Rundumsorglos-Paket für den Anfang bis max. 2.500€

[DW23]

Hier kurz und knapp meine üblichen Tipps, die ich geben kann. Ich habe auch erst mit 30+ angefangen Gitarre zu spielen und habe aufgrund finanzieller Vorteile einem Anfänger im Schulalter gegenüber einiges an Gear durchprobiert (besessen und wieder verkauft/eingetauscht).

Darum:

1. Hau mal nicht so viel Kohle auf den Kopf am Anfang, denn die Lust nach neuem Gear zum Probieren wird steigen!

2. Kauf Dir ne Gitarre, die Dir erst mal gefällt und nicht gerade 35€ oder 2000€ kostet (Gut, wenn Dir das Geld wirklich völlig egal ist, dann kannst nach oben hin natürlich ausgeben was Du magst, ansonsten Punkt 1 berücksichtigen), weil zu Beginn ist am wichtigsten, dass Du das Instrument gerne in die Hand nimmst. Gefällt sie Dir, nimmst Du sie auch automatisch häufiger in die Hand und das ist der erste und gleichzeitig wichtigste Schritt um zu Lernen. Wie sich der Hals anfühlt ist anfangs erst mal wurscht, da entwickeln sich Vorlieben und Geschmack erst noch. Schau vielleicht auf das Gewicht der Gitarre und die Balance, wenn Du sie auf dem Schenkel aufliegen hast.
Eventuell ein Gebrauchtkauf eines neuwertigen Instruments in Betracht ziehen, um beim möglichen Wiederverkauf wieder ohne großen Verlust die nächste kaufen zu können

3. Platziere das Spielzeug leicht zugänglich und nicht im Koffer, im verschlossenen Schrank in der abgeschlossenen, dunklen Gartenhütte. Weil dann wirst Du nicht oft üben

4. Thema Amp. Ich bin auch für den THR von Yamaha. Das ist ein kleiner, flexibler Übungs-Amp. Das genügt am Anfang, um alles mögliche zu spielen. Da brauchts keinen Röhren-Amp. Auch hier kommt dann mit der Zeit mal was dazu. Geh das langsam an!

5. Noch das übliche Zeugs wie Gitarrengurt, Tuner, verschiedene Plektren und Kabel mit besorgen. Ist nicht die Welt, aber erforderlich.

 

[Captain Knaggs]

Ich hab mir rund 10 Wunsch- und Traumgitarren gekauft, bevor Nummer 11 tatsächlich geblieben ist

Es gibt kein wirkliches Falsch oder Richtig, außer blind zu kaufen.

Wenn Dich etwas anspricht und Spaß macht, dann ist das schon die halbe Miete. Aber was auf Bildern gut aussieht ist aber noch lange nicht in Wirklichkeit so gut, bzw. paßt zu Dir. Wir alle haben unterschiedliche Hände/Arme/Körper und Vorlieben.

Kleine Geschichte dazu

Ich hab in meinem lokalen Musikladen jahrelang eine PRS Custom 22 mit 3xP90 angehimmelt. Ein absoluter Traum. Ich hab sie aber nie angespielt, weil sie mir zu teuer war. 2015 stand für mich endlich wieder ein Gitarrenkauf auf dem Plan, 2500.- war mein Budget. Also bin ich dorthin. Die PRS war noch da. Nach bestimmt 5 Jahren. Reduziert und in meinem Budget. Meine Freude war riesig. Ich ließ sie mir runtergeben, zittrig und voller Vorfreude, nahm sie auf meinen Schoß und war völlig enttäuscht.
Nix an der Gitarre passte für mich. Halsprofil, Ergonomie, gar nix. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet.
Also hab ich mein Geld in einem anderen Musikhaus ausgegeben und meine heutige Knaggs gekauft

 

[Deltablues]

Eventuell ein Gebrauchtkauf eines neuwertigen Instruments in Betracht ziehen, um beim möglichen Wiederverkauf wieder ohne großen Verlust die nächste kaufen zu können

Das ist ein guter Tipp, aber wenn möglich einen Bekannten der sich damit auskennt mitnehmen. Evtl. auch Bilder hier posten, es sind z.T. auch Fakes oder verbsatelte Instrumente auf dem Markt, da kann man auch reingelegt werden wenn man sich nicht auskennt.

