...Mit Basscassotto und Resonanzhaube... Der Melodiebass klingt bestimmt kultiviert. Wäre jetzt nur noch interessant, wie der Rest vom Bass aufgebaut ist und welches Stimmplattenmaterial verbaut wurde. Von dem Modell hatte ich vorher noch nie was gehört!

Wann wurde denn das gebaut?

Da würd ich gerne mal die höchsten Piccolostimmzungen sehen bei dem Tonumfang

naja... 45 Tasten ist ja noch nicht soooo ungewöhnlich. Und selbst bei Knopfakkordeons gehen die "echten" Töne auch nur bis Cis´´´´´ oder max. bis d´´´´´ (darüber gibts im Piccolo einen Oktavumbruch)

... und somit ist der Diskanttonumfang wie bei einer "großen" Gola .... und da sehen die ganz hohen Piccolostimmplatten so aus:

Piccoloplatte-Groesse.jpg :)
 
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Hatte vor kurzem ein altes Akkordeon welches als Regal umgebaut werden soll, hier eingestellt:
Es stellte sich heraus das es sich um das „Hohner Model 1055“ handelt.

Nun habe ich ein kleineres- sehr ähnlich aussehendes Model gefunden welches schon fertig umgebaut war.

Weiß hier jemand etwas darüber um welches Model es sich hierbei handeln könnte?

Beide Modelle als bestückteRegale sind hier zu sehen:
 

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Hier handelt es sich um eine Hohner 1057/25/24/2chörig. Die wurde in gleicher Optik wie die 1055 gebaut. Sie erscheint in den Unterlagen unter dem Titel "Hohner-Miniatur-Pianos"

Katalogtext:
1057/25/24/2chörig Größe 31x18 cm.
Weisses Zelluloidgehäuse mit farbigen Verzierungen. Diskantteil geschweift mit weissem Metallverdeck. Griffbrett mit 25 Pianotasten. 2chörig, Tonumfang C-C. Bassteil abgeschrägt mit 24 schwarzen Knopftasten. Vierfache Bässe, sechsfache Akkorde.
Jedes Instrument wird in einem verschließbaren Handkoffer geliefert.


Ansonsten tut es mir in der Seele weh, dass man ein so schönes Instrument wie die 1055 oder auch die 1057 zu einem dämlichen Regal umbaut.
Das hat es wirklich nicht verdient. Pfui Teufel!
 
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Ansonsten tut es mir in der Seele weh, dass man ein so schönes Instrument wie die 1055 oder auch die 1057....
Ja, da stimme ich insofern zu als das es von den / der Besitzer (zu Lebzeiten) sehr Stiefmütterlich behandelt wurde.
Durch / bei endsprechender Pflege und Wartung, hätten viele der alten Akkordeonschätze, sicherlich noch weitere 100 Jahre Spielfähig überlebt.

Das wissen, dass dieses Akkordeon sehr alt ist und die schöne Optik, machte es so Interessant für mich, dass es wirklich schade wäre,
wenn dieses Instrument im Koffer in irgendeiner finsteren Ecke vergessen und möglicherweise irgendwann auf dem Sperrmüll enden würde.

So, wenn auch zweckendfremdet tut es gute Dienste, sozusagen als Unterkunft für die Akkordeonkollegen, die zwar auch im Rentenalter,
aber im Gegensatz zur 1055 noch Spielbar/ Spielfähig sind.

Das kleinere Model die 1057 war schon umgebaut, schätze aber der Spielzustand wird ähnlich wie der, der 1055 gewesen sein.

Das hat es wirklich nicht verdient. Pfui Teufel!
@ Musikerclaus,

trotz diesen, für meinen Geschmack unqualifizierten Kommentar, den ich persönlich schon fast als Beschimpfung empfinde,
Danke ich dir für die Auskunft über die Modelle 1055 & 1057.
 
Guten Abend,

wir haben ein weiteres Akkordeon zur Verfügung stehen. Wir kennen uns kaum damit aus. Es handelt sich um eine BUGARI Champion C Ass :) Ist es ein gutes Instrument für Musiker die damit spielen können? Anbei füge ich mal einige Fotos hinzu und ein kleines Youtube Video wo ich einige Töne spiele!



Schönen Abend
 

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Hallo RIKAAR,

ja das ist auch ein gutes Instrument.
Das Modell heißt, auch wenn C ass drauf steht, Chanpioncassotto oder früher auch Champion Cassotto.
Ich habe dir ja schon den Tip mit der Homepage gegeben.
Da stehen die technischen Daten und man bekommt einen Eindruck, wo in der Hierarchie von Bugari sich das Instrument einsortieren lässt.
Das ist also obere Mittelklasse bis Oberklasse und damit auf Höhe eurer Morino einzuordnen.
Eine Altersbestimmung ist von außen kaum möglich. Das verhindert die Designsprache von Bugari, die sich über die Jahrzehnte kaum geändert hat.
Das aktuelle Modell hat anders gestaltete Bassregister, aber das ist ein so kleiner Produktionsaufwand, diese zu ändern, dass man nicht von einer anderen Modellgeneration sprechen kann.

