"Projekt Paulus" - Die Worship-Gitarre mit dem gewissen Etwas

Gibts eigentlich Beispiele im Net mit deiner Lobpreismucke im Net.
Seit gestern gibt es jetzt auch von "Paulus" ne Live-Aufnahme auf YouTube hier in diesem Stream: (klick)
Hier zwei Screenshots des Streams:
GeiGitLivestream.jpg

GeiGitLivestream2.jpg

Ich bin nach wie vor begeistert von dieser Gitarre und spiele sie zur Zeit tatsächlich am häufigsten :great:
 
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Da kann der HeiGei kommen :good_evil::govampire:

Auch wenn die Lobpreis Bands der Charismatiker selten musikalisch neue Wege gehen bieten sie doch Auftrittsmöglichkeiten für Tausende von Musikern mit handgemachter Musik:m_git2::m_drummer::m_elvis::m_vio:
 
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Seit gestern gibt es jetzt auch von "Paulus" ne Live-Aufnahme auf YouTube hier in diesem Stream: (klick)
Das habe ich mir vorgestern Abend angeschaut und fand es sehr gut. Ich werde mir auf jeden Fall noch mehr von euch anschauen. Gerade jetzt ist das ja sehr aktuell.
 
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Grüss Euch!
Kann mir bitte jemand Auskunft zum Piezo Abnehmer geben, zB.: Bezugsquelle
Danke
 
Hallo @WaPu,

es ist ein Shadow SH-020
Er scheint mittlerweile aber wohl schwer zu bekommen sein. :gruebel:
Sogar Shadow zeigt ihn nicht mehr. Dort findet man nur noch die sehr knappe "Bedienungsanleitung: klick
:nix:
Hier habe ich ihn noch gefunden: klick

Wie schon gesagt, er lag bei mir einige Jahre ungenutzt in der Schublade :rolleyes:
Ich hatte schon einige Jahre einen Shadow SH-020 Piezo-Tonabnehmer in meiner Schublade...
 
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Herzlichen Dank für Info, wollte ich beim nächsten Bau testen.

@GeiGit, hast Du auch mal versucht die Kappen der Pu`s wegzunehmen?
Habs bei meiner gemacht, ergibt klanglich wesentliche Verbesserung.
 
Gerne!
Nein, das habe ich nicht versucht, da es durch die spezielle Schaltung genügend (dosierbare) Höhen gibt und ich tatsächlich auch sehen wollte was man aus diesen "Standard-PUs" mit Kappen rausholen kann.
Die Schaltung macht den Unterschied, auch wenn mir der Klang der Schaller Golden 50s in meinem zweiten Eigenbau noch etwas besser gefällt.
Sie haben auch (schon ab Werk) keine Kappen und ein Quäntchen mehr Output.
Trotzdem finde ich den Klang der PUs mit den Kappen passend zur Gitarre, passend zum Piezo und ein gutes Gesamtpaket. :great:
Hast du dir auch eine Gitarre aus diesem Bausatz gebaut?
 
ja, war sozusagen mein erstes Übungsmodel, vor allem aus Neugierde und Lust am Basteln.

Um den Preis was da geboten wird lohnt sich der Spass. Hab im Moment eine TeleStyle in Arbeit. Perfekter Ahornhals,
Wird noch ein paar Tage dauern bis sie klingt.
 

Paulus, drei Jahre nach Baubeginn​

Am 27. März 2018 bekam ich freundlicherweise diesen Bausatz zugeschickt. Am Tag drauf dokumentierte ich das hier:
Mein Bausatz wurde gestern auch vom Paketboten abgegeben...
Was folgte war ein Bau mit vielen Ideen, Höhen und Tiefen, der am Ende als Ergebnis ein Instrument hervorbrachte, welches ich ab dem Zeitpunkt fast ausschließlich spielte wenn ich eine E-Gitarre brauchte!
Und das will echt was heißen, da auch meine beiden anderen E-Gitarren echt gut sind und schön klingen!
Grund genug hier nochmal ein kleines Resumée zu posten!

Der Klang​

Ich hatte den Klang zwar schon in vier Videos dukumentiert und die Möglichkeiten vorgestellt, aber dann kam ja anschließend noch ein größerer Umbau, der die Gitarre gefühlt nochmals verbessert hatte.
Deshalb schrieb ich ja hier im "Fazit":
Durch den Umbau habe ich nun eine "solidere" Gitarre. Da klappert nichts, der Steg und Saitenhalter sitzt richtig fest und satt im Korpus und sowohl der Piezo-, als auch der Humbuckersound scheint mir präziser in der Ansprache und etwas länger und wärmer klingend (ohne zu mulmen).
Es ist schwer zu beschreiben, aber man hat den Eindruck, dass "Paulus" mehr Kraft und Charakter bekommen hat. Es sind nur Nuancen im Klang und in der Ansprache, aber das Aussehen und die Stabilität und Stimmfestigkeit sind nun auch bei härterem Einsatz und bei großer Hitze einfach zuverlässiger und somit ist die "Qualität" der Gitarre gestiegen!
Ich bin froh über die Eingebungen, über meinen Kollegen bei der Anfertigung, über meinen Mut den Umbau trotz Risiken und Schwierigkeiten umzusetzen und vorallem über das Ergebnis des Umbaus!
Darauf kam natürlich ganz berechtigt die Nachfrage:
Das ist ja wirklich eine Spitzendokumentation! Schön, dass du so zufrieden mit dem Ergebnis bist.
Mich würde ja der Akustiksound interessieren. Könntest du vielleicht mal etwas posten?
Die ich damals zwar versprach...
Danke für Kekse und Lob @micharockz!
Eigentlich wollte ich die letzte Aufnahme (siehe hier) nun nochmal zum Vergleich wiederholen.
Leider muss das aus Zeitgründen noch ein bisschen warten.
Falls sich demnächst allerdings mal die Möglichkeit ergibt es zu machen, werde ich sie natürlich hier posten! Versprochen!
...aber leider für eine ganze Zeit nicht mehr umsetzen konnte, da ich mich ziemlich verletzt hatte und erstmal nicht mehr spielen konnte :cry:
Falls es euch interessiert, der Bericht steht hier: Wie mich der Verlust meiner linken Ringfingerkuppe als Musiker herausgefordert hat

Gott sei Dank ist mein Finger wieder richtig gut verheilt und ich kann wieder spielen!

