S-Style Nachbau Fender Classic Player 60s (Partscaster) -> Typisierung, "Echtheit"?

  • Ersteller Gerald24
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
...natürlich wäre "meine" Gitarre viel exakter montiert und eingestellt, in Mexico muß nach Zeit gearbeitet werden und möglichst viele Gitarren am Tag fertig werden...

Ähem... Da ist ein kleiner Unterschied. Eine Fertigung, auch in Ensenada, ist spezialisiert. Im Gegensatz zu einer Einzelperson, die eine Gitarre komplett fertigt, schaffen dort sehr viele Personen an einer Gitarre - nur, dass diese vielen Personen nur jeweils bestimmte Fertigungsschritte daran vornehmen.

Der Unterschied: Die vielen Personen können möglicherweise ungelernt sein, das mag schon angehen. Aber ihr nur kleiner Fertigungsschritt schafft eine gewisse Spezialisierung auf genau nur diesen Schritt (Bünde eindrücken z.B. oder Hals nachschleifen), weil sie ihn aufgrund des hohen Ausstoßes immer wieder wiederholen und weil ihre Maschinen einen gewissen Grundstandard bereits vorgeben.

Eine Einzelperson muss hingegen alles können. Ist sie versiert (Handwerk gelernt, Knoff-Koff, Erfahrung, Maschinenpark vorhanden), gelingt ihr das in vergleichsweise kurzer Zeit und ein entsprechend hochwertiges Ergebnis sollte da sein. Ist sie weniger bis nicht versiert (möglicherweise wie Du?), dann gelingt ihr das vielleicht auch (!), aber in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Maschinenpark wird sie erheblich mehr Zeit für Überlegungen, Fertigungsschritte, ggf. Korrekturen, etc. aufwenden.

Das mal rein technisch. Die Frage, die dann hinzu kommt, ist die, ob man dann mit seinem eigenen Ergebnis zufrieden ist - also die eigene Psyche. Denn mangels Erfahrung, einschätzen zu können, ob das Instrument dann eben "einfach stimmt", wird sich die Psyche melden. Hm, wirklich alles ok? Oder doch lieber verkaufen??

...von Fachleuten zusammengebaut ... da "meine" die viel sorgsamer zusammengebaute und eingestellte wäre, das nötige Können natürlich vorausgesetzt.

Siehe oben. Ein "Fachleut" bist Du eben nicht in Bezug auf das erlernte Handwerk, so eine Gitarre zusammenzubauen. Zusammenbau der Einzelteile ist erst einmal nur ein Zusammenbau. Wer keine zwei linken Hände hat, der macht das. Wenn (!) diese Einzelteile vermutlich ziemlich maßhaltig sind, wird das wohl kein großes Thema sein. Dann käme aber das Optimieren der Gesamthardware, so dass schlussendlich eine bespielbare Gitarre draus wird. Hier wird es schon etwas schwieriger, denn das setzt Wissen und Erfahrung über die verbauten Einzelteile voraus: Passen die, weil sie einfach nur maßtechnisch passen oder passen die und werden ein bespielbares Instrument bringen? Muss hier viel nachgearbeitet werden, weil aufgrund der Einzelfertigteile blöderweise Toleranzen zu ungünstig sind? Ein Werk kann hier noch tauschen, d.h. optimieren. Du nicht, da Du nur genau einen Hals und einen Body als Fertigteil hast. Keine Rohlinge, keine Fräse. Und zum Schluß: Wird es klingen oder eine klangliche Gurke?

Sind die Arbeitsschrittspezialisierten in einem Werk Fachleute? Vermutlich (!) nicht, was Instrumentenbau angeht. Sie sind spezialisiert, d.h. eingearbeitet auf ihren zu erledigenden Fertigungsschritt (und somit auch schnell austauschbar...).

