Röhrenamp das Maß aller Dinge (Clip: Blindtest Boutique-Röhre vs. Boss Katana)?

  • Ersteller gustavz
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Es mag sich im Raum etwas anders angehört haben, aber beim Anhören des Videosounds war schon beim ersten Vergleich recht schnell klar, welcher Amp welcher war. Und ich persönlich fand "Amp B" auch deutlich besser als "Amp A".
War halt ne typisch amerikanische Werbeveranstaltung. Die Aussage am Ende, dass jeder denken würde, Amp A wäre der Friedman, war schon ziemlich gewagt.

(ob der Typ in der ersten Reihe wohl sein Portmonee wieder gefunden/bekommen hat? :gruebel:)
 
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Klingen schon ähnlich, dennoch habe ich immer gemerkt, dass Amp B nochmal n deutlichen Tacken besser klingt.
Aber n Boss Katana ist, auch wenn er richtig gut für sein Preis ist, kein Vergleich zu Kemper/Helix/Axe3. Man sieht ja bei vielen Vergleichvideos, dass es bei den letzt genannten Geräten oft nahezu unmöglich ist einen Unterschied festzustellen
 
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Bei so etwas ist es immer interessant, wie man bei den Einstellungen vorgeht. Das Ganze ist ja ein Werbevideo von Boss/Roland. In deren Interesse ist es natürlich den Unterschied zw. den Amps so gering als möglich zu halten.
Also ... stellt man nun den Kantana so gut ein wie möglich und "matched" dann den anderen Amp ( der damit ggf. gar nicht seine Stärken ausspielt ), macht man es umgekehrt oder stellt man jeden Amp individuell so ein, dass er für sich alleine am besten klingt.

Da es ein Werbevideo ist, gehe ich mal von der ersten Variante aus.
Amp B fand ich insgesamt etwas weicher und weniger harsch als Amp A.

Ich fand tatsächlich A besser, aber ich sehe das so wie Kluson. Schade, dass über di Einstellungen nichts gesagt wird.
 
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Die Frage der Einstellungen finde ich auch interessant, dazu habe ich bei FB etwas gefunden.
von Ed Lim (Roland Corporation):
Einmal TSL-Files für den Katana. Nach dem Import sieht man einige Einstellungen für den Amp im BTS (Bildschirmfotos):
20190821_105939.jpg
20190821_105035.jpg
Und diese Aussage zum Friedmann:
From memory the Friedman had bass and mids around 6-7 and treble was a bit wound back around 4-5. Gain was maxed and Boost was engaged (Runt 50 is not quite as gainy as, say, the BE100)

Keine Ahnung, ob das alles so zutrifft, aber die Veranstaltung bei der Melbourne Guitar Show wird schon so stattgefunden haben, wie im Video dokumentiert. Natürlich zusammengeschnitten, ist klar.

Bemerkenswert fand ich auch die Abstimmung des Publikums vor der Auflösung welcher Amp A bzw. Amp B ist. Die wurde vlt. sanft durch Äußerungen des Gitarristen herbeigeführt. Aber die Zustimmung fiel ja überzeugend zugunsten des Katana aus.
Alles Fake, alles gekauft? Glaube ich eigentlich nicht.
 
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Unabhängig des Tests halte ich Röhrenamps für den 08/15 Spieler nicht mehr für Zeitgemäß, sofern die Lautstärke im Zimmerlautstärke Bereich bleiben soll.

Wenn man kleine Amps, also mit niedriger Wattzahl anschafft kann es eventuell funktionieren, aber selbst diese können nicht im Sweet Spot betrieben werden. Für ne Band im Proberaum sind sie wiederrumm zu leise und auf der Bühne eigentlich auch unpraktisch, werden eh abgenommen und der Sound Tech wird dir, abgesehen von Kneipengiggs ohne PA ordentlich was erzählen, wenn Du nen SLP Mal ordentlich anfährst.

Die Modeller haben da eindeutig die Nase vorn, man kann den Sweetspot Klang in jeder Lautstärke, sogar mit Kopfhörer haben.

