Das ist ziemlich eindeutig nicht Fantom-, also Motif-Klasse, sondern Juno-, also MO-Klasse. Die Dinger müssen irgendwo Fallstricke haben. Hauptsache, sie schicken den Juno-Gi in Rente, bevor sie noch mehr Ahnungslose damit verarschen.
Andererseits könnten wir uns spätestens zur 2015er Musikmesse auf neue große Workstations freuen, wenn Roland jetzt beweist, daß sie es noch können. Wenn.
Aber wir reden immer noch von einem Roland, oder?
Na, mal sehen, wie der sich bedient.
In der Klasse bauen sie doch jetzt Workstations namens Kross.
Meinst du mit Physical Modeling das Modellieren akustischer Instrumente? Dann hat Kronos einen virtuellen Katzendarm, und die Alesis Fusion hatte virtuelles Gebläse. Beides immer noch Uncanny Valley.
Oder meinst du das Modellieren von elektromagnetischen/elektromechanischen Instrumenten? Bei Tonradorgeln kann das klappen, sofern ein ordentlicher Leslieeffekt dahinter hängt. Bei Pianos macht Waldorf das im Zarenbourg, und man hört von allen Seiten "Mimimi, das klingt nicht wie ein echtes Rhodes" und "Mimimi, das klingt nicht wie ein echtes Wurly", und alle spielen fleißig weiter Samples.
Oder meinst du das Modellieren der Schaltkreise von Analogsynthesizern à la Arturia? Nee, das gibt's noch nicht.
Das Problem bei Sample-Libraries sind die gigantischen Datenmengen. Okay, etwas wie Kontakt oder HALion als Sampleplayerbasis wäre machbar mit entsprechend hochgezüchteter Hardware. Aber wenn du ganze Orchesterarrangements, z. B. Filmsoundtracks, in High-End-Qualität mit etwas wie der Vienna Symphonic Library live und in Echtzeit spielen willst, dann brauchst du selbst 2014 noch geRAIDete Riesen-SSDs in einer Maschine, die die Ausmaße eines Synclavier hat, zigtausend Euro kostet und mehrere hörbare Gehäuselüfter hat. In einem 1000--Keyboard, das 7 kg wiegt, wirst du das so schnell nicht finden.
Der Speicherbedarf ist ja an sich schon gigantisch, alleine für ein einziges Piano. Mindestens 24 Bit/192 kHz stereo um zukünftig konkurrenzfähig zu bleiben, sollte man gleich auf 32 Bit Floating Point/384 kHz gehen. 127 Velocitystufen, natürlich alle ungeloopt. Am besten noch mal (127 Sustainstufen plus 127 Sostenutostufen) mal 127 Dämpferstufen, dazu jeweils noch ein eigenes Release-Sample. Und dann braucht man jedes Sample mehrere Male für Round Robin, damit nicht jedes Mal dasselbe Sample ertönt.
Vor allen Dingen ist das immer noch kein "richtiger Sampler", solange man kein Audio mit dem Ding aufzeichnen, zuschneiden, loopen und mappen kann, wie man das früher mal mit Workstations konnte.
Martman