REVSTAR - die neue Yamaha Gitarrenlinie

  • Ersteller Christof Berlin
  • Erstellt am
So, jetzt klinke ich mich auch mal in dieses Gespräch ein, nachdem ich mich gestern Nachmittag im PPC Hannover intensiv mit der 502 beschäftigt habe.
Wie gesagt, ich hab den ganzen Nachmittag getestet. Mit verschiedenen Amps und mit einigen anderen Gitarren verglichen.
Zuerst hab ich sie mit der nächst günstigeren verglichen. Hier fiel mir sofort ein großer Unterschied zur Haptik auf. Die 502 fühlt sich merklich besser an (besserer Hals). Auch die Hardware ist bei der 502 hochwertiger. Massivere Brücke, höhere Bünde und nicht so billige Stimm-Mechaniken. Der Sound der 420 ist nicht schlecht, aber umgehauen hat er mich auch nicht. Die Pickups finde ich etwas schlapp, wenig Druck und Power. Also schnell wieder weggestellt.

Zum Sound der 502:
Sie klingt schön transparent und drahtig. Kein Bassmulm am Hals. Sehr gut!
Die Zwischenstellung klingt sehr clean und schön. Mit gezogenem Basscut noch besser.
Der Stegpickup klingt sehr "twangig", aber umgehauen hat er mich jetzt nicht.
Insgesamt hätte ich mir von einer P90-bestückten Gitte mehr Power erwartet. Ich hab mir zwischendurch eine Classic Vibe Tele geholt um zu vergleichen. Die Tele war kein Stück leiser!

Die Amps, über die ich gespielt habe waren u.a. Fender Blues Junior(kenne ich am besten, denn ich habe 2)
Tubemeister 18 Kombo
LaBoga 50W Kombo
Vox AC 15
Roland Blues Cube 60W
Nebenbei: Der Roland Verstärker hat mich beeindruckt! Was für eine Power! Wenn ich nicht vergebens auf der Rückseite nach Röhren gesucht hätte, hätte ich niemals erfahren, dass das gar kein Röhrenverstärker ist sondern eine "Transe"!!!

Zurück zur 502:
Ich "dudelte" also weiter auf der Gitte. Beim spielen sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die mir nicht so gefallen haben oder erst einer Gewöhnung bedürfen.
1. Der Steg-PU war mir irgendwie öfter mal im Weg, z.B. beim spielen ohne Plek
2. Die Saitenlage. Die fand ich katastrophal hoch. Ich bin warlich kein Freund von ultraflacher Flitzefinger Saitenlage, aber diese Saitenlage war einfach zuviel des Guten. Da hätte man locker eine "Bravo" drunter durchziehen können :))
3. Der Sattel. Die Sattelkerben sind nicht tief genug. Und deshalb war es unmöglich, saubere Akkorde in den ersten 3 Bünden zu spielen. Jeder, der halbwegs was von Gitarren versteht weiß, dass die Kerben so tief sein müssen, dass die Saiten das erste Bundstäbchen gerade so NICHT berühren dürfen. Liegen die Saiten höher ist eine korrekte Intonation in den ersten Bünden nicht möglich!
4. Stimmstabilität. Und die hat mich fast in den Wahnsinn getrieben! Die Gitte konnte keine 5 Minuten mal ihre Stimmung halten. Keine Ahnung warum? Auffällig war aber, dass die Saiten im Sattel fest hingen und beim Stimmen geknarzt haben. Das hat mich echt tierisch genervt und das darf einfach nicht sein!

Ich denke, diese Probleme bekommt man ohne weiteres in den Griff. Und zwar mit einem korrekten Setup und einem ordentlich gefeilten Sattel. Wäre für mich kein Problem, aber manch Anderer muss dafür zum Fachmann.

Zu guter letzt hab ich mir noch eine Strat aus'm Regal gezogen, um zu vergleichen. Mit Strats kenn ich mich halt am besten aus, denn ich spiele sie schon seit 30 Jahren.
Es war eine 60's Classic Vibe. Und der erste Eindruck war: Jaaa, hier bin ich zuhause!!!
Diese Classic Vibe war perfekt eingestellt und lag wie Butter in der Hand. Das war die erste CV, die ich jemals in der Hand hatte und ich bin schwer beeindruckt. Ich glaub, so eine werde ich mir demnächst mal kaufen :)) Klanglich war sie auch erste Sahne, und dass mit den günstigen Tonerider PU's. Die will ich auch haben!