 

[Willy58]

Der Verkäufer hat es irgendwie geschafft, dass ich mich selbst von einer Gitarre überzeuge

Ein Verkäufer muss verkaufen. Da ist von Beratung bis zum Aufschwatzen nur ein kurzer Weg.

Fang mit kleinem Geld an.
enn man gut Gitarre spielen kann, schaut man sich sowieso nach anderem um.

 

[Northernguitars]

Der thr, besonders die neue Version ist perfekt für den Zweck.

bezüglich der Gitarre wäre das wichtigste jemanden mitzunehmen der sich auskennt! Von wo kommst du denn? Hier würden sich sicherlich einige bereiterklären zu helfen.

ich auf jeden Fall

 

[DerZauberer]

...und auch mal hier lesen, da gibt's ja viel von dem was hier angerissen wird auch im Detail:
https://www.musiker-board.de/thread...fragebogen-lesenswerte-brainstormings.585314/

 

[MojoKing94]

Beim THR möchte ich darauf hinweisen das der Kophörer Sound nach meiner Meinung wirklich nicht zufrieden stellt. Wenn es zum üben über Kopfhörer kommt habe ich bisher noch nichts besseres als Software gehört (Neural DSP oder Scuffham S-Gear). Nächste Woche kommt bei mir ein Two Notes CAB M und dann sehen wir mal was das kann.

 

[dimi73]

Wurde der Amp1 hier schon genannt?
Noch ne 1x12 Box dazu und du wirst in Zukunft nicht mehr viel benötigen.

Klingt auch leise sehr gut, hat nen Kopfhörerausgang und eigentlich alles weitere was du vielleicht mal brauchst. Inklusive "Röhrenfeeling".
Laut kann er auch.

Edit:
Selbst der neue Amp1 Iridium kann nicht nut Metal...

 

[Minor Tom]

Gitarre:

Was ich nicht ganz verstehe: warum hast du "Jazz" angekreuzt?

Willst du zwei Gitarren kaufen, eine Les Paul und eine Jazzgitarre (sprich: gross und hohl)?
Oder soll die Gitarre auch für das Spielen von Jazz geeignet sein? Ja, ist eine Les Paul, Halspickup ausgewählt und Tonepoti etwas zurückgenommen und es kann losgehen.
Wie schon erwähnt, eine Kreuzung zwischen einer Les Paul und einer Jazzgitarre wäre eine ES335 Halbakustik. In etwas kleiner: ES339, noch kleiner: Les Paul Florentine (gibts oder gab es auch von Epiphone).

Ein Vibrato-System ist bei einer Les Paul-artigen Gitarre jedenfalls kein Problem: diese Gitarren gibt es zwar auch mit dem System, wenn man es haben will und danach sucht. Das ist aber ziemlich unüblich und normalerweise nicht dabei. Und wenn du dich fragst, ob du es haben solltest oder nicht: Du brauchst es nicht, es ist ein zusätzlicher Effekt, den manche Spieler manchmal einsetzen, der aber alles andere als notwendig ist.

Eine Epiphone Les Paul, zB. von der gerade erschienen und hochgelobten neuen "Inspired by Gibson" Baureihe, ist hier ja schon mehrfach empfohlen worden. Ob es eine "Standard 50s" oder eine "Standard 60s" werden soll, die unterscheiden sich wohl hauptsächlich in der Dicke des Halses. Das kann man also nur durch Vor Ort Testen rausfinden. Falls du da unentschieden bist, IMHO kann man mit dem dünneren 60s Hals nix verkehrt machen.

Auf jeden Fall ist das eine wirklich gute und solide Empfehlung, mit so einer Gitarre kann man langfristig glücklich werden.

