"Projekt Paulus" - Die Worship-Gitarre mit dem gewissen Etwas

Überraschung mit Niederschlägen - und Happy End


Eigentlich fand ich ja meinen "Paulus-Aufkleber" auf der Kopfplatte ziemlich gut. :rolleyes: Das war ja auch das erste, was fertig war und wurde von mir schon auf dem zusammengesteckten Bausatz im ersten Beitrag gezeigt:
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Ich hatte zwar später überlegt ihn "unter Lack" zu verstecken, aber letzten Endes hatte keiner den Namen bei den Live-Einsätzen und Gesprächen über die "neue Gitarre" entdeckt. Er war einfach "zu dezent" um zu entdecken, dass das zwar der "Les Paul-Schriftzug", bzw. dessen Schriftart ist, aber dass die Buchstaben eben anders kombiniert sind und dass da nicht "Les Paul", sondern "Paulus" steht!
Es sind mir einige Ideen über andere Möglichkeiten gekommen, und ich hatte mich dann am Ende für eine alte Beschriftungsmethode entschieden, die mir schon als Kind gefallen hat und die ich auch immer mal wieder in der letzten Zeit selbst angewendet habe - die Brandmalerei :)
Wir hatten in meiner Kindheit Vesperbrettchen, hatten damals Versuche mit dem Lötkolben gemacht und mein Bruder bekam sogar mal irgendwann einen "Brennpeter". 1999 hatte ich mir dann für "Tischkärtchen" aus Holz ein schweres, aber effektives Gerät von Weller gekauft, mit dem ich auch später immer mal wieder irgend etwas kreativ gestaltet habe.
Jedenfalls holte ich ein Stück Furnier aus meiner Schublade im Keller und machte mich ans Werk.

"Paulus"-Schriftzug auf der Kopfplatte als "Brandmalerei"


Ich zeichnete die Kopfplattenkontur incl. der Löcher für die Mechaniken ab und entwarf einen größeren "Paulus-Schriftzug":

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Dann kam mir noch die Idee das "Open Book" der Gibson Kopfplatte auf meine Art zu übernehmen, zeichnete also eine neue Außenkontur auf und parallel darunter eine offene Bibel.
Dann nahm ich mein "Brenngerät", drückte dessen “Pistolenabzug“ eine Weile um es gut aufzuheizen und führte es dann so präzise und konstant wie möglich an den vorgezeicheten Strichen entlang.

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Das Ergebnis gefiel mir gut, also wollte ich es möglichst präzise auf die Kopfplatte aufleimen.
Ich schliff also den Lack von der Kopfplatte runter, legte dann das Furnier auf die Kopfplatte und leuchtete von hinten mit einer starken Taschenlampe durch und richtete den durchleichtenden Lichtpunkt zu den angezeichneten Mechanikbohrungen aus. Dann hielt ich das Furnier fest und zeichnete die Außenkontur von unten auf das Furnier.
Somit dachte ich, dass ich es daran ausgerichtet präzise genug aufkleben könnte und dann die Schrift, Außenkontur und Bibel passen müsste.
Also strich ich die Kopfplatte mit Weißleim ein, legte das Furnier ausgerichtet auf und spannte es mit zwei Zulagen und einigen Zwingen auf die Kopfplatte.

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Guter Dinge entfernte ich nach einer halben Stunde die Zulagen, drückte die Kopfplatte mit dem Furnier auf eine Zulage und bohrte mit einem Holzbohrer von hinten die Mechanikbohrungen durch das Furnier.
- dabei hatte ich leider schon einige Ausbrüche, die mich ärgerten...
...als ich dann die Kontur außen bündig nacharbeitete musste ich leider feststellen, dass weder das P um die Mechanik präzise genug verlief, noch die Bibel oben in der Mitte saß.
...ich war so ernüchtert, dass ich nicht einmal mehr ein Bild davon machte und sofort entschied: Das muss wieder runter, das gefällt mir so nicht!
Also schliff ich das komplette Furnier wieder von der Kopfplatte runter und brauchte eine ganze Zeit über diesen Rückschlag drüber weg zu kommen.

Nach einiger Überlegung fand ich auch meinen Denkfehler heraus: Ich hatte die Außenkontur der Kopfplatte von unten auf das Furnier aufgezeichet und dieses dann gespiegelt, also um 180 Grad gedreht, weiterverarbeitet. Da aber die Bohrungen der Mechaniken nicht genau passend und gleichmäßig zur Außenkontur sind, passt das einfach nicht genau genug und dadurch und durch die Toleranz beim Ausrichten, Anzeichnen und Aufleimen kam die Verschiebung zu stande.
Solche Rückschläge gehören natürlich (leider) auch dazu.

Neuer Versuch


Fünf Tage später wagte ich einen erneuten Versuch mit neuer Vorgehensweise.
Da ich mir meines Könnens bei der Brandmalerei nun wieder sicherer war, leimte ich als Erstes ein neues 1mm-Furnier auf die Kopfplatte.
Diesmal schnitt ich es präzise und behutsam mit kleinem Überstand mit einem scharfen Messer auf einer Unterlage konturparallel aus und schliff es dann per Hand mit dem Schleifklotz in Halsrichtung bündig. -> Es gab keine Faserausrisse :great:
Dann nahm ich einen Stufenbohrer und bohrte mit ihm von oben durch das Furnier und schaute dabei von der Unterseite der Kopfplatte durch das Loch und korrigierte den Bohrer Stufe für Stufe behutsam zur Lochmitte bis es soweit aufgebohrt war.
Anschließend feilte ich mit der Rundfeile von oben nach unten das Loch bündig aus. -> Es gab keine Faserausrisse :great:
Dann schliff ich die Kanten und die Fläche und hatte am Ende eine sauber furnierte Kopfplatte.

