Revival des 70er Metals

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Hi,

hab noch keinen Thread dazu entdeckt, ich hoffe ich hab nichts übersehen.
Momentan habe ich das Gefühl, das der Metal der 70er omnipräsent ist. Graveyard spielen inzwischen in ausverkauften Clubs mit einer Kapazität von ~1000 Besuchern, Nuclear Blast signet eine Band nach der anderen, die aussieht wie mein Vater auf Bildern von früher (Kadavar, Graveyard, Witchcraft), auf ZDF-Kultur läuft "Last Days Here", eine Dokumentation über Bobby Liebling, den Sänger von Pentagram, auf der CD im Classic Rock Magazin sind Bands wie Orchid, Kadavar, Sheepdogs vertreten, usw usf.
Letzten Mittwoch war ich bei einem Orchid-Konzert. Mit Augen zu standen da Black Sabbath auf der Bühne und es war meines Erachtens, gemessen am eigentlichen Bekanntheitsgrad der Band, die Hölle los.
Geht's euch da genau so, oder liegt das nur an meinem verschobenen Fokus, oder meinem Umfeld, oder hatte ich früher einfach keine Augen dafür?
Versteht mich nicht falsch, ich finds total toll und die Musik nimmt den Großteil meines derzeitigen Musikkonsums ein, es wundert mich nur. Mein Vater lacht mich schon aus, wenn ich ihm zeige was für Musik ich hör. Hat er ja alles schon seit 40 Jahren im Plattenschrank stehen :D

Was gibts denn, außer den von mir hier genannten, noch für Bands in dem Bereich? Sonst noch jemand hier, der das hört?
 
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Also bis auf irgendetwas wie einem Comback von Black Sabbath und der letzten Opeth habe ich von diesem Revival wohl noch nichts mitbekommen :confused:
 
Also bis auf irgendetwas wie einem Comback von Black Sabbath und der letzten Opeth habe ich von diesem Revival wohl noch nichts mitbekommen
Echt nicht? Also ich finde das in letzter Zeit schon sehr offensichtlich. Muss nicht immer konkret "70er Metal" sein, aber dieses Retrozeug ist doch schon sehr im Trend. Also auch wenn man entsprechend Musik-zeitschriften durchblättert, merkt man das schon. Wobei ich da eher durch den Hype um The Devil's Blood vor ein paar Jahren drauf aufmerksam geworden bin. Mit 80er Thrash ist das recht ähnlich, da gibt es ja auch so manch junge Band, die klingt und aussieht wie aus den frühen 80ern.
 
Also bis auf irgendetwas wie einem Comback von Black Sabbath und der letzten Opeth habe ich von diesem Revival wohl noch nichts mitbekommen :confused:

Wie gesagt, es gibt in letzter Zeit unheimlich viele Bands die sich dieser Richtung angenommen haben. Hör dir mal Graveyard, Witchcraft, Horisont, Kadavar und Orchid an. Das sind nur einige, der Pool an Bands geht derzeit gefühlt ins unendliche. Mit den Rival Sons tourt momentan auch eine Band in ausverkauften Clubs die astreinen Blues Rock (LedZep lassen grüßen) spielen. Und auch original so aussehen.
Das Classic Rock Magazin, da geht's um diese ganzen neuen Bands und die Originale von früher, kommt seit diesem Jahr auch monatlich raus. Davor waren's immer 2-3 Monate zwischen den Heften.
 
Ich meine, das Siebzigerding ging mit "The Darkness" vor ein paar Jahren richtig los. Der Rest ist aus der Stoner- Rock- Nische herausgewachsen, deren historische Grundlagen von Black Sabbath und Konsorten stammen. :gruebel:

Alex
 
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Ich kann zwar nicht aus Todesmetallkreisen berichten, aber es stimmt schon, die 70er kommen zurück. Optisch sowieso, aber auch MUsikalisch. Ich betreue ein kleines Festival, und dieses Jahr waren die Bandbewerbungen zum großen Teil Rockmukke und zwar nach Art der 70er Jahre. Sehr auffällig fand ich. Brauchte mann die letzten Jahre fast mehr DI-Boxen als MIkros, weil tausend und ein Computer auf der Bühne rappelten, siehts dieses Jahr gänzlich anders aus. Gitarren, Leslies und Stagepianos ohne Ende. Also ich find das ja eher KLasse, war aber schon erstaunlich wie sich das Bild innerhalb eines Jahres dreht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich find das ja eher KLasse, war aber schon erstaunlich wie sich das Bild innerhalb eines Jahres dreht.

Ja, das isses. kam mir irgendwie auch so schnell vor. Umso besser :) Falls noch jemand Bands dieser Art kennt und diese noch nicht hier genannt wurden, dann gerne her damit. Gibt ja bestimmt noch die ein oder andere Perle ;)
 
also ich finde dieses retro-revival auch super! es gibt auch viele neue sterne, die in die prog oder psychedelic richtung leuchten.... hoffe nur, dass der trend nicht so schnell vorüber geht wie so manch anderer....