Durch Corona habe ich auch in zwei Industriekameras investiert und mich in OBS Studio eingearbeitet, also stieg mein eigener Qualitätsanspruch in künftige Filme.
Und ein Film musste es werden, da ich eine visuelle Möglichkeit schaffen wollte mit der ihr beim Hören auch nachvollziehen könnt was ich an welchem Regler oder Schalter ändere und welche Auswirkungen das auf den Klang hat.

Klangkette​

Um hier eine möglichst neutrale Soundabnahme zu haben, verwende ich folgende Geräte in folgender Klangkette:
"Paulus" -> Hughes & Kettner "Cream Machine" (Bypass & Aktiv über den "Cab-Mix-Out") -> Marshall AS50D (mit neutraler Klangeinstellung mit etwas Hall über den "DI-Out") -> Cakewalk UA25-EX - > PC mit paralleler Aufnahme in OBS Studio und Audacity
Die Audacity-Aufnahme vom DI-Out und AT2035 für die Sprachaufnahme habe ich in zwei Mono-Aufnahmen gewandelt und dann jeweils 40% nach links, bzw. rechts gedreht, als WAV exportiert und dann mit DaVinci Resolve 17 mit dem Film zusammengeschnitten und für YouTube exportiert.
Also holt euch Kaffee, Tee, Chips, Popcorn oder was anderes was ihr mögt, verwendet gute Lautsprecher oder Kopfhörer und schaut euch dieses YouTube-Video an. :popcorn2:

"Paulus" mit original-Humbuckern, sowie dem eingebauten Piezo mit seinen verschiedenen Soundmöglichkeiten "Clean" und über die Cream Machine "angezerrt" und "verzerrt"​



Es macht wirklich Spaß "Paulus" zu spielen und seine Sounds zu verwenden!
Schon die im Bausatz mitgelieferten Humbucker sind klanglich wirklich gut, wenn man den Steg-Humbucker mit einer Mittelanzapfung modifiziert.

Trotzdem habe ich die Pickups getauscht und werde "die neuen" hier demnächst vorstellen.
Falls das euch interessiert, dürft ihr gerne immer wieder hier vorbeischauen, oder diesen Thread abonieren um über neue Beiträge informiert zu werden.
 
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Auch wenn der Bericht über den Austausch der Pickups hier noch etwas dauert, könnt ihr euch das zweite Video schon mal in meinem Review über die Hughes&Kettner CREAM machine vorab anschauen und anhören: (klick)
 
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Endlich habe ich den Bericht über den Austausch der Humbucker fertig!
Es ist ein komplettes Review über die Schaller Golden 50s geworden und ihr könnt es hier lesen:
Thema '[Pickups] Schaller - Humbucker "Golden 50"; Hals & Steg in "Nr.2" und in "Paulus"'
Außerdem habe ich noch ein aufwändiges Vergleichsvideo zwischen "Nr.2" und "Paulus" erstellt und es gestern hochgeladen und hier veröffentlicht!

Ich finde es echt krass, wie ähnlich nun "Paulus" dem Klang von "Nr.2" geworden ist!
Thema 'Direkter Soundvergleich zweier E-Gitarren mit Schaller "Golden 50s"'
 
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"Paulus" ...von der Ersatzgitarre zum Hauptinstrument​

ihr wisst ja wie es ist: Letzten Endes hat man irgendwie eine Lieblingsgitarre und spielt meistens mit ihr, egal wie gut die anderen (geworden) sind.
Aber es hat meistens einen Grund, warum die Vorliebe (vielleicht auch nur unterbewusst) für ein Instrument schlägt und andere es schwer haben sich diesen Platz zu ergattern - vorallem dann, wenn es um Live-Einsätze geht.
Zumindest ist das bei mir so.
Es war jedenfalls so, dass "Paulus" trotz dem Umbau auf die Schaller Golden 50s sehr viele Sonntage nur als "Backup-Gitarre" auf der Bühne stand. Gespielt habe ich weiterhin fast ausschließlich "Nr.2". Nicht nur, dass ich sie eben gewohnt war, mir fehlte einfach mein Kahler Vibratosystem. Wenn ich "Paulus" spielte, griff ich immer wieder in's Leere um ein leichtes Vibrato auf einen ausgehaltenen Akkord, oder Ton zu legen. Da fehlte einfach was!
Natürlich konnte ich mir den Vorteil eines festen Steges als Mantra vorsagen, aber am Ende war es mir jedes Mal egal, dass ich eine Ersatzgitarre bereitstellen musste um schnell wechseln zu können, falls mir eine Saite reißen sollte. Die Tongestaltung hatte unterbewusst einen höheren Stellenwert als die Sicherheit - zumal mir das letzte Mal vor etwa 8 Jahren eine Saite von "Nr.2" im Gottesdienst gerissen ist. Damals gab es Paulus noch nicht, aber sie riss am Ende des ersten Songs und ich hatte eine Moderation lang Zeit eine neue Saite aufzuziehen. Das dauerte etwa 2-3 Minuten, dann war ich zurück auf der Bühne und rechtzeitig für den Lobpreisblock wieder am Start.
Natürlich kann ich ein Vibrato auf einem Ton auch mit dem Finger machen und nach oben geht es problemlos auch per Bending, aber nach unten eben nicht und das Vibrato von kompletten Akkorden geht eben nur durch verbiegen des Halses, oder ein Vibratosystem.
Ich hatte ja "Nr.2" 1987 selbst gebaut und etwa 1994 das Kahler K 2010-G-Vibratosystem nachgerüstet und es keinen Tag bereut, obwohl es schon damals nicht ganz billig war.
Damals war es noch ein Wagnis für mich meine E-Gitarre einfach so krass umzubauen, aber bei "Paulus" hatte ich zum einen ja schon die Erfahrung wie es geht und zum anderen das Wissen, dass mir dieser Vibratosteg absolut liegt und dass er auch nach 30 Jahren noch einwandfrei funktionieren kann.