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Auf diese Kopfplatte zeichnete ich jetzt den Paulus-Schriftzug auf.
Die Bibel und die Außenkontur-Änderung ließ ich weg, da die Bibel durch die nötige "Drehung" um 90 Grad erst auf den zweiten Blick erkennbar war und ich die Kopfplatte klarer finde wenn nur der Paulus-Schriftzug darauf prangt.


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Nun ging es wieder an die Brennmalerei. Natürlich war der Druck nun etwas größer, da ein "Verschreiben", oder Ab-/Verrrutschen bedeuten würde, dass ich erneut abschleifen müsste... Also betete ich vorher um Gelingen und hielt beim Brennen die Luft an und führte das Gerät möglichst konstant über die Kopfplatte.
...Gott sei Dank hat alles gut geklappt und die leichten Ungenauigkeiten konnten soweit korrigiert werden.:love:

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Ölen von Korpus und Kopfplatte


ALs nächsten Schritt ging es an die "Ölung" von Paulus.
Um die Oberfläche möglichst glatt zu haben schliff ich nochmals über die komplette Fläche mit dem Schleifschwamm drüber und fühlte nach ob es glatt war.
ALs dann alles "seidenweich" und glatt war, hängte ich den Korpus an einen Haken unter das Vordach unserer Terrasse, schüttelte und öffnete die Ikea "Behandla"-Dose und brachte eine möglichst gleichmäßige Schicht Öl mit dem Pinsel auf. Die Stellen, die etwas mehr Öl wegsaugten bekamen 5-Minuten später nochmals eine Schicht und am Ende sah die "Ölung" ziemlich gleichmäßig aus.
Dann ging es an die Kopfplatte. Das Furnier und die komplett geschliffenen Außenkanten bekamen ebenfalls eine Ölung, aber der Hals selbst und die lackierte Rückseite der Kopfplatte, blieben ungeölt.

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Warum habe ich nicht überall den Lack abgeschliffen und den kompletten Hals geölt?

Beim Vorversuch der Ölung hatte sich bereits herauskristallisiert, dass die Ölung eine ganze Zeit lang noch etwas "griffiger" bleibt. Sie klebt nicht, aber die Hand gleitet, im Vergleich zur (per Schleifschwamm) mattierten original-Oberfläche des Halses, etwas weniger gut drüber.

Und generell war bei meinem Bausatz der Hals wirklich nicht nur grundiert, sondern "endlackiert". Ich hatte einfach keine Lust so viel Lack abzuschleifen, der an sich schon eine saubere Oberfläche bot, die man wirklich direkt verwenden konnte.
Klar, im bearbeiteten Kopfplattenbereich war die Ölung super und durch die Ölung erscheint die ganze Gitarre auch schön gleichmäßig matt/seidenmatt mit ganz leichtem Glanz. Der mattierte Hals passt aber total gut dazu und ich seh keinen Farbunterschied oder Übergang zwischen den Oberflächen.

Nun durfte "Paulus" einen Nachmittag, Abend und eine Nacht im Freien hängend, bzw. der Hals liegend, verbringen um gut auszuhärten.

Zwischenschliff


Am nächsten Spätnachmittag prüfte ich die Ölung und spürte die aufgerichteten, harten Fasern beim Drüberstreichen. Sie waren schön fest und die Oberfläche soweit bereit für den Zwischenschliff.
Also nahm ich meinen Schleifschwamm und schliff mit ihm mit sehr wenig Druck und ohne allzu große Reibung den kompletten Korpus, die Kopfplatte und das Kreuz.
Wenn man dabei zu viel Druck, oder zu viel Wärme durch Reibung einbringt reißt man irgendwann die obere Schicht ab und das wollte ich natürlich vermeiden.
Als dann alles schön glatt und leicht glänzend war, konnte die zweite Ölung stattfinden.

Die zweite Ölung


Die Erfahrung aus dem Vorversuch mit der Ölung der "Bauchausbuchtung" hatte ergeben, dass die zweite Ölungsschicht eher dünn aufgetragen werden sollte.
Das geht nicht mit einem Pinsel, also nahm ich ein altes sauberes Baumwolltuch, falltete es so zusammen, dass es etwas Öl aufnehmen konnte und hatte damit eine Art "Ballen" den ich direkt in die Dose "Behandla" eintauchen und mit ihm dann sauber eine dünne, gleichmäßige Ölung auf "Paulus" aufbringen konnte.
Ich strich also gleichmäßig mit wenig Druck Bahn für Bahn über den Korpus, so, wie man das bei einer "Ballenmattierung" macht und wie ich das vor vielen Jahren einmal gelernt hatte.
Ich konnte dabei mit der anderen Hand in das E-Fach greifen und damit den Kopus entsprechend führen und gegenhalten. Ich musste allerdings aufpassen, da die Graphit-Schicht des E-Faches leicht auf die Finger abreibt und dieses "Schwarz" natürlich nicht auf, bzw. in die Öberfläche sollte.
Als dann der ganze Korpus, die Kopfplatte und auch das Kreuz leicht glänzten und ich sah, dass das Öl nun nicht mehr weggesaugt wird, war ich zufrieden und "Paulus" durfte seine zweite Nacht im Freien verbringen. :)

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Am nächsten Tag prüfte ich die Oberfläche und war zufrieden mit der sanft, aber nur matt glänzenden Oberfläche. Sie passte einfach gut zu diesem Projekt und ich war froh, dass ich mich letzten Endes doch gegen eine Lackierung und für die Ölung entschieden hatte! :great:
...und nicht zuletzt der "Thorndal"-Bericht von @hack_meck mit dem Video und der positiven Einschätzung "zur Ölung" hat mich in meinem Vorhaben nochmals bestätigt!

