.... hat aber leider keine Standardtasten-Größe was mir sehr wichtig ist.
Ja, das hattest Du ja erwähnt. Ich wollte nur sagen, was ich als ultrakompakte Notlösung mitnehme.
Und gleichzeitig darauf aufmerksam machen, dass man sich (nicht nur im Urlaub) auf verschiedene Arten gewinnbringend und ernsthaft mit Musik beschäftigen kann.
Wenn ich wirklich
spielen möchte, sei es jetzt bei einer Session in der Kneipe oder einen Kollegen mit seiner Band besuchen, oder, oder, dann nehme ich auch schon mal den kleinen Nord Electro mit.
Du schreibst von "Lagenwechseln" und das Gefühl für die richtigen Abstände kann natürlich bei Minitasten nicht gefestigt werden, klar.
Aber bedenke, dass es sich um ein vorübergehendes Lernstadium beim Verlassen der 5-Ton-Komfortzone handelt. Später, beispielsweise bei wirklich weiten Sprüngen etwa in der linken Hand (Stride-Piano-Stil oder klassisch typisch bei Chopin), wirst Du auch gesteigerten Wert auf das natürliche Gegengewicht einer Hammermechanik legen. Um ein flüssiges, organisches, natürliches Spiel zu entwickeln und zu trainieren, kommt es dann immer mehr auch auf die taktile Rückmeldung des Instruments, nicht nur auf die bloße Anordnung der Tasten an.
- - - Und dann sind wir wieder ganz schnell bei Hammermechanik und möglichst 88 Tasten, sprich: Null Reise-Kompromiss.
Deshalb die Alternative für unterwegs: Es ist auch sehr wichtig, sich mit Musiktheorie und Gehörbildung zu beschäftigen, das wurde hier ja auch schon erwähnt.
Und gerade da können kleine Mini-Keyboards eine wertvolle Hilfe sein.
Es geht auch Noten schreiben nur mit Papier und Bleistift (Notenpapier als einziger Luxus) oder vom Blatt singen, Intervalle singen/erkennen usw.: Mit Mini-Keyboard lässt sich leicht kontrollieren, ob die Tonvorstellung stimmte oder ob man Fehler gemacht hat.
Da stören auch die kleinen Tasten nicht. Du schreibst ja auch auf dem Computer, ohne dass es Dein Klavierspiel beeinträchtigt (hinkt ein bisschen, aber naja...).
Ich kenne viele Trompeter, die nur ihr Mundstück mitnehmen (Buzzing-Übungen), damit ihr Ansatz nicht leidet.
Oder Schlagzeuger, die ein kleines Practice-Pad fürs Hotelzimmer oder den Tourbus dabeihaben.
Das machen auch Profis so - beziehungsweise gerade die! Denn bei den geforderten Höchstleistungen merkt ein Trompeter schon am Ansatz, wenn er drei Wochen nicht gespielt hat.
Ich war vor kurzem auf der Suche nach Hotelzimmern mit Flügeln, aber das Angebot ist echt minimal.
Im Urlaub - da sind wir uns ja einig - kann man auch mal kleinere Brötchen backen, aber bei mir konkret war das eine echte Schwierigkeit, weil ich sehr viel beruflich unterwegs und deshalb mehr im Hotel als zu Hause war.
Da sitzt man dann eben an einem winzigen Schreibtisch und schreibt Noten...
Und bei Dir als Musiker wären dann ja auch nicht nur wenige Wochen Urlaub, sondern generell häufige Hotelaufenthalte aus beruflichen Gründen ein Problem.
Es muss ja kein Flügel sein, aber ganz ernsthaft: warum können Hotels nicht ein oder zwei günstige Digitalpianos für Gäste bereithalten, ähnlich wie Kinderbettchen, die man bei Bedarf zusätzlich ins Zimmer stellen kann?
Ich habe früher oft provokant gesagt: "Toll, hier gibt es ...-Filme auf jedem Zimmer, aber kein Klavier!". Ist wohl eine Sache der Nachfrage.
Viele Grüße
Torsten