Von der Warte denke ich erst einmal, dass Dein Instrument schlußendlich so "echt" ist, wie es ein Großserienmodell ab Werk ist. Im Normalfall passen die Bauteile bezugnehmend auf ihre Maßtoleranzen gebrauchsfertig zusammen, es lässt sich stimmen und justieren. Es kann klanglich stimmen oder eine klangliche Gurke sein. Mehr sieht man so einer Strat erst mal nicht an.

Was dahinter steht, also dass das Instrument ab Werk im Bruchteil eines Zeitraumens entsteht vergleichsweise zu dem Abeitszeit- und Gedankenaufwand, den Du investieren musst, das sieht man so einer Strat dann nicht an.

Wenn Du nun denkst, diesen, Deinen Mehraufwand, den Du spendieren musstest, im Wiederverkauf honoriert zu bekommen, dann liegst Du aus meiner Sicht falsch. Denn ein Käufer sieht eben nur das Instrument und den zugehörigen Preis. Und jetzt kommt genau das ins Spiel: WER hat dieses Instrument gefertigt? Ein Hersteller, ein Gitarrenbauer? Ein DIY?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hallo Stratspieler

Ich möchte doch meinen Mehraufwand nicht bei einem Verkauf honoriert haben und dann mehr bekommen als eine Werksgitarre kostet.
Das wäre mir nicht in den Sinn gekommen, würde wohl auch keiner bezahlen, eher im Gegenteil.

Das Zusammenbauen ist doch nicht schwer, alle Teile sind doch schon von Fachleuten oder auch nicht Fachleuten im Werk gefertigt worden.
Einstellen und ausrichten ist auch kein Hexenwerk, ich hab alle Messmittel, Werkzeuge und genaue Literatur mit Anleitungen und Einstellwerten und dieses Forum voll mit kompetenten Leuten!👍

Ich bin von Beruf Maschienbaumechanikermeister und hab schon komplette Verbrennungsmotoren komplett zerlegt und auch wieder zusammengebaut und da waren 1000 Teile dran😂
Ich denke eine Gitarre aus Fertigteilen würde mich nicht überfordern!🤔

Ich hab an meinen auch schon alles auseinandergebaut und optimiert und die waren dann besser als vorher.

Wie gesagt ich bau die ja nicht selber sondern schraub nur 3-4 Sachen zusammen!

Und wie gesagt ich würde sie nicht als im Werk gebaute Gitarre verkaufen auch wenn ich drauflege.

MfG Gerald
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dann ist bei diesen Genen zu alldem nichts mehr hinzuzufügen, außer ein: Dann aber nur zu! :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute ist mein Fender Classik Player 60s Neck gekommen!
Very nice 😊
Was mich aber stark gewundert hat ist daß es gar nicht, classic C Form hat, wie in den Beschreibungen der Gitarre, sondern modern C.😳
Nur das Griffbrett ist flacher (12 Zoll)
Das ist aber super, da ich das dickere classic C das zb. auch die Vintera 60s hat gar nicht so mag und mir die modern C lieber sind.
Es war auch etwas meine Befürchtung das mir das Teil zu dick sein könnte.
Wundern tut es mich trotzdem, aber ich habs mit einem Faden an zig Stellen vermessen und es ist exakt ein modern C.🤔

IMG_0328.JPG IMG_0330.PNG
 
Grund: Bilder eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kannst Du was zur Qualität sagen so "out of the box"? Wie schauen die Bundenden aus, oder generell die Bünde? Gibt es hier Bedarf nachzuarbeiten? Wie ist der Sattel kekerbt, fertig oder nur vorgekerbt?
 
@Gerald24

classic C-shape versus modern c-shape

An welchen Messwerten machst Du das fest? Das hat doch mit Maßen nichts zu tun, sondern mit dem Profil. Oder liege ich da falsch?
 
Gute Frage, das Profil ist bei C natürlich immer gleich, aber ich dachte immer das die alten 60er dicke Hälse haben und nur das modern C auch einen dünnen Hals hat.
Ich hab an zig Stellen den Umfang gemessen.