Der letzte Amp, an dem ich die Gitarren getestet habe, war wieder ein Blues Junior. Aber der klang geiler als der erste. Der Blick auf den Speaker offenbarte das Geheimnis, aber ich war echt überrascht. Es ist der Speaker, den ich in allen verfügbaren Youtube-Videos als zu dumpf und mumpfig empfand, hier aber einen glasklaren Sound raushaute:

Der EMINENCE CANNABIS REX

Ich war so angenehm überrascht, dass ich am selben Abend noch einen beim großen T. bestellt habe.

Die Revstar habe ich übrigens nicht gekauft. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass die Klampfen, die ich schon habe besser sind.
Und das ist auch ein schönes Gefühl :)

Munter bleiben
 
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2. Die Saitenlage. Die fand ich katastrophal hoch. Ich bin warlich kein Freund von ultraflacher Flitzefinger Saitenlage, aber diese Saitenlage war einfach zuviel des Guten. Da hätte man locker eine "Bravo" drunter durchziehen können :))
3. Der Sattel. Die Sattelkerben sind nicht tief genug. Und deshalb war es unmöglich, saubere Akkorde in den ersten 3 Bünden zu spielen. Jeder, der halbwegs was von Gitarren versteht weiß, dass die Kerben so tief sein müssen, dass die Saiten das erste Bundstäbchen gerade so NICHT berühren dürfen. Liegen die Saiten höher ist eine korrekte Intonation in den ersten Bünden nicht möglich!

Das war bei mir auch. Bei meiner fand ich den Sattel allerdings eher etwas zu tief gekerbt. Mit viel Einstellerei am Hals und an der Bridge ist es mir aber nun gelungen, die Saitenlage schnarrfrei auf ein für mich gut spielbares Mass einzustellen.
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4. Stimmstabilität. Und die hat mich fast in den Wahnsinn getrieben! Die Gitte konnte keine 5 Minuten mal ihre Stimmung halten. Keine Ahnung warum? Auffällig war aber, dass die Saiten im Sattel fest hingen und beim Stimmen geknarzt haben. Das hat mich echt tierisch genervt und das darf einfach nicht sein!
Auch dieses Problem hatte ich.
Ich dehnte die Saiten extra noch ein paar mal nach, doch immer wieder verstimmte sie sich.
Nach ungefähr 10 Spielstunden hat sich dann allerdings alles irgendwie eingerenkt und es verstimmte sich ab da nichts mehr.
Eventuell sind am Anfang noch Spannungen in den Materialien gewesen und der Sattel musste erstmal "einlaufen".
Die PU Höhen habe ich auch nachjustiert.

Ist halt immer blöd, wenn ein schlecht eingestelltes Instrument zum Ausprobieren bereitsteht.
Ich will nicht wissen, wieviele schlechte Urteile nur deshalb im Netz kursieren, weil man eine mies eingestellte Gitarre bereitgestellt bekommen hat.
 
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Auf deinen Fotos scheint mir die Saitenhöhe am Sattel immer noch viel zu hoch. Die Saiten müssen so tief runter, dass nur noch ein Blatt Papier zwischen Saite und Bundstäbchen passt, sonst stimmt die Intonation im ersten Bund nie. Und besonders bei der G-Saite. Da kannst du hinten an der Bridge einstellen was du willst. Ein klein bißchen Schnarren muss man dann in kauf nehmen, fällt aber nur bei offen gespielter Saite auf. Ich finde es einfach gräßlich, wenn ein F-Akkord oder D-Akkord schräg klingen. Beim Feilen muss man aber sehr vorsichtig sein. Immer nur ein bißchen feilen und dann prüfen. Ist der Schlitz zu tief, dass die Saite den ersten Bund berührt, muss der Sattel getauscht werden. Hab ich aber bei allen meiner Gitarren gemacht und ist keine Raketen-Kunst.
Pickup-Höhe: hatte ich auch optisch den Eindruck, dass sie etwas höher könnten. Und der Sound bekommt dann bestimmt auch mehr "Eier"

oder?
 
