PRS Userthread (Paul Reed Smith Gitarren)

Was meinst du mit "Neuware"?

Mit Neuware meine ich Ware, bei der das Stück Holz vom "Block" - der per CITES Zertifiziert wurde - in die Gitarre verfolgt und dokumentiert werden kann und folgerichtig der Hersteller nachvollziehen kann, aus welchem Zertifikat das verwendete Holz stammt. Bei Gitarren die das Werk bereits verlassen haben, ist dies wahrscheinlich nicht möglich, weshalb ein Dokument seitens des Herstellers nicht "nachlieferbar" ist.

Folge ich dem Link, so beschreibt das Dokument, dass ein Import von Instrumenten mit BRW zu kommerziellen Zwecken (also z.B. durch einen Vertrieb) - zumindest für Neuware - nicht möglich ist. Unabhängig davon, ob das verwendete Holz dem CITES entspricht.

ZITAT Eine Einfuhrgenehmigung zu kommerziellen Zwecken kann nur erteilt werden:
- für Antiquitäten, d.h. Exemplare, die vor dem 03.03.1947 gebaut und nicht ver-
ändert wurden oder
- für Instrumente, die sich nachweislich bereits vor der Unterschutzstellung der
Art Dalbergia nigra (20.07.1992) auf dem Territorium der EU befunden hatten und wieder eingeführt werden sollen. ZITAT ENDE

aber

Ebenso beschreibt der Link den "nicht kommerziellen Weg" (ich zumindest will mit dem Instrument nichts verdienen - Vertrieb bin ich nicht und meinen Musik ist zu schlecht um damit Geld zu machen) und hier würde die CITES Export Zertifizierung (Fish and Wildlife) helfen/reichen um die Tür beim BfN zu öffnen. An der Stelle wäre es interessant mal heraus zu finden, welche Voraussetzungen das Fish and Wildlife Department den benötigt für eine Ausfuhrgenehmigung...

ZITAT: Zu privaten Zwecken kann eine Einfuhrgenehmigung erteilt werden, wenn es sich um sogenannten Vorerwerb handelt. Vorerwerb bedeutet, dass das Exemplar nachweislich aus Material gefertigt wurde, das vor Unterschutzstellung dieser Art (20.07.1992) rechtmäßig aus der Natur entnommen worden ist. ZITAT Ende ...

und

... hier liegt wohl auch der Grund seitens PRS begraben ... Sie betreiben den Verkauf an Vertriebe (welche aufgrund der kommerziellen Ausrichtung keine Chance haben die Gitarre zu importieren) ... Sie verkaufen nicht an "Endkunden" (der aber nicht-kommerziell die Chance hätte, wenn man ihm ein Stück Papier an die Hand gibt und er die CITES Exportgenehmigung erlangt.)

Für PRS ist der "Tag gelaufen", weil sie über die Vertriebe nicht abwickeln können und an Endkunden nicht verkaufen ...

Dieses "Spannungsfeld" bringt mich aber zurück zu meiner ursprünglichen Frage/Annahme ... Es sollte als Privatperson funktionieren, in dem ein USA Händler beliefert wird, die Privatperson dort kauft und entsprechende Papiere erhält, die zum Erhalt einer Ausfuhrgenehmigung dienen.

nur

Dieser Weg würde am lokalen Vertreib komplett vorbei führen (müssen) - und da das BRW durchaus ein attraktives Holz ist - den Umsatz des lokalen Vertriebes schmälern. Das die Vertriebe dagegen Sturm laufen sollte klar sein und PRS hat den "schwarzen Peter" sich zwischen zufriedenen Vertrieben und ein paar zufriedenen (End)Kunden entscheiden zu müssen. Die Vertriebe können sie schützen, in dem sie keine Zertifikate ausstellen.

Ob jetzt PRS zum Schutz des Vertriebes - was voraussetzen würde, dass ihnen der Unterschied zwischen "kommerziell" und "privat" in den EU Regelungen bekannt ist - oder weil sie "eingeschnappt" sind, dass Teile der Welt es nicht so machen wie die USA, die Rio Option für EU ausklammert :nix: ??? Wenn man wollte, wäre zumindest für Privatpersonen (ohne auf der Gitarre den Hit spielen zu wollen) und ohne kommerzielle Absicht (für mich im wesentlichen die "eigenen Verwendung" für den Zeitraum XYZ) die Möglichkeit da ... (legales Holz mit Dokumentation vorausgesetzt - aber das braucht PRS ja auch für den Verkauf innerhalb der USA).

