Positive und negative Erfahrungen mit Klavierunterricht in der Kindheit

  • Ersteller PianoAmateur
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Nungut, jetzt zum Komponieren: Ich liebe Techno und Trance und von daher würde ich auch gerne sowas in die Richtung komponieren. Ich versuche es auch. Die Drums gehen klar, Bassline - klar, aber wenn es dann an die Melodie geht wird es haarig. Entweder klammere ich mich an eine Tonleiter (in meinem Fall häufig Blues-Tonleiter oder eine pentatonische, im besten Falle Ahawa Rabba) was dann entweder sehr naiv oder langweilig, manchmal beides, klingt oder ich drehe total ab und es klingt einfach nur Mist.


Hallo Max.

versuche doch mal, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Suche Dir eine Melodie, entweder komponierst Du sie selbst oder noch besser, Du nimmst einen Klassiker. Dann versuchst Du diese Melodie in das Korsett zu zwängen, d.h., Du packst die Drums und die Bassline drum herum. Einen Versuch ist es allemal wert und die Profis arbeiten doch meistens mit geklauten Melodien.

Andreas :hat:
 
Hallo Max.

versuche doch mal, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Suche Dir eine Melodie, entweder komponierst Du sie selbst oder noch besser, Du nimmst einen Klassiker. Dann versuchst Du diese Melodie in das Korsett zu zwängen, d.h., Du packst die Drums und die Bassline drum herum. Einen Versuch ist es allemal wert und die Profis arbeiten doch meistens mit geklauten Melodien.

Andreas :hat:

Danke für den Tipp. Das schien mir absolut abwegig. Ich werde es auf jeden Fall ausprobiere. FL kommt ja mit einer "Riff Machine", kann man ja auch zur Inspiration nutzen.

MfG, Max.
 
Wenn du ein iPhone oder iPad hast schau dir mal den Kaossilator von Korg oder Figure von Reason an, so eine Groove Machine hilft enorm beim Inspirieren.
 
In der Grundschule wurde ich gehänselt, weil ich Klavier gespielt habe
Hängste das an die große Glocke? Bei mir in der Klasse wusste das eigentlich keiner.

aber wenn es dann an die Melodie geht wird es haarig. Entweder klammere ich mich an eine Tonleiter (in meinem Fall häufig Blues-Tonleiter oder eine pentatonische)
Pentatonik? Wieso das denn? Wird schon von Gitarristen durchgenudelt wie sonst was.

Bei dem was ich unter Techno verstehe sind Melodien aber eher unwichtig. Unter Trance kann man auch ganz unterschiedliche Sachen verstehen, da spiele ich einfach auf der Tastatur rum bis was passendes dabei ist. Das wird dann nur noch ein bisschen ausgeformt und eventuell varriert und fertig. Um Tonleitern kümmere ich mich dabei nicht, da schaue ich nur drauf, wenn es mit drunter liegenden Akkorden schräg klingt.

Mal ganz davon abgesehen gibt es kaum welche in meiner Klasse, die entweder Techno oder Trance hören.
Immerhin gibt's ein paar. Bei mir gab's in der ganzen Stufe so ziemlich keinen.
 
In der Grundschule wurde ich gehänselt, weil ich Klavier gespielt habe und die Kinder der Ansicht waren, dass das Klavierspielen Weiberkram wäre.

Mir ging es ähnlich, nur nicht mit der Musik. Aber das ist eine lange Geschichte und die will ich hier nicht ausbreiten. Nur so viel sei gesagt: Im Leben nach der Schule kann man sich in vielen Bereichen die Menschen mehr aussuchen. In der Musik ist das für mich sehr wichtig, in ernsthaften Projekten spiele ich nur mit Menschen, mit denen ein respektvolles Miteinander geht.

Schließlich lasse ich da irgendwo auch emotional die Hosen runter… und das ist die Überleitung:

Entweder klammere ich mich an eine Tonleiter (in meinem Fall häufig Blues-Tonleiter oder eine pentatonische, im besten Falle Ahawa Rabba) was dann entweder sehr naiv oder langweilig, manchmal beides, klingt oder ich drehe total ab und es klingt einfach nur Mist.

… versuch's mal mit Gefühl und lass den Tönen Zeit. Wie fühlt sich diese Melodie an? Die braucht vielleicht gar nicht viele Töne. Vielleicht braucht sie eine Tonleiter nur am Rande, vielleicht sprengt sie sogar an einer Stelle diese. Macht alles nichts, solange es eine tolle Melodie ist.