Etwas ungewöhnlich für diese Preisklasse ist die Choranordnung in der sogenannten Musette-Stimmung (8-8-8-16), als Gegensatz zur Doppeloktav- oder Piccolo-Stimmung (4-8-8-16).
So etwas findet sich eigentlich eher bei Instrumenten für Bierzeltmusik, aber auch für die meisten Volksmusiken und besonders für Musette und Oberkrainer-Sachen, allerdings nicht ein Instrument für alle Stile, sondern das so gestimmte für die eine und das anders gestimmte Instrument für die andere Musikrichtung. (Mit Stimmung meine ich hier, wie zwei der drei 8'-Chöre gestimmt sind und nicht wie im vorletzten Satz, ob ein Chor eine Oktave höher gestimmt ist oder nicht.)

Es ist gut möglich, dass diese Bugari eine asymmetrische Schwebung hat. Das merkt man daran, dass das vierte und das fünfte (Diskant-)Register von unten (auf der rechten Seite) unterschiedlich klingen.
Bei einer symmetrischen Schwebung, wie sie eure Morino ab Werk hat, klingen diese Register gleich.

Ganz seltsam sind die beiden unteren Diskantregister: Das sieht aus, als könnte man die beiden Schwebetöne einzeln schalten, was keinen Sinn macht. Was will ich denn mit zwei (absichtlich unterschiedlich verstimmten) gleichen Tönen?
Vergleiche mal diese beiden Register. Vielleicht ist einer der beiden in Wirklichkeit der mittlere der beiden 8'-Chöre. Dieser wäre ein Cassotto-Chor und würde sich damit vom anderen klanglich unterscheiden.
Die beiden äußeren sind nämlich keine Cassotto-Chöre.
Du hast dich ja schon darüber informiert, was ein Cassotto ist. Vielleicht kannst du hier seine Wirkung hören.

Aber wie beim letzten Mal: Glückwunsch, so etwas würde ich auch gerne erben.
 
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@Arrigo Vielen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung, dieses wahrscheinlich außergewöhnliche Instruments! Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, werden/wurden diese in Kastelruth hergestellt! Wow, was für eine Region, für genau dieses Instrument! Die "ALPEN Musik" auf den Hütten, mag ich sehr! Da kommt immer tolle Stimmung auf. Da kann kein DJ dran tuschieren! 2 Akkordeons und 2 gute Stimmen...reichen vollkommen! Einen Händler/Importeuer haben wir kontaktiert, aber er war eher weniger Auskunftsfreudig. Also eher kurz gebunden am Telefon :D Er meinte dieses Instrument müsste wohl in den 80er Jahre entstanden sein.

Diese Instrumentengattung hat es jedenfalls in sich :D Ich verstehe nur die Hälfte aber werde meinem Bruder den Thread mal weiter leiten.

Vielen Dank für die tolle Antwort. Schönen Sonntag
 
Kastelruth wäre zwar witzig als Produktionsstandort, ist aber falsch. Gemeint ist Castelfidardo, das liegt in der Provinz Marken in der Mitte Italiens, Nähe Ancona.
 
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@Cyril_Demian :) Ok! ! Kasteruth ist Castelrotto . . . Castelfidardo ist ein kleines Stückchen weiter weg! Soweit war ich bisher noch nie hinunter!
 
Hallo liebe Musik-Board Community,

hab ein altes Akkordeon geschenkt bekommen und würde mich gerne ein bisschen drüber informieren. Kennt wer die Marke des Akkordeons bzw. das Alter oder andere Informationen?

Lieb Grüße und schonmal danke!
 

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Beziehungsweise, weiß wer, ob man die Knöpfe selber reparieren kann oder muss man da zum Fachmann?
 
Die Knöpfe sind wahrscheinlich geklebt.
Da müsstest du die Größe messen und versuchen möglichst ähnliche zu finden.
Möglich wäre auch alle in weiss wenn es die nicht in kleinen Mengen gibt und die schwarzen dann mit Nagellack schwärzen.
Interessant sind die 7 Reihen auf der Basseite.
Ich vermute daß es eine zusätzliche Grunbassreihe hat,
und die Schallöffnungen im Diskant rückseitig.
Vorderseitig scheint die Abdeckung dichter.
 
