Hallo mwechs,

das ist die Designsprache der 50er Jahre. Darauf kann man meiner Meinung nach nicht auf einen bestimmten Hersteller schließen.
B-Griff als Knopfbelegung ist, wie @MacMillan schon schreibt, sicher.
Die 7 Bassreichen sind nicht so ungewöhnlich, weil es sie nicht nur bei solchen seltenen Technologieträgern, wie @120 sie nennt, gibt, sondern auch bei den meisten Instrumenten, die für das ehemalige Jugoslawien und andere Sowjetrepubliken, falls sie Handelsbeziehungen in den Westen hatten, bestimmt waren. Dazu passt auch der B-Griff, auch wenn er hier nur 5 Reihen hat - für Jugoslawien wären 6 üblich.
Deshalb halte ich westeuropäische Hersteller für unwahrscheinlich.
In Frage kommen die Hersteller in Klingenthal (z.B. Weltmeister), aber für Jugoslawien auch die italienischen. Das könnte man an der Holzart unterscheiden (Buche vs. Nussbaum).
Ob das Instrument 3- oder 4-chörig ist, sieht man von außen nicht. Für Jugoslawien eher 3-chörig.
Die wenigen Register alleine lassen noch nicht darauf schließen. Es könnte dennoch sein, dass sie 4-chörig ist, und die beiden Schwebetöne gekoppelt sind, wie in dieser Zeit häufig.
Dann unterscheiden sich nur "Violin" und "Master" dahingehend, dass "Violin" 3- statt 2-chörig ist und "Master" 4- statt 3-chörig.

Für nahezu alle technischen Fragen (Wieviele Chöre?, Cassotto?, Zustand?, Wert?) muss das Instrumente geöffnet werden.
Dazu braucht es Fotos von beiden Seiten und Detailfotos von den Stimmstöcken, Stimmzungen etc.
@120 hat ja geschrieben, wie es geht. Wenn du eine Kombizange nimmst, leg ein Taschentuch um die Balgnagel, damit du das Instrument nicht verkratzt, und dreh die Zange beim Ziehen. Dann geht es besser.
 
Für Serbien wären im Diskant 6 Reihen B-Griff wahrscheinlicher.
Die 7 Reihen im Bass mit 140 Bass konnte ich da nicht finden oder nachweisen ... ?
Wegen dem meiner Ansicht nach gleichen Lochblech im Diskant und der Strukturähnlichkeit der Buchstaben FK zu den Registerschaltern vermute ich einen Prototyp.
Honigschalter wären da natürlich deutlicher aber...
Öffnen und weitersuchen.
Bei einem Hohnerinstrument könnte mann ggf über eine Modellnummer noch Informationen dazu abfragen.
Ich behaupte einfach mal daß es sich um ein Einzelstück handelt .
Hohner Prototyp Knopfakkordeon zur Organola 140 Bass.
 
Die 7 Reihen im Bass mit 140 Bass konnte ich da nicht finden oder nachweisen ... ?
Dann such bei youtube nach "Organtone", weil es diese Modellbezeichnung bei Dallape und Guerrini gab, also den beiden Hauptexporteuren nach Jugoslawien (neben Weltmeister).
 
@Arrigo dann werde ich mich demnächst dran trauen und das Akkordeon öffnen und euch ein Foto schicken, bin schon gespannt! Scheint ja ein echter Glücksgriff zu sein :)
 
Scheint ja ein echter Glücksgriff zu sein :)

Nu, das ist wiederum relativ... nur weil´s vom üblichen abweicht ist es nicht unbedingt wertvoller oder so als andere. Und auch nur weil das Instrument hier im Moment noch keiner erkannt hat heißt nicht unbedingt dass es eine Einzelanfertigung ist... das heißt nur: im Moment kennt s keiner. Mehr nicht.:nix:

Das Instrument kenne ich auch nicht. Allerdings ist mir diese Bezeichnung der Register so in der Form bislang nur bei italienischen Instrumenten begegnet (oder zumindest "nicht deutschen"). Bei Instrumenten aus deutscher Fertigung habe ich das bislang nur in der Form gesehen, dass auf den Registerdrückern mit Punkten angegeben wird und diese Registernamen auf der Verdeckleiste zusätzlich angebracht sind.

