Mein erster Bass war ein Yamaha motion lb III mit einer passiven pj pickup Bestückung leider finde ich nichts über diesen Bass im Internet
Hast Du den Bass neu gekauft oder gebraucht? Weißt Du noch, in welchem Jahr? Wieso interessiert Dich jetzt, welcher Bass das damals war?
Man sieht die Schrift lb III
Das kann man tatsächlich erkennen. Da steht »LB III«. Oben erkennt man die Großbuchstaben »N« und »LB« von »MOTIO
N LB«, darunter »W LB II« von »ADVANCED FORM AND FUNCTION BY YAMAHA THE SOUND AND FEEL OF TOMORRO
W LB III«. Das sieht nach Originalbeschriftung aus und befindet sich auch am richtigen Platz.
Die LB Serie wurde zwischen 1988 und 1990 vertrieben. Einen LB III hat es aber offiziell nicht gegeben. Es könnte sich um einen Proto-Typen handeln.
Es sollte also ein "LB" Modell gegeben haben, dann aber womöglich (ich weiß ja nicht, ob die obigen Angaben vollständig oder abschließend sind) nicht als "III", sondern als "II" und letzterer hatte 4 Potis mit grundsätzlich anderer Anordnung,
Richtig beobachtet. Die LB Serie - also LB I und auch LB II - hatte immer eine aktive Elektronik, es war die Serie mit aktiver Elektronik. Neben Volumen und Pick-Up-Balancer gab es in der aktiven Schaltung ein Poti für Bässe und eines für Treble. Daneben war die MB Serie diejenige mit passiver Elektronik, also Volume, PU-Balancer und ein einzelnes Tonepoti (von Bass nach Treble). Die BB und die RBX Serie gab es parallel. Diese haben sich aber schon alleine im Shaping des Bodys von der MB und LB Serie unterschieden.
Die auf einer Bogenform angeordneten Potis bei Deinem Bass fand ich nur hier, aber auch nicht richtig:
Yamaha Motion B Bass, MB 40
Anhang anzeigen 942702
Der MB 40 hat keine »Deep Access Angle«, kann es also nicht sein. Der MB 55 hätte eine P/J-Kombination, eine passive Schaltung und außerdem auch eine »Deep Access Angle«. Der Body würde also passen, jedoch hatte er eine gänzlich andere Kopfplatte.
Oder, ein Poti wurde entfernt (das könnte ja mit dem Aufkleber abgedeckt sein
Das schließe ich aus, da die aktiven Bässe von Yamaha auf der Rückseite ein Batteriefach haben. Der Body von Bassist666 hat aber definitiv auf der Rückseite kein Batteriefach. Es handelt sich also um einen Bass mit passiver Elektronik.
Was mir auffällt bzw. einfällt:
- Die MB Modelle waren zwar mit passiver Schaltung, hatten also drei Potis. Die Potis der MB Modelle waren aber in einer geraden Linie angeordnet. Damit scheiden die MB Modelle aus, auch wenn das Shaping des Bodys ansonst dem LB Shaping ident ist.
- Der Bass von Bassist666 hat eine gewinkelte Hals-Korpus-Verbindung, die »Deep Access Angle« benannt wurde. Dieses Element wurde damals bei den höherwertigen Bässen einer Serie verwendet. »Deep« signalisiert, dass der Hals tief im Korpus verankert ist. Der LB II hatte eine »Deep Access Angle«, der LB I nicht. Auch die MB Modelle hatten keine »Deep Access Angle«.
- Außerdem ist der Bass von Bassist666 über das »Yamaha Joint System« mit sechs Schrauben fixiert. »Joint System« bedeutet, dass jeweils zwei Schrauben über einen Verbindungsträger miteinander verbunden und fixiert sind, so entstehen drei Verbindungsbrücken. Dieses Element wurde nur im damaligen Zeitfenster verwendet und wiederum auch nur bei höherwertigen Bässen einer Serie. Die MB Modelle hatten auch dieses Feature nicht.
- Der Hals des Basses von Bassist666 hat eine andere Lackierung als der Body. Es ist zwar beides weiß, jedoch ist der Body Cream White, der Hals rein weiß. Wenn der Bass gebraucht gekauft wurde, könnte er vom Vorgänger gemodded worden sein und eine Kombination aus dem Body eines MB 55 und dem Hals eines LB II sein. Jedoch bleibt die erkennbare Aufschrift LB III in dem Fall ein Rätsel. (Ein Schelm, wer da an den Yamaha LB 3 Bop 80 denkt.)
- Yamaha hat mit Auslaufen der LB Serie im Jahr 1990 bis 1992 experimentiert und auch unübliche Zwischenmodelle auf den Markt gebracht, die bald wieder verschwunden sind. Es mag sein, dass in diesem Zeitraum vorübergehend Namen und Bezeichnungen auftauchen, wie zB der nur 1991 vertriebene RBS. 1990 und 1991 hatte der MB kurzzeitig einen veränderten Headstock, bis er 1992 dann in der vom TRB bekannten Form sein endgültige Desgin fand. 1992 kam dann auch der TRB auf den Markt und war wohl das Konklusio dieser Redesing-Phase. Was ich sagen will: es kann durchaus sein, dass in dieser Umbruchphase, der LB III als Prototyp seinen Weg auf den Markt fand.
- Europa und Asien haben zum Teil sehr unterschiedliche Produkt-Bezeichnungen. Auch gibt es unterschiedliche Distributionsstrategien in unterschiedlichen Ländern. Vielleicht gab es damals ein Land, in dem ein Modell mit der Bezeichnung LB III tatsächlich auf den Markt kam.