...es wäre ein wenig naiv, zu glauben, dass es beim Zoll von der Tagesform abhängt.

Die Aussage bezog sich auf auf die Durchführung von Importen am Flughafen ... per Paket hatte ich noch nicht. Und damit meine ich nicht "versuchen Durchzulaufen" ... sondern die Qualität bei der Anmeldung von Waren zum Import ...

Ich entnehme aus deiner antwort, dass du wohl etwas ungehalten bist Heck meck. Ist das also wirklich deine Gitarre?

Weder meine Gitarre, noch ungehalten ;) ... Den Bericht von Udo Pieper hatte ich schon mal gelesen ... hängen geblieben war offensichtlich die unterschiedliche Betrachtung von "kommerziell" und "nicht kommerziell" ... Ebenso letztendlich die Tatsache, dass Rio so den Hauch von "illegal" besitzt, obwohl es genug legale Exemplare in DE gibt ... und ja wohl offensichtlich auch noch gebaut werden.

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Also ich verstehe die Kommerzialisierung als eine öffentliche Zurschaustellung und diese ist bei einer Gitarre eigentlich immer gegeben. Ein 600kg Klavier wird weniger von Kneipe zu Kneipe und von Lagerfeuer zu Lagerfeuer getragen ;)
natüich wissen wir alle, das du so eine Gitarre nicht mit ans Lagerfeuer nehmen würdest, es würde aber gehen. Ich denke, dass alleine das vorführen von Bildern dieser Gitarre hier im board schon unter Kommerzialisierung fallen dürfte.
man kann jetzt anfangen darüber zu reden, dass du ja damit kein Geld Verdienst und genau an dem Punkt musst du anfangen.
 
Die Verwendung bestimmter Holzsorten hat in erster Linie optische Gründe, wenn Holzfeuchte, Fehlerfreiheit und statische Geeignetheit vorliegen. Gitarren aus Erle, Pappel, Mahagoni, Esche, Ahorn usw. entwickeln alle Sustain. Für bestimmte Anwendungsbereiche sind besondere Eigenschaften wichtig: Härte, Abriebsfestigkeit (Griffbrett), das kann Ahorn genauso liefern wie Ebenholz oder Palisander. Die Konstruktion macht auch den Klang (Stichworte: solid body, chambering, Thinline mit und ohne Sustainblock, Stegkonstruktion; wie viel Kernholz des Korpus geht durch notwendige Löcher verloren; in Nuancen in meinen Augen auch Schraubhals oder eingeleimter Hals, dort wichtiger wie viel Kontaktfläche hat der Hals im Korpus (long oder short tenon, durchgehender Hals, der auch den Kern des Korpus darstellt (z. B. Firebird).
Bei meiner PRS war mir Boogie, ob ich einen Mahagoni-Korpus und Hals oder sonstiges habe, ich wollte eine bestimmte PU-Konfiguration, eine bestimmte Farbe und eine bestimmte Maserung der Decke.
Wenn ein bestimmter Gitarrenbauer der Optik willen (oder der Ego-Pflege des Besitzers) Rio einsetzt, soll er das machen.
ER soll MIR als Endkunden aber auch nachweisen, dass die Herkunft legal ist. Ich selber kaufe mir meine Gitarren, in der Absicht, sie meinen Kindern irgendwann als Erbmasse weiterzugeben. Für den Fall der Fälle, dass man dann doch eine verkaufen will, hat man dann ein Gesicht wie nach Zitronenkonsum, wenn der Verkauf ohne Herkunftsnachweis der verwendeten besonderen Tropenhölzer einen Straftatbestand darstellt.

Und sowas geht bei uns ind er EU gar nicht (Collector!):
http://www.ebay.com/itm/Prs-Private...T-/231041324854?pt=Guitar&hash=item35cb22d736
 
Wegen ähnlichem Look ...

Ein Music Man Hals ...

attachment.php


Gruß
Martin
 
Wegen ähnlichem Look ...

Ein Music Man Hals ...

attachment.php


Gruß
Martin

Music Man Albert Lee? Chicken Pickin´ Neck ;-)
Aber die hat doch einen Ahornhals, oder? Zumindest die aktuellen werden nur als "selected maple" bezeichnet.
Aber jedes Holz ist ja ausgesucht, wenn sich der Gitarrenbauer in seinem Bestand (oder beim Holzhändler) nach dem passenden Material umschaut.
 
