Sänger... grrrr!!!*@#*

Ich habe selbst im Laufe meiner Musiker-Carriere (die nicht sehr groß ist, oder so) die Erfahrung gemacht, dass man allerdings nicht den Fehler machen sollte, in einer Band wahre Freunde zu suchen. Soetwas geht nur schief. Ich persönlich halte eine zielorientierte, respektvolle Arbeitsathmosphäre für das beste, was einer Band passieren kann. Zumindest, wenn man das, was man dort macht, mit Ernst betreiben möchte und nicht nur zum reinen Spaß Musik macht. Dazu kann ich allerdings weniger sagen, weil ich so gut wie nie mit einem Freund eine Band gegründet habe, vielmehr sind wir im Laufe der Zeit immer Freunde gworden (leider nicht für lange Zeit).
 
Haßliebe ist natürlich eine ganz besondere (und enge) Art der Bindung, das hat auch nichts damit zu tun, daß Professionalität etwa bedeuten sollte, Privates soweit als möglich herauszuhalten, ganz i.Ggt., die gehen sowas ein, weil sie's brauchen...

Man wird auch unumwunden sagen müssen, es gibt Leute, mit denen kann man musikalisch nicht wirklich, auch wenn man sie sonst ganz nett findet, und mit welchen, mit denen man sonst nicht kann, wird es auch musikalisch nichts besonderes.

Natürlich gibt es bei Leuten unterschiedliche Frustrationstoleranzen...

An Personlichkeitsbildung glaube ich auch sonst kaum, angefangen damit, daß man m.E. nicht als unbeschriebenes Blatt geboren wird, auf das jeder kritzeln ("einschreiben", um das philosophische Modewort zu nennen) kann, was er gerade will. Und bis man meist als Teenager zum ersten Male auf eigene Initiative beim Ensemblespiel in welcher Form auch immer landet, hat man schon so viel hinter sich, was soll einem da noch viel anders prägen können?
 
Heike schrieb:
An Personlichkeitsbildung glaube ich auch sonst kaum, angefangen damit, daß man m.E. nicht als unbeschriebenes Blatt geboren wird, auf das jeder kritzeln ("einschreiben", um das philosophische Modewort zu nennen) kann, was er gerade will. Und bis man meist als Teenager zum ersten Male auf eigene Initiative beim Ensemblespiel in welcher Form auch immer landet, hat man schon so viel hinter sich, was soll einem da noch viel anders prägen können?
Liebe. Zu einem Menschen, oder zu einer, ääh, Sache. Wie Musik. Oder Nahtoderfahrungen. Japanischer Kampfsport. Erfolgsdruck. Drogen. Ernsthafte Ideale. Und die Verwerfung dieser, weil einen nichts so desillusioniert, wie die Notwendigkeit sein eigenes Geld zu verdienen mit allen Folgeerscheinungen.

Was ich bis zum 17 Lebensjahr erlebt habe, war mit Sicherheit nicht wenig, aber die Zeit, die danach kam, hatte gravierende und vor allem andersartige Auswirkungen auf mich. Das war so die Zeit, wo ich etwas mehr wurde, "als nur die Summe meiner Gene". Bis dahin hatte ich nur hohl gegen alles rebelliert. Schuldzuweisung an Hormone. Doch dann kam langsam der Wille ich zu sein, mit meinem Kopf, nicht dem, was ich von zuhaus aus kannte, und dies zu ergründen. Und so ging ich hinaus in die Welt, begann mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht immer nur zu Mami & Papi zu rennen. Eigene Entscheidungen, eigene Ansichten, eigene Fehler, Auswirkungen auf andere, und dies versucht mal von ihrem Standpunkt aus zu betrachten. Und ich möchte mir von damals nicht begegnen.

Dass ich Bassist bin, können sich alle Menschen vorstellen, denen ich sage, dass ich vorgebe Musiker zu sein. Es passt mit ihren Vorstellungen vom Bass überein, wasauchimmer das sein mag. Die meisten erklären es passt zusammen mit meiner Körpergröße ( :confused: ), meiner Ausstrahlung einer inneren Ruhe, Selbstbeherrschung, Kontrolle, Führungsstärke, und ich frage mich dann auch immer was die Leute so in mir sehen (und wie kommen die darauf?...). So stellen sie sich jedenfalls einen Bassisten vor, und das bin ich. Als ich noch jünger war, bin ich über den Schulhof gelaufen und habe andere Kinder geknechtet. Auch größere und ältere. Beim Sport habe ich durch erhöhte Gewaltbereitschaft auf mich aufmerksam gemacht. Hat zwar zu meiner Sportart gepasst, aber es ist einfach mal kein lobenswertes Verhalten. Mir hat alles Spaß gemacht, wo ich anderen die Laune verderben konnte.

