[Praxislösungen] Speedgitarre

  • Ersteller thomas.h
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Wo hier schon aus Büchern zitiert wird, dachte ich, dass man ja mal ein paar Empfehlungen aussprechen könnte: "Einfach Üben" finde ich auch gut! Darüber hinaus kann ich "Handbuch Üben" von Ulrich Mahlert, "Üben ist doof" von Peter Schwarzenbach und Brigitte Bryner-Kronjäger, sowie "Die Kunst des Musizierens: Von den physiologischen und psychologischen Grundlagen zur Praxis" von Renate Klöppel und eigentlich alle Artikel von Dr. Eckart Altenmüller empfehlen.

LG
 
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Nein, ich irre nicht :D

Ich habe ja beschrieben, wie es bei mir ist, und ich falle eben nicht in alte Bewegungsmuster zurück. Ich kann dir sogar versichern, dass wenn ich heute meine alte Pickhaltung annehme, sie kaum mehr nachvollziehen kann, da sie mir fremd geworden ist und sich sperrig anfühlt. Das sind zum Teil eben Sachen, die man selbst erfahren muss. Und dagegen sperren sich viele. Ich respektiere auch die Meinung von Gerhard Mantel und wüsste gerne, was er so zu sagen hat, vllt. finde ich ja dazu ein paar Anhaltspunkte, denn kaufen werde ich das Buch sicher nicht. Ich hatte 10 Jahre Gitarrenunterricht, und bestimmt auch Glück mit meinem Lehrer. Aber man darf mMn eines einfach nicht vergessen, und das ist, dass man sich eigentlich jedes Instrument selbst beibringt. Auch wenn du einen Lehrer hast, der kann dir zwar sagen, wie es zu klingen hat, wie du es zu spielen hast, wie die Techniken sind. Nur üben und hinbekommen musst du es alleine. Dazu gehört eben auch, dass man aufmerksam dabei ist, und sich kritisch zuhört und bereit ist, seine Technik zu überdenken. Und das schafft man ja nicht, wenn man sich jahrelang mit seinen Speedübungen beschäftigt, nur um dann festzustellen, dass man kein Stück improvisieren kann, aber inzwischen alle Paul-Gilbert-Licks (wieviele sind es, 3? :D ) und Petruccis Spinne "up to speed" kann.

Schlussendlich arbeitet man dabei immer an sich selbst, deshalb gibt es auch da auch glaube ich kein einheitliches Rezept. Man kann aus Fehlern lernen, wenn man bereit dazu ist, deswegen sind für mich diese 20 - 30.000 Stunden für Fehlerkorrektur irgendwie nicht nachvollziehbar. Zumal 20.000 Stunden 833 Tagen entsprechen, das sind 2,3 Jahre rund um die Uhr. Und das war ja der Mindestwert. Also da sind die Studenten entweder stinkefaul gewesen, oder die Aufgabe war, dass Schlag- und Greifhand getauscht werden mussten. Und das kann einen Musiker die Karriere kosten.

Naja, ich werd dann wohl mal kurz googlen :D
 
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Wiederholungen.. nicht Stunden (es sei denn, Du wiederholst extremst langsam) :D

Google mal nach "Motorkortex".

Im Prinzip bin ich ja bei Dir.

Und dass dieser Thread wieder aufschwimmt, hat er durchaus verdient ;)
 
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Ganz ehrlich: Ich musiziere lieber, als mich hier auszulassen. Gut, eine gute Technik ist schon wichtig, macht aber noch keinen guten Musiker! Was bringt es einem, wenn man die beste Technik und den Geschwindigkeitsweltrekord hat, wenn man absolut nicht musikalisch ist und diese Technik nicht sinnvoll in einem gefühlvollen musikalischen Werk anwenden und/oder umsetzen kann?
 
Ach ja, Wiederholungen :ugly:

Aber dann finde ich 20 Wiederholungen zum Erlernen wiederum sehr wenig. Aber gut, ich wills auch nicht breittreten oder absprechen, dass man da einige gute Tipps rausholen kann. Irgendwie muss man halt lernen zu lernen...

Ich hab auch schon mal so ne Doku gesehen, wo sie gezeigt haben, dass beim Improvisieren das Sprachzentrum der Musiker besonders aktiv war. Allerdings konnten sie da nur Keyboarder testen mit nem ganz kleinen Keyboard, mit der Gitarre darfst du vermutlich nicht in den MRT ^^ Vielleicht funktionieren die ja anders... Nee, aber ich stell mir das halt immer vor, dass man an "seiner" Technik arbeitet, und nicht immer nur an "einer" (Baustelle). Die kann man ja quasi immer weiter verfeinern, ausbauen, Neues dazunehmen. Irgendwer (ich bin mir ziemlich sicher, dass es Itzhak Perlman war) hat ja mal gesagt (sinngemäß): "Ich würde nicht von mir behaupten "Ich kann Geige spielen". Ich sage immer "Ja, ich spiele Geige"". Ich glaube auch, man kann nicht wirklich auslernen. Immerhin gibt es ja auch noch die Möglichkeit, etwas Neues zu entdecken oder zumindest seinen eigenen Sound zu entwickeln. Und wenn sogar Guthrie Govan sagt, man lernt nie aus, dann wird das schon stimmen :D

Edit: @Mattenschalk: Wenn es für dich kein Thema ist, dann musst du dich doch dazu auch nicht unbedingt abwertend äußern, oder? Man könnte auch sagen, eine schlechte Technik macht schon gar keinen guten Musiker. Eine gute Technik hilft dir, das umzusetzen, was du dir vorgenommen hast. Wenn das nichts Schnelles ist, super. Aber wenn jemand anders ein paar Flourishes spielen möchte, was stört dich daran? Wer sagt, dass es jemand NICHT gefühlvoll anwenden kann??
 
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Das war gar nicht abwertend gemeint. Jeder denkt darüber anders. Klar gehört es zum Musizieren auch dazu, sein Instrument entsprechend zu beherrschen. Dieser Post wendete sich eigentlich nur an diejenigen, die auf YT sich im Bezug auf die Geschwindigkeit des Spielens gegenseitig zu überturmpfen versuchen. Da geht dann der komplette musikalische Anteil bei flöten. Wenn die damit glücklich sind, ist das ok. Aber in meinen Augen beherrschen die ihr Instrument nicht. Denn dazu gehört - meines Erachtens - auch ein gewisser Anteil an Musikalität, nicht nur sinnloses Highspeedgeshredde um der Geschwindigkeit willen. Man sollte ein Instrument um der Musik willen lernen. Dass dazu auch das Lernen der Techniken gehört, ist mir durchaus bewusst. Man sollte es jedoch nicht übertreiben mit dem "Geschwindigkeitswahn", der sehr verbreitet ist. Denn in fast allen Fällen geht dabei die Musikalität verloren.

Hier mal das Paradebeispiel: http://www.youtube.com/watch?v=BynUZOJc8QI

Ab 230 Bpm hört sich das für mich nur noch nach Maschinengewehr an! Und das ist meiner Meinung nach sinnloses Rumgedudel!
Suum cuique!
 
Also wenn sich der Post auf irgendwen auf YT bezieht, bist du hier vllt. ein bisschen im falschen Thread gelandet. Natürlich ist Geschwindigkeit nicht alles, niemand behauptet das! Aber wenn jemand auch mal was Schnelles spielen möchte, hilft es ihm nicht, wenn dann jemand daherkommt und einfach mal unterstellt, es ginge nur um hirnloses Überschallgemetzel.

Bei deinem Paradebeispiel werden natürlich die wenigsten sagen "Oh ja, wie schön er das macht." Klar. Aber da kannst du auf YT tausende finden, auch, wo jemand ganz emotional und mit ganz viel Feeling spielt, nur dass er leider die Töne nicht trifft und die Gitarre schlecht gestimmt ist. Das sagt aber nichts.