Wenn dich der etwas dickere PU Lack eher abturnt und du eine dünne (aber auch ziemlich empfindliche) Nitrolackierung vorziehst, kannst du dich auch bei den preiswerten Gibson Les Paul Modellen wie zB. "Tribute" oder "Studio Faded" in der matten Lackvariante umsehen. Diese eher "rohen" Instrumente haben auch ihren ganz eigenen Charme!

Gibson LP Studio Faded 2016 HP WC
​

Leicht preisreduziertes Beispiel, die "moderne" Variante mit Nullbund und Robotuner muss man aber mögen

Wenn man etwas sucht und Geduld hat, kann man diese Gibsons auch immer mal wieder preisreduziert finden. So lange kann man sich das Warten ja mit einer preiswerten Gitarre von der Hausmarke eines grossen Gitarrenladens versüssen. Solange man nicht die absolut billigsten Instrumente nimmt (<100 Euro für Strats/Teles, <140 Euro für LPs), sind das meist überraschend wertige Instrumente. Wie zB. die thomann Hausmarke Harley Benton immer wieder beweist. Wenn du da dann keine LP, sondern zB. einen Stratocaster oder Telecaster Nachbau nimmst, hast du schon (potentiell) Auswahl.

Meine Auswahl soll übrigens nicht heissen, dass ich etwas gegen die anderen empfohlenen Gitarren wie zB. PRS oder Gretsch hätte. Ganz im Gegenteil, das sind wirklich gute Instrumente. Und solange man die Importlinien und nicht die US-Modelle nimmt, auch noch bezahlbar. Und es gibt noch einige Firmen mit guten und auch passenden Instrumenten, die hier empfohlen werden könnten (und vielleicht auch noch empfohlen werden ). Wie auch schon mehrfach, unter anderem von @DerZauberer erwähnt: Heutzutage ist das Problem eher, sich nicht von der Auswahl überwältigen zu lassen, als etwas seinem Wunsch entsprechendes zu finden.

Übrigens: Ja, Gibson Pickups haben einen guten Ruf. Was aber nicht bedeutet, dass PUs anderer Firmen nicht ebensogut sein können, schliesslich ist zum Bau dieser Dinger keine Raketenwissenschaft notwendig. Die aktuellen Epiphone PUs sind zB. "100%" Kopien der Gibson Burstbucker. Letztendlich entscheidet der persönliche Geschmack (oder die persönlichen Vorurteile ), und das eine wie das andere muss sich sowieso erst entwickeln.



Verstärker:

Ich empfehle (und benutze selber auch) eine Art von Verstärkern, die zwar schon mehrfach erwähnt wurde, aber IMHO noch nicht richtig gewürdigt: Die Mini-Stereo Übungsamps. Die sind NICHT für das Proben mit einer (lauten) Band geeignet, dabei aber optimal fürs Üben. Durch ihre Bauweise haben sie einen weniger "durchdringenden" Klang als die typischen Gitarrenverstärker und sind daher auch gut fürs weiterhin gute Verhältnis zu Mitbewohnern und Nachbarn. Während ein JVM 410 schon als Möbelstück durchgeht, sind diese Dinger klein und leicht und man kann sie problemlos überall einsetzen. Auch im Büro in der Mittagspause (der Vox hat sogar Batteriebetrieb als Option!), und wenns mal sein muss, auch mit Kopfhörer. Und sie sind sogar noch vielseitier als der grosse Marshall, trotzdem lassen sie sich einfach bedienen.

Es gibt viele Amps, die auch günstig sind, aber gut fürs leise spielen geeignet sind, z.B.

Yamaha THR5 V2​

Das wäre so einer, aber bei deinem Budget würde ich nicht das "kleine" schon etwas ältere Modell nehmen.
Auch ein Boss Katana Air würde in diese Richtung gehen, da hab' ich aber keine Erfahrungen und irgendwie auch nichts richtig Positives gehört.
Sondern:

Vox Adio Air GT
​

oder

Yamaha THR10II
​

Die Dinger sind zwar klein, aber gross im Sound! Und im Verhältnis zu deinem Budget so preiswert, dass du ohne Probleme noch einen Röhrenamp nachkaufen kannst, wenn dir der Sinn danach steht. Jedenfalls, wenn du nicht bei der Gitarre "richtig zuschlägst".