Die Saiten müssen so tief runter, dass nur noch ein Blatt Papier zwischen Saite und Bundstäbchen passt, sonst stimmt die Intonation im ersten Bund nie.
wo hast du das denn her? bei keiner einzigen gitarre in den vergangenen 32 jahren, die ich gitarre spiele, waren die saiten so tief und bei keiner gab es intonationsprobleme.
 
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Zum Check der Sattelkerbenhöhe:

Drückt im 3. Bund die Saite runter und schaut, wie viel Spiel zwischen Bundoberkante 1. Bund und Saitenunter"kante" noch ist. Da sollte nur ein Hauch Luft sein - einfach mal Antippen dort, um zu schauen, wie viel Spiel da noch ist - wenn man das öfters macht, bekommt man ein Gefühl für sowas. Aufliegen darf die Saite dabei auch nicht auf dem 1. Bund, sonst ist die Kerbe zu tief. Wenn da 1mm oder noch mehr Platz ist, ist die Kerbe definitiv zu hoch.
 
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schön und gut, aber man sieht ja, dass auf besagtem bild die saite nicht am dritten bund runter gedrückt wird.
 
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Richtig. Wenn ich das mache, dann sind da noch ca. 2-3 Zehntel Platz.
Ich mache das nun auch nicht zum ersten mal.;)
Das ist aber was völlig anderes wie zuerst geschrieben:
Die Saiten müssen so tief runter, dass nur noch ein Blatt Papier zwischen Saite und Bundstäbchen passt, sonst stimmt die Intonation im ersten Bund nie.
Hier war noch nichts vom 3.Bund erwähnt.;)
Wenn man auf meinem Foto schaut, dann sieht man die Unterkante der Saite ungedrückt ca. 0,5 mm hoch über dem ersten Bundstäbchen.
 
Stimmt! Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass man zum messen die Saite runterdrückt. Ich mache es so, dass ca. 0,15-0.2 mm Luftspalt bleiben
 
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Wenn Ihr das Thema "Setup" definitiv weiter vertiefen wollt, solltet Ihr das bitte im SuFo "Modifikation/Technik..." unter einem neuen Thread ausdiskutieren. Hier führt das mittlerweile etwas zu weit vom eigentlichen Thema weg ;).

Hier bitte wieder BTT :).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Sehe ich auch so, C_Lenny.
Ich möchte nur noch Rocke's Frage beantworten.
Ja, ich nehme eine Fühlerlehre. Sie ist ein sehr wichtiges Werkzeug im Instrumentenbau und einstellen des Setups. Ein Zollstock ist leider zu ungenau oder schwer zu handhaben
 
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Die Revstar RS502 im Einsatz:


RSP20CR im Einsatz:


(schonmal gepostet, nur der Vollständigkeit halber nochmal)
Entgegen der falschen Beschreibung - die RS720B Ashgrey:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 720 Und auch die 620 hatten sie leider nicht im Laden. Die hätten mich brennend interessiert! Allein schon wegen der Optik
 
... einfach nur hässlich dieser Retrolook!!!
 
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... einfach nur hässlich dieser Retrolook!!!

Völlig überflüssiger Kommentar. Andere finden vielleicht RGs hässlich und schreiben das auch nicht in die entsprechenden Ibanez Threads ;)
 
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wieso ist der Kommentar, dass ich die neuen Rev-Stars in ihrem Retrolook einfach nur hässlich finde überflüssig? Gehört das hier nicht hin? Wo sonst??
Es geht doch um diese Gitarren, und ich finde dass im Jahr 2015/2016 Gitarren mal moderner, frischer, neuer, aussehen sollten, als wie diese, die immer noch so aussehen als ob sie vor 50 Jahren designt wurden! Ehrlich... immer wieder dieser Retrolook... dass Gitarristen ein konservatives Völkchen zu sein scheint, scheint sich hier zu bestätigen... würden die Gitarren moderner aussehen, würde ich mich für sie interessieren, aber so nicht!
 
Die Frage "ob das hier hingehört" stellt sich nicht wirklich. Wenn du gleich einen ungefähren Beitrag wie den letzten geschrieben hättest, wo du beschreibst warum du das so siehst, o.k., aber einfach nur in die Runde zu werfen "...einfach nur hässlich dieser Retrolook" ist nunmal überflüssig.

