puh .
also wer meint Erfahrungen aus dem Militär oder der Wirtschaft, die mit dem Militär arbeitet, in die Musikinstrumentenindustrie übertragen zu können, der hat es leider nicht verstanden.
Ich finde man sollte den Leuten das Marketing überlassen, di es auch können und gelernt haben. Alles andere ist nur heiße Luft ohne Hintergrundwissen.
Dieses Argument habe ich sooft gehört. Und es zeugt von Ahnungslosigkeit über das Militärstruktur, über Abläufe und (Führungs-)Prozesse.
Heiße Luft ohne Hintergrundwissen zeigst Du gerade selbst.
Ich gebe zu, dass es schön wäre, wenn im Militär eigene Prinzipien im Tagesgeschäft angewendet werden, weil sie - wie der Führungsprozess (der liebe mit QM-vertraute "Zivilist kennt ja die Abkürzung PDCA) - universell einsetzbar sind.
Das sieht jeder denkende Mensch, wenn er die Presse liest und die Blüten militärischer Beschaffungsvorgänge sieht.
Ich weiß wie schwierig das Geschäft ist, ich weiß aber auch, wer für bestimmte Auswüchse verantwortlich ist.
Prozessmanagement, Zielgruppenanalyse, das Prinzip des Führungsprozesses, Priorisierung, Ergebnisorientierung - und das alles im Kontext knapper Ressourcen (mit notwendiger Kräfte-Mittel-Zeit-Berechnung) - sind Sachen, die ich als Führungskraft im Militär gelernt habe (Achja, externe Kommunikation auch.). Militär bedeutet mitnichten: Laufen, Rennen, Stellung, Schießen, Laufen, Rennen, Schießen...
Meine Erfahrung im Mittelstand ist, und auch die von ehemaligen Weggefährten in der Wirtschaft, dass zivile Unternehmen Stabsarbeit nicht ernst genug nehmen, und auf diese Weise Mittel verschwenden.
In der Zivilwirtschaft geht es doch wohl um Gewinnmaximierung, oder? Also muss ich doch alle Faktoren überprüfen, die einen Einfluss auf den Gewinn haben, der ja bekanntlich das darstellt, was übrig bleibt, wenn man vom Jahresumsatz alle Betriebskosten (oder alle fixen und variablen Kosten im Erfassungszeitraum) abgezogen hat.
Wo ist mein Denken da militärisch? Wenn es in den Wirtschaftswissenschaften schon en vogue ist, als Transferleistung den guten Clausewitz auf wirtschaftliches Handeln zu beziehen, zeigt sich für mich, dass es wohl nicht falsch ist, was ich sage.
Ich greife nochmal die heiße Luft auf: Ja, diese Diskussion hat keine Wirkung, weil hier Akteure beteiligt sind, die am Ende der Nahrungskette stehen.
Dies bedeutet aber nicht, dass man sich nicht Gedanken machen darf, oder?
Gutes QM (Thema Kontrolle) lebt von Feedback, was ich aktiv einfordere. Oder Ausprägungen, die ich selber überwachen kann.
Du, Strange Dinner, bist, soweit ich das mal herausfinden konnte, in der Branche (MEINL?).
Hat sich Dein Unternehmen die Mühe gemacht, um im Rahmen von Umfragen die eigenen Serviceleistungen, Preise usw. beim Kunden festzustellen. Zweck: Was ist gut, was muss verbessert werden, was ist vorrangig zu erledigen?
Wie macht es denn PRS?
Bekommen wir als Besitzer einen Fragebogen mit solchen Fragen?
"Herr/Frau X, Sie haben am xxxxxx eine Gitarre gekauft. Dies ist nun schon x Jahre her. Warum haben Sie dieses Produkt gekauft? Unter welchen Voraussetzungen sind Sie bereit, wieder ein Produkt unserer Marke zu kaufen?"
Nein.
Wo ist also das zielgruppenerreichende Marketing?
Vom Autohersteller - selbst bei einem Gebrauchtwagen über einen Vertragshändler - bekomme ich einen Fragebogen.