Trance lebt oft auch von Wiederholungen. Wenn die Melodie ganz kurz ist, taugt sie quasi zum "Riff", darf sich gerne fast meditativ wiederholen. (Kann man auch bei Electro Swing von Parov Stelar schön hören.)

Der Tipp, den Rest dann um die Melodie zu stricken, kam schon.

Elektronische Musik ist kein "einfaches" Genre, finde ich, zumindest was Emotionen angeht. Ich finde es viel einfacher, mit einem richtigen Klavier oder einem E-Bass emotional zu spielen, Gefühl reinzustecken in die Töne, als mit einem Synthesizer. Zugleich denke ich aber, dass man seine Musik ja schon so machen möchte, dass sie Emotionen auslöst, mindestens bei einem selbst.
 
Hängste das an die große Glocke? Bei mir in der Klasse wusste das eigentlich keiner.


Pentatonik? Wieso das denn? Wird schon von Gitarristen durchgenudelt wie sonst was.

Bei dem was ich unter Techno verstehe sind Melodien aber eher unwichtig. Unter Trance kann man auch ganz unterschiedliche Sachen verstehen, da spiele ich einfach auf der Tastatur rum bis was passendes dabei ist. Das wird dann nur noch ein bisschen ausgeformt und eventuell varriert und fertig. Um Tonleitern kümmere ich mich dabei nicht, da schaue ich nur drauf, wenn es mit drunter liegenden Akkorden schräg klingt.


Immerhin gibt's ein paar. Bei mir gab's in der ganzen Stufe so ziemlich keinen.

Nein. Es ist jedoch klar, dass meine Mitschüler das spätestens beim Musikunterricht mitbekommen. Und warum sollte ich leugnen, dass ich etwas kann, was mir Spaß macht und ich als Hobby betreibe und dann auch noch im Unterricht weiterhelfen kann? Zudem ist es ja auch so, dass andere, die auch Instrumente spielen, gleichwertig zum Rest behandelt werden. Es sind denke ich mal viele Faktoren und nicht nur das Instrumentspielen und Musikmachen.

Pentatonische Geschichten klingen nach einiger Zeit einfach urs langweilig, vor allem wenn man sich dann auch noch strikt daran hält.

Naja, ich tendiere zu Acid und Psy und da können Melodien bis zu einem bestimmten Grad eine Rolle spielen. Melodie und Bassline fallen vor allem bei Acid zusammen, was es nicht unbedingt einfacher macht. Danke für den Rat.

An meiner Schule gibt es ziemlich viele Metaller und Punk-Rocker, das finde ich ziemlich auffällig.

MfG, Max.


Mir ging es ähnlich, nur nicht mit der Musik. Aber das ist eine lange Geschichte und die will ich hier nicht ausbreiten. Nur so viel sei gesagt: Im Leben nach der Schule kann man sich in vielen Bereichen die Menschen mehr aussuchen. In der Musik ist das für mich sehr wichtig, in ernsthaften Projekten spiele ich nur mit Menschen, mit denen ein respektvolles Miteinander geht.

Schließlich lasse ich da irgendwo auch emotional die Hosen runter… und das ist die Überleitung:



… versuch's mal mit Gefühl und lass den Tönen Zeit. Wie fühlt sich diese Melodie an? Die braucht vielleicht gar nicht viele Töne. Vielleicht braucht sie eine Tonleiter nur am Rande, vielleicht sprengt sie sogar an einer Stelle diese. Macht alles nichts, solange es eine tolle Melodie ist.

Trance lebt oft auch von Wiederholungen. Wenn die Melodie ganz kurz ist, taugt sie quasi zum "Riff", darf sich gerne fast meditativ wiederholen. (Kann man auch bei Electro Swing von Parov Stelar schön hören.)

Der Tipp, den Rest dann um die Melodie zu stricken, kam schon.

Elektronische Musik ist kein "einfaches" Genre, finde ich, zumindest was Emotionen angeht. Ich finde es viel einfacher, mit einem richtigen Klavier oder einem E-Bass emotional zu spielen, Gefühl reinzustecken in die Töne, als mit einem Synthesizer. Zugleich denke ich aber, dass man seine Musik ja schon so machen möchte, dass sie Emotionen auslöst, mindestens bei einem selbst.

Deswegen möchte ich unter allen Umständen kein weiteres Jahr in der Schule verbringen.