7 Reihen Standardbass gabs früher ab und an schon mal. Dabei war es fast ausnamslos eine Erweiterung um eine zusätzliche Reihe wo zusätzlich zu den (Dur-) Terzbässen noch eine Reihe mit den Mollterzbässen ergänzt wurde.
 
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Hallo mwechs.
3) Um wieviel denk ihr, dass man es theoretisch verkaufen könnte?
Zu der Frage erlaube ich mir folgenden Hinweis:
https://www.musiker-board.de/threads/info-zum-thema-wieviel-ist-mein-akkordeon-wert.265094/

Ansonsten gilt, dass man einen groben Rahmen abstecken kann, wenn man bei ebay schaut, für welchen Preis das gleiche Modell angeboten wird bzw. noch besser, wenn man "beendete Angebote" filtert. Durch letztere Suche erfährt den aktuellen Mindestwert am Markt.

Schwierig wird es, wenn man weder Hersteller- noch Modelbezeichnung kennt. Und ein sehr verbeitetes und bekanntes Modell scheint es den bisherigen Reaktionen nach nicht zu sein.
In so einem Fall macht ein Akkorden die Tatsache, dass es selten ist (bei ebay dann gerne als "Rarität" bezeichnet), nicht wertvoller.
Scheint ja ein echter Glücksgriff zu sein :)
Deshalb wage ich es hier deine Euphorie entwas zu bremsen, zumindest wenn sie sich darauf bezieht, dass es (objektiv) sehr wertvoll wäre und sich deshalb ein guter Preis erzielen ließe.

Gute Preise erzielen die hochwertigen Instrumente, die generell bekannt sind, deren Klang beliebt ist. Als Beispiele seien hier bestimmte Baujahre und Modelle der Hohner Morino genannt, dann v.a. die Hohner Gola, Scandalli Super VI etc. Und da kommt es eben auch auf den Einzelfall an. Bei solchen Instrumenten kann die Eigenschaft "selten" dann wertsteigernd sein, entweder weil das Modell beliebt und deshalb schwer zu bekommen ist oder weil es eine Sonderausführung ist. Hier im Board gibt es den Bericht von einer weißen Hohner Gola, da kommen viele Faktoren zusammen, die es zu einem wertvollen Instrument machen. Bspw. gab es die offiziell nie oder zumindest wohl nicht in Serie; aber sie basiert auf einem der hochwertigsten Akkordeons, das es in Serie gab und gibt.

Das Instrument, das du zeigst, ist entweder für dich interessant, weil es dir aufgrund der/des Vorbesitzer*in viel bedeutet, du den Klang magst o.ä. Dann vielleicht für einen Sammler, der einfach jedes Akkordeon in die Sammlung aufnimmt und/oder seltene Stücke sucht; das wird aber nicht zu einem hohen Preis führen.

Am ehesten könnte noch eine Akkordeonwerkstatt mit Verkauf, die Anlaufstelle für verschiedenste Kunden ist, das Ding an die richtige Person bringen bzw. einem Kunden schmackhaft machen, wenn er es durchgesehen und ggf. überholt hat und genau beschreiben kann, welche Eigenschaften das Instrument hat und weiß was der*ie Kund*in sucht.
Denn alleine diese flache Anordnung der Knöpfe ist m.W. heute seltener gefragt, allenfalls im Balkanraum, aber dort oft mit sechs Reihen, wie hier schon erwähnt wurde.