Der Zusammenbau


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Nachdem die Oberfläche also gelungen war, konnte ich wieder an den Zusammenbau der Gitarre gehen. Dabei wollte ich natürlich auch eine saubere Lösung für die zu lose sitzenden Schraubmuffen von Steg und Saitenhalter finden. Ich hatte mich letzten Endes für den etwas ungewöhnlichen "Heißkleber"entschieden, da er den Spalt gut füllt, flexibel bleibt und somit jedes Arbeiten den Korpusses gut mitgehen kann. Und nicht zuletzt lässt er sich durch Erhitzen der Buchsen (z.B. mit dem Lötkolben) wieder trennen, ähnlich wie eine Verbindungen mit Hautleim. Eine Trennung wäre vielleicht in einigen Jahren notwendig wenn ich die Oberfläche erneut behandeln will und die Buchsen dann beim Schleifen und bei der Oberflächenbehandlung im Weg wären.

Um die Masseleitung für die Saitenmasse trotzdem sicher zu verbinden, habe ich diese an die Schraubmuffe angelötet.
Ich wollte beim Kleben der Muffen natürlich verhindern, dass Heißkleber auf die geölte Oberfläche kommt. Also klebte ich die Oberfläche in dem Bereich ab und schnitt in diese Abklebung mit einer kleinen Schere die Löcher für die Muffen in etwa in der Größe des Kragens aus.
Der heiße Maitag und die starke Sonne halfen mir natürlich sehr dabei die Muffen und den Korpus auf eine gute Temperatur zu bekommen damit der Heißkleber nicht zu schnell erkaltet und möglichst im flüssigen Zustand bleibt bis die Muffen an ihrer Endposition im Korpus sitzen.
Also heizte ich meine Klebepistole auf und legte den abgeklebten Korpus und die Muffen in die Sonne. Dann musste es schnell gehen: Kleber an die Innenkante der Bohrung und auf die Muffen außenrum und dann mit leichter Drehung die Muffen im Korpus bis Kragenanschlag versenken. Bei der Muffe mit angelötetem Massekabel ging das, bis auf die nicht mögliche Drehung, auch erstaunlich gut und es trat auch insgesamt nur wenig Kleber aus. Den schnitt ich nach leichter Erkaltung mit dem Messer bündig über der Abklebung ab, entfernte diese und kratzte den Rest an Kleber mit dem Fingernagel ab.
Ich war mit dem Ergebnis zufrieden und fädelte danach wieder das Kabel des Piezo-Tonabnehmers durch die Bohrungen. Dann baute ich den oberen PU-Wahlschalter ein und lötete an dessen Kabel das Kabel des Piezos an und umschrumpfte die Verbindung.


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Danach baute ich die Potis, den Schalter und die Pickups ein. Dann steckte ich alle Stecker im E-Fach zusammen und lötete das Saiten- und Steg-Humbucker-Massekabel an den Lautstärkepoti an. Die komplette Graphit-Abschirmung wurde natürlich durch die an Masse angeschlossenen und eingeschraubten Potis und Schalter kontaktiert.
Am Ende richtete ich noch die Potis so aus, dass die Knöpfe ihre Nullstellung in der gleichen Richtung haben.
Dann schraubte ich alle Muttern mit dem passenden Sechskant-Ringschlüssel fest und markierte den "Skalen-Fixpunkt" mit einem Bleistiftpunkt. Dann zog ich die Knöpfe nochmals ab und brannte diesen Punkt mit meinem Brennkolben ein. Somit kann man nun genau ablesen und nicht nur schätzen in welcher Stellung die Knöpfe stehen und somit auch Einstellungen sich merken oder aufschreiben und später wieder identisch einstellen.

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Beim "auf Madenklemmung" umgebauten Knopf für den Pickup-Wahlschalter hatte ich ja die 7-10 bisher mit einem schwarzen Permanentschreiber geschwärzt. Leider sind diese Stifte aber nicht wirklich auf Dauer UV-fest und ich holte mir den schwazen Nagellack aus meiner Schublade, den ich schon einige Jahre zur "Macken-Retusche" habe. Mit ihm füllte ich erst die geprägten Zahlen, ließ ihn trocknen und kratzte anschließend allen Lack außerhalb mit einem Messer wieder ab, so dass nur die geprägten Zahlen mit Lack gefüllt waren. Anschließend lackierte ich nochmal einen sauberen Strich über den kompletten Zahlenbereich 7-10 und war mit dem Ergebnis nach dem Trocknen zufrieden.

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Von meiner zweiten selbstgebauten Gitarre wusste ich ja schon, dass die Zahlen 1-6 fast mit der Rasterung des Wahlschalters übereinstimmen. Dessen Rasterung ist nur leicht größer, somit richtete ich die Stellung 3 und 4 gleichmäßig aus und man erkennt trotz leichtem Versatz jede Stellung gut.
Nun war der Korpus soweit montiert und es ging an die Mechaniken.

Da die Mechaniken teilweise trotz erster Ölung beim ersten Zusammenbau noch etwas schwergängig waren, behandelte ich sie nochmals mit einer großen Portion Fett und WD40 und viel Bewegung bis sie sich um einiges besser drehen ließen. Dann schraubte ich sie in die Kopfplatte, schraubte das Befestigungsschräubchen rein und zog anschließend die Muttern mit dem passenden Ringschlüssel fest.
Dann setzte ich den Hals in die Halstasche ein und schraubte beides mit der Platte und den Schrauben fest.