Ich habe um ehrlich zu sein keinen Plan, was Techno und Trance bei mir für Emotionen auslösen sollen. Es soll mir einfach nur Spaß machen zuzuhören. Im Grunde genommen also: L'art pour l'art - so zumindest mein Musikverständnis.

Ich neige, wenn ich eine Melodie mache wie gesagt zu einer doch sehr naiven und verspielten Melodie, was überhaupt nicht zu dem Genre passt, was ich vorhabe. Der einzige Stil zu dem die Melodien, die ich mir von Hand ausdenke eventuell passen würde wäre vielleicht Happy Hardcore. Vielleicht könnte ich auch mehr mit Arpeggios arbeiten. Ich werde mir deinen Rat auf jeden Fall zu Herzen nehmen.

MfG, Max.
 
Das Elternhaus war bei mir musikalisch interessiert, meine Mutter spielte diverse Flöten, Posaune, Gitarre und sang, mein Vater spielte Klavier und sang ebenfalls (auch berufsbedingt als Pfarrer). Mein älterer Bruder begann mit kurz vor 6 mit dem Klavierspiel. Mit Sieben (das war Anfang der 1980er Jahre) fragten mich meine Eltern - rhetorisch - ob ich denn nicht auch endlich mal ein Instrument lernen wolle. Meine Mutter hatte wieder ein paar Gitarrenstunden genommen, um wieder reinzukommen, aber meine kleinen Griffel konnten nicht mit der heimischen Akustikgitarre harmonieren.
Also: My elder bro is my role model. Dann will ich auch Klavier lernen.
Der Unterricht fand bei einer Organistin in einer vom Wohnort ca. 7 km entfernten Kleinstadt statt. In den Stunden spielte ich dann die bekannten Klavierbücher John W. Schaums durch. Mein älterer Bruder hatte mehr Ehrgeiz für das Instrument aufgebracht. So ging das Woche um Woche. Nach der Schule wurde die Klavierstunde nachbereitet und geübt.
Das ging bis 1992. In diesem Jahr wollte es der Zufall, dass ich wieder mit Gitarren in Verbindung kam.
Ich beendete den Klavier-Unterricht und hatte großen Ehrgeiz an der Gitarre Fortschritte zu machen und letztlich blieb ich der Gitarre bis heute treu.

Ich will meine Erfahrungen mit dem Klavierunterricht nicht als negative Erfahrung werten, da der fehlende Ehrgeiz von mir ausging. Im Nachhinein hätte ich gerne die Fähigkeiten eines Billy Joel oder einer Tori Amos erreicht.
Harmonielehre, Notenlesen, Blattspielen waren alles Dinge, die damals vermittelt wurden. Aber heute kann ich davon nichts mehr.
Für das Gitarrespielen sah ich - und auch mein Gitarrenlehrer - das nicht als elementar an.

Kinder an Musik (und an das Musikmachen) heranzuführen, finde ich wichtig. Der Impuls sollte aber vom Kind ausgehen, nicht aber von den Eltern, die möglicherweise dadurch eigene vertane Chancen kompensieren möchten.
Ich bin aber auch der Meinung, dass es Kinder gibt, die gar nicht "musikalisch" oder "Talent" haben. Manch Elternhaus möchte durch ein Kind, was z. B. die Geige lernen soll, einen bestimmten Status auf Kosten des Kindes suggerieren. Fördert es aber das Kind, wenn es nicht musikalisch ist und die Eltern bis auf Musikkonsum musikalisch inaktiv sind bzw. gar kein Instrument gelernt haben oder spielen können?
Wenn externe Menschen - z. B. in der Schule - feststellen, dass Kind habe Musikalität und Talent für ein bestimmtes Instrument, müssen die Eltern ggf. überzeugt werden, dem Kind diese Ausdruckschance zu ermöglichen.

In der eigenen Familie hoffe ich, diesbezüglich ohne Zwang auf den Nachwuchs zu wirken. Es wird gesehen, dass die Eltern, meist aber der Papa, Gitarre spielt. Meine Frau spielte auch Gitarre. Aus diesem Grund stehen genug Gitarren herum, so dass der Nachwuchs nicht in Versuchung gebracht wird, Klavier lernen zu wollen ;-) (Für mein DAW kaufte ich mir mal einen Synthesizer, aber: Psst!, man will ja Geld sparen.)
Das älteste Kind ist jetzt fast in dem Alter, in dem ich damals war, als von mir die Entscheidung verlangt wurde und es sagt, es wolle auch Gitarre spielen können.
 