Also zumindest ist mal klar, dass es ein B-Griff-Akko ist - also mal Ri Osten bzw. Skandinavien gucken.
"fK" ist unbekannt, könnten das evtl auch kyrillische Buchstaben sein ? k.A.!
Ansonsten vlt Klingenthal, eine der vielen kleinen Akko-Schmieden, die dann vom VEB Weltmeister geschluckt wurden ? Da gibt's hier im Forum ein paar Spezialisten, die sich mit der Geschichte Weltmeister gut auskennen, z.B. @Ippenstein
Ungewöhnlich - 140 Bässe und (vermutl) 3chörig im Diskant.
Die Sprache auf den Registerdrückern - vlt französisch o. italienisch ?
Ansonsten weitere Infos wie üblich - Balgnägel ziehen + reingucken, möglicherweise steht auf den Stimmstöcken oder der sog. Planfüllung noch was drauf.
Knöpfe gibts in allen Größen, Farben + Materialien v.a. bei den großen Ersatzteile-Lieferanten in Italien (Castelfifardo) - da kann allerdings nur ein Händler einkaufen ... oder bei Hohner, Weltmeister o Pigini Deutschland nachfragen, bzw. Ersatzteile-Lieferanten Deutschland im I-net gucken. HZIMM's sollten sowas auch auf Lager haben.
LG
 
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"fk" sind wahrscheinlich die Initialen eines Vorbesitzers, das Original-Wappen wurde entfernt. Die Optik deutet auf Klingenthal.
Auf jeden Fall eine Rarität, vielleicht sogar eine Sonderanfertigung (eventuell Cassotto?) Wenn's geht mal aufmachen und fotografieren.
 
Das goldene Lochblech an meinen klingenthaler Instrumenten ist ähnlich aber nicht gleich.
Wenn C nicht in der mittleren Reihe ist käme noch der finnische G-Griff in Frage und für einen Bajan
müßten links die tiefen Töne unten sein. Auch die Beschriftung der Register wirkt eher westlich.
Speziell genau dieses Blech und die Registerschalter könnte man aber versuchen im Vergleich doch noch in Klingenthal oders woanders zu finden
wenn sich im Inneren keine Hinweise ergeben.
 
Die Sprache auf den Registerdrückern - vlt französisch o. italienisch ?
die Beschriftung der Register wirkt eher westlich.
genau diese Bezeichnungen
Bassoon für 16'
Bandon für 16' + 8'
Master
Violin für 8' + 8'
Clarinet für 8'
hatte ich auch auf meiner Morino VN (nur noch ein paar mehr wegen des zusätzlichen Piccolochors - der dritte 8' ergab ja keine zusätzlichen Registerdrücker).
"Eher westlich" würde ich also unterschreiben, französisch oder italienisch muss nicht sein bzw. halte ich für eher unwahrscheinlich - Italiener und vor allem Franzosen würden vermutlich eher in ihrer Landessprache beschriften und nicht englisch. Von daher halte ich eine deutsche Herkunft für nicht unwahrscheinlich ... ist aber alles nur Vermutung ...
 
Danke für die vielen Antworten auf einmal. Leider kenne ich mich im Akkordeon-Bereich garnicht aus - hab dieses geschenkt bekommen, bin gebürtiger Trompeter, aber interessieren tut es mich jetzt schon:
1) Die Knöpfe habe ich alle noch, kann ich die wieder mit normalen Sekundenkleber ankleben?
2) Wenn ihr sagt ihr wollt Fotos von innen, heißt das ich muss den Balg komplett freilegen? Wenn ja, gibt dazu Anleitungen?
3) Um wieviel denk ihr, dass man es theoretisch verkaufen könnte?
 
Wenn man die Balgnägel herauszieht auf einer Seite kann man das Gehäuseteil abheben und umgekehrt wieder draufsetzen und die Nägel wieder reindrücken.
Sekundenkleber scheint mir für den Zweck unsicher im Sinne von zu spröde und dünn.
Denke das ist ein Liebhaberstück schon wegen der 7ten Reihe links.
Normal wären zum Balg hin zwei Reihen Grundbässe und darunter vier Reihen Akkorde.
Wahrscheinlich hast du dann drei Reihen Grundbässe.
Da ist mir im Vergleich nur ein Hohner Organolamodell sonst optisch wie eine Nachkriegstango bekannt mit 7 Bassreihen.
Unter Akkordeon 140 Bass ist diese Organola zu finden.
Es könnte ein Prototyp zB von Weltmeister bzw Veb Klingenthal sein ähnlich der Organola.
 
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Bei den 7 Bassreihen kann ich mir vorstellen, dass zusätzlich zu Grund- und (Dur-)Terzbass noch eine Reihe Mollterz vorgelagert ist.
 
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