Quali ist top, da muss man nichts mehr nacharbeiten an den Bünden oder sonstwo, nur natürlich den Sattel der ist vorgekerbt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Noch ein Gedanke zum Ausgangsthema. Neben dem fehlenden Markennimbus treffen Partscaster meist einen recht individuellen Geschmack. Wenn ich mir z.B bei Warmoth die guitars of the month ansehe, schüttelt es mich regelmässig. Der Mainstreamgeschmack dürfte die meisten einfach hässlich oder disfunktional finden und entsprechend wenige potentielle Käufer tummeln sich auf dem Markt. Daher macht der bereits angesprochene Verkauf der Einzelteile sicherlich mehr Sinn.
Habe selber zwei. Ein Schaller Lockmeister bekomme ich sicher ganz gut verkauft. Zusammen mit einer Gitarre, die einen (ziemlich geilen) asymmetrischen „Wolfgang“-Hals hat, wohl weniger. Habe bei meinem letzten Projekt z.B. ein spezialgefertigtes trussrod-cover magnetisch befestigt und nicht mittels Schrauben und Löchern. So ist der 650$ Hals auch noch für Andere interessant, die vielleicht kein cover oder ihre eigene Spezialanfertigung wollen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber das trifft doch nicht auf meinen geplanten Bau zu!
Wieso soll der Markennimbus fehlen? Es ist doch eine Fender Classik 60s.
Ist denn eine Gitarre die nur aus den Originalen Fenderteilen zusammengebaut wurde keine Fender Gitarre mehr?🤔
Auch ist sie nicht Exotisch sondern ein normales Serienmodell.
Wieso sollte ich sie bei einem Verkauf wieder auseinanderreissen?
Wie gesagt alles nur theoretisch, da ich das Ding ja nichtmal gebaut hab und daher auch keinen Verkauf vor haben kann.
Bis jetzt habe ja nur einen Hals hier und da ich ihn noch nirgends hingeschraubt habe ist es auch noch ein Original!😂
 
das Profil ist bei C natürlich immer gleich, aber ich dachte immer das die alten 60er dicke Hälse haben und nur das modern C auch einen dünnen Hals hat.
Ich hab an zig Stellen den Umfang gemessen.
afaik ist der Umfang gleich, aber bei "Modern C" ist die Kontur leicht asymmetrisch verschoben
 
Hmmm, war auch nicht 100 prozentig auf deine Situation bezogen, besonders die Gedanken zum Nischengeschmack. Ich denke, der Markenaspekt wurde weiter oben bereits angesprochen. Selbstgebaut wird gegenüber dem Original mit einem Malus kommen. Stell dir vor, ich besorge mir von Zulieferern die Orginalzutaten irgendeines Hermes Parfüms und habe auch irgendwoher das Rezept. Meine Frau würde dennoch die Nase rümpfen. Das Wertempfinden von Markenprodukten läuft hauptsächlich im emotionalen Bereich ab.
 
Ich hatte es bereits getan. Im Wertschätzungs Threat kommt die auf den halben Neupreis einer Player Strat. Gestartet bin ich 2010. Als letztes hatte ich einen Japan Allpartshals gegen den MX Replacement Hals getauscht. Von 22 auf 21 Bünde modern c. So wie sie hier steht hat mich der Spaß 1400€ gekostet. Außer Hals alles USA Teile, Korpus Premium Sumpfesche einteilig von Mighty mite noch US Fertigung, damit fing 2010 das Elend an. Die Kohle kriegt ich am Stück nie wieder! Schlachten und in Teilen verkaufen ...niemals, hängt Herzblut drin.
Ich kann nur sagen, einfach machen.
Ist kein Hexenwerk, zur Not beim Gitarrenbauer ein kurzes Setup.
Gruß aus dem Ruhrpott, Frank

20211216_165133.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gerald24 schrieb:
Was mich jetzt interessieren würde, ist eine so aufgebaute Gitarre eine echte Classic Player 60s?
...
Wieso soll der Markennimbus fehlen? Es ist doch eine Fender Classik 60s.
Ist denn eine Gitarre die nur aus den Originalen Fenderteilen zusammengebaut wurde keine Fender Gitarre mehr?
das ist doch alles schon beantwortet worden.


Es kann ja gut sein ich möchte das Teil mal wieder verkaufen
Könnte ich sie als Classic Player 60s verkaufen?
nein.
ich würde höchstens soweit gehen:
"Fender Partscaster, Classic Player 60s plus [da weiss ich eben nicht, was du alles verbauen willst]:
ich verkaufe eine Partscaster, Body und Hals von einer Fender Classic Player 60, Pickups dies, Elektronik jenes etc."
ich würde auf keinen Fall die Gitarre als eine Fender Classic Player verkaufen.
Begründung: Antworten #3 bis vor allem #21.

Beim Verkauf wird deutlich weniger rausspringen als bei einer echten Fender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, war auch nicht 100 prozentig auf deine Situation bezogen, besonders die Gedanken zum Nischengeschmack...Das Wertempfinden von Markenprodukten läuft hauptsächlich im emotionalen Bereich ab.
Stimmt!
...ich würde höchstens soweit gehen:.....

....Beim Verkauf wird deutlich weniger rausspringen als bei einer echten Fender.
Ich glaube auch daß da viel weniger rausspringt, aber das mit der Partcaster will mir nicht recht in den Kopf.
Wenn ich zwei Gitarren kaufe, sie zerlege, alle Teile kräftig mische und dann wieder zufällig zusammenbaue, sind das dann Partcaster?😂
Sind beide aus dem Werk und auch da montiert worden!

Ist schon Haarspalterei ich weiß, aber die Behauptung das eine Gitarre die aus Original Teilen besteht eine Partcaster ist finde ich eigentlich nicht.
Sie ist einzig nur nicht im Werk montiert.
Die Teile stammen nicht von anderen Gitarren sondern aus dem Regal und waren noch nie anders montiert.
Ich denke sie ist trotzdem eine "echte" Fender.
Weiß aber nicht ob das auch juristisch der Fall wäre.🤔😂

Ich weiß aber schon auf was ihr rauswollt!🙂






@frank:
1400€ und du bekommst den halben Neupreis einer Player, ist schon übel, aber womöglich leider wahr.
Aber wie du sagst so darf man das dann nicht sehen.
Es kommt auf den Spaß an den so eine Gitarre einem selbst bringt.
Dein Projekt finde ich toll und die Gitarre hat schon was!👍
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Gerald24 Auch wenn Du noch tausend Mal fragst, ob eine privat aus Fender-Teilen zusammen gebaute Gitarre eine Fender-Gitarre ist... die Antwort wird immer "NEIN" sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
*edit*
Ich frag doch schon nicht mehr, sondern sage nur daß sie es für mich sein wird, darauf kommts mir an.
Sie kann nicht den Fenderstatus verlieren nur weil sie von mir montiert ist!
Sonst täte das auch eine im Werk montierte die ich daheim zerlege und wieder zusammenbaue.😉
Was ihr denkt weiß ich schon, das deckt sich wohl auch mit der Masse an evtl. Käufern.

Ich hab vor langer Zeit mal einen Porsche 924 gefahren, da haben alle behauptet, das ist kein "echter" Porsche. Der wurde nämlich bei Audi in Neckarsulm zusammengebaut.
😬😂
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich sehe das Problem bei den vielen "Fälschungen" dann immer im Verkauf, Z.Bsp. wenn Erben das Instrument
nach bestem Gewissen als Original verkaufen, aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema.
 
*edit*
Das ist wahr, aber Claptons Blackie war dann ja auch keine echte Fender, sondern nur eine Fälschung, hat aber trotzdem 1 Million eingebracht als sie versteigert wurde.
Die hat er ja auch aus 3 Gitarren selber zusammengebaut.
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
dann wünsche ich Dir daß du damit so erfolgreich wirst wie Clapton.;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben