Problem Klavier aufnehmen, distanzierter Klang

  • Ersteller Jonas Will
  • Erstellt am
Korrigiert mich jetzt bitte wenn ich falsch liege, aber wenn ich mir das dann zB auf einem Mono-Küchenradio anhöre, wirds mMn doch zum Thema;)
Zum einen, JA, das ist eine Eigenheit von laufzeitbasierten Stereosystemen.
Dafür bieten sie mehr Räumlichkeit als Intensitäts-basierte Stereosysteme.

Und ganz ehrlich:
Wenn du auf einem mono-Küchenradio hörst hast du doch eh keine Ansprüche an den Klang ;)
 
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Wenn du auf einem mono-Küchenradio hörst hast du doch eh keine Ansprüche an den Klang
Klar, da hast du recht. Mir ging es mehr darum was passiert, wenn man das zu Mono summiert.

Ich würde aber auch bei Stereosystemen mal in Frage stellen, ob die Laufzeitunterschiede tatsächlich so unwichtig sind, dass man sie komplett ausser acht lassen kann, wenn man sie hart links/rechts pannt. Auch bei Stereo werden die beiden Kanäle im Raum wieder zusammengeführt. Summierungen und Auslöschungen finden dann im Raum statt, anstatt in der DAW. (Das macht Stereo aus, das ist mir klar. Wenn die Korelationsanzeige jedoch nach links aussschlägt, würden meine Alarmglocken angehen.)
 
Ich wollte auch gerade sagen ... bei einem Küchenradio sind doch die Phasenprobleme im Gehäuse selbst schon eingebaut. Die Dinger klingen ja schon hohl wenn alles monokompatibel ist. ;)

Außerdem ist es ja gar keine reine Laufzeitstereophonie. Da die Mikros ziemlich nah am Instrument stehen und oft auch noch gerichtet sind, gibt es auch Pegeldifferenzen. Das eine Mikro wird den Diskant einfach lauter abbilden als das andere. Beim Bass umgekehrt. Diese zusätzlichen Pegeldifferenzen machen das Stereoabbild breiter. Man nennt das Lupen-Effekt, weil es eben wie eine Lupe ist. Das mittlere Register ist von beiden Mikros etwa gleich weit entfernt, hat also kaum Laufzeitdifferenz.

Edit:

Auch bei Stereo werden die beiden Kanäle im Raum wieder zusammengeführt. Summierungen und Auslöschungen finden dann im Raum statt, anstatt in der DAW. (Das macht Stereo aus, das ist mir klar.

Du machst die Rechnung ohne unseren Hörapparat. Wir Menschen sind in der Lage solche Laufzeitunterschiede auszuwerten. In jedem Raum gibt es Reflexionen die "Phasenprobleme" machen. Unser Ohr rechnet vieles heraus. Wenn wir aber schon vorher Sachen zusammenmischen, dann nehmen wir dem Ohr viele cues weg, zB die Richtungsinformation und dann funktioniert das alles nicht mehr so.

Wenn die Korelationsanzeige jedoch nach links aussschlägt, würden meine Alarmglocken angehen.)

So pauschal kann man das nicht sagen. Nur weil etwas auf dem Meter nicht so aussieht wie es soll, heißt es nicht dass man das nicht so lassen kann.

Soooo extreme Laufzeitunterschiede bekommst du mit normalem AB eh nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Korrelationsanzeige penetrant nach links ausschlägt, sollten durchaus "die Alarmglocken klingeln", denn der Bereich 0 (Mitte) bis -1 (ganz links) auf dem Korrelationsgradmesser zeigt an, dass es mehr oder weniger starke verpolte Anteile im Signal gibt. Das ist aber eher dann zu erwarten, wenn z.B. ein Kabel im Stecker verdreht angelötet wurde, auch wenn dies Stützmikrofone betrifft. Wenn mehr oder weniger verpolte Signale elektrisch (also im Pult oder der DAW) übereinander gelegt werden (also beide Pan-Pots auf Mitte), dann kommt es zu den gefürchteten Auslöschungen die zu einem mehr oder weniger extrem verwaschenen und kleinem bis zusammen fallendem Klang führen. Im Extremfall zweier identischer Mono-Signale, die zueinander verpolt sind hört man nichts mehr und die Anzeige geht voll auf Linksanschlag. Gibt man solche Signale aber hat gepannt auf den je linken und rechten Lautsprecher, hört es sich zwar sehr undefiniert und fühlbar "falsch" an, aber eine totale Auslöschung findet über die Lautsprecher und an den Ohren so nicht statt. Bei hart gepannten verpolten Stereo-Signalen und Stereo-Wiedergabe sind dabei die Signale außerhalb der Lautsprecher zu lokalisieren (Überbreite).

Bei einer Stereo-Hauptmikrofonanordnung mit per Definition zwei Mikrofonen sollte es dieses Phänomen aber prinzipiell nicht geben. In diesen Anordnungen sind die beiden Signale stets mehr oder weniger ausreichend bis gut korreliert, auch bei der im Bild zu sehenden nahen (deshalb immer noch klein-)A/B-Anordnung. Die Anzeige pendelt dann im Bereich 0 bis +1 wobei sie statistisch vorzugsweise schön um +0,5 herum pendelt. Das zeigt ein grundsätzlich gutes Stereo-Signal an das auch problemlos mono-kompatibel sein sollte.
Wenn die Anzeige immer bei +1 stehen bleibt, hat man überhaupt nur ein Mono-Signal. Das bleibt auch mono, auch wenn man es über beide Lautsprecher wiedergibt, logisch. Steht sie bei "0" bzw. pendelt um die 0 herum, sind die beiden Signale zu wenig bis gar nicht mehr korreliert, was dann passiert, wenn z.B. ein Kanal ausgefallen ist oder wenn die Mikrofone zu weit auseinander stehen. Dem daraus resultierenden Stereo-Bild fehlt die Mitte, alles ist nur entweder im linken oder im rechten Lautsprecher zu lokalisieren. Hier ist auch keine Mono-Kompatibilität gegeben.

Oft geht die Anzeige am Ende einer immer leiser werdenden Nachhall-Fahne zum Teil stark in den linken Bereich hinein. Das ist aber normal, da solche leisen Hall-Signale immer und naturgegeben jedwege chaotische Korrelationen aufweisen die auch stark zueinander phasen-gedrehte Anteile enthalten. Weil diese aber nur sehr kleine Pegel haben, gibt es keine Probleme damit. Im Gegenteil, sie sind wesentlicher Bestandteil der Repräsentation von Räumlichkeit.
 

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