Recording-Stammtisch

  • Ersteller livebox
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Ich erzähl einfach mal, was mein Bauchgefühl mir sagt... aufgrund dessen, was ich von dir lese. Kann natürlich auch falsch sein. Für mich klingt das so, als wollten die Sparfüchse möglichst wenig fürs Studio ausgeben. Und wenn man Gründe sucht, findet man auch welche. Durchaus auch gute. Aber ihnen scheint nicht klar zu sein, dass die beim einspielen eingesparte Zeit dann bei der Nachbearbeitung draufgeschlagen werden muss... mindestens. Und Nachbearbeitung kann kaschieren, aber nicht ausmerzen, was beim einspielen an Fehlern gemacht wurde. Denn dass die ganze Band einen kompletten Song fehlerlos durchspielt (nur Teile einzuspielen ist ja dann der Authentizität wegen bestimmt kein Thema?) - darauf können sie lange warten.

Mal abgesehen davon ist auch die Frage, ob das Studio die entsprechenden Räumlichkeiten hat? "Zusammenspielen des Feelings wegen" heißt für mich zwangsläufig, sich auch zu sehen - sonst wär's ja witzlos. Damit die ganze Band zusammenspielt, braucht es entweder einen riesigen Raum - sodass jeder in eine Ecke gestellt werden kann, damit es nicht zu viel Übersprechen gibt. Der komplette Raum muss akustisch optimiert sein. Oder ein nicht ganz riesiger aber immer noch großer Raum mit akustischen Trennern, was auch Aufwand ist, einen Raum so zu gestalten, dass die Reflektionen etc. nicht zu störend werden. Oder kleine Räume mit analoger (Latenz!) Video-Übertragung.
Denn jetzt die ganze Band in einen Raum zu packen in den sie grade so rein passt und dann überall Mikros dran kleben ist qualitativ garantiert nicht hilfreich.

Eben die Qualität wäre deshalb für mich das erste Argument in der Diskussion. Und wenn der Techniker die Zeit für die Nachbearbeitung nach Aufwand abrechnet und nicht pauschal, war das mit dem Geld sparen dann auch ein Schuss in den Ofen.

MfG, livebox
 
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Der Techniker ist ja nur da um die Mikrofonierung und Monitoring und was weiß ich nicht zu übernehmen. Ich werde dann die Rohspuren bekommen und den Mix machen.
Den Raum habe ich mir schonmal angeschaut. Das Ding ist wirklich sehr groß, akustisch optimiert (von einem Profi, so sagte man mir), und sehr große Trenner habe ich auch gesehen. Ich weiß natürlich nicht die Maße des Raumes, aber es sah schon so nach 50 m² aus.
Das mit dem Geldsparen schien mir auch ein sehr wichtiger Aspekt zu sein, auch wenn es nicht direkt kommuniziert wurde. Das mit der längeren Nachbearbeitungszeit hatte ich auch schon angeführt, denn irgendwer spielt immer einen Fehler.

Dann lass' ich das wohl mal auf mich zukommen. Ich hoffe nur, dass die alle gute vorbereitet sind.
 
Kurzer Zwischenruf, da nicht alle hier die Board-News verfolgen:

Am Donnerstag wird das Board auf eine komplett neue Board-Software von einem anderen Hersteller umgestellt. Das wird sicher einige Stunden dauern. Während der Umstellung bleibt das Board zwar offen, aber alles, was nach dem entscheidenden Backup gepostet wird, wird verloren gehen. Fire Away!:D

Irgendwann wird sich das Board dann unter der selben URL in neuem Design und unter der neuen Software präsentieren. Geplant ist das für 18:00 Uhr, aber Ihr wisst ja, wie das ist...

Anschließend wird es wohl einige Tage dauern, bis das neue Board komplett rundläuft, bitte habt dann etwas Geduld mit unseren Admins, die sicher einige stressige Tage erleben werden.

Wer dem Backup und der Migration nicht traut und wichtige PNs in seinem Postfach liegen hat, könnte die vielleicht vorher noch sichern, das geht ganz unten im Posteingang. Ich sag ja nur ... ich selber hab da nichts soo Wichtiges dabei.

Wer mehr dazu erfahren oder seinen Senf dazu geben will, klickt auf den Banner ganz rechts oben oder hier:

https://www.musiker-board.de/talk-feedback-bt/585064-musiker-board-wechselt-die-software.html

Banjo
 
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Ich werde mich einfach am Mittwoch abend bis nächste Woche verabschieden,...