Die Entscheidung zur Modifikation​

Eigentlich hatte ich gar nicht so lange überlegt. Als mir wirklich klar wurde, dass ich das Vibrato so stark vermisse und mich deshalb immer für Nr.2 entschieden hatte, war der Schritt zur konsequenten Modifikation nach meinen persönlichen Präferenzen nicht mehr weit.
Schließlich hatte ich ja schon viel Zeit, Herzblut und Geld in "Paulus" gesteckt und wollte einfach eine zweite, gleichwertige Gitarre haben.
als ich dann noch feststellen musste, dass der Preis mittlerweile von €304 (Stand 11.10.2021) schon auf €374 gestiegen war, sprach ich mit meiner Frau und sie sagte: "kauf dir das Ding und bau es ein".

Kontrolle der Kompatibilität​

Natürlich bestellt man so einen teuren Vibratosteg nicht einfach so, ohne vorher zu prüfen, ob er denn tatsächlich auch montierbar sein würde.Nicht jede "Les Paul" hat den passenden Bolzenabstand um dieses System ohne Ziehen der Gewindebuchsen, Verschließen der Korpußlöcher mit Holz und anschließend passendes Bohren und Setzen der Gewindebuchsen für das Kahler Vibrato.
Zumal ein Versetzen der Gewindebuchsen bei "Paulus" tatsächlich ein etwas größeres Unterfangen wäre, nachdem ich die Gewindebuchsen ja auf eine ungewöhnliche und sehr stabile Art und Weise modifiziert hatte. Deshalb musste ich mir wirklich sicher sein, dass das bei Paulus passend gemacht werden könnte. Ich schaute mir also den Bolzenabstand, -Durchmesser und deren Gewinde nochmals penibelst genau bei "Nr.2" an, nahm aber trotzdem das "hier" (unter dem Reiter "Installation") angegebene Abstandsmaß von 82,55mm als ausschlagebender an, da ich ja kein weiteres K 2030 - G, sondern ein K 7200 - C verbauen wollte, bei welchem dieser Abstand natürlich auch etwas anders sein könnte. Der gemessene Abstand der Bolzenmittelpunkte bei "Paulus" war 83,7mm. Das war immerhin eine Differenz von 1,1mm, also überlegte ich mir, welche Modifikation es trotzdem möglich machen könnte das K7200-C auf Paulus montieren zu können? Ich hatte ja sowieso die Schwierigkeit, dass alle vier von mir eingedrehten Gewindemuffen ein M8-Gewinde hatten, das Kahler-Vibrato aber zöllige Gewindebolzen- und Muffen mitlieferte - schließlich war es ja aus den USA.

Plan A​

Je mehr ich darüber nachgrübelte, desto klarer kristallisierte sich ein Plan A heraus, der mir durchaus erfolgsversprechend erschien:
Mein Plan A war die M8-Gewindemuffen verbaut zu lassen und die bisher verbauten Gewindebolzen des Saitenhalters modifiziert zu verwenden. Sie passten ja zu den M8-Gewinden, waren ebenfalls verchromt und müssten eben in ihrem Bolzendurchmesser eventuell etwas abgedreht werden, dass der Kahler-Vibratosteg trotz der Abstandsdifferenz über sie drüber geschoben werden könnte.
Plan B wäre eine Demontage der verschraubten Gewindehülsen, ein Aufbohren der Korpuslöcher, ein Einsetzen und Verleimen von passenden Rundhölzern und ein erneutes Bohren für die Kahler-Gewindemuffen im neuen Abstand.
Plan A gefiel mir weit besser, aber auch Plan B wäre machbar, also bestellte ich mir am 5. Januar 2023 bei Thomann das Kahler 7200 und die passende Saitenklemme 5513 in Chrom.
 
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[REVIEW] Kahler - 7200 Hybrid Stud Mount Tremolo Chrome​

Kahler 7200 Hybrid Stud Mou. Trem. CH


Vorgeschichte​

die Vorgeschichte findet ihr einen Beitrag höher. Sie ist lang, aber durchaus interessant.

Unboxing​

Voll Spannung und Vorfreude öffnete ich am 9. Januar 2023 den gerade angekommenen Thomann-Karton und anschließend den original verpackten Kahler-Karton auf welchem vielversprechend "K 7200 - C" stand. - Heraus kam zwar ein Kahler-Vibratosteg - aber es war nicht der gewünschte "K 7200 - C" für die "Stud Mount", also für die "Bolzen-Montage", sondern der "K 7300 - C" für flache Decken -
:(
Also rief ich beim Thomann-Service an und reklamierte die Sendung. Thomann selbst konnte natürlich nichts dafür, da die Beschriftung des Original-Kahler-Kartons ja richtig war. Nur der Inhalt war falsch.
Natürlich bekam ich sofort einen Rücksendungsantrag, verpackte den Vibratosteg wieder und wartete auf eine erneute Zusendung eines Kahler K7200 - C.
Leider waren wieder alle vergriffen und die Lieferzeit wurde mit 1-2 Wochen angegeben.
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In der Zwischenzeit modifizierte ich eben einige Gitarren meiner Gemeinde...