Zubehör:

Wie schon erwähnt, brauchst du noch einiges weitere, um glücklich zu werden: Picks (Plektren), Stimmgerät (wäre aber bei den empfohlenen Amps schon dabei), Ständer, Anschlusskabel, Ersatzsaiten, Koffer und/oder Gigbag, Gurt, Metronom .... hier könnte man auch sein Verhandlungsgeschick einsetzen und einen Paketpreis zusammen mit Gitarre und Amp aushandeln (übrigens auch im Onlinehandel, wenn man telefonisch bestellt).

 

[P90Fetischist]

Hallo!
Mit 2,5 k bekommst schon etwas ordentliches.

Hier mal meine Konstellation, welche ich auswählen würde:

1. Gitarre
Gibson Les Paul Studio
EUR 1.000,00
https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_studio_hp_2017_eb.htm

2. Gurt
das wird oft unterschätzt: ein Gurt. Zu einer guten Gitarre gehört einfach ein bequemer und schöner Gurt.
EUR 55,00
https://www.thomann.de/de/gibson_the_classic.htm

3 .Verstärker
Marshall DSL 20C.... 20 Watt Vollröhre sind vollkommend ausreichend.
EUR 440,00
https://www.thomann.de/de/marshall_dsl20cr.htm

4. Drahtlossystem statt Kabel
Ich möchte dieses Teil NIEEEEEE wieder missen. Kein unnötiger Kabelsalat mehr.
EUR 75,00
https://www.thomann.de/de/harley_benton_airborne_instrument.htm

5. Gitarrenständer und Wandhalterung
Preis 10,00
Irgendwo muss die Gitarre ja bewundert bzw. zwischengelagert werden.

https://www.thomann.de/de/millenium_gitarrenstaender.htm
https://www.thomann.de/de/millenium_gw2510.htm

6. Stimmgerät & Clib Tuner
Essentiell. Lieber eines zu viel, anstatt zu wenig. Die Dinger verschwinden bei mir immer spurlos.
Preis 20,00
https://www.thomann.de/de/korg_ca_50_chromatic_tuner.htm?ref=search_rslt_Stimmger%E4t_431090_0_10
https://www.thomann.de/de/thomann_ctg10.htm?ref=search_rslt_Stimmger%E4t_228417_0_6

7. Plektren
Auch hier gilt: Lieber zu viel als zu wenig.
Preis: 12,00
https://www.thomann.de/de/dunlop_nylon_max_grip_073_player_pk.htm

8. Ersatzssaiten
Ersatzsaiten sind immer gut. Immer einen Satz als Reserve haben. Empfehler auch einzelene E-Saiten (die ganz dünnen) zu kaufen. Die reißen gerne.
Preis 20,00

https://www.thomann.de/de/pyramid_009_einzel.htm
https://www.thomann.de/de/ernie_ball_2223_super_slinky.htm

9. Saitenkurbel
Irgendwie müssen die Saiten raufkommen. Ganz easy hiermit.
Preis 22,00
https://www.thomann.de/de/ernie_ball_power_peg.htm

10. Notenständer
Ist immer praktisch, wenn du Lieder mit Chords ausdruckst und sie auf augenhöhe ablesen kannst.
Preis: 20,00
https://www.thomann.de/de/thomann_orchesterpult_deluxe.htm

11. Saitenreiniger
Wirkt Wunder, nach einer intensiven Lerneinheit sollte die Saiten gereinigt werden
Preis 7,00
https://www.thomann.de/de/ghs_fast_fret.htm

12. Poliertuch
Man will ja, dass die Gitarre schön aussieht.
Preis: 5,50
https://www.thomann.de/de/thomann_poliertuch_microfaser.htm