@ hack_meck

Letztendlich kannst du es drehen und wenden, wie du willst...

...solange die Hersteller ihren Gitarren keine Herkunftsnachweise für das verwendete Holz beilegen, hast du keine Möglichkeit an die entsprechenden Aus- und Einfuhrpapiere zu kommen. Du vermutest, sie werden nicht beigelegt, weil es zu teuer oder kompliziert wäre; Ich befürchte sie werden nicht beigelegt, weil PRS es nicht kann.

Die Vorstellung, PRS wäre es egal, weil sie nur an Vertriebe verkaufen, würde IMHO jetzt auch kein gutes Licht auf sie werfen. Zumindest scheint es aber, als würden sie auf diese Weise ihre ansonsten schlicht wertlosen Bestände an Braz. Rosewood noch für sich positiv nutzen und das Risiko an die Kunden abwälzen. :nix:

Was sagt eigentlich der Produktexperte zu der Thematik? Schonmal nachgefragt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...solange die Hersteller ihren Gitarren keine Herkunftsnachweise für das verwendete Holz beilegen, hast du keine Möglichkeit an die entsprechenden Aus- und Einfuhrpapiere zu kommen.

Selbst wenn sie welche beilegen würden, könnte ein EU Vertrieb - der dies ja kommerziell machen würde - sie nicht ein die EU einführen ... Für die Ware auf dem amerikanischen Markt benötigen sie keines.

Du vermutest, sie werden nicht beigelegt, weil es zu teuer oder kompliziert wäre; Ich befürchte sie werden nicht beigelegt, weil PRS es nicht kann.

Wenn der Startpunkt unserer gemeinsamen Spekulationen die wie hier anstellen schon auseinander driftet, dann werden wir auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.

Ich steige jetzt mal von meinem Ross (der Annahme das Papiere für das Rohholz vorhanden sind) ab ... und sage ja, wenn deine Vorgabe stimmt, werden wir keine legal in die EU eingeführte PRS mit BRW sehen. Allerdings wären dann auch alle anderen in USA, Kanada, Japan verkaufte PRS mit BRW illegal. :gruebel: ... Eine Aussage für die Fender auch mal mit dem Anwalt drohen würde ...

Die Vorstellung, PRS wäre es egal, weil sie nur an Vertriebe verkaufen, würde IMHO jetzt auch kein gutes Licht auf sie werfen.

Wieso, PRS verkauft nun mal nicht an Endkunden, sondern an Vertriebe und Handelsketten. Selbst eine Private Stock Bestellung kannst du nicht mit PRS direkt erledigen, sondern bist immer an einen Händler gebunden. Und mal ehrlich ... wenn ich mich als Vertrieb an eine Firma binde, dann erwarte ich auch, dass sie zumindest versucht meinen Markt nicht aus mehreren Richtungen zu bedienen.

Zumindest scheint es aber, als würden sie auf diese Weise ihre ansonsten schlicht wertlosen Bestände an Braz. Rosewood noch für sich positiv nutzen und das Risiko an die Kunden abwälzen. :nix:

Da ist sie wieder - die Unterstellung. Hast du für die Annahme den irgend eine ansatzweise solide Basis ?

oder

Lese nur ich das an der Stelle raus :gruebel:

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@ hack_meck

Ich habe irgendwie den Eindruck, du verstehst mich falsch, wenn ich deine Antwort so lese... und ich weiß nicht, wie ich nun darauf eingehen soll, oder was du erwartest :gruebel:

Zunächst mal ist die Gesetzeslage so wie sie ist... egal ob es uns gefällt oder nicht. Das Problem ist vermutlich doch, dass bei verschiedenen Herstellern Holz auf Lager liegt, was nun nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen gar nicht mehr oder nur unter bestimmten Bedingungen gehandelt werden darf.

Die Bedingungen für die Einfuhr nach Deutschland (auch für Privatleute) hast du gelesen. An der Stelle gibt es nichts zu spekulieren, oder? Falls diese Hersteller nun ihre Unterlagen, die die Beschaffung nachweisen nicht mehr haben (Aufbewahrungspflicht für Buchungsbelege ist in Deutschland bspw. 10 Jahre - würde jetzt ziemlich genau mit den verschärften Bedingungen seit 1992 und v. a. 1998 übereinstimmen), dann können sie das Holz schlicht nicht mehr verwenden, weil die Kaufbelege nicht mehr da wären... Außer eben, die Gitarren werden nur im Heimatmarkt verkauft und man weist darauf hin, dass im Falle einer Ausfuhr bestimmte Papiere zu erbringen sind.

