Profi-Gitarrist mit billig Klampfe als Beweis?

  • Ersteller xXRockDXx
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Ich habe ihn 1999 auf der Musikmesse gesehen, er war gerade 16 oder so und spielte mit TM Stevens, der ihn dann auf US-Tour mitnahm. Er war in der Marshall-Ecke, spielte ein paar Noten und ich dachte nur: Was ist das denn?!!! :D

Wenn ich mir dann anschaue, wie er in RTL Shows die 100 besten was-weiß-ich-wasses den Gitarrenclown macht, finde ich das schon echt schade. Aber er ist regelmäßig mit Martin Engelien unterwegs, mit Go Music (wie Thomas Blug ja z.B. auch). Da werde ich ihn mal aus der Nähe betrachten.

Ich hab ihn schon öfters live erlebt (auf Messe, und bei verschiedenen Go Music Sessions). Quatsch ihn ruhig mal an wenn sich die Gelegenheit ergibt. Der ist super nett, aber auch etwas zurückhaltend. Du solltest nur nicht über Vintage und sündteure Gitarren reden. Das ist nicht so seine Welt. Martin Engelien hat ihn vor langer Zeit mal bei einem Clubkonzert getroffen. Daraufhin haben sie Backstage 'nen Smalltalk gehalten, und ein wenig gejamt. Martin war derart begeistert, dass er ihn spontan für den nächsten Abend zum Mitspielen einlud. Und Dennis hat dann die ganze Nacht dutzende Songs eingeübt :D.

Er spielt live ja auch 'ne zermürbte Pacifica der Mittelklasse, und die beherrscht er wirklich.

Schade, dass er kaum Beachtung findet.
 
Satriani klang trotzdem scheisse in dem Video. Achja und das jemand sein eigenes Billig-Signaturmodell einsetzt ist ja nichts worüber man sich wundern muss. Wird sicherlich vertraglich festgelegt sein. Ich wüsste nicht warum ich freiwillig mit einer preiswerten Kopie spielen würde wenn ich doch das bessere original habe. Bzw. der einzige Grund ist Geld.
 
Der späte George Harrison auf jeden Fall hatte eine Vorliebe für Squier Strats. Relativ gut zu erkennen in diesem Video, so ca. ab Minute 2. Außerdem wurde eine seiner Squier Silver Series Strats versteigert: *Klick*

Die wurden aber mit Sicherheit noch ein wenig aufgemotzt. Ich schätze preiswert waren sie trotzdem immer noch...
 
In "unseren" Kreisen gehört ein gewisses Maß an Imponiergehabe einfach dazu, auch wenn das keiner zugeben mag! Das war früher so und sehe keinen Grund, warum es heute anders sein sollte.

... es gibt ja noch die Form von Eitelkeit, die aus den Cheapo-Kisten das Erstaunliche raus holt und die teuren Teile nur mal so als Sahnehäubchen im Hintergrund hält .... meine erklärte Lieblingsgitarre ist seit 26 Jahren eine Squier, und da stehe ich zu. Und ich kann beurteilen, dass sie ein prima Instrument ist. Wer es denn genau wissen will, dem tische ich gerne ein paar teurere Sachen auf, die irgendwo in der Ecke stehen :cool:
 

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Was fürn Modell isn das genau, also die Squier? Denn die Bilder von dir sind ja Fender Strats, nicht?
 
Was fürn Modell isn das genau, also die Squier? Denn die Bilder von dir sind ja Fender Strats, nicht?

...ein Label macht noch keinen Hersteller .... :rofl: die eine ist eine 73er Fender, die andere eine 83er Squier. Aber du ahnst schon, wo unter anderem das Problem für den Betrachter liegen kann. Was hätte Hr. Hendrix wohl mit seiner "Ahnung" gesehen ....:rolleyes:
 
alte squiers sind das sau gute Teile. Und weiß nicht was ihr mit dieser "Ahnung" meint :gruebel:
 
alte squiers sind das sau gute Teile.
... trotzdem gab es selbst nach der wirklich üblen End-70er-anfang-80er-Phase von Fender USA eben Leute, für die Squier nur die Billigteile waren (was sie ja preislich auch waren) mit denen man sich nicht sehen lassen durfte. Übrigens auch der Grund, warum da unbedingt ein Fender Logo drauf musste, was mich schon 2 Jahre später zu ärgern begann, ich habe mir dann gleich Mitte der 80er noch 'ne zweite "unberührte" geholt. Ich hatte auch noch zwei 57er, die mir aber nicht so gut gefielen. Der Hype auf diese Dinger kam ja erst 2 Jahrzehnte später ...