Falls noch jemand Bands dieser Art kennt und diese noch nicht hier genannt wurden, dann gerne her damit. Gibt ja bestimmt noch die ein oder andere Perle ;)


bands die definitiv auch auf der retro welle surfen wären noch:
dead man, colour haze, brutus, samsara blues experiment, lonley camel, troubled horse, orcus chylde, danava... die liste könnte man noch endlos weier führen. obwohl die ein oder anderen sicher erst am anfang stehen und noch potential nach oben haben...
 
Troubled Horse hab ich vor kurzem als Vorband beim Orchid Konzert gesehen. Die fand ich auch richtig gut! Danava wurde mir gerade gestern von nem Freund empfohlen und Colour Haze hatten wir schon bei uns aufm Festival, welches ich mit Freunden organsisiere. Den Rest werde ich mir am Wochenende mal anhören. Danke für die Tipps! Ist ja noch einiges dabei.
 
Das ist ganz einfach - ich hab einen Vertrag mit dem Teufel, dass wir wieder die 80er haben. Aber da meine eigene Band ja noch gar nicht soweit ist kommen jetzt erst nochmal die 70er. Ich empfehle in dieser Richtung Jex Thoth und Witchcraft.
 
Also Kadavar sind schon echt cool! Die rocken noch jeden Laden!
 
Also mir ist diese Musikentwicklung auch aufgefallen. Allerdings aus einem anderen Blickwinkel als einigen anderen hier.

Ich habe bis vor ca. 1,5 Jahren nicht allzu viel Doom und Stoner, bzw. 70er Metal gehört (eben Black Sabbath und was man so allgemein kennt). Dann habe ich begonnen, immer mehr Stoner Rock und Doom Metal zu hören. Durch YouTube und durch CD-Blindkäufe bin ich dann auch auf Bands wie Orchid, Om, Graveyard und Orange Goblin gestossen, eben typische Vertreter dieser Stilrichtungen.
Als ich dann Anfang diesen Jahres die 2013er Releases der Metalszene betrachtete, viel mir auf, dass viele Stoner und Doom Bands dieses Jahr ein neues Album veröffentlichen.
Ich war mir allerdings nicht sicher, ob das ein 70er-Revival ist, oder ob mir diese Bands sonst einfach nicht aufgefallen sind.
 
Extrem überpräsent sind diese Bands in Zeitschriften wie RockHard. Grade hier ist der Soundcheck Sieger seit etlichen Monaten fast immer eine "Retro" Band, so spannend manches aber auch ist, vieles wird nur geklaut von den Originalen und nur deshalb so abgefeiert weil viele die Originale nicht mehr kennen.
 
Seh ich genauso. Gibt halt wie bei jedem Phänomen einige sehr gute Bands und ein paar gefühlte Millionen durchschnittlicher Trittbrettfahrer. Erinnert euch nur an all die Helloween Klone.
Aber ich finde es gut wenn diese Art Musik wieder mehr in den Fokus rückt. Wäre doch eine sympathische Ablösung für den Metalcore Krampf.
 
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Seh ich genauso. Gibt halt wie bei jedem Phänomen einige sehr gute Bands und ein paar gefühlte Millionen durchschnittlicher Trittbrettfahrer. Erinnert euch nur an all die Helloween Klone.
Aber ich finde es gut wenn diese Art Musik wieder mehr in den Fokus rückt. Wäre doch eine sympathische Ablösung für den Metalcore Krampf.

Alles wäre eine sympathische Lösung für den Metalcore Krampf :D
 
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Mir ist die Entwicklung auch aufgefallen, allerdings stört mich das Ganze doch etwas (ok, schlimmer als Metalcore ist es definitiv nicht :D). Ich finde es halt echt schade, dass sich so viele Bands, die das Potential haben, was wirklich fettes, neues zu schaffen, sich darauf versteifen ihren Helden aus vergangegenen Tagen nachzueifern. Es ist ja nicht so, dass es Musik in dieser Art nicht auch heute noch geben kann oder darf, aber es geht ja Größtenteils wirklich darum, so auszusehen und so zu klingen (auch von der Produktion her), wie die "Originale". Ohne mich jetzt besonders damit auseinandergesetzt zu haben, scheinen sich einige Bands auch inhaltlich eher an ihren Vorbildern, als an eigenen Einflüssen / "der eigenen Zeit" zu orientieren. So gut die Musik auch sein mag, so nervig finde ich es dann auch, dass die Band keine "eigene Seele" hat, sondern nur kopiert. Am meisten ärgerte mich das bisher bei Opeth, die in meinen Augen einfach einen richtig geilen, eigenen Stil hatten, mit dem sie so weit gekommen sind und dann fangen sie plötzlich mehr und mehr an das zu verwerfen, um in eine Retro-Abklatsch-Band zu werden... Das verstehe ich einfach nicht und besonders in diesem Fall fand/finde ich das echt scheisse.
 