13. Gitarrenkabel
Preis 5,00
https://www.thomann.de/de/the_sssnake_sk3613_kabel.htm

14. kleine Batterienübungsverstärker
Preis 85,00
Ideal für unterwegs oder ab 22 Uhr
https://www.thomann.de/de/blackstar_fly_3_mini_amp_bundle_set.htm


..... So, ich komme auf EUR nicht mal 1.800,00. Dann könntest du dir beinahe noch eine ES 335 von Epiphone gönnen um EUR 374,00..

https://www.thomann.de/de/epiphone_the_dot_ch_bundle_2.htm

Gruß

 

[Absint]

Hallo!
Gruß

Metronom vergessen!
Es geht nichts über die Korg TMs: https://www.thomann.de/de/korg_tm_60_black.htm
Zwei Geräte in einem.

 

[käptnc]

Als Stimmgerät und Metronom kannst du eine Smartphone-App verwenden dann hast du nicht soviel Zeug rumliegen.

 

[deXta]

Ich melde mich zwar nicht oft in diesem Unterforum zu Wort, allerdings find ich das Thema hier gerade ziemlich spannend, da ja die unterschiedlichsten Kaufempfehlungen ausgesprochen werden. Ich würde, anders als einige Leute hier, die Motivation zu Üben als Priorität Nr.1 herausstellen wollen. Ich kenne so viel Leute, die sich endlich ihren Jugendtraum erfüllen wollen, sich für tausende von Euro Profiequipment kaufen, stundenlang über Gear quatschen, YouTube Videos schauen etc. Das Pedalboard wird von Tag zu Tag größer, nur nicht die Fähigkeiten an der Gitarre, es werden immer wieder die gleichen 3 Akkorde gespielt und mit jedem Compressorpedal oder dem neuen sauerstofffreien Kupferkabel für 80€/m keimt die Hoffnung auf: "Vielleicht werd ich ja jetzt endlich besser". Irgendwann kommt dann die Erkenntnis, dass das alles gar nichts bringt und der ganze Kram wird verkauft und die Gitarristenkarriere an den Nagel gehangen.

Du hast viel Budget zur Verfügung, was eine tolle Sache ist. Kaufe dir eine Gitarre, die dich "anmacht", die du einfach in die Hand nehmen willst wenn du sie siehst. Die du auch mal so in die Hand nimmst wenn du eigentlich fernsiehst oder was auch immer tust (Ich hab auch grad eine Gitarre auf dem Schoss und spiele ab und dudel hier und da rum). Die Hemmschwelle mit dem Üben zu beginnen sollte so gering wie möglich sein. In der anfänglichen "Honeymoonphase" wird das sicherlich kein Problem sein, aber irgendwann wird sich Ernüchterung und die Erkenntnis einstellen, dass, obwohl du ein Profiinstrument besitzt, F-Dur immernoch ein Sch***-Akkord bleibt und da gilt es dann durchzuhalten.

Ganz konkret finde ich die Idee, ein kleines Funksystem zu nutzen, toll. Der neue Yamaha THR10II z.B., der hier auch schon vorgestellt wurde, hat einen zum Relay G10 passenden Empfänger bereits integriert, d.h. du brauchst dir nur den Sender für die Gitarrenbuchse zu besorgen und es kann losgehen. Andererseits tuts es ein vernünftiges Kabel natürlich auch, aber die Hemmschwelle zu üben sollte bewusst so klein wie möglich gehalten werden, und dafür würde ich den Großteil des Budgets investieren (d.h. Gitarre zur Motivation und "Kram" wie Funk der motiviert). Als Amp würde ich definitiv zu einem Modeller tendieren und ich muss ganz klar meinen Vorrednern hier widersprechen, die Röhrenkombos empfehlen. Der Amp macht zwar einen Großteil des Sounds aus (mehr sogar, als die Gitarre), allerdings kann ein Anfänger das doch gar nicht richtig einordnen, da wird nur zwischen "clean", "crunch" und "verzerrt" unterschieden. Und in allen Bereichen liefern Modeller ein für Anfänger brauchbares Ergebnis. Die integrierten Effekte sind zum Abfangen der Impulse wie "ich brauch jetzt unbedingt einen Phaser um besser zu werden", denn wir erinnern uns an F-Dur, auch mit Flanger klingt der nach nix wenn man ihn nicht greifen kann. Das merkt man dann (hoffentlich) auch als Anfänger und kommt von dem Trip ab, sich ständig neue Dinge mit der Intention des Besserwerdens anzuschaffen (aus anderen Gründen darf man sich natürlich jederzeit neues Equipment zulegen ).