Technisch gesehen verschluckt der Herr bei seinem Rekordversuch sogar beim langsamsten Tempo schon Noten. Aber zu dem Stück an sich muss man vllt. auch noch etwas sagen, nämlich dass es veranschaulicht, dass schnelle Passagen in der Musik schon eine Berechtigung haben. Das Stück beschreibt einfach ganz toll den Flug einer Hummel! Da gibt's aber mal gar nix dran zu rütteln! :D Hier in der musikalisch wertvollen Orchesterversion:

http://www.youtube.com/watch?v=6QV1RGMLUKE
 
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@Mattenschalk: Ich finde es lustig, dass viele Menschen offensichtlich denken, dass sich schnelles und musikalisch sinnvolles bzw. emotionales Spiel ausschließen. Tun sie das wirklich? Warum sollten das so sein? Was wäre der Umkehrschluss? Dass man, wenn man langsamer spielt auch gefühlvoller spielt? Schön wäre es! Dann wären alle komischen Menschen, die versuchen sich bei YouTube in Sachen Tempo zu übertrumpfen - und die gibt es ja ohne Frage - vielleicht ja doch alles musikalisch intelligente und einfühlsame Musiker. Das ist aber nicht so. Allerdings liegt das nicht daran, dass sie schnell spielen, sondern daran, dass sie keine musikalisch intelligenten und einfühlsamen Musiker sind. Aber dürfen Musiker, die solche Tugenden haben etwa nicht schnell spielen, weil sie sonst ihre Musikalität gefährden? Wohl nicht, um das einzusehen muss man sich nur mal Paco de Lucia anhören. Ich glaube einfach, dass das Tempo eines Musikstücks nicht das Geringste mit seinem musikalischen Sinn oder seinem emotionalen Gehalt zu tun hat (es sei denn ein Stück ist so langsam oder so schnell, dass es nicht mehr wirklich als Musik wahrgenommen werden kann).

Ein andere Behauptung, auf die man immer wieder stößt ist die Phrase: Technik sollte NIE Selbstzweck sein und immer einem musikalischen Sinn dienen. Wo steht denn das nun wieder? Das ist doch schrecklich dogmatisch. Seit es Musik gibt, gibt es wohl auch Virtuosen und vom Anbeginn der Menschheitsgeschichte waren Menschen von virtuoser Musik begeistert. Warum darf also Technik NIE Selbstzweck sein?

Das ist jetzt natürlich alles etwas provokant ausgedrückt und weder möchte ich damit jemandem persönlich zu nahe treten, noch meine Meinung damit überdecken, dass wirklich gute Musik nach Möglichkeit schon mehr zu bieten haben sollte, als Virtuosität aber trotzdem musste das, wie ich finde, mal gesagt werden...

LG
 
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es sei denn ein Stück ist so langsam oder so schnell, dass es nicht mehr wirklich als Musik wahrgenommen werden kann

Nur darauf habe ich mich bezogen. Tut mir leid, dass ich mich so schwammig ausgedrückt habe. Das mit YT war nur als Beispiel gedacht.
 
Ach so - ok... :) Die Meinung, gegen die ich argumentiert habe, existiert nur leider sehr häufig. Schön, dass es nicht Deine ist. Wie gesagt - mir geht es bei Musik in der Regel auch um andere Dinge, als um schnelle Tonleitern...

LG
 
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Mal schnell kann ganz gut klingen. Aber immer nur dudeln ist auf die Dauer sehr eintönig.

Ich drücke mit Hilfe der Musik meine Gefühle aus und bei Manchem hat man das Gefühl, dass derjenige die Musik, die er macht, nicht fühlt.
 
...völlig richtig!
 
...punktiert üben ist auch eine gute Übemethode - nicht nur um schnell zu werden, sondern auch um technische Sicherheit zu erlangen. Ich möchte ja nicht an einer Methode rumnörgeln, ohne mehr als eine Alternative anzubieten. Also, mit punktiert üben ist das Folgende gemeint: Man hat z.B. eine 16tel-Gruppe vor sich. Man übt sie aber nicht als 16tel-Gruppe, sondern stellt sich vor, die erste Note sei eine punktierte 16tel, die Zweite eine 32tel, die Dritte wieder eine punktierte 16tel usw.. Man übt den Abschnitt zunächst so. Dann dreht man die Punktierung um: Man übt die erste Note als 32tel, die Zweite als punktierte 16tel, die Dritte als 32tel usw.. Im Anschluss spielt man den Abschnitt in 16teln und wundert sich, wie gut das geht! ;)