Also ist das ein Glücksgriff für dich, wenn du dich einfach dafür interessierst und für uns hier, mal wieder kaum bekanntes Instrumemt kennen zu lernen.
Gruß, Tobias
 
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genau diese Bezeichnungen (...) hatte ich auch auf meiner Morino VN
Bei Instrumenten aus deutscher Fertigung habe ich das bislang nur in der Form gesehen, dass auf den Registerdrückern mit Punkten angegeben wird und diese Registernamen auf der Verdeckleiste zusätzlich angebracht sind.
ok, so war es auch bei meiner Morino. Ich bezog mich grundsätzlich auf die "Namen" der Register, die ja in englischer Sprache geschrieben sind und sich für mich deshalb weder italienisch/französisch noch osteuropäisch anmuten.
 
Soooo nun zur lang ersehnten Auflösung, das Instrument ist offen! Es ist eine Schrammelharmonika vom Wiener Harmonikamacher Karl Macourek :)

Hier noch einige Fotos :)
 

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Hallo mwechs,

eine Schrammelharmonika ist das schon einmal auf keinen Fall.

Den Hersteller Macourek glaube ich auch nicht, wenn ich ihn auch nicht hunderprozentig ausschließen kann.
Auf diesem Stempel kann man doch eine 89 lesen.
Wenn das kein Herstellerstempel ist, denke ich, dass dieses Knopfakkordeon 1989 beim Musikhaus Macourek neue Ventile bekommen hat, teilweise neu eingewachst wurde, neben Stimmung und Reparatur von Defekten, die man nicht auf den Fotos erkennen kann, und da diesen Stempel bekommen hat.

Das dunkle Holz ist Nussbaum, d.h. die Teile wurden in Italien gefertigt.
Jetzt besteht die Möglickeit, dass Karl Macourek Senior sich in den 50er Jahren komplette Instrumente in Einzelteilen schicken lassen und zusammengebaut hat, was ich bei Gehäuseteilen nicht glaube, aber nicht ausschließen will, und die andere Möglichkeit, dass das Instrument komplett in Italien gefertigt wurde.

Das Instrument ist doch vierchörig, und aufgrund der wenigen Register höchst wahrscheinlich in Musette-Stimmung (8-8-8-16).
Es hat kein Cassotto und keine handgenieteten Stimmzungen, ist also ein Mittelklasse-Instrument.

Die Preisfindung ist hier schwierig, weil es sich weder um ein Bastlerobjekt (< 300€) noch um ein komplett überholtes Instrument (>1500€ in dieser Größe) handelt, sondern um ein teilweise überholtes Instrument.
Die Fragen, die wir hier überhaupt nicht klären können, sind:
1.) Funktioniert die Mechanik und welche Geräusche macht sie dabei? Insbesondere die Klappen?
2.) Muss das Instrument gestimmt werden und, wenn 1989 ggf. zum Stimmen teilweise neu eingewachst werden musste, muss das vielleicht 2022 beim verbliebenen Teil gemacht werden? Oder es werden mittlerweile zum zweiten Mal Ventile fällig?

Die vielleicht nötigen Arbeiten sind zeitaufwendig und je nachdem wie schnell jemand arbeitet und welchen Stundenlohn er dafür will, kommen wir auf mehr oder weniger Wert des Instruments so wie es jetzt ist.
 
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Okay @Arrigo, wär ja auch wieder zu leicht gewesen :D
Ich mach morgen ein Video, was soll darauf zu sehen/hören sein?
 
Ich bezog mich grundsätzlich auf die "Namen" der Register, die ja in englischer Sprache geschrieben sind und sich für mich deshalb weder italienisch/französisch noch osteuropäisch anmuten.
Die Bezeichnungen sind zwar auf Englisch, tatsächlich aber erstmals in Castelfidardo auf die Register geschrieben worden. Die "Definition" der entsprechenden Instrumentenzuordnung ist also eine italienische Erfindung.
 
Hallo,

Ich suche Informationen zu einem Weltmeister Akkordeon (siehe Bilder) mit Diskant: 37 Tasten, 9 Register, 4 Chörig / Bass: 96 Tasten, 5 Register, ? Chöre
Es ist keine Modellbezeichnung zu erkennen ...