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Hallo Mr.513!

Vielen Dank für Deinen Beitrag. War sehr interessant und hat mir auch neue Sichtweisen aufgezeigt.

Andreas :hat:
 
@PianoAmateur: Hallo, Andreas,

ganz zu Anfang des Threads wurde ja schon die (In-)Kompetenz in Methodik/Didaktik angesprochen (Natürlich setzt man auch voraus, dass ein Lehrer sein Instrument, dass er unterrichtet, beherrscht. Auch hierbei kann man schön weiterphilosophieren, ob man "Beherrschen" operationalisieren kann. Natürlich gibt es Zeugnisse einschlägiger Schulen/Hochschulen und auch Noten sind nicht per se der Gradmesser für Können oder Unvermögen oder Durchschnitt.). Auch der Schüler selbst ist ein entscheidender Faktor: Ist er intrinsisch motiviert oder extrinsisch? Also: Wenn er aus eigener Neugier und Antrieb die Entscheidung zum Erlernen eines Instruments getroffen oder z. B. durch seine Eltern dazu angehalten worden ist.
Auch muss man sich Fragen, zu welchem Zweck ein Instrument gelernt werden will: Als Ausdrucksmittel, sozusagen als Stimme? Als Mittel um eine Sprache zu lernen (Musiktheorie, Kompositionslehre usw.)? Zum Erlernen von Disziplin und Struktur?
Meine Frau hatte während ihrer Studienzeit eine Wohngemeinschaft mit einer Meisterschülerin im Fach Klavier (mehrfache Preisträgerin, z. B. Jugend musiziert usw.). Eine perfekte Blattspielerin. So konnte aber nicht kreativ am Flügel sitzen und improvisieren oder selber komponieren.
Ich finde Leute "cool", die in eine Bar gehen, sich ans Klavier setzen und aus dem Stegreif für Stimmung sorgen können, wenn sie in die Tasten greifen (Ich erinnere da gern an Top Gun...).

Gerade der Bereich E-Musik verlangt natürlich nach dem Lernen des "Zeichenvorrats" der Sprache der Musik. Wer in diesem Genre komponieren möchte, kommt nicht umhin.
In der U-Musik sieht es heutzutage anders aus, man muss nicht mal ein Instrument gelernt haben, sondern es reicht aus, hier und da ein paar Samples zurecht zu schneiden, sie zusammenzufügen.
Mitunter hat man - mit den richtigen Kanälen - etwas für die "Massen" geschaffen und kann von den Früchten leben.
Ein E-Musiker (oder ein "Studierter") wird das kompositorisch nicht komplex finden, seine Noten ganz bewusst an bestimmte Stellen gesetzt.

Ob ich nach 23 Jahren Gitarrenspiel mein Instrument beherrsche, ist eine Frage, die ich mir stelle, wenn ich mich mit anderen vergleiche.
Zwei Jahre Unterricht, der Rest gepflegtes Autodidaktentum.

Immerhin macht das Instrument das, was ich ihm vorgebe :)

Ohne Zweifel wäre es schön, wenn ich durch professionelle Unterrichtung auch auf der Gitarre gelernt hätte, vom Blatt zu spielen, um sich irgendwann jegliches Stück selber anzueignen.

Wenn man sich selber ausdrücken will, kann man sich sicher der Vorgaben von Dritten bedienen, neugierig sein und auszusprobieren ist vielleicht aber der wichtigste Faktor, um "seine" Sprache zu finden und dann in ihr zu sprechen. 12-Ton-Musik mag zwar kompositorisch anspruchsvoll sein, aber bewegt dies auch andere Menschen zur Zustimmung?

Klavierspielen war bei mir nicht intrinsisch motivert, auch wenn ich dadurch froh war, in der Schule nicht Flöte spielen zu müssen.
Ob ein anderer Lehrer und Lehrstil - vielleicht an einer Musikschule - mir mehr gebracht hätte, kann ich heute nicht beantworten.

Wer neugierig ist, akzeptiert auch den ein oder anderen Ballast, wenn er sich bewusst ist, dass sich dadurch sein Wortschatz vergrößert und er damit mehr Freiheiten im Ausdruck erreichen kann.
Neugier zu fördern und immer wieder zu füttern beginnt beim Elternhaus und sollte auch durch den Lehrer beherzigt werden.
 