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Saiten aufziehen


Die beigelegten Saiten waren durch die dreiwöchige Testzeit mittlerweile schon recht stumpf im Klang und die Basssaiten waren mir bei dem beigelegten 009 - 042er-Satz sowieso etwas zu dünn. Also freute ich mich darüber neue Saiten in meiner Lieblingsstärke 009 - 046 aufziehen zu können.
Da beim ersten Zusammenbau die hohe E-Saite nicht nur auf dem Reiter des Stegs, sondern auch noch auf der Außenkante auflag, hatte ich mir hier zwei Lösungsmöglichkeiten überlegt:
1. Möglichkeit: Saitenhalter hochdrehen
2. Möglichkeit: Saitenhalter im Wrap-around-Prinzip anders durchziehen.
Ich entschied mich für die zweite Lösung - was man nicht probiert hat, kann man ja nicht beurteilen. :nix:
Also zog ich die Saiten nach meiner gewohnten Methode auf indem ich am 12. Bund meine Hand als Auflagepunkt aufstellte, die Saite drüber spannte und anzog. Dadurch kommen die gewünschten 2-3 Umdrehungen zustande und die Gitarre verstimmt sich nicht unnötig durch zu viele Wicklungen in die die Spannung rein- und rauswandern kann.


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Ich musste jedoch feststellen, dass durch die längere Saite die bei dieser Methode sehr gut zwischen Steg und Saitenhalter schwingen kann bei der Verwendung des Piezo-Abnehmers diese Saitenbereiche im hörbar störenden Bereich mitschwangen und auch übertragen wurden. Außerdem hatte der Piezo dadurch gefühlt auch etwas weniger Bass...
...also spannte ich kurzerhand wieder auf die gewohnte Methode um und schraubte den Saitenhalter ein Stück höher.

Wie spielt sie sich denn?


Die Gitarre spielte sich mit dem Saitensatz nun um einiges besser und meine tiefe Saitenlage schepperte auch nicht mehr bei den Basssaiten. :great:


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Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Gestaltung der E-Fach-Deckel
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre

...Fortsetzung folgt :)
 
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Wahnsinnig ausführlich dokumentiert. Richtig gut!!!
 
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Was ist "das gewisse Etwas" dieser Worship-Gitarre und wie klingt denn Paulus nun?


diese Frage würde ich mir zumindest an eurer Stelle sicher stellen und schon ganz gespannt auf die versprochenen Videoaufnahmen warten. :popcorn2:

Am Ende wird so ein Projekt immer spannend und manches dauert dann doch länger, oder es gibt Schwierigkeiten, oder man hat dann doch weniger Zeit für die Umsetzung als geplant.
Ich bin nun jedenfalls froh, dass ich heute Abend die geplanten Videos machen konnte und zumindest drei von vier in YouTube hochgeladen und beschnitten sind. Das vierte Video macht immer noch Probleme, da meine Video-Bearbeitungs-Programme abstüzen, oder kein Bild und Ton bei der Bearbeitung zeigen. Deshalb kann ich
die Tonspur durch die parallel aufgenommene Tonaufnahme die ich mit meinem Tascam DR-2d über den Line-Ausgang gemacht habe, leider noch partiell statt der Kameratonspur ersetzen.
Ihr müsst euch also beim vierten Video noch gedulden bis ich es geschaft habe und hier einfügen kann, ich bin jedoch dran und gebe mein Bestes.
Hier sind zumindest mal die drei Aufnahmen und zumindest der Ton der vierten:

#1 Erklärung und Übersicht über die Worship-Gitarre "Paulus"




#2 Worship-Gitarre "Paulus" als Akustikgitarre und Clean




#3 Worship-Gitarre "Paulus" als Rockgitarre verzerrt




# 4 Worship-Gitarre "Paulus" im "Multimode-Betrieb" in Verbindung mit Looper und Sounds des HD500


Das ist zumindest mal die parallele Tonaufnahme der vierten Videoaufnahme vorab:
https://soundcloud.com/geigit/4-worship-gitarre-paulus-im-multimode-betrieb

Ich habe bei dieser Aufnahme erst mit Piezotonabnehmer und den Humbuckern parallel geschaltet die Picking-Sequenz mit Paulus in den Looper meines Line 6 POD HD500 eingespielt und dann erst mit dem selben Sound und dann mit meinem Rocksound und verschiedenen Pickupeinstellungen dazu gespielt um die Soundmöglichkeiten von Paulus zu zeigen.

Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Software für letztes Video finden (die funktioniert und nicht abstürzt :bang:) um die Tonspur durch die parallel aufgenommene Aufnahme mit dem Tascam DR-2d partiell zu ersetzen, damit das Video bearbeiten und hochladen.
- Gestaltung der E-Fach-Deckel

...Fortsetzung folgt :)
 
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Letztes Video, Gestaltung der E-Fach-Abdeckungen und Fazit


Ich habe es geschafft! Hallelujah! Der Ton ist nach meinen Wünschen zusammengemischt, das Video bearbeitet und online! :juhuu:

# 4 Worship-Gitarre "Paulus" im "Multimode-Betrieb" in Verbindung mit Looper und Sounds des HD500



Wie oben bereits erwähnt habe ich bei dieser Aufnahme erst mit Piezotonabnehmer und den Humbuckern parallel geschaltet die Picking-Sequenz mit Paulus in den Looper meines Line 6 POD HD500 eingespielt und dann erst mit dem selben Sound und dann mit meinem Rocksound und verschiedenen Pickupeinstellungen dazu gespielt um die Soundmöglichkeiten von Paulus zu zeigen.
Ich bin froh, dass es jetzt noch mit dem Video geklappt hat, denn es ist schon ein Unterschied, ob man sieht an welchen Knöpfen ich regle, oder ob man nur die Klangänderung hört.