Bei großen Rockbands ist das wieder was anderes, die können sich ne Villa mit schallgedämpften Proberaum leisten und spielen auf ausreichend großen Bühnen, um die Amps zumindest ein bisschen anzufahren, allerdings setzen sich selbst dort immer mehr Profi Modeller durch.

Sehe abgesehen vom Mojo, beim Beispielhaften Vergleich zwischen Kemper und SLP nur Nachteile für den SLP.
 
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Ich will gar nicht bestreiten, das manche Modelling Kisten oder ähnliches vielleicht auch so gut klingen können, wie ein Röhrenamp. Vermutlich hört man es auch live gar nicht mehr raus. ABER: Mein Röhrenamp kann nur an/aus. Paar Drehregler hat er auch noch. Für alles andere bin ich 1. zu doof und 2. zu faul und 3. eben kein gelernter Informatiker :) Ergo: Es gibt für jeden etwas aufm Markt. Ist doch toll.
 
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Viele Jahre war ich ein Verfechter der Überzeugung, dass ein Modellinggerät gegen ein Amp anstinken kann. Ich gehe nicht näher auf den Preisvergleich, aber mein Helix ist in etwa genauso teuer wie der Amp samt Box, den ich mir kürzlich kaufte.
Mit dem gleichen Umfang. wie der Helix integriert hat. an zusätzlichen Bodentretern als ergänzende Modulationsmittel wird das Paket klassischer Amp teurer.
Ich finde aber, dass der Amp dynamischer reagiert als mein Modeller, und er liefert mehr Kehligkeit.
 
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Aber die Zustimmung fiel ja überzeugend zugunsten des Katana aus. Alles Fake, alles gekauft? Glaube ich eigentlich nicht.

Exakt. Man kann sich - bei allen vielleicht auch berechtigten Befürchtungen - auch in eine Hysterie hinein reden und an jeder Ecke Beeinflussungen und Betrug wittern (und wenn man alles aus einer bestimmten Warte sehen möchte, wird man auch ohne Zweifel an jeder Ecke auf "Beweise" dafür stoßen). Ich bin (manche wissen das ja) großer Anhänger von Modelling-Alternativen, einfach weil ich sie in vielerlei Hinsicht für praktischer halte. Trotzdem gebe ich gerne zu, dass mir Amp "B" insgesamt besser gefallen hat - und weil ich eher auf fenderige Sounds stehe, war ich beim Betrachten des Videos ziemlich unvoreingenommen (sprich: ich hatte weder ein irgendwie geartetes Interesse daran, den Friedman oder den Katana unbedingt besser oder schlechter finden zu wollen, weil sie eh beide nicht so mein Ding sind).

Erstaunt hat mich aber folgendes: Marketing-Bla-Bla hin oder her, in den Katanas steckt letztlich Modelling-Technik aus dem GT-100, also die "alte" COSM-Technologie von Roland/Boss, die wir schon seit vielen Jahren kennen. Das Ganze gekonnt in einen anscheinend ja ganz ordentlich klingenden Amp verbaut (ich leite das von den vielen begeisterten Kritiken ab, die ich zu diesem Amp gelesen habe - mich hat bisher noch kein Demo so wirklich überzeugt, aber das muss nichts heißen) - und schon sind wir in einem Live-Vergleich mit einem ausgesprochen hochwertigen Röhren-Boliden. Wow! Das hätte sich vor 10 Jahren niemand getraut, obwohl es damals schon ein paar wenige, aber durchaus anständige Modelling-Amps gegeben hat. Die Akzeptanz scheint immer mehr zuzunehmen.

Und, ganz ehrlich: Auch wenn ich für den Friedman gestimmt habe, aber der Katana ist alles andere als abgestunken. Er klang für meine Ohren zwar ein wenig schrill und irgendwie klirrend, aber das ist nur mein persönliches Empfinden. Insgesamt hat er sich aber wacker geschlagen - und wir reden hier noch nicht mal ansatzweise von der Modelling-Königsklasse! Also: Für mich war das Video ein erneutes Beispiel dafür, wie weit Modelling wirklich gekommen ist; hier besonders interessant, weil die Vorführung ganz sicher nicht gerade in Zimmerlautstärke stattgefunden hat (was angesichts der Räumlichkeiten schwachsinnig gewesen wäre), sondern durchaus in einem Feld, in dem man Modellern ja oftmals nachsagt, es nicht anständig beackern zu können.
 