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Also: Wenn er aus eigener Neugier und Antrieb die Entscheidung zum Erlernen eines Instruments getroffen oder z. B. durch seine Eltern dazu angehalten worden ist.
Wer neugierig ist, akzeptiert auch den ein oder anderen Ballast, wenn er sich bewusst ist, dass sich dadurch sein Wortschatz vergrößert und er damit mehr Freiheiten im Ausdruck erreichen kann.
Neugier zu fördern und immer wieder zu füttern beginnt beim Elternhaus und sollte auch durch den Lehrer beherzigt werden.


Bei mir war es als Kind und ist es immer noch so, dass ich voller Neugier auf die Musik und das Erlernen des Instruments war bzw. bin. Das wurde mir aber alles von Seiten des Lehrers und des eigenen Vaters, der selber Pianist war, kaputt gemacht. Als 6-jähriger Wurm hatte ich weder das Selbstbewusstsein noch die Möglichkeiten, mich dessen zu entziehen und einen anderen Weg zur Musik zu finden. Ich weiß ja nicht, ob Du meinen Bericht gelesen hast.

Meine Frau hatte während ihrer Studienzeit eine Wohngemeinschaft mit einer Meisterschülerin im Fach Klavier (mehrfache Preisträgerin, z. B. Jugend musiziert usw.). Eine perfekte Blattspielerin. So konnte aber nicht kreativ am Flügel sitzen und improvisieren oder selber komponieren.

Ich klebe leider auch an den Noten und würde gerne Improvisieren können.

Ich finde Leute "cool", die in eine Bar gehen, sich ans Klavier setzen und aus dem Stegreif für Stimmung sorgen können, wenn sie in die Tasten greifen (Ich erinnere da gern an Top Gun...).

Man darf sich aber auch nicht von manchen Leuten täuschen lassen. Ich glaube, dass niemand einfach so etwas aus dem Ärmel schütteln kann, ohne nicht vorher etwas rein getan zu haben. Diese Leute reden einfach nicht über die Anstrengungen des Lernens, das würde den Effekt des "Sich-einfach-ans-Klavier-setzens" kaputt machen.

Andreas :hat:
 
Ich hatte nur Deinen Einleitungsbeitrag gelesen, werde es nachholen.
Du hast völlig Recht, dass man sich nicht einfach ans Klavier setzt und losmusiziert.
Entweder hat man einfach ein paar Stücke auswendig drauf oder man hat die Gabe/das Talent/die "Sprachkompetenz" in situ sinnvoll loszuspielen.
 
Mit 9 Jahren begann meine Klavierausbildung: Mein Klavierlehrer war schon über 60 und ist in seinem Leben nie über Schlager, Musicals und Klassik
hinausgekommen. Ein brillianter Techniker und wandelndes Musiklexikon. Pop, Rock und Jazz lehnte er aber strikt ab.
Ganz wichtig waren meine kurz geschnittenen und sauberen Fingernägel, die stets überprüft wurden.
Gerade sitzen und nicht gähnen, den Gähnen bedeutet, dass ich kein Interesse habe.
Und irgendwann interessierte ich mich für Mädels und war einfach zu cool für diese eine Stunde in der Woche.
Heute bereue ich, das ich den Unterricht abgebrochen habe. Der Lehrer ist längst gestorben - aber ich zehre noch am
Grundwissen, dass er mir damals beigebracht hatte.
 
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I
Band ist übrigens auch so eine Sache. Ich war in einer der Schülerbands unserer Schule. Das endete damit, dass ich mit den anderen beiden Jungs eine Freestyle-Trommeleinlage gespielt haben und der Lehrer (der gleiche Typ den niemand ernst nehmen kann) uns in den bösen Musikraum (ohne Trommeln und ordentlichen Instrumenten!) verbannt hat. Er hat dann mit den Mädels gemacht, was sie wollten.


MfG, Max.

Und wenn du dich mal stattdessen in einer Musikschule umsiehst?
 
Und wenn du dich mal stattdessen in einer Musikschule umsiehst?

Inwiefern meinst du das? Alle, die in meinem Alter sind und an die örtliche Musikschule gehen, waren auch in besagter Schülerband. In einer Kleinstadt, wie jener in der ich lebe, ist es alles andere als einfach eine Band aufzumachen in der man dann auch noch Spaß haben kann. Ich würde es absolut klasse finden in einer Band zu spielen, aber ich schätze, dass meine Ansprüche für die Gegend einfach zu hoch sind.
 