Und das bin ich heute nicht mehr. Unterbewusst habe ich noch manchmal so bestimmte blutrünstige Gedanken, wenn mir eine bestimmte Person begegnet oder wenn etwas passiert, was ich nicht leiden kann, so pawlowscher-Reflex-mäßig, aber es macht keinen Sinn, es bringt keinen Vorteil, und ich will es nicht. Ich will meine Mitte finden, anderen eine Freude machen und glücklich sterben.

Was hat Musik damit zu tun? Weiß ich nicht genau, ich wüsste auch nicht wie ich das vom "Gesamterfolg" filtern könnte. Aber die Zeit in den Bands, in der Musikschule, mit Musik auf dem Bett liegen, zu Astor Piazolla tanzen, wow. Das war echt intensiv. Seitdem ich auf den Blues gestoßen bin, komme ich nicht mehr von ihm weg, und ich möchte ihn anderen Interessenten nahebringen, zumindest das davon, was ich (denke zu) können tue. Es ist fast von allein geflossen, weil ich diese Musik sehr gemocht habe, doch auch das letzte Quentchen Herzblut mit hineinzulegen, das ist etwas, dass ich bis heute versuche. Dieser Trip dauert schon seine Zeit an, und ich lerne immernoch. Und das hat mein Wesen verändert. Wie viele andere Dinge auch, aber für nichts, außer für Kleidung und Nahrung gebe ich so viel Geld aus wie für die Musik. Da ist was dran, mit Persönlichkeit. Und deren Bildungsmaßnahmen.
 
Heike schrieb:
An Personlichkeitsbildung glaube ich auch sonst kaum, angefangen damit, daß man m.E. nicht als unbeschriebenes Blatt geboren wird, auf das jeder kritzeln ("einschreiben", um das philosophische Modewort zu nennen) kann, was er gerade will.
Ich kenne Kinder, die singen bei dem Sesamstraßen-Intro fleißig "werwiewas, werwiewas..." mit, aber sie verstehen nicht, dass "wer" und "wie" und "was" damit gemeint sind. Sie singen "werwiewas" und genau das heißt es auch für sie. :D

"Was singst du denn da eigentlich? *wissendgrinsundsichaufdieAntwortenfreu*
"Werwiewas!"
"Weißt du auch, was das heißt?" *süßfind*
"Ja!"
"Was denn?"
"Mmmh", *kurzePausedannschelmischgrins* "Hab ich vergessen..."

Nicht jeder kann einen Heranwachsenden nach Belieben formen, aber es gibt Vertrauenspersonen, die brauchen nur etwas Unbedeutendes zu sagen und die Kinder empfangen es wie ich einen Goldtransport, und propagieren dies ohne weiteres zutun. Das ist in frühen Jahren der Weihnachtsmann und später ein bestimmter Lehrer, Tutor, Mentor, und wenn es ganz krass kommt, jemand aus dem Fernsehen, o.Ä.
 
Milosz schrieb:

Ich hätte das doch glatt für Soziologie gehalten, nichtmal für Sozialphilosophie. :eek: Aber eigentlich ist die Feststellung, daß es in einer Gruppe "Beziehungen" gibt, trivial. Ein System besteht nunmal aus Elementen und den Relationen zwischen diesen.

Ich weiß natürlich, daß es Leute gibt, die saugen alles auf wie ein ausgetrockneter Schwamm, aber die sind m.E. von Kindheit bis Erwachsenenalter ziemlich konstant so drauf.

Vielleicht ist das auch die Gnade der frühen Geburt: die Sesamstraße kam erst, als ich dem gefährlichen Kindergartenalter schon entwachsen war. Und selbst den Kindergarten in 3D habe ich regelmäßig geschwänzt. Wie ich mit der Einstellung jemals das Abitur erlangen konnte? Wahrscheinlich habe ich die Schule nur deswegen durchgehalten, weil ich sie nicht ernstnehmen konnte...
 
ich hab zwar eigentlich alle freiheiten bei mir in der band, aber meistens sind die lieder schon fertig und ich darf in meinen begleitungen tun was ich will! frustriert manchmal auch!
aber was meine inspiration am meisten kaputt macht, ist wenn unser 1ster gitarrist anfängt zu jammen! der mensch hört nur akustischen dreck! und wenn ich ihm 5 min zugehört hab hab ich keinen bock mehr zu spielen, und wenn ich ihm 10 min zugehört hab, geh ich (ist wirklich schonmal vorgekommen) ich gehe nur weil er jammed ;)
nicht dass wir in dem moment was besseres vorhatten, aber WAS er spielt erzeugt so eine schlechte laune und lustlosigkeit in mir, dass ich einfach nur gehen kann!
 