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ABER: Mein Röhrenamp kann nur an/aus. Paar Drehregler hat er auch noch. Für alles andere bin ich 1. zu doof und 2. zu faul und 3. eben kein gelernter Informatiker :) ...
Ich habe die Bias Amp Modelle auf'm iPad noch nie anders benutzt als mit den 'paar Drehreglern' auf der Oberfläche.
Die Möglichkeiten im (versteckten) tweak modus habe ich nur mal angesehen... für den Fall des Falles... gebraucht habe ich sie bisher nicht. ;)

ot: weder die Gestaltung noch die Nutzung von Programmoberflächen haben auch nur ansatzweise mit Informatik zu tun. Das ist eine völlig andere Baustelle :evil: :D (scnr)
 
Unabhängig des Tests halte ich Röhrenamps für den 08/15 Spieler nicht mehr für Zeitgemäß, sofern die Lautstärke im Zimmerlautstärke Bereich bleiben soll.

Natürlich muss jeder für seinen Anwendungszweck nach seinem Geschmack oder der Zweckdienlichkeit bzw. ggf auch nach Budget urteilen und kaufen.

Was mir dabei auffällt ist, dass ich regelmäßig zuhause Röhrenamps bei Zimmerlautstärke mit Mikro aufnehmen. Wenn ich dann bei einem Kumpel zum Jammen bin und wir dort nur über PC / Amplitude aufnehmen können, fällt uns immer wieder auf, dass die Presets dort zwar gut klingen, aber allesamt glatter und linearer sind und sich zudem im Arrangement nicht so gut durchsetzen wie eine Aufnahme des Röhrenamps, selbst wenn dieser unter nicht optimalen Bedingungen aufgenommen wurde. In wie weit Amplitude mit dem Kantana vergleichbar ist ? Keine Ahnung.

Ich finde es ja auch eine coole Entwicklung die eine Vielzahl an Möglichkeiten zu einem teilweise sehr günstigen Preis bietet. Ich habe dafür aber aktuell noch keine Verwendung
 
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Das Layout dieses Blindtests verstehe ich so, dass Boss und Friedmann beide in eine A/B Box gehen, die dasselbe 4x12 Cab bedient, welches mit einem Mikro abgenommen wird und in eine (abgemixte) PA geht.
Damit nimmt das (?) Katana einfach nur die Rolle eines Tops wahr, dass klanglich so justiert wurde, dass es dem Friedmann Top sehr nahe kommt.
 
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ot: weder die Gestaltung noch die Nutzung von Programmoberflächen haben auch nur ansatzweise mit Informatik zu tun. Das ist eine völlig andere Baustelle :evil: :D (scnr)
Das war auch nicht ganz ernst gemeint. Mir ist schon alles zu kompliziert und überflüssig, wo ich editieren muss oder sonst was. Da bin ich eben oldschool. Und für meinen bescheidenen Werdegang reicht ein Röhren-Amp völlig. Klingt aber auch geil :)
 
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Wenn ich dann bei einem Kumpel zum Jammen bin und wir dort nur über PC / Amplitude aufnehmen können, fällt uns immer wieder auf, dass die Presets dort zwar gut klingen, aber allesamt glatter und linearer sind und sich zudem im Arrangement nicht so gut durchsetzen wie eine Aufnahme des Röhrenamps, selbst wenn dieser unter nicht optimalen Bedingungen aufgenommen wurde.
Es gibt natürlich Unterschiede in der Modellierung von Amps/Cabinets, aber ein ganz wesentlicher Punkt dürfte deine Vertrautheit mit der Arbeitsweise 'Amp-Abnahme' sein.
Bewusst nimmt man das überhaupt nicht wahr, aber es zeigt sich an genau solchen 'Nebeneffekten'.

Ich kann zB meine Klangvorstellung hinsichtlich eines Mixes am (gewohnten) DAW PC-Setup problemlos umsetzen. Mache ich das mit denselben Ausgangsdateien am iPad (natürlich mit adaequater Software), dann scheitere ich erst mal grandios.