Unboxing die Zweite​

Am 16. Januar brachte unser Postbote erneut ein Thomann-Paket und ich war wirklich gespannt und voll Vorfreude!
Aber auch in diesem Kahler-Karton war nicht das außen drauf etikettierte K 7200 - C drin, sondern wieder ein K 7300 - C.
Das war wirklich ärgerlich und deutete auf einen kleinen Serienfehler bei Kahler in der Verpackung, bzw. Etikettierung hin...
Naja... Also rief ich erneut bei Thomann an und schilderte den Fall. Diesmal bat ich darum vor der Zusendung der nächsten Ersatzlieferung die Ware bitte bei ihnen in der Fachabteilung prüfen zu lassen.
Von meiner Seite aus ging das Paket am 17. Januar also erneut zu Thomann...
...und natürlich waren wieder alle K7200er vergriffen und die nächste Lieferung von Kahler wurde ca. 2 Wochen später erwartet...
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Unboxing die Dritte​

Aller guter Dinge sind drei - das verspricht zumindest ein altes Sprichwort. Die nächste Zusendung erfolgte direkt aus der Fachabteilung nach deren Prüfung und das Paket erreichte mich am 26. Januar, also gut 20 Tage nach der Bestellung. Und diesmal war das was draufsteht auch drin! Endlich konnte ich das ersehnte K720 - C in Händen halten und begutachten!
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Der erste Eindruck​

Bisher kannte ich ja nur das K2010 G, welches ich ca. 1994 auf meine "Nr.2" montiert hatte (klick). Mal abgesehen vom Unterschied "Gold- zu Chrom-Oberfläche" wurden nur zwei Abschrägungen vorgenommen, die Beschriftung versetzt und eine kleine Klemmschraube hinzugefügt um das frei schwebende Vibrato damit fixieren zu können. Die Herstellung wurde wohl stärker automatisiert und es gäbe auch noch eine individualisierbarere Variante mit mehr Handarbeitsanteil, verschiedensten Materialvarianten für die Saitenrollen, sowie der Möglichkeit der gespiegelten Montage des Hebels für Linkshändergitarren. Diese K2200-Variante war mir mit knapp €600 aber zu teuer für den geringen Mehrwert, da ich diese Spiegelung nicht brauche, obwohl ich Linkshänder bin (da ich rechtshändig spiele) und bei meinen gewohnten Materialien bleiben wollte, mit denen ich jetzt 30 Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Das Kahler K7200 ist sehr sauber verarbeitet. Es ist aus Messing und mit 465g sicherlich kein Leichtgewicht unter den Vibratostegen. Es ist sauber poliert und verchromt und es macht einfach Freude solch ein Vibrato auf seine Gitarre bauen zu dürfen!

Die Beschreibung des K7200-C von Warwick, dem deutschen Distributor von Kahler​

Für die genaue Beschreibung des Vibratos, zittiere ich hier mal die Beschreibung von Warwick, dem deutschen Distributor von Kahler von dieser Seite hier: klick
Produkte von Kahler
In den späten Siebzigerjahren gründete Gary Kahler eine Firma, die mit aus Messing gefertigter Gitarren-Hardware bald erfolgreich wurde. Seine Designs wurden zu Standards auf einigen der größten Marken, sodass da draußen heute weit über eine Million Kahler Tremolos unterwegs sind. Kahlers hochwertige Hardware ist bekannt dafür, die Obertöne und den Grundklang des Instruments zu bewahren. Im vielfältigen Sortiment finden sich Tremolos für Gitarren und Bässe, einschließlich Lösungen für vielsaitige oder „Multi Scale“-Instrumente, ebenso wie Brücken oder Locking-Systeme.
Kahler 7200 - Hybrid Stud Mount Guitar Tremolo (Brass Cam / Brass Saddles) - Chrome
Die Kahler Hybrid Series Guitar Tremolos (72xx / 73xx) sind die logische Ergänzung zu den bekannten und beliebten Pro Series Modellen. Im Gegensatz zur handgefertigten Pro Series wird die Hybrid Series maschinell in Serie hergestellt und ausschließlich mit Brass Cam und Brass Saddles bestückt. Neben einem Fine Tuning System bieten die Tremolos separate und dreidimensional verstellbare Saitenreiter für individuelle Setups (String Spacing, Intonation und Höhe). Mit 3 Montage-Löchern im Cam können die Hybrid Series Tremolos ausschließlich als Rechtshänder-Version genutzt werden.

  • Stud Mount Vibrato- / Tremolo-System für E-Gitarre
  • fabrikmäßig hergestellte Hybrid-Version
  • passend für die meisten Arch Top und Flat Top Gitarren mit Stud Mount Brücke
  • wird an den vorhandenen Montagebolzen des Stop Tailpiece befestigt (in Ausnahmefällen müssen die Bolzen neu positioniert werden)
  • Montagelöcher der Tune-O-Matic Brücke werden für die Riser Wheels genutzt
  • lediglich obere Korpus-Fräsung notwendig
  • 2-in-1 Tremolo-System kann als Fixed Bridge verriegelt werden
  • Messing Cam und Messing Sättel
  • Roller Saitenreiter
  • warmer, voller Sound
  • separate und dreidimensional verstellbare Saitenreiter für individuelle Setups (String Spacing, Intonation und Höhe)
  • Tremolo-System kann frei in beide Richtungen bewegt werden
  • einstellbare Federkraft
  • einstellbare Beweglichkeit des Arms
  • Fine Tuner für jede Saite
  • Chrom Finish ('Bright Chrome')
  • inkl. Vibrato-Arm, Sechskantschlüssel und Montage-Zubehör (Montagebolzen, Scheiben, Riser Wheels, Einsätze)
  • hergestellt in den USA
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Der Einbau des Kahler K7200-CH in "Paulus"​

