Also Lord Dommel, das ist hochinteressant was du da erklärst, ich habe nämlich das Gefühl, du wendest da eine ganz exotische Technik an, aber nicht das Pfeifregister. Wie komme ich darauf? Zuerst mal hat mich der Clip von Manning in meiner Überzeugung bestärkt, dass es bei mir das Pfeifregister ist, da es sich genau wie bei ihm anhört. Da ist kein Hauchen und kein Pressen. Und seine restlichen Erklärungen passen auch dazu. Das führt mich zu den zwei Punkten, warum ich bei dir an eine Spezialtechnik glaube
- Zum einen habe ich bei der Nutzung der Pfeifstimme überhaupt nicht das Gefühl, ich würde mit dem Rachen Pfeifen
- Zum anderen glaube ich das Gefühl zu kennen, das du als "mit dem Rachen pfeifen" bezeichnest. Ich kann nämlich auch ganz gut Obertöne singen und vor allem bei den hohen davon ist es so ähnlich wie ein Pfeifen aus dem Rachen- und sogar Nasenraum.
- Zur Aussage "Übrigens funktionieren Obertontechniken mit der Pfeife": Nein, streite ich glatt ab. Hört und fühlt sich komplett anders an und ist auch physiologisch etwas ganz anderes. Das scheint bei dir eben deine außergewöhnliche "Spezialpfeife" zu sein.
Ich tippe anhand dieser Beschreibung auf folgendes: Du kannst den 1. oder evtl. sogar den 2. Oberton derart verstärken, dass der Grundton gar nicht mehr groß auffällt (was ja geht). Da du dies sogar bei hoher Kopfstimme schaffst und die Obertöne ja jeweils eine Oktave höher liegen als der Grundton, erreicht dein "gehörter Hauptton" Höhen in die man mit der Kopfstimme sonst nie hin käme.
Kann das sein? Ist ja meinerseits schon einiges an Spekulation dabei, aber das erscheint mir eben noch am schlüssigsten. Versuch doch bitte mal, deine Technik daruf hin zu untersuchen. Sollte ich richtig liegen wäre ich sehr daran interessiert, wie du den Oberton bei den ganz hohen Tönen hinbekommst. Ich finde nämlich ab dem Grundton f'' keine passende Kiefer- und Gaumenstellung mehr um den Oberton zu erzeugen.
P.S. Untertöne bekommst du mit folgender Technik hin (klappt jedenfalls bei mir):
Von Hals bis Oberlippe alles ganz locker lassen, so dass sogar der Unterkiefer herabhängt. An der Unterlippe vorbei selbst die Zunge ein Stück aus dem Mund hängen lassen. Sollte man immer ohne Publikum machen, sieht grauenhaft aus. Wenn man ungefähr aussieht wie ein kotzendes Yak, dann ist es richtig ;-D
Aus dieser Mundstellung mit ziemlich viel Luft einen tiefen Laut zwischen O und Ö erzeugen. Ein bisschen mit dem dem Laut herumprobieren und ganz bewusst völlig locker lassen. Dann merke ich, wie irgendwas im Hals mitschwingt und es ertönt neben dem Grundton ein wirklich übel klingendes, jedoch abgrundtiefes Gebrumme. Das kann man dann noch mit der Obertontechnik nasalisieren, dann klingt es wie ein stark defekter tibetischer Roboter. Aber meine dringende Empfehlung zu dieser ganzen Untertontechnik: Don't use! Nach einer Minute hat man sich eine stundenlang anhaltende schmerzhafte Heiserkeit angebrummt. Ist sicher mindestens so ungesund für die Stimmbänder wie es sich anhört und aussieht.