Die Gestaltung der E-Fach-Deckel


Ich wollte auf "Paulus" unbedingt noch einen Satz vom "echten Paulus" haben und hatte verschiedenste Bibelstellen gesucht, gefunden, im Herz bewegt und habe mich schließlich für Epheser 2, Vers 2-5 entschieden. Paulus schreibt diese Sätze in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus denen er die gute Nachricht auf einer seiner Reisen gebracht hatte.
Ich finde sie passen gut zu dieser Gitarre, ihrem Einsatzgebiet und Umfeld.

Für den kleineren E-Fachdeckel hatte ich ebenfalls eine ganze Weile überlegt, aber dann war es mit einem Mal klar: Da muß ein QR-Code mit dem Link zur Baudokumentation drauf! Ein Link zu diesem Thread hier, sozusagen zur "Geschichte der Paulus-Gitarre".

Ich druckte beide Deckelbeschriftungen auf Fotopapier aus, sprühte eine dünne Schicht matten Klarlack drüber und schnitt sie nach etwa einer Stunde Trockenzeit aus.

Die Schraubenlöcher stanzte ich mit einer Lochzange aus. Dann klebte ich das Papier mit Sprühkleber auf die Deckel auf und schnitt und schliff es bündig.


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Fazit


Insgesamt war das eine tolle Aktion und ich hatte auch wirklich gutes Material bekommen. Die Schraubensortierung war nicht ganz einfach, die Mechaniken mussten gefettet werden und die Löcher für die Schraubmuffen des Saitenhalters und Stegs waren leider zu groß gebohrt.
Ansonsten passten alle Löcher ziemlich und der Bausatz war gut zusammen zu bauen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich aus so einem günstigen Bausatz mit leichten Modifikationen und kaum finanziellem Aufwand am Ende so ein gutes Instrument bauen könnte!

Preise:
Harley Benton E-Gitarrenbausatz Single Cut 98€
Göldo Balance Poti 11€
Harley Benton Tone Poti Knob 1,50€
Fender Vo&Tone-Potiknöpfe 8,90€
Stufen Drehschalter RS 246 13,98€
Graphitspray Kontakt 218 10,95€
IKEA BEHANDLA Bienenwachsbalsam 5,99€
Holzkreuz Olivenholz Höhe 16cm (gekürzt auf 14cm) 10,99€
Offiziell wären das 161,31€ und für mich waren es durch den Gewinn 63,31€


Nächster Schritt:
-Bilder für Voting-Thread machen
-Voting-Thread schreiben und posten
 
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Well Done :hat: !!

Richtig wohltuend, mal eine Hörprobe zu erleben, in der nicht geshreddert/überpowert und dennoch (oder deswegen??) ein Bild von der Tonalität einer Gitarre vermittelt wird :great:.

LG Lenny
 
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Die Idee mit dem QR-Code finde ich super!
 
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Update


Es ist Freitag, der 1. Juni 2018, 21:55 Uhr. Ich habe Paulus fertiggestellt, die Abendsonne noch für schöne Bilder genutzt, sie hochgeladen, meinen Voting-Thread erstellt und mit den Bildern gepostet.
:spicy: :juhuu:
Somit bin ich gerade noch rechtzeitig mit allem fertig geworden und freue mich, dass du diesen Baubericht bis hier gelesen hast! :great:
Prost! :prost: Auf "Paulus" und ein herausforderndes Projekt, das mir viel Spaß gemacht hat!
 
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..schrullig ...aber doch ganz cool ..also zumindest vom Klang .
Über den Look kann man sich streiten , aber jetzt nicht wegen der "message" sondern wegen der umsetzung
Aber ok , sie klingt gut (auch der Piezo wirkt sehr akustisch..)
 
Inspiriert von diesem "Leichtgewichts-Thread" ist mir eingefallen, dass ich "Paulus" auch nochmal wiegen wollte nachdem er ja eine Bauch-Ausbuchtung bekommen hatte, komplett abgeschliffen und geölt wurde, das Schlagbrett und die E-Fach-Abdeckungen verziert und ein Kopfplattenfurnier mit Branding bekommen hat.
Trotz Plektrum ist er etwas leichter geworden und bringt jetzt nur noch 3444g (statt 3460g) auf die Waage:

Ach ja, apropos Plektrum, da habe ich diesen Trick hier natürlich wieder in die Tat umgesetzt, nur brauchte ich durch die Humbucker-Kappe keine so komplizierte Konstruktion, sondern habe einfach nur mein Rähmchen unten etwas freigeschliffen.

Außerdem habe ich einige Bilder gemacht, aber nur 20 im Voting-Thread gepostet.
Den Rest verknüpfe ich noch hier:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Infos anklicken)
 
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"...von der Stirne heiß. Rinnen muß der Schweiß..."


Ich habe mir diesen Satzteil aus Schillers Glocke ausgeliehen, da es gestern bei uns im Saal des CGS wirklich heiß war!
Dazu kam noch etwas Hektik durch Zeitdruck und Startschwierigkeiten mit den In-Ear-Funkstrecken und so hatte ich mein T-Shirt bereits beim Anspielen um 9 Uhr patschnass durchgeschwitzt. :nix:
Als dann der Gottesdienst um 10 Uhr los ging und die Scheinwerfer uns in ihr Licht tauchten war es spätestens nach drei Liedern um mich geschehen und die Brühe lief mir wirklich nur so runter.
Der Sound und die Stimmung waren klasse und ich kam trotz des Schweißes gut mit "Paulus" zurecht.

