GeiGit
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Der Praxistest auf der Bühne
Ich war total gespannt wie ich mit der Gitarre auf der Bühne zurecht komme. Der Praxistest daheim ist eben immer noch etwas anderes, als ein realer Einsatz auf der Bühne! Da gibt es kein Testen mehr, da muss es einfach funktionieren und ich muss eine Einheit mit der Gitarre werden können.
Sonntagmorgen, 8:30 Uhr, Bühne des CGS-Schwabbach
Die Band trifft sich um 8:30 Uhr um die schon bekannten Lieder für den Gottesdienst anzuspielen und ein zur Predigt passendes Vortragslied einzuüben.
Also kurz alles aufbauen und verkabeln, Mischpult einschalten, Set laden, kurzer Check, ob sich alle hören und alles funktioniert und dann geht es auch schon los. Die Gitarre hängt per Funk an meinem Line 6 POD HD500, ich spiele die Sounds meiner bisherigen, ebenfalls selbstgebauten, E-Gitarre mit ähnlicher Schaltung und bin ziemlich zufrieden mit dem Klang. Sie klingt natürlich nicht exakt gleich, aber sehr ähnlich und die ersten drei, eher rockigen, Stücke spiele ich ganz konventionell mit meiner "Lieblingsschaltung": Balance-Regler etwa Mitte (je nach Bedarf an Höhen und Bässen), Hals-Humbucker standard, Steg-Humbucker seriell "out of phase".
So spiele ich auch schon bisher meistens meine zweite "Selbstgebaute".
Dazu mein "Rock-Set" aus dem HD500 mit Dual-Amp.
Es klang gut, hätte aber noch etwas mehr Gain sein können.
Der nächste Song ist eher eine Balade da spiele ich nur am Anfang Gitarre und wechsle dann im ersten Vers auf die Geige, die ich auch die restlichen Songs des Sets spiele.
Für das Vortragslied verwende ich meinen "Akustiksound" des HD500 und schaltete bei "Paulus" den Piezo dazu.
Das klingt richtig gut beim Picking des sehr ruhigen Liedes.
...und schon ist auch die Anspielzeit rum und es kommt der Gottesdienst.
Sontagmorgen, 10 - 11:30 Uhr Gottesdienst des CGS-Schwabbach
Der Countdown läuft, Paulus hängt angenehm über meiner Schulter, fühlt sich gut an, trotz "unten rum dünnerem Saitensatz", alles ist bereit, ich zähle ein und los gehts.
Es macht Spaß mit ihm zu rocken, die (etwa 200) Gottesdienstbesucher sind schnell dabei, singen voll mit und ich fühle mich in meinem Element!
Bei der Moderation bleiben wir auf der Bühne und danach geht es in die Lobpreiszeit. Die nächsten zwei Lieder laufen gut und ich fühle mich immer mehr als "Einheit" mit "Paulus"
Er klingt spritzig, rockig, fühlt sich gut an und man kann ihn schön in den ruhigeren Parts mit dem Volumenregler zurücknehmen. Bei der Steigerung am Schluß will ich mehr Biss, also drehe ich den Blendregler bisschen mehr Richtung Steg-Humbucker - super! So mag ich das!
Es kommt die Überleitung zum Abendmahl, ich drehe wieder mehr Richtung warmem Hals-Humbucker, nehme den Volumenregler zurück, zupfe eher sanft und spiele leise Melodien während unser Akustikgitarrist eine Akkordfolge spielt. Ich schalte zwischendurch auf einen etwas weniger rockigen Sound.
Nach der Einleitung steigern wir wieder die Lautstärke und ich zupfe das Intro des folgenden Liedes.
"Paulus" klingt schön weich, sehr gut und passend zum Song.
Zwischendurch nehmen wir uns für die Einsetzungsworte des in mehreren Gruppen stattfindenden Abendmahls immer wieder zurück.
Im nächsten Lied wechsle ich auf die E-Geige und spiele sie auch noch im übernächsten Song.
Es folgt Svenjas Predigt über "Leere". Am Ende der Predigt kommen wir auf ihr Zeichen wieder auf die Bühne, ich schalte bei "Paulus" den Piezo dazu, stelle den HD500 auf "Akustik-Sound" und zupfe leise die Akkordfolge des folgenden Vortragsliedes. Dazu schalte ich meinen "Occto-Effekt" ein, der dem Gitarrenklang noch einen "Teppich" hinzufügt. "Paulus" klingt schön sanft, sehr akustisch und spielt sich schön differenziert. Er reagiert gut auf mein Picking und ich mag den Klang sehr gerne! Er unterstreicht Svenjas Worte ohne sich aufdringlich in den Vordergrund zu spielen. Svenja geht am Ende der Predigt von der Bühne, ich steigere die Lautstärke und singe das Vortragslied mit meiner Band, die dazu einsteigt. Ich fühle mich wohl und "Paulus" spielt sich fast schon gewohnt einfach!
Wir spielen und Singen zu Gottes Ehre! - ...aber den Spaß daran dürfen wir behalten!
Nach dem Gottesdienst
Einige sprechen mich auf meine neue Gitarre an, ich erzähle ihnen die Geschichte dazu.
Dann mache ich mein neues Avatarbild:
und dieses Bild vom Bühnenaufbau:
Man sieht den Bühnenaufbau, meine zwei Yamaha DBR12 als Monitore, "Paulus" und meine E-Geige hängen an meinem Multifunktionsständer griffbereit. Mein Audio Technica AT2010 hängt am Mikrofongalgen des Ständers und mein Tablet zeigt mir Text und Akkorde. Im Hintergrund sieht man meine zweite selbstgebaute Gitarre im Ständer auf ihren Einsatz als Ersatzgitarre warten... die Werks-Saiten bei "Paulus" haben gehalten, also wartete sie vergebens
Montagmittag, 14 Uhr, Bandprobe für eine Hochzeit auf der CGS-Bühne
Es ist Brückentag und wir treffen uns zu einer Probe für eine anstehende Hochzeit. Ich kopiere mir die vier Sounds in die nächste Ebene und stelle sie nun exakt auf "Paulus" ein. Ich bin nun noch zufriedener mit seinem Klang und genieße die Probe!
Am Ende der Probe hänge ich Paulus nochmals um, spiele eine Akordfolge mit dem Akustiksound in den Looper des HD500 ein, schalte auf den Rocksound und jamme einfach drauflos. Rhythmus, Solo, die verschiedenen Soundmöglichkeiten usw... einfach herrlich!
Fazit
Echt erstaunlich was mit einer modifizierten Schaltung, einer sauber abgerichteten und eingestellten Saitenlage und einem Piezo aus so einem 100-Euro-Bausatz werden kann! Das hätte ich nicht gedacht! "Paulus" spielt sich für mich wie die Kombination aus einer 2000-Euro E- und einer 1000-Euro A-Gitarre!
Hätte ich ihn nicht selbst gebaut, würde ich es nicht glauben!
...es fällt mir echt schwer sie für die nächsten Schritte wieder auseinander zu bauen!
Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Zerlegen der Gitarre
- Aussprühen der Elekronikfächer mit Graphitspray
- Schleifen und Ölen des Korpuses
- Schleifen, Verrunden und Ölen des Kreuz
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre
...Fortsetzung folgt