Ein brillianter Techniker und wandelndes Musiklexikon. Pop, Rock und Jazz lehnte er aber strikt ab.
Ganz wichtig waren meine kurz geschnittenen und sauberen Fingernägel, die stets überprüft wurden.
Gerade sitzen und nicht gähnen, den Gähnen bedeutet, dass ich kein Interesse habe.

Hallo Alex! Danke für den Beitrag!

Oh Gott, meine Kindheit ist wieder da! :fear::dizzy::weep:

Andreas
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Alle, die in meinem Alter sind und an die örtliche Musikschule gehen, waren auch in besagter Schülerband. In einer Kleinstadt, wie jener in der ich lebe, ist es alles andere als einfach eine Band aufzumachen in der man dann auch noch Spaß haben kann. Ich würde es absolut klasse finden in einer Band zu spielen, aber ich schätze, dass meine Ansprüche für die Gegend einfach zu hoch sind.

Hallo Maxe.

"Provinz, das ist der Tod der Kunst!"

Nee, jetzt mal ehrlich. Ich wohne auch in einem Kaff bei Berlin. Aber, dass es mich hier gibt und Dich in Deinem Kaff, bedeutet ja, dass nicht alle Kleinstädter Hinterweltler sind. Du bist jetzt noch in einem Alter, wo Dir das Selbstbewusstsein fehlt, Dein Ding zu machen und Dir Gleichgesinnte zu suchen. Grab Dich nicht ein! Die schönen Pilze findest Du nur, wenn Du nach ihnen suchst. Gilt auch für die Mädels. Also, nicht böse sein, das Meiste wird gut!

Andreas
 
Ich neige, wenn ich eine Melodie mache wie gesagt zu einer doch sehr naiven und verspielten Melodie, was überhaupt nicht zu dem Genre passt, was ich vorhabe. Der einzige Stil zu dem die Melodien, die ich mir von Hand ausdenke eventuell passen würde wäre vielleicht Happy Hardcore.

Dann mach eben Dein eigenes Genre auf. Letztendlich geben all diese Schubladen Orientierung und das ist auch OK so. Man darf aber auch frei schwimmen in dieser Welt der Musik. Ich habe vor noch gar nicht allzu langer Zeit ein Projekt aufgegriffen, in dem sich Akustik-Bass, Klavier, große weibliche Stimme, Effekte und Drum-Synthesizer + Loops (z.T. Samples von Druckmaschinen etc.) treffen. Genre? Keine Ahnung. Gut/schlecht? Hängt davon ab, was unsere Ziele als Duo sind. Wir sind manchmal ganz schön hart zu uns, jeder für sich. Wichtig ist, dass es mich innerlich davonträgt. Und das merkt auch das Publikum.

Für mich ist das der Übergang vom Musiker zum Künstler. Das suche ich in all meinen Projekten, dieser Moment, wenn es abhebt. Und wenn es auch "nur" ein Slow Blues ist in meiner Coverband, wenn es das Ding hat, dann merkt es gleich jeder in der Band und im Publikum auch. So viele Instrumentalisten spielen perfekt, aber es ist etwas anderes, sich selbst und den Menschen in die Seele zu spielen.

Um etwas die Kurve zum Thema zu kratzen: Klar kann man das nicht in seinen Anfängen, da geht es um die Technik und darum, das Instrument zu beherrschen. Aber letztendlich wäre das rückblickend etwas gewesen, das ich mir von einem Lehrer gewünscht hätte. Da wird der Lehrer dann mehr zum Mentor, es tauchen ganz andere Themen auf, die vielleicht auch über Musik hinausgehen. Außerdem hätte ich mir von einem Lehrer gewünscht, dass er meine Interessen an Musik unterstützt und mir hilft, sie umzusetzen.

Wenn "naive" und "verspielte" Melodien das sind, was Dich gerade anspricht, dann mach das. Bleib offen für verschiedene Genres, leih Dir aus, was Dir gefällt. Ich finde es gruselig, wenn sich Leute selbst hart auf ein Genre festlegen, man verpasst dabei so viel. Wo man doch lebenslang ein Entdecker sein könnte…
 
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Wenn "naive" und "verspielte" Melodien das sind, was Dich gerade anspricht, dann mach das.