Schweiß mit leichten Folgen


Als ich dann nach dem Gottesdienst im Gespräch einem unserer Keyboarder und Techniker auch die E-Fach-Abdeckungen zeigte, merkte ich, dass das bedruckte Fotopapier trotz zwei Schichten seidenmattem Klarlack nicht ganz wasserfest war.
So hatte sich die Abdeckung mit dem QR-Code leicht verfärbt, da der Schweiß die Tinte angegriffen hatte:
diagonal IMGP4660.jpg IMGP4779.jpg IMGP4780.jpg
Auch bei der unteren E-Fach-Abdeckung gab es ganz leichte Verfärbungen, wenn auch lang nicht so stark wie oben.

Mögliche Lösung


Ich denke, dass ich da nach einer Weile die Deckel nochmal neu beschriften muss. Die Tintenstrahldrucker-Tinte hält trotz der zwei Lackschichten nicht ausreichen und ich denke ich muss die Ausdrucke wasserfester aus dem Farblaser lassen und dann vielleicht mit Folie beschichten.
Mal sehn :gruebel:

Seid gesegnet!
 
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Cooler Kater!
 
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deine katzenfotos haben mich überzeugt
lieber geigy

und
mein kompliment



gehe mal voten
 
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wow, gewusst WIE... aber ein aufwand... heiliger :)

finde ich total klasse, dass du nun sehr passend für dich/euch eine themenbezogene gitte gestaltet hast und mit ihr zufrieden bist
(schön, dass du sie so natürlich gelassen hast)

wo ist die aufgeschlagene bibel auf der kopfplatte geblieben :gruebel:


und nein
das braun des gittekoffers ist nicht die schönere ausgabe; ich hab den SNAKE :whistle:

tausend :great: und natürlich :keks:. aber JA doch !

die doku ist SEHR SCHÖN, ganz lieben dank dafür

:heartbeat::heartbeat::heartbeat::heartbeat::heartbeat:
 
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Es ist ruhig geworden um unsere Selbstbauten hier im Board. Der eine oder andere kommt zwar (dank Sommerloch) auf die Titelseite und erreicht damit ein breiteres Publikum, aber was machen denn die Gitarren und Bässe selber? Sind sie im Einsatz?
Ich weiß nicht wie es den anderen "Gitarren- und Bassbauer/Innen" geht, aber ich selbst bin echt froh, dass das Projekt noch rechtzeitig vor den heißen Sommertagen beendet wurde. Die letzten Monate hat mich unser Garten und unser neuer Hund in Beschlag genommen und "immer wieder Sonntags" kam "Paulus" zum Einsatz im Gottesdienst.

Sommerhitze: Die Gewindemuffen kommen raus!


Durch die Hitze und dauerhafte Belastung hat sich jedoch gezeigt, dass die reine Verklebung der zu kleinen Gewindehülsen mit Heißkleber im Korpus keine Dauerlösung ist. Langsam, aber sicher ist zumindest eine der Hülsen aus dem Korpus durch den Saitenzug "rausgewandert".
Am Ende wollte ich dann wissen wieviel Anteil die Hitze daran hat und habe es "provoziert" und die Gitarre in der Mittagshitze in die Sonne gestellt. Das kann ja durchaus ein Szenario bei einem Open Air sein und beim Transport im Auto kann es ebenfalls durchaus so warm werden.
Das Ergebnis seht ihr hier:


(Bilder zur kompletten Ansicht und für weitere Informationen bitte anklicken)

Also überlegte ich, was denn eine bessere Lösung für das Problem sei :gruebel:
- Neue "passende" Gewindebolzen besorgen? Die Bolzen haben 11,5mm Durchmesser, das im Korus ab Werk gebohrte Loch hat 12mm Durchmesser. Normalerweise sollte das Loch ja enger sein, also z.B. 11mm um den Gewindebolzen dann auch als Presspassung einschlagen zu können.
- Oder das Loch ausleimen und dann mit 11mm neu bohren?
- Oder einige 0,5mm dicke Furnierstreifen ins Loch stellen und die Buchse einschlagen? Die sollten dann aber verleimt werden und dazu müsste ich den Rest des Heißklebers entfernen damit der Weißleim hält. Oder die Furnierstreifen ebenfalls mit Heißkleber fixieren?

Irgendwie rief keine der Lösungen Begeisterung bei mir aus, da ich enfach vermutete, dass sich diese Gewindebolzen in dem weichen Korpusholz irgendwann wieder lösen würden.
Also ne Nacht drüber schlafen und auf eine Eingebung hoffen.

Am nächsten Morgen schenkte mir Gott beim Duschen dann tatsächlich eine neue Idee! Ich bekam per "Gedankenblitz" das Bild einer "einschraubbaren Muffe". Ich kannte solche Muffen schon als "Rampa-Muffen" und schaute gleich im Internet nach, ob es denn passenden Rampa-Muffen gibt. Ich wurde zwar fündig, fand aber nur 20mm lange M8-Muffen mit 14mm Außendurchmesser.
Da ich aber keine Angaben zum Gewindekerndurchmesser fand, entschied ich mich dazu ein Muster mit meinem Kollegen in der Mittagspause selbst zu drehen.
Es wurde ein Gewindeeinsatz mit innen M8 und außen M14x2-Gewinde, einer Länge von 30mm und einem 8mm langen, auf 12mm überdrehten "Einführungsbereich".


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Ich hatte nur etwas Bedenken ob sich das Gewinde einfach eindrehen lassen würde, deshalb probierte ich es erstmal mit dem einen Muster aus.

