engineer
HCA Recording
d.h. sie zahlen darauf effektiv die Mehrwertsteuer, wie ein Endverbraucher. Allerdings wäre es mir neu, dass UST auf Personalkosten anfiele und diese dürften neben der Miete einen großen Batzen machen, sofern die Miete nicht auch UST-frei ist, weil sie an sich selber gezahlt wird, da der Arzt die Räume im eigenen Haus besitzt und an die Praxis vermietet (was nebenbei bemerkt eine feine Sache für Ärzte ist).dürfen dafür aber eben auch nicht Ihre Ausgaben (Material, Personal, Miete, Investitionen) mehrwertsteuerfrei kaufen,
So oder so, geht es glaube ich in erster Linie um die UST. Eine Einkommensteuer werden ML weiterhin zahlen müssen, so wie eine gewerbliche Musikschule Gewerbesteuern auf ihre Gewinne zahlen muss. Eventuell wird es auf eine 7%-Lösung hinauslaufen, wie bei Nahrung.
Ich persönlich wäre ja generell mehr für Angestellte in dem Bereich, wenn es nicht wirklich eine freiberufliche Tätigkeit ist. D.h. der Musiklehrer ist entweder an einer behördlichen Schule oder einer privaten Schule angestellt. Honorare als Freiberufler sind aus meiner Sicht nur dann akzeptabel, wenn eigenes geistiges Eigentum, also eine Komposition oder Arrangement verkauft wird oder es ein Auftritt ist. Ein Musiklehrer (zumindest an behördlichen Schulen) gibt ja in erster Linie theoretisches Wissen weiter, das nicht von ihm ist. Wäre die Frage, was ein Klavierlehrer weitergibt, der Tastendrücken erklärt. Einschätzung (?)
Wie ist das eigentlich bei Sportlehrern und Trainern der Athleten, die nicht beim Verband angestellt sind? Soweit ich die Szene noch kenne, sind das auch private Trainer (oder eben Sportlehrer die nebenher was machen) welche sich freiberuflich bezahlen lassen.
Was ich ja wieder vermute, ist eine weitere Ausbreitung von Schwarzarbeit, wie man das bei den privaten Tennisstunden immer sieht, die nicht abzugsfähig sind und daher keine Rechnung erfordern, aber ein breites zahlungskräftiges Publikum haben. Ich kenne da Fälle von Studienkollengen aus den 90ern, als es wegen Becker boomte, die von einigen Neureichen DM50,- die Stunde bar auf die Kralle bekamen, während ich die 35,- die ich als Programmierer bekam, versteuern musste und noch die studentische Krankenkasse erhöhte.
Oder es läuft wieder auf "Gegenleistungen" hinaus, d.h. Schreiner Müller baut Musiklehrer Meier das Dach aus, zieht die Kosten für Material und Personal von der Steuer ab und entzieht damit dem Staat etliche Tausende Euro an Steuern, weil dafür seine Töchter jahrelang kostenlosen Unterricht ohne Rechnung bekommen, der Geldfluss also nicht versteuert wird. Ein geschickter Musiklehrer kommt so sehr preisgünstig zu neuen Möbeln, einem neu gefliestem Bad (ich kenne den Fall und das Bad!) , ein anderer zu einer Terrasse, einer Gartenlaube und einem Pool, wenn der betreffende Handwerksmeister musikinteressierte Kinder hat.
Das scheint ein gutes Geschäft zu sein, wie die Beispiele mit den Stadttalern zeigen, die auch die Steuern unterlaufen: Man bekommt für eine Leistung kein Geld sondern einen von der Stadt ausgegebenen "Taler" den man dann beim Metzer oder sonst wo einlösen kann. Das heißt das wird sogar noch gefördert, denn auch da fließt Leistung steuerfrei von A nach B. Weitet man das aus, gibt es bald gar keine Steuerzahler mehr!
Woher weiß ich das? Weil hier immer mal wieder einer anfragt, ob er Taler bei mir einlösen kann. Könnte er, wenn er mir genug gibt. Ich habe mich schlau gemacht, was so ein Taler beim Frisör oder anderen Abnehmern wert ist und ausgerechnet, was einer bei mir wert ist, die Stunde. Hat noch keiner gemacht
Unsere Politiker täten gut daran, den Scheiß zu unterlassen und einen einzigen harmonisierten Arbeitmarkt einzuführen, bei dem es nur eine Art von Beschäftigung gibt. Da sie aber wissen, dass sie dabei zu Vielen auf die Füsse treten würden, die sie dann nicht mehr wählen (FPD-Rotznasen) oder mit ihrem Kapital ins Ausland abwandern (CDU-Bonzen) wird es weiter ein Wettkampf "jeder gegen jeden" bleiben, bei dem jeder zusehen muss, wie er auf einen grünen Zweig kommt (oder bleibt).
Und mit Bezug zum Thema:
Da Musiker keine Lobby haben und viele Politiker mit Musik nichts anfangen können und solche Dinge für "nicht system-relevant" halten (siehe Covid) gibt es kein Druckmittel, per Streik oder sonst wie seine Forderungen durchzusetzen.
Das ist schlimm, aber wahrscheinlich in Zeiten zunehmender Mittelverknappung nicht zu ändern. Was der Musiklehrer dagegen tun kann, habe ich ja weiter oben angedeutet
Leider haut die Strategie bei mir persönlich nicht hin, weil das, was ich baue und leiste, nicht an Endkunden geht und das bissl Tonstudio, das eventuell interessant wäre, auch immer weniger haben wollen, weil die, die es früher immer mal gebucht hatten, es sich nicht mehr leisten können oder glauben, es selber machen zu können.
Musik- und Tondienstleistungen gehören zu einer aussterbenden Art. :-(