Noch viel überflüssiger finde ich diesen "Gitarristen sind ein konservatives Völkchen" Spruch. Ich mag z.B. alten und modernen Stil, und ich denke dass 99,95% aller Gitarristen eine S-Style, Les Paul-Style,, ES-Style, oder 'ne T-Style in ihrem Sortiment stehen haben (also allesamt Designs die seit Jahrzehnten überdauern), und 99,94% davon trotzdem nicht plump in einen Thread reinplatzen, um ein "finde ich hässlich" zu hinterlassen. Selbst wenn sie diese Modelle hässlich finden. Und wenn sie es doch tun, dann werden 99% von diesen 0,01% sich etwas zurückhaltender ausdrücken, wie z.B. mit "mir gefällt dieses Retrodesign überhaupt nicht" oder "das is mal gar nicht mein Geschmack", anstatt mit "finde ich hässlich".

Gruss
Eggi

PS: und das sollten wir hier jetzt nicht ausdiskutieren. Sehe es als Tipp für eine vernünftige Diskussionskultur.
 
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Na ja, der Kommentar ist vielleicht etwas rustikal formuliert, aber auch eine solche Meinung sollte geäussert werden dürfen.
Ist ja hier kein Userthread.
Vielmehr würde mich interessieren, was mit Retro-Look gemeint ist und was an einer konservativen Bauweise, die sich über die Jahre bewährt hat, falsch sein soll?

A.) Pflichtenheft E-Gitarre:
Was sind die zwangsläufigen Zutaten einer E-Gitarre (optisch relevante)?
Korpus, Hals, Kopfplatte oder Headless mit der entsprechend notwendigen Mechanik, PUs, Regler und Switches in verschiedenster Ausführung und Anzahl, Steg in verschiedenster Ausführung, Sattel, Bünde, Griffbrett, Inlays, Buchsen mit Aufnahme, Gurtpins, Schlagbrett, Binding, PU-Rahmen...

B.) Geschmacksache:
Was sind die Gestaltungsmöglichkeiten(optisch relevante)?
Farbe, Form von Korpus und Kopfplatte (wenn nicht Headless), Dicke Korpus, Form von Schlagbrett falls vorhanden, PUs, Griffbrettfarbe/Material, Anordnung der Potis und Switches, Farbe und Material/Beschaffenheit/Anordnung der Reglerknöpfe, Farbe und Material/Beschaffenheit der Hardware (Mechaniken/Bridge), Farbe und Ausführung der PU-Rahmen (falls vorhanden),
PU-Kappen (falls vorhanden - ansonsten Farbe der PUs), Inlays ...


Um die meisten Punkte unter A.) kommt man nicht herum, wenn man eine E-Gitarre will.
Bei den Punkten unter B.) hat Yamaha bei der Revstar durchaus ordentlich Auswahl geschaffen. Wer hier nichts findet, bitte weitergehen ...


Eine Gitarre ist eine Gitarre ist eine Gitarre...

Die E-Gitarre ist halt nun mal mittlerweile ein Traditionsinstrument, das keiner grossartigen Weiterentwicklung bedarf um gut zu funktionieren.
(Retro-Look= momentane Evolutionsstufe)

Rev-Stars in ihrem Retrolook einfach nur hässlich finde überflüssig?
Über die Ausführungen bei Punkt B.) darf man durchaus geteilter Meinung sein. Ob sie überflüssig sind entscheidest nicht du sondern der Markt.

ich finde dass im Jahr 2015/2016 Gitarren mal moderner, frischer, neuer, aussehen sollten
Meine sieht neu und frisch aus - was modern ist musst du mir erklären? Wie ein Iphone? Nein Danke!
Die Revstars ab der 500er Serie verfügen über einen konturierten Body, Bellycut auf der Korpusrückseite und einen sehr angenehm zu spielenden Hals/Korpusübergang.
Die satinierte Hardware mit den sauber gerändelten Potiknöpfen wirkt frisch und modern, das Steelwool Finish der Decken ist elegant, das Headstockdesign wirkt frisch, modern und unüberfrachtet, die flachen Decken sind elegant geradlinig, zweckmässig.

Gitarristen ein konservatives Völkchen zu sein scheint
Instrumentalisten generell sind in der Hinsicht doch ein konservatives Völkchen?

Bevor die Moderation hier eingreifen muss, verspreche ich nicht weiter darauf einzugehen. Der Bezug zu den Revstars ist ja noch einigermassen da.
 
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