Austausch der Gewindebuchsen


Ich setzte den Lötkolben in die verklebte Muffe, erhitze diese bis über den Schmelzpunkt des Heißklebers und wärmte parallel die einzudrehende Schraubmuffe mit dem Heißluftfön an. Die Vorerwärmung war nötig, damit die Reste des Heißklebers im Loch nicht zu sehr bremsen und nicht unten dazwischenklemmen, sondern flüssig werden und sich sauber verteilen können.


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Es klappte super, die Schraube griff gut und ließ sich butterweich eindrehen.

Also erstellten wir noch drei weitere Muffen in der nächsten Mittagspause, die ich dann frohen Mutes genauso eindrehen wollte.
ich hatte allerdings nicht mit dem Unterschied in den verschiedenen Holzstreifen des Korpuses gerechnet. Der nächste Block wehrte sich heftig beim Eindrehen und es rissen oben Holzfasern ab, obwohl ich die Muffe beim Eindrehen ordentlich nach unten drückte. Also musste ich nach den Eindrehen erst Mal die abgeplatzen Holzstücke wieder mit Weißleim, Zwinge und Schraube in Position pressen und festleimen.

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Bei der nächsten Muffe im selben Holzstreifen war ich eher darauf vorbereite was passieren kann und hatte keine Abplatzer mehr, sondern nur leicht hochgedrücktes Holz. Da hatte ich dann auch schon das Anpressen beim Leimen optimiert. Ich entfernte mit dem Messer die überstehenden Fasern, massierte etwas Weißleim in das hochgedrückte Holz und schraubte dann das Anpressblättchen per Schraube durch das hinzugefügte Loch im Plättchen sauber und kraftvoll auf den Korpus.
Das Ergebnis war um einiges besser als beim zweiten Loch.
Die vierte Einschraubmuffe saß wieder im weicheren Holz und ließ sich wieder butterweich eindrehen.


HINWEIS! Bitte die "Untertitel" einschalten, dann könnt ihr die Erklärungen auch lesen!

Ausbessern der Oberfläche


Nun mußte die Oberfläche natürlich in diesem Bereich leicht geschliffen und wieder geebnet werden.
Dabei wurde die geölte Oberfläche natürlich punktuell durchgeschliffen.
Der letzte Schliff vor der Oberfläche erfolgte wieder mit dem Schleifschwamm.

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Dann trug ich punktuell in diesem Bereich wieder das "Ikea-Behandla"-Öl auf. So lange, bis es nicht mehr weggesaugt wurde sondern als leichter Glanzfilm auf der Oberfläche blieb.

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Das Griffbrett behandelte ich ebenfalls mit dem Öl.

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Nach zwei Tagen durchtrocknen schliff ich nochmals ganz leicht mit dem Schleifschwamm drüber und ölte nochmals die Stellen mit dem Lappen. Nach weiteren 3 Tagen klebte nichts mehr und ich mattierte die Oberfläche ganz leicht mit dem Schleifschwamm.
Fertig war die Oberflächenreparatur.

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Montage von Stehbolzen, Brücke und Saitenhalter


Nachdem die Gewindemuffen nun eine viel festere Verbindung mit dem Korpus hatten, wollte ich auch das Spiel der Stehbolzen (Schrauben) in den Gewinden minimieren und klemmte immer vier Adern einer Litze zwischen Schraube und Gewinde. Dadurch wackelte nichts mehr und die Verbindung des Stegs und Saitenhalters mit dem Korpus ist fester und stabiler... das soll ja für das Sustain besser sein...
Als ich dann den Saitenhalter auf die Bolzen setzte hatten die mir natürlich auch zu viel Spiel :engel:
Also habe ich um die Bolzen ebenfals zwei Runden Litze gelegt, den Halter übergeschoben und dann den freiliegenden Teil der Litze verlötet. Nun wackelte da nichts mehr und ich war gespannt ob ich einen Unterschied merken würde.

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Neue Saiten


Zum Abschluss gab es natürlich einen neuen Saitensatz (klick).
Der erste war ja in den vier Monaten schon gut abgespielt worden und für die Aufnahme brauche ich halbwegs frische Saiten.

Effektive-Piezo-Tonabnehmer-Verbindung


Ganz am Anfang hatte ich ja den Piezo-Tonabnehmer nur zwischen Steg und Korpus geklemmt und diese Klemmung über die Höhe des Stegs in ihrer Intensität eingestellt.
Bei der Neumontage nach der Oberflächenbehandlung hatte ich ja bereits einen dünnen Kartonstreifen mittig zwischen Steg und Piezo gelegt um die Biegung des Steges auszugleichen. Um den Piezo und den Streifen dann akustisch besser zu vereinen habe ich etwas Heißkleber unter den Steg aufgetragen und ihn dann sofort auf den Piezo und Kartonstreifen positioniert und die Saiten drüber gespannt. Dadurch war seine Position sozusagen "eingefroren"

(Bilder zur kompletten Ansicht und für weitere Informationen bitte anklicken - weitere Bilder vom Steg gibt es im Voting-Thread)

