Bei Bewegungen ist es absolut nicht zielführend mit den Kategorien "richtig" und "falsch" zu arbeiten. Viel besser ist es durch gezielte Übungen und das Ausloten aller Möglichkeiten sich selbst oder besser gesagt sein eigenes Nervensystem in die Lage zu versetzen, selber die optimale Position herauszufinden. Das ist das genaue Gegenteil, nämlich Ausweitung statt Einschränkung, z.B. auf nur genau eine Plektrumhaltung und genau einen Plektrumtyp.
Wenn man nun Jahre mit genau nur einer Haltung spielt, eventuell sogar nur genau einer Anschlagshärte, einer Art das Plek fester oder locker zu halten, dann ist das tief in das Nervensystem eingegraben ähnlich einem Trampelpfad im Wald. Irgendwann gibt es aus diesem Weg kein Entrinnen mehr und wenn sich dann auch noch etwas in den Weg stellt, sei es eine Überlastung oder eine andere Verletzung, dann ist es ganz aus. Und ein solch Verhalten zu ändern ist dann extrem schwierig und aufwändig, wie es auch allgemein schwieriger ist etwas zu verlernen als gleich neu zu lernen.
Außerdem: Sprache ist trügerisch! Man meint, indem man etwas benennt, etwas "richtig" und "falsch" nennt, hätte man das Problem gelöst. Dem ist aber nicht so! Man muss das Ganze auch in die "Maschinensprache" der Nerven übersetzen und das geht nur durch genaue Übungen und bewusste (!) Kontrolle.
Der Mensch hat ein hochdifferenziertes Nervensystem und ist fähig feinste Nuancen zu unterscheiden. Jeder wäre also durchaus in der Lage, sich zu verbessern, in diesem Fall "schneller picken zu können". Das Problem ist nur, dass er es im Laufe seines Lebens diese Sensibilität durch Nichtbenutzung und Einengung (=Spezialisierung) zunehmend verliert, es buchstäblich verlernt seine Möglichkeiten zu nutzen.
Schlussendlich, man könnte ganze Bücher über das Thema schreiben, aber wozu, das hat Feldenkrais in seinem Buch "Bewusstheit durch Bewegung" schon getan. Ich kann das Buch nur empfehlen!