LG
 
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Moin,

anlässlich diverser Blockaden beim Fortschritt meines Alternatpickings bin ich mal wieder auf diesen Thread gestossen und habe begonnen meine Technik etwas zu ändern. Ich habe die ganze Zeit in relativ kleinen Bewegungen gepickt, jedoch nicht mit der Drehbewegung (Bin laut des Threads davon ausgegangen, dass es sich um die Bewegung wie beim Schlüssel umdrehen handelt) sondern mit einer links rechts Bewegung im Handgelenk. Meine Probleme sind desöfteren Anlaufprobleme, meine Geschwindigkeit zu erreichen, gefolgt von verkrampfen des Handgelenks über diverse Timingprobleme. Spielen kann ich 16el bis 140, wenns gut läuft auch mal bis 160. Nun hab ich gemerkt, dass es mit der Drehbewegung runder und präziser klappt. Allerdings sobald ich den Handballen zum Abdämpfen benutze, schleicht sich langsam aber sicher wieder die links/rechts Bewegung ein. Ich kriegs einfach abgedämpft dauerhaft nicht auf die Reihe. Haltung ist wie beschrieben, Hand etwas abgewinkelt zum kleinen Finger hin, Daumen gerade, Gelenkballen bis Ballen kleiner Finger zum Abdämpfen. Wer hat noch Tips, wie ich es dauerhaft besser machen kann? Hab diverse Videos von Malmsteen/Gilbert usw angeschaut, mir ist aufgefallen, dass bei Malmsteen und Joe Stump genau diese runde Bewegung mit drin ist, aber ich bekomme sie mit Abdämpfen einfach nicht rein.
 
Naja, dann sieht es bei Malmsteen und Joe Stump eben so aus, aber bei zig anderen Gitarristen sieht es anders aus. Was ich auch niemandem raten würde, ist z.B. Malmsteens Picking zu imitieren, denn er scheint äußerst häufig quasi das Pick nur mit Zeigefinger und Daumen über die Saiten zu schieben. So bekommt man überhaupt keinen ordentlichen Attack hin, wenn man ihn mal braucht. Ich weiß aber nicht, ob du das mit Drehbewegung meinst? Ohne irgendwas zu sehen ist es natürlich schwer, da jetzt konkrete Tipps zu geben, aber ich würde auf jeden Fall vorschlagen, sich nicht zu sehr auf Malmsteen zu versteifen und zu versuchen, dass es bei dir genau so aussieht, sondern dass du es ordentlich lernst und dann findest du schon heraus, wie oder was du verändern solltest oder kannst und was für dich funktioniert.

Mir fällt noch ein, wie hälst du eigtl. das Pick? Wenn du es zwischen den Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger hälst, dann würde ich gleich da anfangen und den Zeigefinger einknicken... So ist das Pick seitlich mehr stabilisiert, kann sich aber freier parallel zu den Saiten bewegen und bei Bedarf fester gepackt werden, um richtig Twang zu machen oder Pinch Harmonics oder Rhythmus. Das ist eigentlich auch was so gelehrt wird, aber ohne Unterricht (falls es bei dir der Fall ist) greifen sich die meisten wohl das Pick einfach wie einen Stift, und das ist nicht unbedingt der beste Weg.
 
Erstmal ein großes Lob und Danke an Thomas.h, und alle die hier konstruktiv mitmachen!:great:

Was das Thema Picking angeht möchte ich ein Video hinzufügen das ich sehr interessant und hilfreich finde.
Das Video ist von Paul Gilbert und geht nicht nur auf die Picking Technik ein sondern auch auf die musikalischen Möglichkeiten sein Picking einzusetzen, auch was die Akzentuirerung angeht!
Schön zu hören ist auch die Tatsache das ein Profi wie er eine Entwicklung in seiner Pick-Haltung durchgemacht hat, und nach 8 Jahren eine komplette Umstellung durchlebt hat :)

 
Hallo Thomas,

Sehr guter Beitrag! Vielen Dank!

Lars
 
Spielt er das Lick immer noch!! :D
 
Wäre der Typ nicht so ein Zappelpeter könnte ich mir ja überlegen ob ich den nicht doch cool finden sollte. Aber das ist soo nervig wenn man selbst bei einer einfachen Demonstration einen Orgrasmus bekommen muss..:cool:
 
Hey ... erstmal danke für den post am anfang! :D aber .. wenn ich auf 120bpm picke kommt die bewegung noch gut und gleichmäßig vom handgelenk ... aber bei ca 130 -14 und mehr komm ich immer mehr in die unterarm bewegung hinein .. Das ich doch nicht der übergang von den 2. techniken den du gemeint hast oder? ;)
 

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