Bevor ich nun diesmal den Steg erneut aufsetzte schnitt ich noch den überstehenden Heißkleber ab... Ordnung muss ja sein und das Provisorium hatte seine Testphase nun bestanden ;).
Trotzdem hat sich der Klang ziemlich geändert wenn der Piezo nicht mit dem passenden Druck auf dem Korpus aufsaß. Freischwebend klang er total leise und dünn, aufgesetzt bassreicher und laut, bei zu viel Druck gingen die Bässe wieder zurück.
Um nun immer einen gleibleibenden Klang zu haben, nahm ich etwas vom "Tonabnehmer-Kleber", der beim Tonabnehmer zur Befestigung mitgeliefert wurde, knetete ihn zu einem dünnen Rechteck, entspannte die Saiten, schraubte den Steg nach oben, schob das Klebepad unter den Piezo und senkte den Steg wieder ab.
Nun stellte ich die Saitenhöhe wie gewünscht ein und stellte dabei schon fest, dass sich der Klang auch bei unterschiedlich hohem Steg durch den vollflächigen, weichen Kleber-Kontakt zum Korpus, nicht verändert. Somit wird er nun auch bei Temperaturunterschieden konstant bleiben! :great: :juhuu:.
Nachdem die Saitenhöhe (also Steghöhe) eigestellt war schnitt ich vorsichtig den überstehenden Kleber ab... Ordnung muss sein, zumal die Gitarre durch die Messingbuchsen nun um einiges hübscher und homogener unter Steg und Saitenhalter aussieht.

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Neue Beschriftung der Beschriftungsplatte unter dem Toggle-Schalter


Ich fand es eigentlich gut, dass man "Paulus" den Piezo von außen nicht angesehen hatte und dass die Beschriftung der Toggle-Switch-Platte weiterhin "RHYTHM" und "TREBLE" zeigte.
"RHYTHM" steht dabei für die Humbucker und "TREBLE" für den (sehr höhenreichen) Piezo-Tonabnehmer.
Soweit, so gut, ich wollte aber trotzdem eine genauere Bezeichnung mit mehr Klarheit um auch fremden Gitarristen ohne lange Erklärung , das Spielen zu ermöglichen.
Also entwarf ich im "P-Touch-Editor" am PC eine neue Beschriftung die ich auf zwei farblose 24mm-Bänder (mit schwarzem Druck) verteilte.


(Bild zur kompletten Ansicht und für weitere Informationen bitte anklicken)

Dann demontierte ich die Platte, schliff ihre Unterseite plan und klebte die Beschriftungsbänder auf, schnitt sie außen und innen bündig ab und montierte die Platte.

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"Paulus" im Einsatz


Nun war "Paulus" wieder einsatzbereit und durfte gleich am nächsten Sonntag seine Qualitäten, als "E-Gitarre" für die rockigeren Songs, sowie als "Akustik-Gitarre" mit warmem, glockenklarem Klang durch die Mischung von Piezo und Humbucker, in meiner Worship-Band im Gottesdienst unter Beweis stellen!
Ich hatte extra noch meine Lowden S22 mitgenommen, konnte sie aber getrost im Gitarrenständer stehen lassen, da "Paulus" auch die Akustik-Parts mit Bravour und tollem Klang meisterte! ...und das ohne Gitarrenwechsel, nur durch Umschalten! :juhuu:
Der Akustiksound klingt besser als der meiner "zweiten Selbstgebauten" mit ihren Piezos und besser als die Akustik-Modelle meiner James Taylor Variax 59!
Tolle Höhen, klarer, aber weicher, druckvoller Klang und volle Dynamik... sowas kenne ich bisher wirklich nur von "echten" Akustikgitarren!
Der Piezo allein ist eher dünn. Er bringt vorallem die für eine Akustik-Gitarre typischen Höhen, aber in der Mischung mit den Humbuckern und durch deren mögliche Klangvariationen und Überblendungen ist das ein seeehr gut klingendes, mächtiges Werkzeug geworden und ich bin froh und dankbar nun diese Gitarre bei uns im Lobpreis zu Gottes Ehre einsetzen zu können und zu dürfen!
:great: :love:

Fazit - Was hat sich durch den Umbau geändert? Was macht das Sustain?


Durch den Umbau habe ich nun eine "solidere" Gitarre. Da klappert nichts, der Steg und Saitenhalter sitzt richtig fest und satt im Korpus und sowohl der Piezo-, als auch der Humbuckersound scheint mir präziser in der Ansprache und etwas länger und wärmer klingend (ohne zu mulmen).
Es ist schwer zu beschreiben, aber man hat den Eindruck, dass "Paulus" mehr Kraft und Charakter bekommen hat. Es sind nur Nuancen im Klang und in der Ansprache, aber das Aussehen und die Stabilität und Stimmfestigkeit sind nun auch bei härterem Einsatz und bei großer Hitze einfach zuverlässiger und somit ist die "Qualität" der Gitarre gestiegen!
Ich bin froh über die Eingebungen, über meinen Kollegen bei der Anfertigung, über meinen Mut den Umbau trotz Risiken und Schwierigkeiten umzusetzen und vorallem über das Ergebnis des Umbaus!
 
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Das ist ja wirklich eine Spitzendokumentation! Schön, dass du so zufrieden mit dem Ergebnis bist.
Mich würde ja der Akustiksound interessieren. Könntest du vielleicht mal etwas posten?
 
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Danke für Kekse und Lob @micharockz!
Eigentlich wollte ich die letzte Aufnahme (siehe hier) nun nochmal zum Vergleich wiederholen.
Leider muss das aus Zeitgründen noch ein bisschen warten.
Falls sich demnächst allerdings mal die Möglichkeit ergibt es zu machen, werde ich sie natürlich hier posten! Versprochen!
 
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Hallo Geigit,
du bist ja ein sehr fleißiger Arbeiter im Weinberg des Herrn:cool:
Ich als fauler Heide baue 10 Gitarren mit dem Aufwand:evil::evil::evil:
Gibts eigentlich Beispiele im Net mit deiner Lobpreismucke im Net.
Die Charismatiker bei uns spielen nur langweiligen Schmusepop:bad:
 

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