gehen mit der gebotenen Sorgfalt und kritischem Bewusstsein an solche Listen ran.

@elkulk : Danke, für den link auf Deine Liste, Uli, war mir noch nicht bekannt, dass Du dies ebenfalls aufgearbeitet hattest.
 
@Cadfael
Der Link von Bassfan wird immer wieder gern in die Runde geworfen, ist jedoch leider voll von Un- sowie Halbwissen und höchstens als ganz grobe Übersicht brauchbar. Dort werden viele Marken nur einer bestimmten Fabrik zugeordnet, obwohl die selbe Marke aus mehreren anderen Produktionsstätten kam. Luxor findet sich dort z.B. nur bei Matsumoku, was nicht falsch ist, jedoch kamen die elektrischen Luxor auch von Chushin und Kasuga... und bei den akustischen kanns nochmal anders aussehen. Einen von Matsumoku gefertigten Cimar habe ich hingegen noch nie gesehen.

Vieles sieht auf Bildern sehr ähnlich aus, hat man die Instrumente aber selbst mal aufm Tisch, kommen ganz andere Unterschiede zum Vorschein, wie Haptik, Fräsungen, Korpusshaping, Fabrikeigene Markierungen. Selbst die Fender Kopfplatten sind von Fabrik zu Fabrik immer leicht anders, wenn man sie aneinander hält. Das Korpusshaping der Armauflage ist z.B. unter allen Ibanez Bässen gleich abgerundet, jedoch deutlich anders im Vergleich zu Cimars oder Matsumokus. Halsfüße Cimar vs. Ibanez:
20160320_140613.jpg IMAG0245.jpg

Wie gesagt, alle Ibanez 1:1 Kopien, die ich kenne, kommen von Fujigen. Auch der 2656ZB hat keine Konstruktionsmerkmale, die 100% zu Matsumoku oder Chushin passen würden.

Der Cimar 1965 kommt wie 99% aller japanischen Cimars von Chushin. Es gibt einige Modelle mit Metallic-Lackierungen, die bei Suzuki gebaut wurden und 1-2 im Jahr sieht man einen Cimar bei Ebay, der tatsächlich von Fujigen zu stammen scheint, aber das sind vielleicht kurzzeitige Testruns gewesen, bevor man sich auf eine Fabrik festlegte. Die etwas späteren Cimars haben manchmal sogar einen Chushin Fabrikstempel in den PU-Fräsungen.
Die Brücke beim 1965 war original und dass das günstigere 1908 Modell die 2-Reiter Brücke hatte, kann eine Kostenfrage gewesen sein. Ebenso dass die PUs die gleiche runde Form, allerdings keine Alnico Magnete haben. Die eckigen Ibanez Tonabnehmer würden überhaupt nicht in diese Fräsungen passen und unterschiedliche Frässchablonen, je nach Pick Ups, wären doch irgendwie unwirtschaftlich.
Shiro ist auch eine typische Chushin Marke, auch wenn es kein einteiliger Hals ist: Gleiche Brücke, Pickups, Tuner und Kopfplatte wie beim Fairmont. Und diese Kombination findet sich eben bei keinem anderen Hersteller, weshalb ich eher annehme, dass bestimmte Fabriken bestimmte Hardware- und Elektronikzulieferer bevorzugten (oder die Pick Ups vielleicht sogar selbst fertigten)

P.S.: El Mayas wurden auch bei Chushin gebaut :D
 
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Aha, jemand mit einer multiplen Persönlichkeit im Board? :D
 
elkulk = Ulrich/Uli /= @Uli
;)
:D sorry to disturb you Ulrich!... jetzt hab ich schon den Namen zum Nick gemacht, nützt trotzdem nix...

@ topic:
Das hätten sich die Japaner in den 60ern sicher nicht träumen lassen, daß ihre überwiegenden Billigbretter einmal Gegenstand zahlreicher Diskussionen und Spekulationen sein würden...
 
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Ref: Bass-Fan, Vlad, Cadfeal,
Meine Treads: 1600, 1611, 1615

Konkret, was denkt ihr über diesen Bass - Billigprodukt oder ein wirklich gute Version ähnliche Qualitäten wie von Fender trotz den gerundeten Tonabnehmer.
Eure Entscheidungen oder Meinungen und Vorschläge sind massgebend, ob ich den Bass kaufen werde.
Herzlich Dank für alle eure seriösen Antwoerten.
Preis heute zwischen 400.- bis 600.- € muss noch definitiv verhandelt werden.

Ob der Body verleimt ist ? E-Fach wurde noch nicht geöffnet, mal sehen ob der Verkäufer es noch nachreicht.
Hier noch neue Bilder
 
Die Maserung in der Halstasche (das sind übrigens typische Chushin Markierungen) verläuft quer zum Korpus, d.h. das ist entweder die dünne Verbindungsschicht zwischen 2 Mahagoniteilen (Pancake), oder tatsächlich Schichtholz. Bei Letzterem wäre er mir keine 400 wert, es sei denn er hätte DEN Sound, was sich aber nur durch Anspielen herausfinden lässt.
Bei deinem Budget würde ich mich eher nach einem ausgereiften, also möglichst originalgetreuem Matsumoku Bass umsehen (z.B. Aria Pro II oder Westone), am besten erkennbar an der typischen "Steel Adjustable Neck", oder eben "Matsumoku" Halsplatte. Das sind klanglich die besten japanischen JB Kopien, die ich kenne.
 
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Ob der Body verleimt ist ? E-Fach wurde jetzt geöffnet. Was sagen jetzt die/meine Experten?

Ist jemand in der Lage jetzt eine Zusammenfassung zu erstellen über diesen Fairmont Jazz Bass? Bilder sind, denke ich genügend vorhanden. Ich als Unwissender über Qualitätsmerkmale wäre froh über ihre Entscheidungen ob der Bass kaufenswert ist oder eher als Billigversion taxiert werden muss und daher die Entscheidung - Hände weg ?

Vorteile, Nachteile, kaufenswert, was würden sie max. Investieren ohne UpGrades von Komponenten wie Saiten etc.

Ich danke Euch für ihr Engagement und die Inputs. Es war mir sehr hilfsreich mehr über Japan Bässe zu erfahren.
 
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Das sieht schon nach Schichtholz aus, zumindest wäre es komisch, wenn Vollholz ein solch komisches Wuchsmuster hat.

Ob das jetzt allerdings gut oder schlecht ist...? Sperren bietet grundsätzlich höhere Stabilität und vermutlich ist der gesperrte Body immer noch stabiler als mancher alter Preci, ob das jetzt allerdings klanglich gewünscht wird...?
 

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