Um welches Modell handelt es sich? (Zumindest eine interne Modellbezeichnung sollte ja vorhanden sein)
In welchem Zeitraum wurde es gefertigt?
Wie ist die allgemeine Qualität einzuschätzen? Also Einsteiger/Mittelklasse etc, anderes kann man ja anhand von ein paar Bildern nicht wirklich einschätzen ...

Ich bin für jegliche Informationen/Hinweise dankbar :)

PS: gibt es irgendwo eine Seite bzw einen Katalog (oder Katalogsammlung) mit sämtlichen Weltmeistermodellen (oder sehr vielen)?
 

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Hallo,

hab die Kopie eines Prospekts auf meinem Rechner gefunden ,
da steht kein Namen , nur Serie 90 ?

Bildschirmfoto 2022-03-24 um 14.23.18.png


Vom Tasten und Registerumfang damals durchaus Mittelklasse ,
doch nun schon einige Jahrzehnte alt.
Die älteren Weltmeister sind durchaus brauchbare Instrumente,
doch nur die Spitzenmodelle mit Cassotto sind gesucht.
 
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Hallo,

vielen Dank @polifonico das hilft auf jeden Fall weiter :) Mit der Qualität das hatte ich mir schon in etwa so gedacht ...
Weißt du in welchem Zeitraum die 90 Serie (in diesem Design) gebaut wurde bzw. wird das aus dem Katalog ersichtlich?
 
Hallo mein Name ist Markus
Bin neu hier im Forum, habe von meiner verstorbenen Oma ein Horch Akkordeon vererbt bekommen, auf dem Akkordeon steht Horch Privat. Finde leider zum dem in Google, YouTube nichts. vielleicht kann mir jemand helfen. Meine Mutter sagte mir das meine Oma als kleines Kind Akkordeon lernte. (Oma kam 1939 auf die Welt)
Hoffe ihr könnt mir helfen

Lg Markus
 

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Hallo Markus,

herzlich willkommen im Musiker-Board.

Vermutlich zielt Deine Frage auf einen Verkaufswert ab? Auf den Fotos sieht man hochstehende Tasten und einen von innen verschmutzten Koffer, das lässt darauf schließen, dass das Instrument seit Jahren (Jahrzehnten?) nicht mehr bespielt und vermutlich auch unsachgemäß gelagert wurde. Deshalb stell Dir das Akkordeon als Andenken an Deine Oma am besten in eine Vitrine; abgesehen davon, dass die Instrumente von damals für heutige Verhältnisse nicht mehr zeitgemäß sind, dürfte es mindestens einen mittleren dreistelligen Betrag kosten, das Horch in einen spielbereiten Zustand zu versetzen...

Thema 'Info zum Thema: Wieviel ist mein Akkordeon wert?'
 
Vielen Dank für deine Antwort Wil_Ricker
Das was mich vorrangig interessiert ist wie alt das Modell ist. Daher ich in Google von Horch nur 3 andere Modelle finde
 
hi, möchte diesen uralten Faden um ein kleines Stück verlängern:
gestern habe ich mir dieses alte Schätzchen, eine Weltmeister Gigantilli I, 80 Bässe, als einfache "Zweitquetsche für alles, aber nicht für gut", also Außeneinsätze, Lagerfeuerlieder, Ersatz zum Weiterüben in Raparaturfällen, Chorfahrten u.s.w. zugelegt. Top in Ordnung soweit, innen und außen, nur ein paar wenige Töne leicht verstimmt. Mich würde nun sehr interessieren, ob dieses Modell wohl Ende der 60er oder eher 70er Jahre ist. Weiß das jemand von euch?
Vielen Dank schon mal dafür!
$_59.JPG
 
Die Weltmeister Gigantili wurde in den frühen 60ern vorgestellt.
Deine ist später (schlichteres Verdeck), aber auf fünf Jahre hin oder her, will (und kann) ich mich nicht festlegen.
 
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