Aber es spricht mich eben nicht an und ich weiß nicht wieso ich dahin komme und wie ich da wegkomme. Ich denke das wird hier jetzt langsam zu offtopic.
 
Ja, das hat nur noch sehr entfernt mit dem Thema "Klavierunterricht in der Kindheit" zu tun. Aber ihr könnt euer Thema gerne in einem anderen Bereich weiter vertiefen, vielleicht hier? https://www.musiker-board.de/forum/songwriting.347/

In diesem Thread freue ich mich auf weitere interessante Beiträge zum Thema: Positive und negative Erfahrungen mit Klavierunterricht in der Kindheit.

Viele Grüße,
McCoy
(Moderator)
 
@PianoAmateur, an Deinen Erfahrungen zeigt sich noch ein weiterer Faktor, der in meinen Augen auch im Bereich Methodik/Didaktik des Lehrers gemünzt ist.
Vorher schiebe ich aber noch etwas ein: Du trugst vor, dass Kinder heute selbstbewusster sind und sich nicht mehr so viel gefallen lassen. Dieses kann mitunter auch dazu führen, dass sie keine Ausdauer mehr haben, Herausforderung bewältigen zu wollen, sondern sich lieber etwas vorsetzen lassen wollen (Soweit ich das mal hier im Forum las, sinkt allgemein die Bereitschaft bei Kindern, ein Instrument lernen zu wollen).
Aber auch hier - das schrieb ich oben - ist es der Lehrer, der die Neugier, Sehnsucht befeuern muss.
In Deinem Fall wurde das Lehrer-Schüler-Verhältnis durch Egoismus/Egomanie zweier erwachsener Alpha-Tierchen gestört und damit Deine Lust am Musizieren zerstört.
Wenn sich der Lehrer wie ein Guru oder absolutistischer Herrscher geriert, führt das auch zu nichts, sein eigenes Können sollte er sehr achtsam einsetzen - eben nicht: Schau an, wie geil ich bin.

Wenn ich in der Rückschau das Notenspiel am Klavier mit der Herkunft/Urheberschaft der Noten mit den Tabulaturen beim Gitarrenspiel in einen Vergleich setze, komme ich zu dem Schluss, dass beim
Klavierspiel der Stücke der großen Komponisten exakt deren Noten (oder Vereinfachungen für die unterschiedliche Könnensstufe) mit einem eineindeutigen Fingersatz zum Klingen gebracht werden.
Das ist bei der Gitarre anders, die aufgrund eines anderen konstruktiven Aufbaus, die selbe Tonhöhe auch in anderer Lage erlaubt. Mit der Erfahrung findet man heraus, dass bestimmte Notationen scheinbar auch nur dem Egomanentum geschuldet worden sind, der gleiche Klang eines Akkordes an anderer Stelle auf dem Griffbrett deutlich einfacher zu realisieren ist, ohne danach zum Orthopäden zu müssen.
Wie viele (erfolgreiche Berufs-) Musiker im Bereich U-Musik sind überhaupt in der Lage ihre Kompositionen auf Noten-Papier reproduzierbar zu machen (Tabulaturen sind dann nämlich nur Interpretationen eines Rezipienten, der sich möglicherweise auch nur darstellen will.)?
Man kann nicht alles auf den Lehrer abwälzen, es ist eine Gratwanderung natürlich immer wieder die Neugier und Antrieb des Schülers zu wecken, gleichzeitig aber wo nötig, Einsatz zu fordern für Sachen, die vielleicht auch mal "unangenehm"/anstrengend sind, bei denen der Output eben nicht sofort eintritt, aber sich das Outcome nachhaltig positiv auf das eigenen Können auswirkt - getreu dem Motto: "Wer nicht weiß, wo er ist, kann überall sein. Wer weiß, wo er ist, kommt überall hin!"
 
Inwiefern meinst du das? Alle, die in meinem Alter sind und an die örtliche Musikschule gehen, waren auch in besagter Schülerband. In einer Kleinstadt, wie jener in der ich lebe, ist es alles andere als einfach eine Band aufzumachen in der man dann auch noch Spaß haben kann. Ich würde es absolut klasse finden in einer Band zu spielen, aber ich schätze, dass meine Ansprüche für die Gegend einfach zu hoch sind.


Ich weiß wovon du sprichst. Komme selber aus einem Kaff. Ich hab mir dann einfach die Leute gesucht, bin an die nächst große Schule gegangen und mir Leute gesucht, die auf das Bock haben.
 
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