Von Softwarelösungen würde ich auch abraten, denn erst einen Rechner booten zu müssen legt die Hemmschwelle im Alltag wieder zu hoch meiner Meinung nach. Auch Profigeräte wie den Kemper (hab selber zwei Stück im Einsatz) würde ich nicht empfehlen, der Anfänger muss sich auf das Üben konzentrieren und nicht auf die Suche des perfekten Sounds, den er ja eh gar nicht kennt, da er die Gitarre noch gar nicht in dem Maße beherrscht um zu wissen, dass sowas evtl. auch mit guter Spieltechnik geht o.Ä.

Daher mein Appell: Eine geile(!) Gitarre und nen soliden Modeller wie den Yamaha, den Boss Katana o.Ä.. Beim Kauf darauf achten, dass die Gitarre vernünftig eingestellt wird, einige Gitarren sind grausam direkt aus dem Karton und als Anfänger merkt man es evtl. gar nicht.

Und wenn man schon das Glück hat in Holland zu leben geht man in einen Laden von der Sorte, die es hier in Deutschland nicht gibt (die Rede ist natürlich von diesen wirklich tollen Käsegeschäften ), leutet entspannt den Abend ein und übt Gitarre!

 

[HD600]

Modeller sind für mich Motivationskiller.

 

[deXta]

Röhrenamps sind für mich Motivationskiller.


Merkste was?

 

[KickstartMyHeart]

Ich kenne so viel Leute, die sich endlich ihren Jugendtraum erfüllen wollen, sich für tausende von Euro Profiequipment kaufen, stundenlang über Gear quatschen, YouTube Videos schauen etc. Das Pedalboard wird von Tag zu Tag größer, nur nicht die Fähigkeiten an der Gitarre, es werden immer wieder die gleichen 3 Akkorde gespielt und mit jedem Compressorpedal oder dem neuen sauerstofffreien Kupferkabel für 80€/m keimt die Hoffnung auf: "Vielleicht werd ich ja jetzt endlich besser". Irgendwann kommt dann die Erkenntnis, dass das alles gar nichts bringt und der ganze Kram wird verkauft und die Gitarristenkarriere an den Nagel gehangen.

Als Amp würde ich definitiv zu einem Modeller tendieren und ich muss ganz klar meinen Vorrednern hier widersprechen, die Röhrenkombos empfehlen. Der Amp macht zwar einen Großteil des Sounds aus (mehr sogar, als die Gitarre), allerdings kann ein Anfänger das doch gar nicht richtig einordnen, da wird nur zwischen "clean", "crunch" und "verzerrt" unterschieden. Und in allen Bereichen liefern Modeller ein für Anfänger brauchbares Ergebnis. Die integrierten Effekte sind zum Abfangen der Impulse wie "ich brauch jetzt unbedingt einen Phaser um besser zu werden", denn wir erinnern uns an F-Dur, auch mit Flanger klingt der nach nix wenn man ihn nicht greifen kann.

Daher mein Appell: Eine geile(!) Gitarre und nen soliden Modeller wie den Yamaha, den Boss Katana o.Ä.. Beim Kauf darauf achten, dass die Gitarre vernünftig eingestellt wird, einige Gitarren sind grausam direkt aus dem Karton und als Anfänger merkt man es evtl. gar nicht.

