Entschuldigt bitte, aber kann mir jemand ev., kurz den Unterschied zwischen custom 22 / 24 und McCarty erklären. Optisch sind die doch gleich, oder? ... und was bedeutet Wood Library? Besonders edle Hölzer, oder?
Wie sind diese Modelle einzuordnen?
Die Custom 24 war das erste von PRS gebaute Instrument (abgesehen von Santana-Gitarren und Einzelstücken in der Findungsphase), das die typischen Features, also etwa die schöne Ahorndecke auf Mahagonikorpus und all die anderen Specs hatte. Mit ihr als Top-Modell (es gab auch Standard, Metal und andere Typen) wurde PRS 1985 bekannt. Sie hat 24 Bünde und ein Tremolo. Als Aufpreis konnte man Birds im Griffbrett und 10Top-Decken mit besonders schöner Holzzeichnung ordern. Später kam die Custom 22 hinzu, die nur 22 Bünde, aber auch ein Temolo hat.
1994 entstand die McCarty mit einem etwas dickeren Korpus, dünnerer Halsplatte (beides Reminizenzen an die 1959er Gibson Les Paul Standard / Burst), eigenen Pickups und fester Brücke anstelle eines Tremolos aufgrund einer Zusammenarbeit/Beratung mit Ted McCarty, dem Chef von Gibson in den heute legendären Jahren um 1959.
Man konnte viele Jahre die in der Tat optisch sehr ähnlichen Gitarren daran unterscheiden. Dann kamen Customs mit fester Brücke und McCartys mit Tremolos, sehr viele Varianten der McCarty, auch die Pickups sind inzwischen identisch. Über die Pickups im Laufe der Zeit kann man aber ganze Bücher schreiben. Die Customs hatten sehr lange (ungefähr 1991 bis 2007) den sehr output-starken HFS in der Stegposition, der McCarty war da ausgewogener. Wie gesagt ist das heute aber angeglichen, alle aktuellen PUs mit der Bezeichnung des Schemas (Zahl / Zahl) sind sehr ausgewogen und werden sowohl an McCartys, als auch an Customs verbaut.
Customs und McCartys klingen schon ähnlich. Generell bleibt aber, dass die McCarty noch einen Hauch mehr in Richtung der Les Paul geht.
Wood Library bedeutet folgendes: PRS hatte schon immer ein sensationelles Holzlager, das gern auch für die teuersten PRSi, die Private Stock-Modelle genutzt wurde. Offenbar hatte man aber sogar mehr tolle Hölzer, als Private Stocks gefertigt wurden. Daher wurden die schönen Decken auch in der "normalen" Serie eingesetzt. Wood Library heißt zum einen, dass man unübliche, zum anderen, dass man auffallend schöne Hölzer (noch oberhalb von 10Top) verwendete. Klanglich spielt allerdings die Schönheit der Decke keine Rolle. Quilted, birdseye, flame maple usw. klingen nicht anders als ganz normales ungeriegeltes ungewölktes Ahorn.