Was ich eigentlich damit sagen will: es lohnt sich immer, frei von Vorurteilen und ohne Blick auf das Preisschild alles anzufassen, was einem unter die Finger kommt und sich Gitarre schimpft. Es gibt auch heute noch neue Billigklampfen, die das Zeug zum Klassiker haben.
 
Jau, stimmt ja.. auf meiner Squier SQ steht auch "by Fender" :cool: War damals (1985) ein echter Preisbrecher. Und die originalen Fender hatten nicht gerade einen guten Ruf.
 
Was ich eigentlich damit sagen will: es lohnt sich immer, frei von Vorurteilen und ohne Blick auf das Preisschild alles anzufassen, was einem unter die Finger kommt und sich Gitarre schimpft. Es gibt auch heute noch neue Billigklampfen, die das Zeug zum Klassiker haben.


Keine Frage das sehe ich genauso. Ich find zB auch die aktuellen Squier Classic Vibe durchaus brauchbar und die Japan Squiers aus den 80ern stecken so manche US Fender in die Tasche.
Ich geh auch nicht einkaufen und schaue nur nach dem Preis. Ich brauch auch keine 5000€ Klampfe nur weil sie so teurer ist.

Meine Meinung beziehe ich mal ganz generell auf den heutigen Stand der Produkte welche verfügbar sind und da besteht zwischen den wirklich günstigen oder billigen Strats im Bereich um 150€ nunmal ein großer Unterscheid zu den hochpreisigen Gitarren (NUR MEINE MEINUNG UND ERFAHRUNG). Trotzdem kann man natürlich auch gute Sounds und aus einer günstigen Bullet holen und damit viel Spaß haben. Kommt halt immer drauf an was man will.
 
Ja, die teuren Squier sind echt feine Teile, selbst die 100€ Squier Bullet Strat ist noch gut, aber da merkt man natürlich schon, dass sie nur 100€ gekostet hat, sowohl von der Haptik als auch vom Klang her. Kein Vergleich zu einer 1000€ USA Standard, da liegen Welten dazwischen, zum Glück, sonst wäre das ganze Geld, dass ich meine teuren Instrument angelegt habe ja auch aus dem Fenster geworfen. ;)

Nach den ganzen Lobesworten hier im Board und eigentlich im ganzen Netz habe ich mir nun hier im Flohmarkt eine Squier Classic Vibe Tele 50s gekauft, die neu auch nur knapp 300€ kostet. Wow, mit dem Teil kann man sich echt auf jede Bühne trauen, der Ahorn-Hals samt Ahorn Griffbrett fühlt sich richtig gut an, auch nicht schlechter als die extrem guten einer "echten" Fender. Und der Klang gefällt mit besser als der Fender USA Standard Tele, die ich vorher hatte. Die hatte allerdings vom Vorbesitzer einen Satz SCN Tonabnehmer spendiert bekommen, zwar samt neuen Potis, aber so richtig mitreißend klang das Ergebnis nicht, da ziehe ich die Squier eindeutig vor.

In diesem Video vergleicht jemand eine Classic Vibe mit einer USA Standard, das muss zwar nicht repräsentativ sein, aber zumindest bei ihm klingt die Squier meiner Meinung nach besser als die Fender. Naja, je nach Equipment wird man sicherlich auch das Gegenteil zeigen können, aber kleine Schätze sind die Squier ab ca. 300€ meiner Meinung nach schon. :D
 
...beißen wir uns mal nicht an Squier/Fender fest ...
die inzwischen wohl einhellig als sehr brauchbar eingeschätzten CV unterliegen übrigens durchaus einer gewissen Streuung, ich habe auch schon einige in Händen gehalten, die die üblichen Billigproduktionsmacken hatten (...seitlich überstehende Bundstäbchen, ein Zeichen für nicht ordentlich getrocknetes Holz oder "zu früh" entgratete Bünde, ganz wie man das sehen mag)
Es gibt inzwischen selbst chinesische Sachen, die brauchbare Ergebnisse liefern und in der Preislage 150-200 Euro oder gar günstiger zu bekommen sind. Ich habe gerade die Tage eine PRS-Kopie von "CJM" (wohl nicht identisch mit dem britischen Gitarrenbauer, den man im Netz findet...) bekommen, die ich glatt technisch, klanglich und haptisch als Mittelklassegitarre einstufen würde, die aber unter 200 Euro kostet. Keine cheapo-AN/Aus-Poties, sondern weichlaufende funktionable Teile, effektive Klangregelung, ordentliche, brilliant und satt klingende PUs, keine überstehenden Bundstäbchen, gute Intonationseigenschaften, ordentliche Tuner, prima gearbeiteter Sattel, sauber gemachte Vogelform-einlagen im Griffbrett. Das einzige Manko ist ein in den Ecken etwas halbherzig bearbeiteter Lack, der aber die Spieleigenschaften nicht betrifft.