Man kann jetzt wieder über subjektive Kriterien anfangen zu diskutieren, aber das ändert nichts daran, dass das obige stimmt. Auch der Röhrenamp-Teil: Man muss nicht nur Gitarre erstmal spielen lernen, man muss auch erstmal ein Gehör für Tonformung und Sounds entwickeln und dabei hilft ein guter Modeller und das waren schon Mk1-Versionen des THR (ich hatte die grüne Box und war hin und weg über die Qualität).

 

[Dietlaib]

.

Modeller sind für mich Motivationskiller.

Und jetzt?

Der von deXta genannte Aspekt, dass Anfänger zunächst mal "ein Ohr" für die Feinheiten von Gitarrensounds entwickeln müssen, ist schon ziemlich wichtig. Das kostenfreie Testen diverser Gitarreneffekte (weil die meisten Modeler davon eine schöne Auswahl an Board haben) ist ebenfalls ein positiver Aspekt. Klar, hier wird immer gern argumentiert, dass zahllose Einstellmöglichkeiten nur vom Üben abhalten, aber das kommt letztendlich auf den Verwender an.

Ich weiss noch sehr genau, wie viel Spaß ich mit meinen Modelern hatte, als sie seinerzeit neu waren. (Line6 X3 Live, Mustang III, Mustang IV V2.) Diese Geräte fand ich total motivierend. Egal ob Modeler oder Röhrenamp, sie haben ihre Stärken und Schwächen, man sollte es am persönlichen Einsatzzweck festmachen.

 

[P90Fetischist]

Modeller sind für mich Motivationskiller.

Bei den Budget würde sich auch Röhren und ein Modeller ausgehen.
Gerade als Anfänger sind Modeller interessant, mit den ganzen - teils unnötigen - Zusatzfunktionen. Macht Spaß.
Mit den Röhrenteil kann man sich dann den „echten“ Sound gönnen...

 

[HD600]

Merkste was?

Ja, wir sind verschieden.

Und jetzt?

Jetzt garnix. Für mich ist das so und das darf ich auch so sagen. Und zwar ohne dass irgendwelche Nasen meinen, hier dagegenhalten zu müssen. Ihre Seite hatte sie doch schon dargelegt. Darf ich auch mal?

Der von deXta genannte Aspekt, dass Anfänger zunächst mal "ein Ohr" für die Feinheiten von Gitarrensounds entwickeln müssen, ist schon ziemlich wichtig

Ja und dieser Aspekt wurde oben schon dargelegt, warum er mir jetzt als Antwort auf mein Post nochmal wiederholt wird, ist für mich nicht verständlich. Ich bin übrigens immer noch ein (ewiger) Anfänger und erfreue mich immer an einem Verstärker der auch Spielnuancen wiedergibt. Hier zu behaupten ein Anfänger könnte diese Unterschiede nicht hören, ist in meinen Augen schlichtweg falsch. Wenn ich beim spielen merke, dass es einen feinen Unterschied macht wie ich anspiele, lerne ich eben auch diese Unterschiede zu nutzen und anzuwenden. Ich habe das schon in meinen ersten Gitarrentagen rausgehört und es hat mich immer gestört, wenn ein anderer Verstärker den Sound einfach nur glattgebügelt hat (oft eben Modeller aber nicht zwingend).

Bei High Gain macht es manchmal sogar Sinn wenn das ganze auch bei "Zimmertemperatur" komprimiert kommt, man kann dann Sachen spielen die man so in der Lautstärke mit einem sehr dynamischen Röhrenamp nicht spielen könnte. Aber das ist wieder Sound den man für eine bestimmte Sache braucht. Das andere was ich meine hat mehr mit den Fingern zu tun. Ich bin dennoch der Meinung, dass ich hier nicht unbedingt recht habe und die anderen unrecht. Ich beschreibe nur wie ich es erlebe und erkläre auch wie ich zu dieser Meinung gekommen bin. Kann (sollte unbedingt) sich dann jeder sein eigenes Bild machen.