Das liegt nicht an der technischen Unzulänglichkeit einer vermeintlichen Spielzeug DAW.
Ganz im Gegenteil: ich habe mal einen 'klassischen' Rockmix (CD Endprodukt) gehört, der sich vom üblichen VST Niveau positiv abhob und mich gefragt, womit das wohl produziert wurde... und sogar eine rein anloge Studio-Kette in Erwägung gezogen.
Später stellte sich heraus, dass es mit derselben App bearbeitet wurde, mit der ich nicht klargekommen bin. Hat mich durchaus verblüfft.
 
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Es gibt nur 2 Gründe warum sich Modelling Amps noch nicht flächendeckend durchgesetzt haben:

1.: die Einstellung der Gitarristen, dass alles doof ist, was nicht seit 50 Jahren am Markt ist und noch nicht von *hier bitte Gitarrenhelden einfügen* gespielt wurde.
2.: Die guten Modeller sind vielen noch zu teuer (2k für ein Kemper Top ist schon ne Nummer...).


Und warum spiele ich immer noch Röhre? siehe Grund 2...:weep:
 
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2.: Die guten Modeller sind vielen noch zu teuer (2k für ein Kemper Top ist schon ne Nummer...).

Andererseits ist man mit Head, Box und paar Pedalen schnell im selben Preisbereich, hat aber dann nur einen AMP und nicht unzählige verschiedene, genauso mit Cap und Bodentreten.
 
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Und ich persönlich fand "Amp B" auch deutlich besser als "Amp A".
... tendenziell fand ich B zwar ein wenig angenehmer (nein, nicht "deutlich" im Sinne von gravierend ;) ), aber ich vermute mal, ein zwei Handgriife an A hätten das wohl anpassen können ...
Ich mag Modeller, sogar welche aus dem unter 1k-range. Aber ich stelle fest, dass ich einem beliebigen real-Amp erst einmal mehr Eigencharakter "erlaube". Ich bin aber auch deutlich kein "es muss exakt so sein wie in meinem Kopf beim ersten schräng"-Typ :D Ich lasse mich gerne auf mein Equipment ein bis zu einem gewissen Grad, und lote eben die gegebenen Stärken so aus ...
 
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Es gibt natürlich Unterschiede in der Modellierung von Amps/Cabinets, aber ein ganz wesentlicher Punkt dürfte deine Vertrautheit mit der Arbeitsweise 'Amp-Abnahme' sein.
Bewusst nimmt man das überhaupt nicht wahr, aber es zeigt sich an genau solchen 'Nebeneffekten'.



Das liegt nicht an der technischen Unzulänglichkeit einer vermeintlichen Spielzeug DAW.

da stimme ich dir zu. In diesem spez. Fall hatte ich vorher sogar ausnahmslos mit Amplitude gearbeitet und war bis dahin auch sehr zufrieden. Ich konnte dann nur noch mal eine Verbesserung feststellen, nachdem ich Amplitude durch einen richtigen Amp ersetzt hatte.

Aber ja, man kann eigentlich mit allem ganz gute Ergebnisse erzielen, solange man das Equipment gut kennt. Gilt ja so auch für Monitore. Man braucht keine Genelec, solange man weiß, wie sich seine Hifi Boxen verhalten und das auf andere Abhör-Situationen übertragen kann.
 
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2.: Die guten Modeller sind vielen noch zu teuer (2k für ein Kemper Top ist schon ne Nummer...).
Das ist irreführend formuliert: die Besonderheit des Kemper Profiling ist die nahezu perfekte Kopie von existierenden Amps.
Da das Verfahren nicht auf 1 Exemplar beschränkt ist, rechnet sich der Preis - in der Richtung scheint Christoph Kemper seiner Philosophie auch nach Jahrzehnten treu zu bleiben. ;)
 
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.... bei dem Test sollte man bitte nicht vergessen wie die Preisdifferenz ist ..... bei Berücksichtigung dieser, bin ich vom Katana mehr als beeindruckt .....
 
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