Am Donnerstag, den 26. Januar legte ich schonmal die beiliegende Schablone über den Saitenhalter und den Tune-o-matic-Steg von Paulus. Nachdem das sehr passend aussah, zog ich die Saiten ab und testete dann mit den beiliegenden Kahler-Original-Schraubbolzen den Bolzenabstand indem ich sie etwa einen halben Gewindegang in die M8-Gewinde vorsichtig eindrehte. Weiter ging das Zoll-Gewinde nicht in die M8-Gewinde. Der Abstand sah wirklich gut aus. Dann versuchte ich die Original-M8-Schraubbolzen des Paulus-Bausatzes in die Nuten des Kahler 7200 zu schieben. Aber das ging nicht. die Bolzenlänge zwischen Schraubenkopf und Zwischenring war etwas zu schmal. Das sah man dann auch, wenn man die Schraubbolzen nebeneinander legte. Da es schon spät war, vertagte ich die weiteren Aktivitäten.
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Am Freitag, den 27. Januar spannte ich dann die Schraubbolzen in das Bohrfutter meiner Bohrmaschine, lies sie drehen und feilte diesen Abstand mit einer Schlüsselfeile in mehreren Etappen so lange etwas größer, bis das Kahler-Vibrato schließlich passte. Außerdem zeichnete ich den Umriss der notwendigen Vertiefung auf der Korpusdecke von "Paulus" an.
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Am Sonntag, den 29. Januar richtete ich mir schließlich einen kleinen Arbeitsplatz auf unserem Esstisch ein. Da war das Licht gut, ich konnte den Hals über die Tischkante rausstehen lassen, der Staubsauger war schnell aufgebaut und positioniert und die weiche Unterlage in Form meines Mauspads und Sitzpads für's Cajon, schützte den Tisch und die Gitarre gleichermaßen.Ich spannte meinen 12er-Holzbohrer (mit der gekürzten Zentriespitze) in die Bohrmaschine, warf den Sauger an und bohrte erstmal den Großteil des Holzes weg.
Dann kamen das 30er Stecheisen und der Knüpfel zum Einsatz und ich stemmte den Rest raus. Und ich merkte wieder, dass dieses Holz beim Bohren wirklich schnell reißt und sich auch nicht wirklich sauber stemmen lässt - trotz scharfem Bohrer und scharfem Stecheisen. Das hatte ich damals schon gemerkt, als ich den Korpus für das Kreuz ausgestemmt hatte (klick).
Letzten Endes ist es trotzdem gut geworden und soll hier auch zeigen, dass man für solche Arbeiten nicht zwingend eine Oberfräse und Schablone braucht.
Es ging jedenfalls echt schnell und nach knapp 40 Minuten konnte ich das Vibrato testweise einlegen.
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Der Einbau​

Nun kam der Moment, in welchem ich wirklich kontrollieren konnte, ob der Bolzenabstand zum Vibrato passen würde.
Als erstes schraubte ich die von mir angefertigten vorderen Auflageschrauben in die M8-Gewinde des bisherigen Tune-O-Matic-Steges. Dafür konnte ich natürlich ebenfalls nicht die beigelegten Schrauben von Kahler verwenden, da sie zu kleine und zöllige Gewinde hatten. Also hatte ich einfach die Köpfe von zwei handelsüblichen M8x16mm Innensechskantschrauben abgedreht bis etwa 2mm dicke plane Teller übrig geblieben waren. Die drehte ich nun einfach von Hand bis kurz vor Anschlag in die Einschraubmuffen.
Dann fädelte ich die beiden Schraubbolzen in die Langlöcher des Vibratosteges ein, setzte sie auf die Gewinde des bisherigen Saitenhalters und schraubte sie abwechselnd Umdrehung für Umdrehung in den Korpus. Das ging gut und es verkantete, oder verspannte sich nichts und ich kam problemlos tiefer als notwendig, ohne das irgend etwas des, nach unten herausstehenden und von den Federn komplett nach hinten gezogenen Teiles des Vibratosteges in der ausgestemmten Vertiefung des Korpuses aufsaß. Ich konnte ihn auch komplett in den Langlöchern nach vorne und nach hinten verschieben.
Der gemessene Abstand der Bolzenmittelpunkte bei "Paulus" war nach dem Verbau nun genau 82,65mm, also gerade mal ein Zehntel neben dem Sollmaß. Richtig cool!
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Jetzt wollte ich es wissen und zog kurzerhand die alten Saiten provisorisch auf und stellte den Vibratosteg auf sie ein. Ich zog die Saiten etwas an und stellte erstmal die Höhe der Saitenlage über die Einschraubtiefe der Auflageschrauben und Schraubbolzen ein.
Dann stimmte ich sie durch und spannte, bzw. entspannte die Gegenzugfedern über den in der Mitte liegenden Innensechskant bis das Vibrato schön ausgewogen in Mittelstellung schwebte.
Dann kontrollierte ich nochmals die Saitenhöhe und justierte sie über die Innensechskantschrauben der Saitenreiter. Dann öffnete ich die Klemmschrauben der Saitenreiter und stellte die sechs Saiten auf gleichmäsigen Abstand und mittiges Fluchten über die Pickupmagnete ein.
Als letztes stellte ich, durch Vergleichen des Flageolettones über dem 12. Bund mit dem sanft gegriffenen 12. Bund, die jeweilige Saitenlänge ein indem ich die Kreuzschlitzklemmschraube der Saitenreiter öffnete und die Saitenreiter in die gewünschte Position schob und nach dem Einstellen wieder anzog. Natürlich konnte ich den Verstellbereich auch noch insgesamt mittig ausrichten indem ich die Anschlagschrauben in den Langlöchern in den gewünschten Bereich einstellte.
Das klingt alles relativ kompliziert wenn man es beschreibt, aber es ist eigentlich ziemlich einfach und selbsterklärend.
Die Intonation und Saitenlage der Gitarre war problemlos einzustellen und ich war sehr zufrieden mit dem Umbau. Auch leichtes Vibrato funktionierte ohne große Verstimmung, obwohl natürlich noch die Saitenklemme hinter dem Sattel fehlte.
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Passt denn der Piezo noch zwischen Auflageschraube und Vibrato?​

Das war für mich keine unwichtige Frage da ich den bisherigen Piezo ausbauen musste und hier natürlich baugleich zu "Nr.2" einen HB-T zwischen der Auflageschraube und dem Vibratosteg auf der Seite der hohen E-Saite einklemmen wollte. Da dieser eine Dicke von knapp 2mm hat, müsste ich die Auflageschraube auf dieser Seite natürlich um diese 2mm tiefer eindrehen um den Piezo verbauen zu können.
Es war knapp, aber Gott sei Dank hatte ich eine der beiden Schrauben etwas weiter abgedreht und so musste ich nur die beiden Schrauben miteinander vertauschen und den flacheren Kopf auf der Piezo-Seite komplett auf den Korpus nach unten drehen - dann passte der Piezo und ich hatte noch genügend Einstellmöglichkeiten für die Saitenhöhe mit den Stellschrauben in den Saitenhaltern.