P
  • Gelöscht von Paul Denman
EDE-WOLF schrieb:
ich hab zwar eigentlich alle freiheiten bei mir in der band, aber meistens sind die lieder schon fertig und ich darf in meinen begleitungen tun was ich will! frustriert manchmal auch!
aber was meine inspiration am meisten kaputt macht, ist wenn unser 1ster gitarrist anfängt zu jammen! der mensch hört nur akustischen dreck! und wenn ich ihm 5 min zugehört hab hab ich keinen bock mehr zu spielen, und wenn ich ihm 10 min zugehört hab, geh ich (ist wirklich schonmal vorgekommen) ich gehe nur weil er jammed ;)
nicht dass wir in dem moment was besseres vorhatten, aber WAS er spielt erzeugt so eine schlechte laune und lustlosigkeit in mir, dass ich einfach nur gehen kann!


hihihihi,

das kenn ich! der gitarrist meiner letzten band hat jammen mit solieren verwechselt, d.h. er fing ständig an irgendwelche krassen skalen, apeggios und weiss der henker (so teile aus petrucci und malmsteen lehrbüchern) runterzuspielen! das war so ätzend, ich meine er hatte es schon drauf, aber da geht einem echt das messer im sack auf! da half nur stecker ziehen! :D
 
@ Milosz :
Im großen und ganzen 1a ... darin können sich auch meine Vorstellungen spiegeln ;)

Except for this little theoretical comparison ..... :rolleyes:

Milosz schrieb:
In einem gepflegten Garten gedeihen schönere Blumen als in der Wildnis.

Man merkt, dass du dich wohl noch nicht allzu ausgiebig in den abgelegenen und vom Menschen verhältnismäßig unberührten Flecken unserer Natur aufgehalten hast :D Titeln sich teilweise so schön NSG's oder LSG's.

In einem gepflegten Garten wächst alles wo es "soll" und nicht wild. Natürlich lässt sich über den ästethischen Wert eines perfekten Kleingartens streiten, aber wär es nicht sogar schade wenn die Natur uns da nicht noch um Längen vorraus wäre ;) ?
 
Im besten Falle ist ein bedacht angelegter Garten ein Kunstwerk, die Krise kriege ich aber über die hybride "Bauernmentalität", wenn Leute zwischen Rapsfeldern spazierengehen und dabei was von Gottes freier Natur faseln...

Wie gesagt, es gibt Leute, mit denen kann man musikalisch nicht. Ich hatte auch mal einen Gitarristen, der von der Klassik kam, und da auch brillierte, nur E-Gitarre spielte er eher nebenbei und fand sich nie darin. Hätte ich mit der Kapelle jemals produzieren müssen, hätte ich die Leute irgendwann 'rausschmeißen müssen und die Gitarrenparts selber einspielen (nicht daß ich die zu meinen Stücken nicht eh' selber vorgespielt gehabt hätte...) :D
 
Soweit ich das richtig gedeutet habe geht es hier um das Thema "Die Band-wer mit wem-und wo was wichtig ist".

Gut!Als Beispiel nehme ich hierfür unsere Schulband.
Sie ist die jüngste Schulband und spielt erst seid 3 Wochen zusammen.
Anfangs ging es recht chaotisch zu,bis ich (Sänger) und Marco (2 drummer) etwas lauter wurden. *g*
Wir haben das geregelt und geklärt und dann versucht zusammen zu harmonieren.
Ich denke ab und zu ist ein gewisses Maß an Arbeitsathmospähre notwendig um weiter zu kommen.
Der eine versteht sich eben mit dem mehr,und der andere wiederum mit dem,doch eine jede Band ist auf ihre Weise einzigartig.(oder versucht es zu werden)
Eine Band sucht und braucht ihren eigenen Stiel,und hat sie ihn gefunten,kann man die Arbeit mal auser acht lassen und sich der Musik hingeben.
Und die Frage, "Wer mit wem" ist wohl etwas irrelevant.
Mag sein das sich E-Bass und Schlagzeug besser verstehen,trotzdem müssen diese beiten auch mit E-Gitarre/Sänger/Keyboard harmonieren.
Daran muss eine Band arbeiten,und sich im geewissenmaße näher kommen.
Kennt eine Band sich besser kann man auch lockerer miteinander umgehen,und sich der Kunst hingeben.
 
