Hi,
das Modell gab es, aber die hier ist nicht ganz original.
An der Unterfräsung kann man gut erkennen, dass ursprünglich ein Kahler Spyder montiert war, eine durchaus sehr gute FR-Variante. Das deckt sich auch mit dem Zeitrahmen, das Spyder wurde damals recht häufig verwendet, ua bei der Japan-Version der Fender HM Strat. Das Bild ist nicht optimal, aber hier könnte es sich um ein Floyd Rose Pro handeln. Das ist ein FR, bei dem die Feinstimmer tiefer liegen, damit die Hand bequemer aufliegt. Zu dem Zweck wurden die Klemmschrauben von Feinstimmern getrennt, wodurch der hintere Teil in einem flacheren Winkel gestaltet werden konnte und die Stimmschrauben aus dem Weg sind.
Offensichtlich wurde auch der Klemmsattel getauscht, denn der von Kahler hatte einen integrierten Saitenniederhalter. Von daher dürfte auch der Hals original sein, denn er weist keine Bohrlöcher eines getrennten Niederhalters auf, der bei Kopfplatten ohne Neigung nach hinten eigentlich unerlässlich ist. Sein Fehlen macht das Stimmen leider etwas nervig, weil die Saite hinten oberhalb des Niveaus der Saitenauflage ankommen und erst von den Klemmböckchen runtergedrückt werden müssen, wobei die Stimmung natürlich wieder nach oben geht - die der Gitarre, die des Gitarristen eher weniger...
Ich würde entweder einen Niederhalter nachrüsten oder einen Kahler-Sattel suchen.
Das Schlagbrett ist wohl auch ausgetauscht worden, und der HB ist wohl nachgerüstet. Es handelt sich ziemlich sicher um die Ausführung, die damals schlicht als Standard Stratocaster verkauft wurde. Die Farbe wäre dann Arctic White, das aber mit einem weißen Schlagbrett kombiniert war. AFAIK gab es die auch nur in einer SSS-Ausführung, HSS kenne ich aus der Zeit nur von den HM-Modellen und der Hot Rodded Reissue (HRR), die sich aber in anderen Details unterscheiden, wie zB dem Halsfuß. Und dort waren dann auch keine Duncans (schon gar nicht mit Logo) verbaut, sondern eigene bzw. Dimarzio-HB.
Gruß, bagotrix