Vielleicht kannst du nochmal klarer machen, was du nun genau wissen willst und wo du ein Problem mit meinen Aussagen hast? :nix:
 
In der Tat wäre die Position eines Firmenvertreters wünschenswert, der idealerweise aus europäischer Sicht die Unternehmensposition darstellt, der vielleicht auch ein paar Kundenpositionen mitnimmt, um sie in den USA vorzutragen oder vortragen zu lassen.
Wir alle haben keinen Einblick, wie wichtig, der gesamteuropäische bzw. der deutsche Instrumentenmarkt für PRS ist, und hier geht es nur um die USA Versionen.
Es nützt ja nichts, wenn sog. Fachmagazine PRS-Gitarren als tipp-top beurteilen, aber damit keine Nachrage nach Neuinstrumenten generiert wird, die deutlich spürbar ist in der Bilanz.
Da Meinl als ehemaliger Vertrieb aufgrund der Gesetzgebung gar nicht erst Private Stocks mit Rio angeboten hat, dürfte in DEU die Nachfrage damit "strukturell" gedämpft worden sein. Einzelne sind enttäuscht darüber, weil sie für ihre Traum Artist Grade oder Private Stock damit den einen oder anderen Kompromiss schlucken müssen. Andere haben andere Modelle oder Hersteller entdeckt.

Mein persönliches Gitarristenglück braucht es kein Brazilian Rosewood. Jedoch mutet es fast so an, als betreibe PRS mit seinem Fund für "Artenschutz" nichts anderes als die Industrienationen mit ihren Emissionszertifakten/-rechten.
Wenn gerade für solches in jeder Hinsicht kostbare Holz keine Herkunftspapier erstellt werden (und nicht nachgefragt werden, weil das Produktionsland es nicht braucht), ist das kein Verhalten, was ich als Produzent zeigen würde, weil es aus ökologischer Sicht fragwürdig ist, wenn man seine Bezugsquellen nicht angibt (Aus einem anderen Kontext: Zitierrichtlichtnien für sauberes wissenschaftliches Arbeiten).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Es gelten nun einmal bei Rio die gleichen Gesetze wie für Pfeifen aus Wallrossstoßzähnen, Lampenschirmen aus Orang-Utang-Haut, geriebenen Tigerhoden oder Nashorn-Balsam für den kleinen Freund. Da können wir Gitarristen uns auf den Kopf stellen, wie wir wollen. Für alle Dinge auf der Roten Liste gelten die gleichen Regeln und man hat da nur drei Möglichkeiten:

1) Man macht sich auf in den Kampf mit den Behörden und dem Hersteller um seinen Besitz zu legalisieren oder

2) Man lebt mit den vielen Einschränkungen und verheimlicht der Welt, dass man etwas Illegales besitzt oder

3) Man verzichtet darauf Dinge besitzen zu müssen, die ganz oben auf der Roten Liste stehen, und nimmt alternative Materialien. Dann hat man auch keinen Stress.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
Wenn ich vorher den Hype um RW-Necks schon nicht so recht verstanden habe, so ist mir spätestens jetzt die Lust drauf vergangen.

Ich werd' mit Mahagoni durchkommen müssen. ;)

(als nächstes ist eh mal wieder ein Ahorn- oder Ebenholzgriffbrett fällig, damit da ein bisschen Abwechslung an der Wand hängt!)
 
@ Don Rollo: Wenn das Instrument allerdings mit dem Hals ein so großes Bauteil hat wie Brasilien, wird das leidlich schwerfallen.
(Ich weiß, dass der Vorschlag auch nicht erst gemeint sein kann.)

Wir kommen hier nicht weiter, die Gesetzeslage ist eindeutig.

In Bezug auf die Waffenrechtskonformität gab es zum Beispiel in Niedersachsen für einen gewissen Zeitraum die Möglichkeit, illegale Waffen (nicht nur Schusswaffen) straffrei abzugeben. Also Waffen, für die keine Waffenbesitzkarte vorlag, die nicht eingetragen waren. Auch Dekorwaffen (z. B. deaktivierte Weltkriegswaffen). Das Material wurde vernichtet: Metall, Holz.
Die Holzschäfte dieser Waffen, wie auch solcher, die nach richterlicher Entscheidung nicht mehr als Asservate gebraucht werden, dienen als Feuerholz für die Verbrennung von Munition.