Naja, das ist imo ein bisschen kurz gedacht. Die Klone gibts ja schließlich auch bei modernen Stilen. Es ist völlig egal um welchen Stil es geht, die einzige Vorraussetzung für Klon Bands ist eigentlich die Existenz einer Musikrichtung an sich. Im Prinzip ist jeder Musiker von irgendwelchen Vorbildern inspiriert - wenn das jetzt vermehrt Bands sind die gescheite Musik machen bzw die mir gefallen ist das ne gute Sache. Und bedeutet auch, dass es eher wieder ein Forum für Musik gibt die mir gefällt. Durch stumpfes kopieren erschafft man natürlich keine großartige Musik. Das ist klar. Aber eine besondere Band ist immer eine besondere Band, egal ob ihr Stil vor 3 oder 30 Jahren erfunden wurde.
 
Naja, mir geht es nicht um die Tatsache, dass man bei einer Band hört, von wem sie beeinflusst wird. Mich stört dieses offensichtliche "Nachahmen". Extrembeispiel nicht nur in der Hinsicht... : https://www.youtube.com/watch?v=y2ipPq9TQEk
 
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Alles, was gerade erfolgreich ist, inspiriert irgendwen, der dann logischerweise "so ähnlich" klingt. Und weil das eben gerade erfolgreich ist, wird die neue Band gesignt, weil sie "so ähnlich" klingt. Dabei ist es unter Marktgesichtspunkten völlig egal, ob der gerade erfolgreiche Stil musikalisch, kompositorisch oder instrumental anspruchsvoll ist. Egal wie toll man einen Underground- Style findet, sobald er erfolgreich wird, inspiriert er begeisterte Nachahmer, und diese werden dann als "Klone" abgekanzelt. :gruebel:

Es macht doch keine junge Band Musik, um bewusst einem Trend nachzulaufen. Die Bands machen Musik, auf die sie Bock haben - Musik, die ihnen gefällt, und das soll ja auch so sein. Warum ihnen gerade diese Musik gefällt und keine andere, ist dabei erst mal völlig nebensächlich. Um das zu beurteilen, müsste man in die Psychologie der Geschmacksbildung eintauchen. Wieviel mit welchen sozialen und genetischen Faktoren erklärbar ist. :gruebel:

Auch Metallica haben ihre umstrittenen Alben nicht veröffentlicht, um den Musikmarkt abzuzocken, sondern weil sie auf diese Art Musik gerade Bock hatten. Als sie später wieder Bock auf härteres Zeug bekamen, haben sie das ebenso konsequent gemacht. Auch U2 und David Bowie haben es immer wieder so gehalten. Warum auch nicht? Dürfen Menschen nicht ihren musikalischen Horizont immer mal wieder verlagern, wenn sie gerade Lust darauf haben? :gruebel:

Ich persönlich finde es schön, dass heute wieder mehr Siebzigermucke gehört wird. Ich finde es normal, dass dann neue Bands aufkommen, die sich daran orientieren, weil sie darauf stehen. Es ist ja nicht schlimm, wenn heute Leute darauf stehen, die vor drei Jahren noch einen anderen Geschmack hatten. Es ist nicht mal schlimm, wenn sie in drei weiteren Jahren wieder einen anderen Geschmack haben. Jeder hat ein Recht auf seinen Style, das beinhaltet auch Stilveränderungen. Das Leben besteht aus Veränderungen. Wir verändern uns, bis wir tot sind. Wer weiß heute, auf welche Mucke ich mit Neunzig stehen werde? Ist das überhaupt wichtig? Wichtig ist doch nur, dass es einen persönlich irgendwie innerlich erreicht. Es ist bloß Musik, nichts wirklich Wichtiges wie Familie, Ernährung, Wohnung, Freunde, Frieden, Gesellschaft, Gott, etc. Long live Rock and Roll! :)

Peace and Love :)

Alex
 
Naja, mir geht es nicht um die Tatsache, dass man bei einer Band hört, von wem sie beeinflusst wird. Mich stört dieses offensichtliche "Nachahmen". Extrembeispiel nicht nur in der Hinsicht... : https://www.youtube.com/watch?v=y2ipPq9TQEk
:rofl:
Wobei sowas ja im Prinzip gute Partymusik wäre. Wenn es gut gemacht wäre. Aber klar, das hier braucht eigentlich kein Mensch. Liegt zum einen an dem zuckersüß überproduzierten Sound (haben 80er Glamrock Scheiben auch - aber die sind zumindest auf eine Art überproduziert die ich mag. GUNSHOT SNARE!!), zum anderen am nicht vorhandenen Songwriting (auch fürs Radio zu langweilig). Und die Jungs sind irgendwie ziemlich schlechte Schauspieler und sehen dementsprechend in ihren Outfits auch um Lichtjahre schlechter aus als die alten Helden. Aber was ich damit sagen will - dein Extrembeispiel fällt ja zumindest noch unter "gut gemeint". Über ein Nirvana Revival würd ich mich dagegen richtig aufregen.

Ansonsten, zurück zum Thema (auch wenn das neue Album nicht mehr ganz so 70's lastig ist):




Ich freu mich riesig, dass Jex endlich ein zweites Album aufgenommen hat. Und zwar ein verdammt gutes imo.
Das erste ist für mich schon zum persönlichen Klassiker geworden

 

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