danielw
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Bonedo schreibt im NE 6 Test, daß einige E-Pianos klanglich abfallen. Ich war immer der Meinung, daß das gerade die Stärke der Electros seien. Kann mir jemand dazu aus erster Hand was sagen?
Also da würde ich jetzt nicht allzu viel drauf geben. Sicher, es gibt Software- Instrumente mit Gigabyte-großen E-Pianos (ich habe zum Beispiel das tolle Scarbee EP88 auf meinem Mac) und auch manche Hardware bietet da inzwischen ganz andere Dimensionen (z.B. Korg Kronos oder Kurzweil Forte). Aber Zahlen sind das Eine, Hören und Spielgefühl das Andere.
Meine Erfahrungen als Rhodes-, Nord Stage - und Electro-Spieler:
1. Extrem viele (auch hochkarätige) Keyboarder nutzen nach wie vor das Nord Stage oder den Electro gerade als Piano und auch E-Piano-Ersatz. Das muss einen Grund haben.
2. Ich habe die Konkurrenten auch schon fast alle unter den Fingern gehabt und nie den Eindruck gehabt, dass Nord da sonderlich abfällt, trotz kleinerer Byte-Zahlen - manchmal sogar im Gegenteil.
3. Ja, ich vermisse auch ein Rhodes- Sample, das ungelooped und mit Nebengeräuschen und hörbaren Release-Samples ausgestattet ist. Aber für mich sind gerade das neuere Nefertiti Rhodes und das Sparkle Top Rhodes schon sehr gut und vor allem musikalisch spielbar. Der Nord-eigene Equalizer leistet hier unheimlich gute Dienste (mein Tipp: Untere Mitten stark rausnehmen und Höhen nach Bedarf anheben).
4. Im Falle Wurlitzer ist Nord mit seinem neueren Wurlitzer-Sample absolut konkurrenzfähig, inkl. viel Dynamik und schönen Release-Samples.
Natürlich ist am Ende alles Geschmacksache, aber ich würde mich von solchen Tests (und es gibt ja auch solche, die gerade die E-Pianos positiv hervorheben) nicht verunsichern lassen, wenn ich selbst gut mit einem Gerät und seinen Sounds zurechtkomme.
Zum Schluss mal noch ein Live-Beispiel: Ondre J., Keyboarder der US-Band „Kennedy Administration“, spielt hier das von mir oben erwähnte Nefertiti-Rhodes-Sample auf seinem Nord Stage:
Klingt knackig, setzt sich beim Solo super durch - was will man mehr? ;-)
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