P
  • Gelöscht von Paul Denman
Yojo-Bad-Mojo schrieb:
Man merkt, dass du dich wohl noch nicht allzu ausgiebig in den abgelegenen und vom Menschen verhältnismäßig unberührten Flecken unserer Natur aufgehalten hast :D Titeln sich teilweise so schön NSG's oder LSG's.
In einem gepflegten Garten wächst alles wo es "soll" und nicht wild. Natürlich lässt sich über den ästethischen Wert eines perfekten Kleingartens streiten, aber wär es nicht sogar schade wenn die Natur uns da nicht noch um Längen vorraus wäre ;) ?
Uuuah, davor graust es mir. In der Natur gibt es diese riesigen Kelchblütenpflanzen, die statt Wohlgeruch Mord, Totschlag und Verwesung verbreiten, weil da nur Fliegen oder so zur Bestäubung da sind, die sich nur mit übelstem Gestank locken lassen, und solche Schoten. Nee! Muss nicht sein! :D Und ich glaube auch nicht, dass die Natur ein besserer Landschaftsarchitekt ist. Die macht das immer so wie ihr grad die Laune steht, so Prinzip Zufall. Sie sollte ein paar Semester Architektur oder technisches Zeichnen belegen. Würde sich gut im Lebenslauf machen.

Du hast recht, ich habe verhältnismäßig wenige verhältnismäßig unberührte Flecken gesehen. Ich bin ein typischer Stadtmensch (mit allen Vorteilen ;) ) und würde auf dem Lande mehr oder weniger schnell eingehen. Außerdem ist es da kalt. Und naß. Bäh. Urwald schreckt mich ab. Aber Wüste finde ich cool.

NSG und LSG klingt so nach NationalSecurityGuy und LandSchaftsGarten oder so. Oder nach LSD. Quid est?
 
NSG---Naturschutzgebiet...in welchen man selten was zu rauchen findet :)
 
Bambulator schrieb:
NSG---Naturschutzgebiet...in welchen man selten was zu rauchen findet :)
Wieso? So bestimmte Pilze sammeln, trocknen, in die Pfeife stopfen und... Da geht sicher was!
 
ihr solltet wattführer an der nordsee werden! naturfreaks! ihr würdet doch glatt noch n watt-wurm wegrauchen... :D
 
bassplayer30 schrieb:
Oft tun Männer Dinge die sie nicht tun wollen um Frauen dazu zu bekommen das sie Dinge machen die sie nicht tun wollen.

Das weiß ich, und deswegen zieht die Masche bei mir nicht. :tongue:

Aber was hat das nun mit diesen ollen Bauernköppen zu tun?
 
ironjensi schrieb:
ihr solltet wattführer an der nordsee werden! naturfreaks! ihr würdet doch glatt noch n watt-wurm wegrauchen... :D
Den würde ich nicht rauchen, dem würde ich die Haut abziehen und ihn als Bassaite verwenden. ;)
 
Milosz schrieb:
Den würde ich nicht rauchen, dem würde ich die Haut abziehen und ihn als Bassaite verwenden. ;)
Iiiieeehhh, die werden 34 Zoll lang? :eek:
 
Milosz schrieb:
Den würde ich nicht rauchen, dem würde ich die Haut abziehen und ihn als Bassaite verwenden. ;)
Also ioch persönlich lass die Haut am Wurm, das hatt so nen schönen Effekt wie die Beschichtung bei den Elixir-Saiten, und das löst sich auch nicht so schnell ab wie bei den Elixirs :)
 
Milosz schrieb:
LandSchaftsGarten oder so. Oder nach LSD. Quid est?

Naturschutzgebiet wie bambi rischtisch erkannt hat :great:
Und das etwas weniger Auflagen unterworfene
LandschaftsSchutzGebiet :D

btw. was da an Pilzen rumsteht war nemmer feierlich die letzten Wochen. Und was hier an Kanadagänsen, Kormoranen, Gebirgsstelzen, Rostgänsen und Krickenten durchzieht ist auch enorm und ein wahrlich wunderschönes Naturschauspiel :great:

@topic:
Hey, unser Sänger "bässert" sich endlich! Zeigt lange vermisste Eigeninitiative und Übungswillen. An Seiner Stimme hat sich zwar nix geändert, aber wenigstens nähert sich seine Einstellung endlich wieder einer bandtauglichen ;)
 

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