Der Einbau des HB-T (Shadow SH711)​

Ich musste ein neues Loch an der neuen Verbauposition des Piezos Bohren. Das machte ich mit meinem langen 3,2mm-Bohrer und meinem Akkuschrauber.
Dann packte ich den HB-T aus seiner Verpackung und war irritiert. Ich musste jedoch mehrmals hinschauen bis ich entdeckte was mich so irritierte:
Die Packung mit dem von Shadow hergestellten Piezo trug statt des gewohnten Harley Benton-Schriftzuges ein ungewohtes Harley Bentan :ROFLMAO:
Egal, aber lustig! Vielleicht ist es aber auch der Grund, warum man den HB-T im Moment nicht mehr bei Thomann bekommt? :unsure:
Für knapp den doppelten Preis gibt es natürlich auch den original Shadow SH711 der ist baugleich und könnte ebenfalls verwendet werden.
Wie schon die letzten Male, schnitt ich die Umspritzung der Anschlussbuchse weg, bis ich die Buchse ablöten konnte. Dann fädelte ich das Kabel durch das neu gebohrte Loch in das E-Fach und lötete es entsprechend an.
Ein kurzer Funktionstest am Verstärker bestätigte seine korrekte Funktion, also klemmte ich ihn zwischen Vibratosteg und Auflageschraube und nivellierte deren Höhe wieder so aus, dass der Steg plan auf allen vier Auflagepunkten sauber auflag.
Für den Soundtest zog ich die Saiten wieder auf und prüfte ob er in der gleichen Phase wie die Golden 50s gepolt war.
Das passte und klang wirklich gut!
Also auf zum nächsten Schritt, zum Verbau des Klemmsattels!
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[REVIEW] Kahler - 5513 Standard String Lock Chrome​

Kahler 5513 Standard String Lock CH

Zum Kahler Vibratosystem gehört einfach auch ein Saitenklemmsystem. Sonst sind so Dinge wie ein "dive bomb", also ein starkes Entspannen der Saiten, nicht ohne Verstimmung möglich. Für ein leichtes Vibrato bräuchte man es nicht unbedingt, aber warum sollte man an der Stelle sparen? Das K7200 hat gute Feinstimmer mir großem Verstellbereich, also sind die normalen Mechaniken nur zum Erreichen der Grundstimmung notwendig.
Im Gegensatz zu den bekannten Klemmsätteln von Ibanez, oder anderen Herstellern ist das Kahler Saitenklemmsystem nicht gleichzeitig der Sattel! Er wird auf der Kopfplatte hinter dem originalen Sattel, bzw. "Nullbund mit Saitenführung" montiert.

Montage​

Die Montage lief also sehr leicht von der Hand.
Bei mir hat die Höhe und Breite des Systems absolut gut gepasst, somit war es ein Leichtes die Saiten zu entfernen, es direkt hinter dem Sattel auf die Kopfplatte zu positionieren und mit den vier beiliegenden Schräubchen dort festzuschrauben.
Natürlich musste dafür die Abdeckung des Halsspannstabes entfernt und etwas gekürzt werden.
Dann zog ich die Saiten wieder auf und musste sie gut genug begradigen um sie unter den geöffneten Klemmen durchzufädeln.
Dann stimmte ich die Gitarre wieder ganz normal (was bei einem frei schwebenden Vibratosteg natürlich etwas langwieriger ist und sicherlich doppelt so lange braucht wie bei einem aufliegenden oder festen Steg).
Als die Stimmung dann nach dem Saitendehnen stabil blieb, schraubte ich die drei Klemmen mit dem beiliegenden Zoll-Inbus-Schlüssel zu und klemmte damit jeweils zwei Saiten fest. Das ging leicht und hielt wirklich gut!
Auch wenn die Höhe bei mir wirklich nahezu exakt passte, musste ich die Saiten nach dem Anziehen mit den Feinstimmern wieder um ein paar Cent runterstimmen. Das Anziehen der Klemmen spannte die Saiten eben ganz leicht, aber das ist auch bei "Nr.2" so und überraschte mich nicht.
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Neue Saiten​

Nach all den Einstellarbeiten und dem mehrmaligen Auf-, Ab- und wieder Aufziehen der Saiten hatten sie ihre Schuldigkeit getan.
Normalerweise hätte ich jetzt wieder meine "Standardsaiten" aufgezogen (Pyramid Saiten 009-046 4,50€). Diesmal durften aber diese Saiten aus meiner Schublade raus:
 
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[REVIEW] Elixir - 19077 Light/Heavy 010-052​