Ich bin der Überzeugung, dass in dem ein oder anderen Holzlager oder der ein oder anderen Werkstatt seit Jahren/Jahrzehnten (vor 1992) auch Rio vor sich hin trocknet. Eine ordentliche Buchhaltung hat die Quelle und Sorte erfasst, so dass nachträglich auch eine Verwendung legalisiert werden kann.
Was passiert mit dem Holz, was ohne Nachweis vorliegt?
Ich unterstelle folgendes: Wurde es bei Kontrollen erkannt, Material beschlagnahmt, Besitzer erhält Strafanzeige, richterliche Entscheidung mit Strafmaß, Holz wird vernichtet.

Dem Holzliebhaber tut das weh. Der Baum ist möglicherweise vor Jahrzehnten gefällt worden...

Für mich beende ich die Fahrt auf dem Rio. Ich beobachte vielleicht noch die ein oder andere Darstellung in diesem Thread.
Rio ist für mich nicht begehrlich.
Die Maßnahmen unserer Judikative und Exekutive sind aus meiner Sicht fragwürdig. Holz als Baumaterial habe ich in meiner Studienzeit als Praktikant in einer Zimmerrei schätzen gelernt, die Beschäftigung mit dem Expodach (Expo 2000, Hannover) im Rahmen des Diplomhauptprüfung hat mich voll überzeugt. Ich bin aber kein BauIng geworden...
Kostbares Baumaterial verlangt einen anderen Umgang, auch wenn es in einer Strafsache Gegenstand geworden ist.
Als Richter würde ich den bestimmungsgemäßen Verbrauch erlauben, aber zur Auflage machen, dass der Großteil des Verkaufserlöses zweckgebunden gespendet werden muss. Der Marktwert des Materials kann festgestellt werden, genauso wie der Wert des Werkstücks (Materialkosten, Mann-Kosten). Zweite und dritte Auflage, das Material ist vollständig aufzubrauchen, zukünftig nur noch Besitz von "sauberem" Material.
Was vor Jahren geschlagen wurden, ändert nichts mehr. Es geht darum, JETZT ein weiteres nicht nachhaltiges Gewinnen dieses Materials auszuschließen.
Man müsste mal ins StGB schauen, ob man dazu was findet, oder einschlägige Gerichtsentscheidungen.

Punkt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...
Ich habe irgendwie den Eindruck, du verstehst mich falsch, wenn ich deine Antwort so lese... und ich weiß nicht, wie ich nun darauf eingehen soll, oder was du erwartest :gruebel:

Über die Regeln brauchen wir gar nicht streiten ... die sind wie sie sind ...

Deine Annahme ist, dass es im Holzlager Holz gibt, welches vor 1992 geschlagen und eingeführt wurde und die entsprechenden Papiere dafür nicht mehr vorhanden sind und daher kein Zertifikat ausgestellt werden kann, welches als Basis der Exportgenehmigung genügen würde. Ohne Papiere wäre dieses Holz - aus meiner Sicht - nicht legal, auch wenn es dies mit Papieren sein könnte.

Ich frage mich nun, wie man denn dieses Holz in den USA verkaufen kann - auch dort gilt das Artenschutz-Abkommen. Nur weil man dem Kunden kein Zertifikat mitliefern muss, bedeutet dies ja nicht automatisch, das man Holz verwenden kann welches den CITES Bedingungen nicht gerecht wird. Davon würde die Konkurrenz schneller Wind bekommen als du 10 x Lollipop sagen kannst.

Ich gehe daher davon aus - weil sonst hätte man PRS schon auf den Kopf gestellt und nach illegaler Ware gesucht - dass das Holz i.O. ist und es für die "Planken" (also das Rohmaterial) entsprechende Papiere gibt. (Unschuldsvermutung, die gültig ist, bis ein Urteil was anderes besagt ...)

Folgerichtig gehe ich bei der weiteren Betrachtung immer davon aus, dass das Holz CITES konform ist und dies auch nachgewiesen werden könnte (zumindest für neue Gitarren, wo man den Weg vom Stamm ins Griffbrett dokumentieren kann).

