Ich halte ihn schlicht für extrem überbewertet. Ebenso wie beispielsweise auch Lanny Kravitz.
Musikalisch macht er imho nur mittelmäßigen Pop, bei dem es mal schlechtere Sachen gibt, mal etwas bessere.
So wie ich es empfinde, ist er das Produkt von einem glücklichen Schicksal, rein zufällig. Die Angelegenheit wird irgendwann zum Selbstläufer. Irgendjemand fand ihn mal cool, hat es geschafft, andere in seiner Begeisterung mitzureißen und dann konnte Robby gar nicht mehr viel verkehrt machen. Ein typischer Popstar der Neuzeit. Alles, was er von da an tat galt als cool, abgebrüht, ehrlich. Doch auch nur, weil es eben Robby Williams tat. Wenn man einen gewissen Status erreicht hat ist es nunmal schon wieder etwas außergewöhnlich Tolles, sich mit einem modisch zweifelhaften Baumwollslip im Bett zu räkeln. Man sehe sich nur ganz aktuell Michael Jackson an. Was der tut oder nicht spielt doch gar keine Rolle mehr für seine Fans, es kann nur das richtige und "gut" sein.
Durch den Hype wird er natürlich wiederum selbst beeinflusst und nichts hindert ihn daran, extrem gelassen und trendy zu agieren. Würde aber ein weniger etablierter "Künstler" seine Fans auf der Bühne küssen, würden die Reaktionen darauf vielleicht nicht durchweg so einseitig ausfallen. Will sagen, in diesem Kreislauf pushen sich Robby und seine öffentliche Wahrnehmung gegenseitig.
Wenn ich bedenke, was es unter den unbekannten Bands auf der Welt für charismatische Persönlichkeiten gibt, ergreift mich somit immer etwas wehmut bei der Feststellung, dass andere ein Leben lang um die ihnen zustehende Anerkennung buhlen müssen und andere sie hinterhergeworfen bekommen, egal wie sie auch auftreten und handeln.
Das ist nunmal ein Symptom unserer Fastfood- und Hollywoodgesellschaft, welches sicherlich auch nicht mehr rückgängig zu machen ist.