... ich habe eigentlich wenig voreingenommen das Interview zur Hand genommen (genauer gesagt ist die Sticks in's Haus geflogen und ich hab nicht mal bemerkt, dass da n'Interview mit Christoph drin ist) und da mal drin rumgeblättert. Aufgrund des Sets, was gleich zu Beginn des Interviews in Grossformat aufwartet, hab ich mir das mal zu Gemüte geführt.
Da ich die aktuelle Platte von Rammstein schon rauf und runter gehört habe und von den Drum-Einlagen (besonders auch vom sehr lieblosen und künstlich anmutenden Sound) masslos enttäuscht bin (ich habe das auch mit anderen Usern im Rammsteinthread besprochen), habe ich mich nicht schlecht erschrocken, als ich im Interview gelesen habe, was für Mehrarbeit in Kauf genommen wurde, um dem neuen Drumsound auf dem Album ein neues Gesicht zu nehmen.
Christoph spricht davon, dass er sich gerne mehr in Richtung "Metal Drumming", unter anderem auch mit Doublebass orientiert hätte. Schlussendlich sei das aber nur in Absprache mit der Band möglich, und da hätten die anderen permanent was dagegen Die würden da
"mit dem Besen kommen"
wenn er dazu neige, zu verschnörkelt zu spielen.
Weiter beschreibt er den aufwändigen Weg von den Jams mit DAT-Recorder über eine erste Abnahme mit 4 Mikros bis hin zu Proben mit reinen E-Drums, die Aufnahme in verschiedenen Studios (mit ausführlichen Beschreibungen der erlesenen Studios) bis hin zu Erläuterungen eines Hallschachts und des Studios als Inspiration an sich und zur Mischung zwischen Vintage und Hightech-Aufnahmen.
Er erklärt, dass er sich durch sämtliche BD-Grössen durchgespielt hat, erläutert Vorteile seiner neuen Bell Brass Snare, hält Ausführungen über sein enormes Cymbalsetup, die unterschiedlichen Snareklänge, die von Song zu Song wechseln bis hin zu Aufnahmetechniken, emotionalen Zuständen (bis die perfekte Aufnahme zustande kommt). Hinzu kommt ein erstaundlich langes und aufschlussreiches Interview mit Rossi Rossberg, seinem persönlichen Drumtech, welcher ebenfalls einige Worte über Stimmung, das extra angefertigte Hardwarekonzept von Gibraltar (eine Art Rack, nur dass das Set gut sichtbar frei liegt. Die Streben und Halterungen gehen also alle dem Boden nach. Sogar auf den Snareständer kann verzichtet werden) und die Liveperformance und das geplante Live-Setup.
Wenn man es so liest, hat man keinesfalls den Eindruck, dass das blosses Werbegeschwafel ist. Da steckt schon die in oder andere spannende Überlegung mit drin. Meine Konklusion war einfach (nachdem ich mir das Album mehrere Male angehört habe), dass (so schön und gut das auch alles sein mag), von dem allem kein Bisschen rüberkommt!
Mit dermassen künstlichen und synthetischen Sounds, einer (verglichen mit ReiseReise) unpassenden und in meinen Augen nicht autenthischer Trommelei und einem so grossen Wirbel um den Endorserwechsel (bis hin zum völlig übertriebenen Cymbalsetup) hätte man da meiner Meinung nach getrost drauf verzichten können.
Ich wollte lediglich Meinungen einholen, wie ihr das seht (Voraussetzung ist natürlich das Hineinhören in's Album wie auch das Lesen des Interviews) und wo da was falsch gelaufen ist... Denn entweder ist das alles tatsächlich Blasphemie, oder jemand hat da im Studio gewaltig geschlafen!
Alles Liebe,
Limerick
Hi Lim,
hatte diesen Beitrag von dir mehr zufällig in nem anderen Thread gefunden. Da ich selber Ramms+ein Fan bin und mich auch mal interresiert hat wo von du da konkret sprichst, habe ich mir die besagte "Sticks"-Ausgabe nachbestellt und nachdem ich das Interview nun 3 mal gelesen habe, möchte ich nun auch mal meinen Senf dazu geben:
Ehrlich gesagt war ich von dem Interview nach deinen Ausführungen eher enttäuscht.
Hatte mich auf ausführliche Erklärungen über die Vintage/Modern Aufnahmetechnicken gefreut. Stattdessen sagt er nur, dass sie es gemacht haben. Auch über das gewählte Studio wurde nur kurz erzählt wo es liegt und wie dort die Gegebenheiten sind.
Auch kann in meinen Augen vom "sich durch sämtliche Bassdrumgrößen spielen" keine Rede sein. Im Grunde genommen sagt er nur, dass er jetzt 24" spielt wegen des wuchtigeren Grundtons und ins Studio noch ein paar andere Bass' mitgenommen hatte um mal zu gucken.
Die Vorteile seiner Bell Brass Snare erklärt er zwar, allerdings nur anderen Bell Brass Snares gegenüber, nicht gegenüber Holzsnares (was ich nach deinem Post gedacht hatte).
Über sein Cymbalset wird im ganzen Interview kein Wort verloren. Nur dass er jetzt bei Sabian ist.
Über emotionale Zustände hat er auch nicht wirklich was gesagt. Blos das er halt 5-6 Versuche braucht bis eine Aufnahmen sitzt, weil er sich sozusagen erst mal einspielen muss.
Das Interview mit seinem Drumtech (welches überings nicht wirklich lang ist) sagt über den Sound eigentlich kaum was aus (außer, dass Christoph eine offene Stimmung bevorzugt, der Rest beschäftigt sich wirklich nur mit der Hardware).
Auch von einem wirklichen Mehraufwand kann ich nicht wirklich was herauslesen, das einzig ungewöhnliche ist, dass die Snare mit 5 Mikros abgenommen wird, aber das ist nun wirklich keine nennenswerter Mehraufwand.
Ehrlich gesagt habe ich fast ein bisschen das Gefühl ich hätte ein anderes Interview gelesen als du.
Für mich ist das nur ein ganz normales Interview, indem Christoph kurz beschreibt, wie ein Ramms+ein Song zustande kommt, dann kurz was über das Studio erzählt, in dem aufgenommen wurde und zu Schluss noch erzählt welches Set er auf Tour nimmt. Die ganzen von dir beschriebenen Sachen, kann ich keines Falls herauslesen.