Elixir Optiweb 19077 Light/Heavy

Vorgeschichte​

Ich hatte ja schonmal im März 2017 ein Review über die Elixir OPTIWEB Custom 009-046 geschrieben [Saiten] Elixir OPTIWEB Custom light 009 - 046 auf Line6 JTV-59.
Ich war schon damals wirklich erstaunt, wie lange die OPTIWEBs durch ihre extrem haltbare Schicht auf einer nicht so häufig gespielten Gitarre halten!
Sie sind nun tatsächlich schon fast 6 Jahre auf meine JTV59 aufgezogen und klingen und spielen sich weiterhin richtig gut!
Ich war damals so begeistert, dass ich diese Beschichtung auch gerne auf meiner Akustikgitarre testen wollte, deshalb bestellte ich mir am 6.6.2017 den von der Dicke her ähnlichsten Saitensatz, der zu der Zeit erhältlich war, um sie auf meiner George Lowden - Jumbo-Western S22 (heute O22) zu testen.
Mein erster Eindruck damals war:
Sie haben sich nicht nur gut geschlagen, sie schlagen sich weiterhin wacker wie am ersten Tag! Echt erstaunlich!
So erstaunlich, dass ich mir einen Optiweb "light/heavy" mit 10 - 52 gekauft und auf meine Lowden aufgezogen habe.
Das ist zwar von der Stärke her nicht so ideal wie die Rotosound SB12 mit 12 - 56, aber es ist einen Test wert und ich hoffe, dass es bald auch für die Akustik-Gitarrensätze die "Optiweb"-Beschichtung gibt
Der Klang ist durch die andere Saitenstärke und das andere Material ziemlich "anders", aber auch nicht schlecht...
...schöner und vergleichbarer wäre natürlich ein Phosphor-Bronze-Satz mit 12-56, umwickelter G-Saite und Optiweb-Beschichtung.
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Letzten Endes gefiel mir der Klang meiner Lowden damals aber dann doch nicht gut genug, deshalb zog ich den Saitensatz wieder ab.
Wahrscheinlich lag es nicht nur an den Saitenstärken, sondern eher am Material. Wie auch immer. Ich fand damals schließlich für die Lowden auch einen anderen beschichteten Saitensatz, der günstig war, lang genug hielt und gut genug klang: Harley Benton - Coated Phosphor 012 Anti Rust (DIY-modifiziert im Stegauflagebereich)
Seit dem Tag damals lag aber ein "fast neuer" OPTIWEB-Saitensatz in meiner Schublade und wartete darauf mal wieder auf einer Gitarre erklingen zu dürfen.

Die neue Chance heißt "Paulus"​

Leider hatte ich die überstehenden Saitenenden auf meiner Lowden damals natürlich abgeschnitten. Dadurch waren die Saiten insgesamt ziemlich kurz. Das verhinderte bisher eine Weiterverwendung auf "Nr.2" und auch auf "Paulus". Ich hätte sie nur auf meine "JTV59" aufziehen können, aber da sind ja wie gesagt immer noch die ersten OPTIWEBs drauf.
Der Umbau von "Paulus" bescherte jetzt natürlich eine neue Chance für diesen Saitensatz. Durch die 628er-Mensur gegenüber der 648er Mensur der Lowden hatte ich eine ausreichende Differenz um die benötigte "Mehr-Länge" im Kahler-Vibrato-System gegenüber dem sehr kompakten Steg der Lowden gerade so zu erreichen.
Es reichte zwar nicht für die bei mir üblichen drei Umdrehungen auf den Mechaniken, aber es reichte um die Grundstimmung bei allen Saiten zu erreichen. Nur die 010er rutschte durch, deshalb hatte ich sie kurzerhand mit einem Stück von der alten Saite verlängert.
Und sobald die Grundstimmung erreicht war, wurden die Saiten ja sowieso vom neuen "Kahler String Lock" hinter dem Sattel eingeklemmt und fixiert.

Klang? Wie neu, trotz 6 jähriger Pause in der Schublade!​

Ich zog die Saiten jedenfalls auf "Paulus" auf, stimmte und dehnte sie und spannte die Federn des Kahler-Vibratosystems entsprechend ein paar Umdrehungen mit dem Zoll-Innensechskantschlüssel nach, bis es wieder in der gewünschten Position frei schwebte und den höheren Saitenzug dieses Saitensatzes ausglich.
Dann drehte ich die Schrauben des String-Locks zu und stimmte "Paulus" erneut mit den Feinstimmern des Kahler Vibratosystems.

Wie klingen die Optiwebs?​

Natürlich war der etwas dickere Saitensatz ziemlich ungewohnt und ging vom Spielgefühl schon deutlich Richtung "Akustikgitarre", aber der Klang war wirklich gut! "Paulus" sang mit ordentlich Sustain und klang in allen Modi richtig gut: Clean (mit und ohne Piezo), leicht angezerrt, verzerrt, im High-Gain und im "Mischmode Clean/verzerrt" war der Sound wirklich top!
Natürlich war das Bending deutlich schwerer und auch den Hebel des Vibratosystems musste man entsprechend stärker ziehen, aber das liegt ja in der Natur der Sache bei einem 010-052er gegenüber dem gewohnten 009-046 Saitensatz.

Haptik​

Die Saiten fühlen sich immer noch wie neue Saiten an. Die blanken Saiten sind super glatt und geschmeidig und die umwickelten fühlen sich ähnlich rauh an wie meine unbeschichteten Pyramid - Pure Nickel 009 - 046 wenn sie neu sind. Sie sind tatsächlich etwas rauher, als bei den ebenfalls 6 Jahre alten Optiwebs auf meiner JTV59, aber das liegt sicherlich daran, dass der Umwicklungsdraht etwas dicker ist und sich deshalb rauher anfühlt.
Ich mag jedenfalls dieses Gefühl "normale Saiten" zu spielen! Sie fühlen sich für mich überhaupt nicht nach "Kunststoff" an.
Ich hatte diesmal ganz bewusst das Griffbrett vorher nicht geölt um die Saiten auch in ihren "Urzustand" spüren zu können.
Der Vollständigkeit halber ölte ich es dann noch mit meinem MusicNomad - Fretboard F-one Oil (MN105) Griffbrett-Pflegeöl und schon glitten die Finger wie erwartet noch etwas leichter über die Saiten.
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Fazit​

Die Elixir-Optiweb-Saiten sind zwar etwas teuerer, halten aber unglaublich lange, klingen konstant super und machen Spaß beim Spielen! Sie schonen die Bünde durch die Beschichtung auch gegen Abnutzung und sind deshalb meine absolute Kaufempfehlung!
 
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Und wie klingt Paulus jetzt?​

Diese Frage ist bei einer so vielseitigen Gitarre natürlich nicht wirklich allumfassend zu beantworten.
Sie kann unheimlich viele Soundvarianten und hat durch den besseren Piezo-Sound und einer höheren Ähnlichkeit zum Piezosound von "Nr.2" für mich einen wirklich großen Schritt nach vorne gemacht!
Auch der Vibratosteg bietet mir nun noch viel mehr das, worauf es mir wohl bei einer E-Gitarre ankommt. Es macht total Spaß mit ihr zu spielen und sie ist die letzten Wochen tatsächlich zu meiner "Haupt-E-Gitarre" geworden!
Ich habe sie jetzt einige Male live eingesetzt und nie das Verlangen verspührt "doch lieber die bereitstehende Nr.2 zu verwenden".