Wenn du dir diese Blickweise für einen Moment zu eigen machst ... (und eben mal nicht von "unspezifizierten Restbeständen" beim Holz ausgehst ... ) ... könntest du dann als Privatperson und zur nicht kommerziellen Nutzung eine Gitarre einführen?

Als Meinl bzw. PRS Europe könntest du es zumindest definitiv nicht, da der Punkt "nicht kommerziell" als Voraussetzung nicht zu erfüllen ist.


... dann können sie das Holz schlicht nicht mehr verwenden, weil die Kaufbelege nicht mehr da wären...

Richtig ... und zwar an niemanden und nicht in Abhängigkeit der Märkte ...

... Außer eben, die Gitarren werden nur im Heimatmarkt verkauft und man weist darauf hin, dass im Falle einer Ausfuhr bestimmte Papiere zu erbringen sind ...

... oder darf man in den USA Holz verkaufen, welches nicht den CITES Regeln entspricht? Ich dachte die haben das Abkommen mit unterzeichnet :gruebel: ...

Gruß
Martin

des Verkaufserlöses zweckgebunden gespendet werden muss. Der Marktwert des Materials kann festgestellt werden, genauso wie der Wert des Werkstücks (Materialkosten, Mann-Kosten). Zweite und dritte Auflage, das Material ist vollständig aufzubrauchen, zukünftig nur noch Besitz von "sauberem" Material.

Leider ist diese Variante nicht vorgesehen ... würde es weltweit kein Rio mehr geben (es wäre ausgestorben), dann würde sich Irrsinniger Weise die Sache wieder drehen. Kann man es nicht mehr "ausrotten" darf man die bereits "toten" Sachen verwenden. Siehe Elfenbein vom Mammut vs. dem Elefanten ...

Es geht darum, JETZT ein weiteres nicht nachhaltiges Gewinnen dieses Materials auszuschließen.

:great: sehr richtig !! (Keks kommt - UUPPSS .. später)

+

@570CTAM - sich an der Aufforstung zu beteiligen ist pures Marketing ... und da sitzen alle Firmen im gleichen Boot und versuchen jetzt, wo der Kunde etwas "wachgerüttelt" ist, sich ein grünes Gewissen zuzulegen. Wie gesagt, machen alle die entsprechende Rohstoffe verbrauchen - ist gerade in Mode :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
ich persönlich finde die ganze diskussion mehr als müßig!
1000 mal durchgekaut und doch ohne ergebnis.
so wichtig umweltfragen auch sein mögen, hier gehts doch um gitarren!
wenns nicht legal ist, muß jeder für sich entscheiden, ob er das haben muß.
ich mag meine mcrosie - mit IRW.
 
Allerletzes Statement:
Es liegt erstmal am Einzelnen, seine Bedürfnisse zu zügeln.
Marketing soll Bedürfnisse stimulieren, eine Nachfrage verursachen.
Die Industrie trägt also auch ihren Anteil bei.
Stört mich ein solches Verhalten, bleibt als allerletzte Konsequenz Boykott/aktiver Widerstand oder Protest gegen ein Unternehmen.
Unternehmen machen sich die Welt wie sie ihnen gefällt, wirken auf die Legislative in ihrem Sinne ein. Und Nationen machen mit (ich verweise gerne nochmal auf den Emissionsrechtehandel). Leider ist es tatsächlich nur Mode (Biolebensmittel aus Chile oder Neuseeland, muah, mit geringeren Transaktionskosten als Produkte aus heimischer Produktion).
Es ist auch naiv, zu glauben, dass man einen ehrlichen verantwortungsvollen Umgang erreichen kann, dafür sind die Akteure zu sehr Gewinnmaximierer. Und Öko ist teuer. Der Staat ist findig, da werden Ausgleichsflächen zu Beispiel auf aktiven Truppenübungsplätzen ausgewiesen (und diese sind trotz Schieß- und Übungsbetrieb mit sehr gesunder Flora, Fauna und Tierwelt versehen, weil eben dort nur im geringen Rahmen eine kommerzielle Nutzung stattfindet). Private Unternehmen müssen für ihre Bauvorhaben in der Regel doppelt so große Ausgleichsflächen finanzieren (das ist aus meiner Hand an früherer Stelle erwähnt worden).