Ich weiss noch sehr genau, wie viel Spaß ich mit meinen Modelern hatte, als sie seinerzeit neu waren

Will ich doch garnicht dagegenhalten. Habe ja auch die eine oder andere Modeller-Möglichkeit in der Schublade rumfahren. Um verschiedene Soundrichtungen zu erahnen (Marshall, Fender...) reicht das auch vollkommen hin, auch um sich mit verschiedenen Effekten auseinanderzusetzen. Nette Spielzeuge mit dem man sicherlich auch Spass haben kann die ich persönlich aber, jederzeit für einen gut klingenden Amp stehen lasse. Ich gehe hier auch erstmal von meinem Modellerkram aus (Zoom G1Xon, Boss BR 800 und Micro BR, Vox Stomplab und Tonelab EX, Fender Champion 20 usw...). Mag ja sein, dass die neueren Gerätegenerationen ein deutlich besseres Spielgefühl vermitteln (der Klang war vorher schon ganz gut).

So, in der Zeit zwischen diesem Post und meinen vorherigen habe ich die Zeit gut genutzt und das Wochenende eingeläutet. Ich war beim hiesigen Gitarrenladen weil ich zum X-ten Mal auf einer Godin-Strat rumklimpern wollte. Dabei habe ich auch verschiedene Amps angespielt:

- Den o.g. Yamaha THR 10 II. Nettes kompakte Gerät aber für mich kommt er vom Spielgefühl her noch nicht mal in der Nähe meines Laney Cub10. Da ziehe ich auch jederzeit mein Mooer Silvereye 10 mit ein paar Pedale vor.
- Den Fender Tone Master De Luxe Reverb. Auch kein Röhrenamp aber dennoch hat mir dieser ein sehr gutes Spielgefühl vermittelt. Ist auch der erste Fender mit sehr schönem und typischen Fender-Clean den man auch relativ leise spielen kann (auch wenn man den Lautstärke-Knob nicht über 1 drehen sollte...). Wenn der auch noch Pedale gut nimmt und etwas runter geht mit dem Preis ein absoluter Tipp für den, der genau diesen Sound will.

Was ich damit sagen will: Es geht mir nicht um das Thema Modeller vs Röhre. Man muss da wirklich jedes Gerät einzeln anschauen. Ich für meinen Teil und aufgrund der bisher gemachten Erfahrung, suche Verstärkerlösungen eher im Bereich Röhre oder Transe. Vielleicht kann mich ein Strymon Iridium umstimmen, wenn ich ihn mal unter die Füße kriege.

 

[Dietlaib]

Für mich ist das so und das darf ich auch so sagen. Und zwar ohne dass irgendwelche Nasen meinen, hier dagegenhalten zu müssen. Ihre Seite hatte sie doch schon dargelegt. Darf ich auch mal?

Ich schätze, es liegt an der Kürze bzw. der Art, wie du das eingangs vorgebracht hast. Deswegen fragte ich ja auch "und jetzt?". Es wirkte ein wenig so, als wenn jemand angelaufen kommt und verkündet: "Ich mag Vanillepudding." Modeler sind für dich also Motivationskiller. Ok, aber mit ein paar Worten zu den Hintergründen deiner Ansicht oder ob du davon ausgehst, dass es der TE genau wie du empfinden wird, wäre dein Beitrag anders (oder gar nicht) kommentiert worden.

Ich bin übrigens immer noch ein (ewiger) Anfänger und erfreue mich immer an einem Verstärker der auch Spielnuancen wiedergibt.

Selbst wenn du dich spieltechnisch nicht sonderlich weit entwickelt haben solltest, bist du, was Höreindruck und Spielgefühl angeht, sicher kein Anfänger mehr. Ich hatte es schon mit genügend Anfängern zu tun, Menschen, die sich bis vor einem Moment nicht die geringsten Gedanken über die Soundmöglichkeiten von Gitarren oder Verstärkern gemacht hatten. Da gab es z.B. welche, für die der Unterschied zwischen den fünf Pickup-Positionen einer Strat (clean) so gering war, dass sie mir mitteilten, keine Unterschiede zu hören. Ich vermute mal, dass du dich selbst nicht auf dieser Anfänger-Stufe einordnest.