Ich bin ja nicht so ein Fan von großen Änderungen,..mal sehen wie sich das so auswirken wird.
 
Jetzt nochmal was ernsthafteres: Ich werde demnächst für eine Band eine EP produzieren. Die mieten sich ein Studio inkl. Techniker an und die Produktion werde ich übernehmen. Die hatten vor live zusammen zu spielen, mit der Begründung: Alle Instrumente separat einzuspielen würde länger dauern und die Seele würde verloren gehen. Den ersten Punkt kann ich nachvollziehen, aber den zweiten nicht. Mit Klick wird so oder so gespielt. Ich habe aber die Befürchtung, dass in der Nachbearbeitung und beim Mixen viele Probleme deshalb auftreten könnten. Was meint ihr? Klar richtet man sich nach dem Kunden, aber manchmal kann eine andere Sichtweise schon besser sein, man braucht aber auch die richtigen Argumente dafür.

Wie sieht denn überhaupt die Instrumentierung aus?

Ich habe eine sehr gute Erfahrung mit dem live Einspielen gemacht. Allerdings nur Instrumental. Die Gesangsspuren wurden dann ganz klassisch overdubbed.

Ich finde auch, dass diese Art des Einspielens durchaus positiv für die gesamte Performance sein kann. Voraussetzung ist natürlich, dass die Band auch einigermaßen tight spielt.

Allerdings hätte ich meine Zweifel, wenn auch die Vocals zeitgleich mit aufgenommen werden sollen. Da braucht man es ja meist doch mehrere Anläufe und psychologische Eingriffe :D
 
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Ich hab mit meiner Band auch das Experiment gewagt, unsere EP Live einzuspielen. Hat zwar im Vorfeld einiges an Überlegungen gebraucht, wie alles verkabelt werden muss damit es funktioniert etc. aber dann hat eigentlich alles recht easy funktioniert. War für mich auch das erste Mal eine Band komplett selbst aufzunehmen & zu mischen.
Allerdings muss man sich wirklich von vornherein drauf einstellen, dass die Aufnahmen natürlich nicht so zu 100% sitzen werden, wie wenn man in aller Ruhe alles nacheinander einspielt. Dazu gibt es dann einfach zu viele potentielle Fehlerquellen. Eben das kann ja aber auch ein gewünschter Effekt sein, der das ganze natürlicher klingen lässt und nicht so steril wie manche bis in letzte zurecht geschobenen Produktionen.
 
Hallo,

...um auch noch eben meinen Senf zu der Frage "zusammen oder getrennt einspielen" dazuzugeben: Ich hatte am Samstag ein Trio bei mir (Gitarre, Baß, Drums), die sollten ein Bandplayback für eine Chornummer (Kleinensemble) einspielen.

Da die Jungs wirklich, wie ich nach dem ersten Probelauf bemerkte, topfit und enorm tight beisammen waren, habe ich von der Teilung abgesehen und sie zusammenspielen lassen. Alle im selben Raum, Drums mit so einer Art Glyn-Johns-Technik mikrofoniert, Baß über DI und den Gitarrenamp mit langem Kabel aus dem Raum raus in die Dusche quer über den Flur gestellt, dort die Tür zu und abmikrofoniert. Das ging ruckzuck ab, praktisch kein Übersprechen des - lauten!! - Gitarrenamps in die Drum-Mikros und für die Jungs gute Athmosphäre zum Grooven.
Ging aber auch wirklich nur, weil die drei sehr, sehr gut zusammenspielten...

Viele Grüße
Klaus
 
und die Dusch-Akustik hat keinen negativen Einfluss auf den Gitarrensound?

tatsächlich dachte ich mir neulich, als ich mal wieder eine Aufnahme "from scratch" nach und nach aufgenommen habe, dass es doch deutlich cooler wäre, beim Aufnehmen direkt schon den musikalischen Kontext zu hören und nicht so ins Leere hinein zu spielen. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass man als Band z.B. Steigerungen sehr viel besser gemeinsam performt, als alleine - oder auch bei Kontrasten von wilden Parts zu etwas mehr laid back gespielten ruhigen Teilen.

Stimmt aber natürlich, dass die Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Musiker auch alle hinreichend gut spielen können.
Aber andererseits... mit schlechten Musikern aufnehmen ist auch bei reinem Overdubbing sehr mühselig und das Ergebnis trotzdem nicht befriedigend.. Also warum nicht.

Ich hab noch nie eine Band live aufgenommen, aber ich denke, wenn die Musiker aufeinander eingespielt sind und man die akustische Trennung halbwegs hinbekommt, kann das live Einspielen durchaus attraktiv sein.
 
tatsächlich dachte ich mir neulich, als ich mal wieder eine Aufnahme "from scratch" nach und nach aufgenommen habe, dass es doch deutlich cooler wäre, beim Aufnehmen direkt schon den musikalischen Kontext zu hören und nicht so ins Leere hinein zu spielen.

Bei meiner letzten Aufnahme hab ich mit dem Bandleader = 1. Gitarrist = Background-Sänger ein paar "Wegwerf-Spuren" gemacht. Er hat nach Klick zwei Git-Spuren eingespielt und die Lead Vocals eingesungen. Das war ziemlich schnell hin gerotzt, war aber eine gute Grundlage, um den Drummer (auch nach Klick) dann "richtig" einspielen zu lassen. So haben wir nach und nach die richtigen Spuren gemacht und die andern rausgeworfen. War hilfreich für die Musiker, die allesamt nicht sonderlich erfahren waren, da einen halbwegs gewohnten Kontext zu haben.

MfG, livebox
 
Da brauch man dann wenigstens keinen Softwarereverb mehr ;)

naja, ich hab schon bei einem Mix die mitgelieferten "Room Mic"-Spuren komplett verworfen und mit Software-Raum ersetzt, da sie mir nicht gefielen..
Wenn das aber schon im Direktsignal bemerkbar ist, fehlt diese Option.. drum frag ich :)

Kann mir schon auch vorstellen, dass das nicht so sehr ins Gewicht fällt - oder sogar gut klingt.. so ein paar harte Erstreflexionen mit dabei.. who knows..

@livebox: Haben wir auch schon so gemacht.. Proberaum-Mitschnitt als Grundlage und darüber aufgenommen. Aber zumindest in meiner Vorstellung (wie gesagt, keine Erfahrung mit real live recording) ist das trotzdem nochmal anders
 
Ja...sogenannte Dirttracks sind bei mir schon immer Standard gewesen. Selbst wenn ich die Songs im Schlaf spielen konnte. Ob es einen großen unterschied macht, weiß ich nicht, aber wenn auch nur ein psychologischer Effekt der Sicherheit aufkeim, dann hat sich das schon gelohnt. Ich würde das auch den meisten Anfängern raten, wenn sie ins Studio gehen und separat die Tracks einspielen. Zumal man dann auch öfter mit Klick probt und das hat meines Erachtens nach auf nur Vorteile für eine Studiosituation.
 
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Hat jemand von euch die Debüt-CD von Alicia Keys - "Songs in a minor"? Ich habe den Eindruck, dass die extrem gut abgemischt ist. Können das einige von euch mit guter Abhörsituation bestätigen? Soll mir in einem ähnlichen Projekt als Referenz dienen.
 
Hm, würde ich selber nicht unbedingt so sehen...

Ich kenne alle ihre Alben, und klanglich gefallen mir "As I Am" und "The Element Of Freedom" am besten... musikalisch finde ich "The Element of Freedom" am gelungensten.
Das läuft dann aber wohl eher unter "Geschmack", technisch schlecht ist sicherlich keines der Alben.
"Songs in a minor" hat halt diesen typischen "digital crunchigen" Sound vom Anfang des letzten Jahrzehnts... in Ermangelung eines besseren Ausdrucks. Ich würde das für heutige Projekte nicht mehr als Referenz nehmen.

Vielleicht ihr aktuellstes Album, "Girl on Fire"?
Der zweite Song darauf, "Brand New Me" ist ganz großes Kino...
Auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Zeit der knochentrockenen Mixe wohl (endlich!) endgültig vorbei ist.
 
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So.

Der Preis für den letzten Stammtisch-Post im alten Board geht hiermit an Reflex:) Der für den ersten im neuen an mich:)

Banjo
 
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Hallo, Deltafox,

und die Dusch-Akustik hat keinen negativen Einfluss auf den Gitarrensound?

...nein, das paßte sogar sehr gut, ich war mit dem Mic doch recht nah am Amp und hatte eigentlich genau das Quäntchen "Kachelsound", was ich mir vorgestellt hatte ;)

Viele Grüße
Klaus
 
der 'Tiled Room' ist auch einer meiner Lieblings-Presets in Valhalla-Room :D

cheers, Tom
 
So.

Der Preis für den letzten Stammtisch-Post im alten Board geht hiermit an Reflex:) Der für den ersten im neuen an mich:)

Banjo
Schön, das alles....
Aber aus der Ansage, die alten links würden weiter funktionieren, ist dann wohl nix geworden?
 

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