Ich bin kein Ökoaktivist, aber durch meinen Beruf war ich oft draußen und mag den Naturgenuss, vor allen Dingen des Waldes.
Und diesen Raum kann ich nur nutzen, wenn ich achtsam damit umgehe.
Das gilt hier, genau wie anderswo (wo andere von der Funktion unmittelbar abhängig sind).
Aber die Realität ist so: eine Spielstraße oder 30 Zone vor der eigenen Haustür, wo man jede Missachtung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit mit drakonischen Strafen ahnden will, ist man woanders unterwegs, muss jeder Autobahnabschnitt ohne Geschwindigkeitslimit passierbar sein).

Die Änderung der Einstellung kann nur individuell erfolgen und muss aus Überzeugung stattfinden.
Mode ist schließlich nicht nachhaltig.

@ proxmax: Ganz richtig: müßig.
Gitarren: Ja. Wir hier lieben alle PRS.
Wirkung der Diskussion: Tja, individuelle Entscheidung. Ein Umdenken?
Fakt ist: der eigene bürokratische Aufwand für Freunde von PRS zur legalen Einfuhr von neuen Instrumenten mit bestimmtem Tropenholz dämpft die Nachfrage erheblich (und natürlich mit gebrauchter Ware mit offensichtlichem Edelstholzanteil ohne Ursprungsnachweis).
Mir ist es ja materialmäßig egal; aber andere skandieren weiterhin, dass eine PRS nur gut klingt, wenn sie AG oder PS ist und am besten BRW und sonstiges Edelstholz hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...Deine Annahme ist, dass es im Holzlager Holz gibt, welches vor 1992 geschlagen und eingeführt wurde und die entsprechenden Papiere dafür nicht mehr vorhanden sind und daher kein Zertifikat ausgestellt werden kann, welches als Basis der Exportgenehmigung genügen würde.

Ja, die Möglichkeit würde ich nicht ausschließen...

...Ohne Papiere wäre dieses Holz - aus meiner Sicht - nicht legal, auch wenn es dies mit Papieren sein könnte.

Ich frage mich nun, wie man denn dieses Holz in den USA verkaufen kann - auch dort gilt das Artenschutz-Abkommen. Nur weil man dem Kunden kein Zertifikat mitliefern muss, bedeutet dies ja nicht automatisch, das man Holz verwenden kann welches den CITES Bedingungen nicht gerecht wird.

Nun ja... Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) regelt/begrenzt nur (!) den internationalen Handel. (WA = CITES = Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). "Internationaler Handel" ist in diesem Zusammenhang der Transport über Staatsgrenzen. Ob alle Unterzeichnerstaaten dazu weitere nationale Regelungen und Gesetze haben und welche das im Einzelnen sind weiß ich nicht, bzw. habe ich sie nur für Deutschland (und die EU) über den Link vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ein wenig nachgelesen.

Insofern gehe ich nicht davon aus, dass das was PRS in den USA macht, nach den Regelungen des WA (oder sonstwie) ungesetzlich wäre. IMHO ist auch der reine Besitz einer solchen Gitarre nicht unbedingt strafbar... problematisch ist nach WA ggf. eben der Transport über Staatsgrenzen.

...Wenn du dir diese Blickweise für einen Moment zu eigen machst ... (und eben mal nicht von "unspezifizierten Restbeständen" beim Holz ausgehst ... ) ... könntest du dann als Privatperson und zur nicht kommerziellen Nutzung eine Gitarre einführen?

Das habe ich doch bereits in Beitrag #8248 geschrieben und du hast die Einfuhrbedingungen vom BfN selber zitiert? Was ist daran unklar? (Die genauen Ausfuhrbedingungen der USA kenne ich nicht.)


Wie gesagt... ich weiß noch nicht wirklich, worauf du eigentlich hinauswillst und was du versuchst mir zu unterstellen? (Versuchst du überhaupt mir etwas zu unterstellen?) Ich finde es nur seltsam, wenn ich hier von dir Sachen lese wie "...Eine Aussage für die Fender auch mal mit dem Anwalt drohen würde..." oder "...Da ist sie wieder - die Unterstellung. ..." und werde daher, auch um den Wunsch der anderen User hier zu respektieren, versuchen nicht mehr dazu zu schreiben...
 
Die Mc Carty zum Wochenende: ohne brazilian, indian oder extraterrestrian rosewood neck - klingt trotzdem!
IMG_1427.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
Sehr schön... Entwickelt sich langsam zu einer meiner Lieblingsfarben bei PRS!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben