Aber ich bin keiner von jenen.
Ok, ich habe ein Einsehen. Da hier gerade niemand außer dir mit macht, hier die Lösung. Juden singen das in der Synagoge - hast du ja schon gesagt. Am "heiligen Samstag" - das war meine Hilfe oben - also am Sabbat.
Jetzt geht der Sabbat vom Freitagabend bis Samstagabend. Die Tage fangen im Judentum ja immer abends an. Also gibt es zwei Möglichkeiten, wann man das Lied singen könnte - entweder am Freitagabend zu Beginn des Sabbats oder am Samstagmorgen. Man singt es aber am Freitagabend. "
Lecha dodi" heißt dieses Lied, der Text des Refrains:
Komm mein Freund, der Braut entgegen, lasst uns den Sabbat begrüßen. In der Synagoge ist das Lied der Moment, zu dem man sich in Richtung Tür umdreht, um den Sabbat willkommen zu heißen. Der Text des Lieds stammt von 1540, war also schon vor Bach populär, ist viel älter als die heute gerade noch so gebräuchlichen deutschen Volkslieder und fand im 16.Jahrhundert relativ schnell danach Eingang in die Sabbatliturgie. Das Lied verschwindet praktisch aber nach 250 Jahren mit den Nazis aus Deutschland, heute findet man es wieder hierzulande in den Synagogen. Mit dem Mauerfall kamen unzählig viele Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland, viele davon ohne religiöse Bildung. Die Gemeinden hier fingen sie sozial auf, versuchten sie zu integrieren und lehrten sie die Religion, darunter das "Lecha dodi". Weltweit ist das Lied übrigens nie verschwunden - freilich wird immer mal wieder eine neue Melodie geschrieben. Manche legten es auch zum Beispiel auf "Halleluja" von Leonhard Cohen (Cohen=hebräisch "Priester").
Hier die alte Version, die ich auch eingespielt habe:
Du hast zumindest die Synagoge geraten,
@Torquemada. Möchtest du weitermachen?