Und so etwas ist durchaus keine Ausnahme. Wenn man sich rigoros weigert, schlechte Produkte anzunehmen und die auch bei Billigteilen zurückschickt, wenn sie einfach die Grundanforderungen nicht erfüllen, bewirkt das auf Dauer eine Verbesserung am Markt. Dazu kann ich nur dringend raten.
 

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Mist, so langsam schwindet meine Illusion, meine Gitarre sei an meinem Sound Schuld:redface::D
 
...Schuldfragen sind irrelevant :D
Wenn dir dein Sound gefällt, fein, wenn nicht:
  • lass jemand anderen über dein Equipment spielen und höre, ob dir der Sound zusagt
  • wechsel die Einstellungen
  • steck deine Gitarre in einen anderen Amp
  • steck eine andere Gitarre an deinen Amp
  • such dir eine Kombi von Instrument/Amp, die deine Soundvorstellungen trifft
  • etc.:D

ich habe schon öfter erlebt, dass Leute über ihr angeblich bescheidenes Equip meckern, und ziemlich erstaunt waren, mit wie wenigen Handgriffen sich da bessere Ergebnisse erzielen ließen.

Es gibt aber z.B. auch Amps, an denen erst mal jede Klampfe prima klingt, vielleicht nur mit einem bestimmten Sound, aber gerade so, dass es zum Wow-Effekt reicht. Das sind die Teile, die ein (verkaufs-)fitter Gitarrenladen gerne in der Testzelle nach vorne stellt .... bei PPC steht (oder stand zumindest mal) ein Bluesbreaker im Strat-Raum, an dem kann man einfach nix verkehrt einstellen, egal, was du da einplugst, es klingt erst mal schon fein.... das ist das eine Extrem. Das andere sind solche Kistchen wie etwa ein Behringer GM108, bei dem gibt es 1-3 Einstellungen, die machen wirklich Freude, der Rest ist Stromvergeudung.
 
Wieso hat hier noch keiner John Lennon genannt?

Der spiel schließlich bei dem wohl berühmtesten Auftritt der Beatles eine damals recht billige Epiphone Casino. War zwar noch Made in USA, aber dennoch keine Profigitarre!

George Harrison hatte auch eine, ebenso Paul McCartney, Keith Richards, Paul Weller, Noel Gallagher, Pete Doherty...so ziemlich alle Britrocker eben. Das ist wohl eine der bekanntesten Nachbaugitarren (Vorbild war die Gibson ES-330) die es auf so viele Platten gebracht hat :)

MfG
 
...war die Casino wirklich so viel billiger als die ES-330, und überhaupt als Nachbau/Kopie gedacht??? Ich dachte, Epiphone wäre zu der Zeit eine relativ eigenständige Firma mit eigenständigem Programm gewesen ... ich habe zwar auch noch nicht viele ES-330 gesehen bisher, aber die waren alle sunburst (nix Natur, oder war das Lennon-Schleifjob?), und es gab da irgendwie kurzhalsige Modelle ....

es-330l-inspired-by-jl-casino.jpg
 
...war die Casino wirklich so viel billiger als die ES-330, und überhaupt als Nachbau/Kopie gedacht??? Ich dachte, Epiphone wäre zu der Zeit eine relativ eigenständige Firma mit eigenständigem Programm gewesen ... ich habe zwar auch noch nicht viele ES-330 gesehen bisher, aber die waren alle sunburst (nix Natur, oder war das Lennon-Schleifjob?), und es gab da irgendwie kurzhalsige Modelle ....

Es war exakt die selbe Gitarre. Die Casino gabs in Sunburst und Cherry Red, ebenso die ES330. Lennons Casino war lediglich abgeschliffen, wie du richtig vermutet hast. Und ja, billiger war die wohl schon, zudem häufiger vertreten als die Gibson. Und eigenständig war Epiphone da schon lange nicht mehr, die wurden 1957 von Gibson aufgekauft!

MfG
 
Nick Valensi! Spielt teilweise seine Riviera Signature von Epiphone!
 
... (gerade mal wieder eine Prince-Youtubetour gemacht, schmatzige Sachen:great:)... 1989 kostete die die Prince-Tele bei Musik Produktiv 650.- DM. ...was ja aber auch nicht direkt eine "Billigklampfe" zu nennen ist nach meiner Einschätzung .... 500-800 DM waren eigentlich gute bis sehr gute Mittelklasseinstrumente.
 

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