Hallo + Willkommen !
Dick Contino war ein berühmter Akkordionist in den 50er Jahren in den USA.
Eigentlich Jazzer , hat sich aber mit vielen Platten und Fernsehauftritten , dem Massenpublikum angedient ...
Bestenfalls so:
http://www.youtube.com/watch?v=qH6gnhMN-EM
geht aber auch so:
http://www.youtube.com/watch?v=DDcxh5gDGnc
In Anlehung an seinen Namen haben diese Instrumente kein Tremolo Register,
also nicht den Schwebeton Klang, wie man ih aus dem Musette à là Amelie kennt.
In dem Beispielfoto darin erkenntlich , daß die Punkte an den Registertasten übereinander stehn ( in drei Cören 16"+8"+4").
Musette wäre 8"+8" oder sogar dreifach 8"+8"+8".
Für Jazz , Tango oder Klassik ist ohne Tremolo die bessere Wahl.
Settimio Soprani bauten hervorragende Instrumente ,
in den 60er Jahren , aus der sie zumeist stammen,
war die Hochzeit des italienischen Akkordeonbaus.
Gute Stimmzungen , Lederventile , gute Tastatur ,
laute Ansprache.
Das sind auch die Instrumente , sie ich am liebsten mag,
zumal diese italo-amerikanischen Akkordeons gerne recht farbenfroh und
mit zackigem Diskantverdeck daher kommen.
Die "Contino" Modelle sind aber, soweit ich weiß ,of in den kleinen Gehäusen.
Diese sind zwar handlicher , haben aber auch schmale Tasten.
Das Modell von Deinem Link ist in einem 16" Gehäuse, ein ausgewachsenes Instrument ,
wie z.B. eine Hohner mit 120 Bässen hat 19,6 ".
Bei letzterem sind die Tasten 20mm breit, bei den kleineren 18mm bis zu runter 16mm!
In Amerika sind fast die Hälfte der Akkordeons so,
dort sind fast nur die Profiinstrumente in den großen Gehäusen.
Spielbar sind sie alle, bei den Kleinen kann man mehr sehen und
kann einen größeren Tonumfang greifen.
Wenn man so breite Hände hat, wie ich ,
sind sie aber schwierig zu greifen, da bei schnellen Läufen
die Finger gerne zwischen den Halbtontasten klemmen bleiben.
Ist aber alles Gewohnheit.
Inzwischen kommen auch hier die schmalltastigen wieder in Mode,
Hersteller wie Pigini bauen jetzt 45 Tasten ein, die dann gerne etwas zusammenrücken.
Also, wenn daß Akkordeon gut erhalten ist müsste man speziell darauf achten,
ob die Lederventile noch gut schließen.
Diese Ventile decken die zwei Stimmzungen abwechselnd bei Druck und Zug ab.
Nach 30-50 Jahren sind sie gerne mal vertrocknet und unelastisch.
Der Ton schnarrt dann , oder kommt verzögert.
Also alle Tasten mal einzeln durchspielen,
die tiefen Töne sind wegen der größeren Leder anfälliger.
Das ist reparabel, schlägt aber gerne mit eineigen Hundert Eurio extra zu Buche.
Viel Erfolg,
Gruss,
Ludger