na ja so ein klein wenig Physik kann vielleicht doch nicht schaden:
Zunächst was sind Pinch Harmonics?
Wie ich den Begriff kenne: (Nur) Mit der Spieltechnik erzwungene Oberton Schwingungen.
Das ist aber eben nur eine ungefähre Beschreibung dessen, was da passiert, den jeder auch "normal" gespielte Ton ist voll von Obertonschwingungen!
Die Anteile der Obertonschwingungen im Klang werden je nach Anschlagsposition, Plekwinkel, Anschlagskraft und -Geschwindigkeit,.. verändert. (Zur Veranschaulichung: Schlägt man -ganz "normal"- direkt am Steg an, klingt es schon viel obertonreicher, als z.B. bei einer Leersaite über den 12. Bund).
Es geht also bei den Pinch Harmonics darum, möglichst viel Oberton Anteil zu provozieren und den Grundton abzuschwächen. Schwarz/weiß ist das aber nicht! Nichtsdestotrotz ist leicht vorstellbar, dass es Positionen über der Saite gibt, die mehr ober wenig geeignet sind, bestimmte Obertöne, wie die z.B. die Okatven anzuregen.
Genau bei der (schwingenden) Saitenhälfte sollte es schwierig sein, die erste Oktave anzuregen; beim Viertel vielleicht besser, aber die 2 Oktave bekommt so wiederum kaum Impuls. Wenn man sich das Video von dem guten Zack anschaut, sollte man auch mal die Greifhand anschauen: Um möglichst "sortenreine "Fieper" hinzubekommen, wird oft mit einem ordentlichen Bend die Grundton Schwingungen "kaputtgemacht". Dabei hat der Ort des "Anschlags" dann natürlich keinen Einfluss.
Dann kommt noch hinzu, dass Verzerrung die Obertonschwingungen wegen der damit verbundenen Kompression (leise Obertonschwingungen werden lauter; laute Grundtonschwingungen werden gekappt...) hervorhebt. Sprich: Ordentlich Verzerrung hilft Pinch Harmonic zu erzeugen.
Lange Rede kurzer Sinn: Obertöne werden bei einer Gitarre immer erzeugt. Wie viele, hängt von viele Dingen ab.
Nun zur Frage das TE: Also das ein Pickguard einen Einfluss darauf hat, wie gut Pinch Harmonics erzeugt werden können, kann ich mir schwerlich vorstellen! Manchmal machen Pickguards Probleme mit Knacksern durch statische Aufladung, aber ansonsten ist der Soundeinfluss IMO vernachlässigbar (...wobei so ein original 63er Pickguard bestimmt das letzte Quäntchen (von was auch immer) bringt....
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Wenn mit dem Pickguard auch die Pickups gewechselt wurden, kann das einen Einfluss haben. Schon alleine der Output kann zu unterschiedlicher Verzerrung führen, was ja einen erheblichen Einfluss auf das Oberton Spektrum hat. Das einzig probate Mittel da zu einer Wiederherstellung des Urstands zu kommen, ist IMO die alten PUs wieder einzubauen, oder andere zu finden, die dann (alle) gesuchten Eigenschaften bieten.
Da qualifizierte Tipps zu geben ist IMO von Weitem kaum möglich. Da müssen dann die konkreten Gitarren- und Pickupeigenschaften zusammenpassen und das ist schwerlich vorhersagbar.
Last but not least kann ich mir aber auch vorstellen, dass irgendetwas bei dem Umbau der Gitarre passiert ist, was dieses merkwürdige Verhalten hervorruft:
Den Saiten ist es nicht bekommen, dass sie demontiert wurden, oder die neuen Saiten "funktionieren" nicht; das Tremolo ist nicht mehr in shape; die Elektrik funktionier nicht richtig (mit abgeregeltem Tonpoti funktionieren Pinchharmonics auch nicht besonders gut), an dem restlichen Setup (Amp, Pedale, Kabel...) wurde etwas verändert;...