Ich habe direkt nach dem Umbau zwei kleine Soundproben aufgenommen die beide nicht perfekt sind, aber euch zumindest einen kleinen Einblick über die Soundvielfalt von "Paulus" geben können:

Soundprobe 1: Paulus "Clean"​

1. Der HB-T unter dem Kahler K7200-CH
2. 50% Serieller Neck-Golden 50 + 50 % paralleler Bridge-Golden 50
3. Der HB-T unter dem Kahler K7200-CH + 50% Serieller Neck-Golden 50 + 50 % paralleler Bridge-Golden 50

Soundprobe 2: "Blues in E auf Paulus"​

Paulus mit Piezo, 50% Serieller Neck-Golden 50 + 50 % paralleler Bridge-Golden 50 in den Looper mit anschließender Blues-Improvisation mit verschiedenen Sounds und leichtem Einsatz des Vibratos:

Was würde es kosten "Paulus" heute so zu bauen?​

Ich hatte ja schon mal in diesem Beitrag die Kosten für den damaligen Stand aufgeführt:
Preise:
Harley Benton E-Gitarrenbausatz Single Cut 98€
Göldo Balance Poti 11€
Harley Benton Tone Poti Knob 1,50€
Fender Vo&Tone-Potiknöpfe 8,90€
Stufen Drehschalter RS 246 13,98€
Graphitspray Kontakt 218 10,95€
IKEA BEHANDLA Bienenwachsbalsam 5,99€
Holzkreuz Olivenholz Höhe 16cm (gekürzt auf 14cm) 10,99€
Offiziell wären das 161,31€ und für mich waren es durch den Gewinn 63,31€
Zum Vergrößern anklicken....
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In der Aufstellung damals hatte ich den Piezo allerdings gar nicht aufgeführt, da ich ihn ja schon in meiner Schublade liegen hatte.
Nun habe ich nochmal alle verbauten Teile geprüft und für euch zusammengestellt.
Nach dem letzten Umbau wären das also die Komponenten um diese Gitarre so bauen zu können wie sie jetzt ist:

Aktuelle Komponenten-Preise für "Paulus":
Harley Benton E-Gitarrenbausatz Single Cut €99
Göldo True Panorama Pot €12,90
Harley Benton Tone Poti Knob €1,50
Fender Vol&Tone-Potiknöpfe €10,90
Stufen Drehschalter RS 246 €9,55
Graphitspray Kontakt 218 €16,60
IKEA STOCKARYD Holzöl €10
Holzkreuz Olivenholz Höhe 16cm (gekürzt auf 14cm) €10
Harley Benton Security Locks Chrome €5,90
Schaller Golden 50s Set neck & bridge €110
Shadow SH711 (Harley Benton HB-T) Piezo-Tonabnehmer €29 (€14,90)
Kahler 7200 Hybrid Stud mount Vibrato Chrome €389
Kahler 5513 Standard String Lock Chrome €89
Elixir 19077 Light/Heavy 010-052 €13,90
Summe: €807,25
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Fazit zum Kahler Vibratosystem in Verbindung mit dem Piezo-Abnehmer​

Hat sich der Umbau gelohnt? Absolut! Das Kahler K7200 ist in Verbindung mit dem 5513 String Lock das beste Vibratosystem, das ich je auf E-Gitarren gespielt habe! Es läuft butterweich, erlaubt ein stärkeres Auflegen des Handballens, ist stabil und sehr stimmstabil! Die Feder braucht etwas Zeit, bis diese dauerhafte Stimmstabilität erreicht ist, aber dann hält die Stimmung trotz "dive bombs" oder stärkerer Erhöhung. Somit ist von leichtem Vibrato bis heftigem Jammern alles möglich und die Endlage bleibt centgenau gleich, egal ob man von oben oder unten kommt!
Das String Lock belässt den vorhandenen Sattel, oder Nullbund unverändert und wird einfach auf der Kopfplatte hinter dem Sattel montiert. Das lässt den Klang unverändert und ist nahezu bei jedem Hals ohne großem Umbau möglich!
Das Kahler 7200 (22XX) ist das einzige Vibratosystem, unter welches man einen Piezo-Tonabnehmer klemmen kann um auch diesen Klangbereich in die E-Gitarre zu integrieren. Natürlich gibt es auch Piezo-Reiter für andere Vibratos (z.B. von Ghost), aber das kostet dann doch einiges mehr, als diese simple Lösung!
Alles in allem: Absolute Kauf- und Einbauempfehlung, trotz des Preises!

Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen! Vielen Dank für Euer Interesse! Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr sie mir gerne hier im Thread stellen. Das würde mich freuen!
Ich wünsche ich euch weiterhin viel Spaß hier im Musiker-Board!
Seid gesegnet und bis bald! Euer GeiGit

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern. :coffee:

...Trotz allem: Fortsetzung folgt! Stay tuned -> "Thread beobachten"
 
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Wie schwer ist Paulus denn nun geworden?
Nach all den Modifikationen wird es mal wieder Zeit das Gewicht zu kontrollieren.
Als erstes der Stand VOR der Modifikation:
...trotz Plektrum ist Paulus etwas leichter geworden und bringt jetzt nur noch 3444g (statt 3460g) auf die Waage:
Und jetzt das Gewicht NACH der Modifikation:
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Paulus wiegt jetzt 3807g, also hat er 363g zugelegt.
Das ist trotzdem ein wirklich annehmbares Gewicht für eine vollmassive Paula mit Kahler Vibrato!
"Nr.2" ist mit 3437g dagegen 370g leichter, aber das liegt natürlich auch an der leichteren Erle, dem Doublecut und dem kleineren Korpus.
Das Kahler Vibrato schlägt ja bei beiden zu Buche (klick)
 
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