Petition - Musikunterricht muss steuerfrei bleiben

  • Ersteller der dührssen
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Ganz ehrlich: typisches FDP-Argument...
Ich bin absolut KEIN FDP Wähler.

Ich finde, kulturelle Bildung kommt allen zu Gute. Den Lehrenden, den Lernenden und denen die in der Folge davon profitieren (z.B. deren Musik hören...)
Allerdings muss ich mich dann fragen, wo dann die Grenze gezogen werden muss, denn auch andere Berufe kommen der Allgemeinheit zugute: Ärzte, Krankepfleger, Feuerwehr, Erzieher ... alles, was sich irgendwie als "sozialer Beruf" einordnen lässt. So gesehen, müssten die dann alle von der Einkommenssteuer befreit werden.
Daher sollte kulturelle Bildung nicht (ohne Weiteres) mit Einkommenssteuer oder Umsatzsteuer belegt sein, sondern so günstig wie möglich sein.
Du schmeißt Einkommens- und Umsatzsteuer in einen Topf.

Das kann man ja gerne mit Grenzwerten belegen, dass also erst ab einer bestimmten hohen Grenze Steuern erhoben werden.
Naja, das wäre eigentlich ganz simpel: Vermögenssteuer einführen. Deutschland hat als eines der reichsten EU-Länder einen niedrig Anteil an vermögensbezogenen Steuern.

Aber jetzt wird´s politisch und der Thread daher gleich geschlossen werden und unsere Beiträge gelöscht.
 
Allerdings muss ich mich dann fragen, wo dann die Grenze gezogen werden muss, denn auch andere Berufe kommen der Allgemeinheit zugute: Ärzte, Krankepfleger, Feuerwehr, Erzieher ... alles, was sich irgendwie als "sozialer Beruf" einordnen lässt. So gesehen, müssten die dann alle von der Einkommenssteuer befreit werden.
Ärzte dürfen/müssen übrigens KEINE Umsatzsteuer erheben, da diese ja den Patienten/Krankenkassen draufgeschlagen werden müsste zur Weiterleitung an die Finanzkassen, sondern "nur" Einkommenssteuer auf ihren Gewinn zahlen, dürfen dafür aber eben auch nicht Ihre Ausgaben (Material, Personal, Miete, Investitionen) mehrwertsteuerfrei kaufen, wie z.B. Handwerker (keine Erstattung der Mehrwertsteuer durch das Finanzamt) - Ausnahme medizinisch nicht notwendige Leistungen wie Sterilisation, Botox, Fettabsaugen und ähnliche medizinisch nicht notwendige Leistungen. Also kein Mehrwert-Steueraufschlag für die Patienten, aber zusätzlich auch kein Umsatz-Steuerabzug bei den Kosten für den Arzt. Aber, wie oben gesagt, eine Einkommensteuerbefreiung steht ja sowieso bei niemendem im Raum und ist auch nicht nachvollziehbar, wenn Gewinne erwirtschaftet werden, es geht ja bei der Petition eben um die zusätzliche Mehrwertsteuer, die die Schüler über die Umsatzsteuererhebung beim Lehrer an den Staat abdrücken müssen...
 
Nu ja, das ist ja eigentlich keine Bürokratische Frage, auch keine Steuerfrage. Das ist eine grundsätzliche Frage der Erziehung von Kinder. Und der Bildung. Jedes Alters eigentlich.

Musik kann erblich zur Kindlichen Entwicklung beitragen.

Ich nehme mal die Zusammenfassung:

Zusammengefasst zeigt die Forschung, dass Musik ein mächtiges Werkzeug ist, um die ganzheitliche Entwicklung von Kindern zu fördern. Von kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten über emotionale und soziale Entwicklung bis hin zu motorischen Fähigkeiten bietet Musik zahlreiche Vorteile, die Kinder auf ihrem Bildungsweg und darüber hinaus unterstützen können.

Die ganze Version ist hier zu finden. Mit Quellenverweisen.

Daraus noch:

In asiatischen Ländern, insbesondere in Ländern wie Japan und Südkorea, wird der Musikbildung eine hohe Bedeutung beigemessen. Dort wird Musik oft in den schulischen Alltag integriert, und Kinder haben Zugang zu qualitativ hochwertigem Musikunterricht. Diese Länder haben erkannt, dass musikalische Bildung nicht nur zur individuellen Entwicklung beiträgt, sondern auch positive gesellschaftliche Auswirkungen hat, wie die Förderung von kulturellem Verständnis und Kreativität.

Klar sollte man das unbedingt berücksichtigen.

Das gilt für Japan, Korea und auch China.

Es hat ja seinen Grund warum so viele talentierte Musiker aus diesen Ländern kommen.

Nimmt man das mal als Massstab:

Akademische Leistungen: Studien haben gezeigt, dass Musikunterricht das mathematische Verständnis verbessern und sogar die Leistungen in standardisierten Tests wie den SATs erhöhen kann. Musik bildet eine Grundlage für Disziplin und Ausdauer, die in vielen akademischen Bereichen nützlich sind (Bright Horizons Global Homepage).
Müsste in den Schulen und Kindergärten wöchentlich mindestens 4 Stunden Musikunterricht geben. Es müsste auf breiter Front unterstützt werden auch mit Begabten Förderung. Was es eben alles gibt. Man könnte ja mal einen der Bundeshanseln nach Japan schicken, damit er den Ansatz erforschen kann.

Wie auch immer, derzeitiger Stand der Dinge ist, das BRD Bildungssystem gleich eher einem Kriegsschauplatz als eine einer Umgebung, in der Kindern auch im Vorschulalter eine vorteilhafte Umgebung vorfinden um zu lernen und sich zu entwickeln.

Wenn man sich auf den Staat verlässt, dann die man Heute auf jeden Fall verlassen.

Bleibt nur Initiative von Menschen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten um das den Jungen Menschen nahe zu bringen.

Jedenfalls muss man sich um die vielen genialen Menschen, die Europa hervorgebracht hat, welche in vieler Hinsicht die Grundlagen für das Verständnis von Musik als solcher, auch der Verbindung der Musik zur Mathematik, die Theorie, die damit verbunden ist gelegt haben.

Das ist unterdessen Wletkulturerbe. Und wird in vielen Ländern geschätzt und wie oben beschrieben, auch in der Erziehung verwendet.

Was hat Deutschland?

Wer meint er kann was auf politischem Wege erreichen, kann sich ja vertrauensvoll an die Staatsministerin für Kultur und Medien wenden. Vielleicht mach sie ein paar Hunderttausend locker für eine Initiative in der Richtung.

Oder man könnte sich an einen der vielen Kultusminister wenden.
 
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Übrigens... Selber Musik machen verringert auch nachgewiesenermaßen die Wahrscheinlichkeit im Alter an Demenz zu erkanken, wegen des kognitiven Trainings. Das sieht man an den 414 addierten Jahren meiner Band -> 59 - 80, alle noch top fit... Spart also letztendlich Krankenkassenkosten :). Alleine deswegen könnte es lohnen das zu fördern, denn nicht nur die Kinder profitieren davon, sondern auch die Erwachsenen und vorallem auch die Alten!
 
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Es ist doch nun klar, dass es bei der Petition NICHT um die Befreiung der Einkommenssteuer für die Lehrkräfte geht.

Grundsatz der Umsatzsteuer ist gerade, dass man grob gesagt Grundbedürfnisse und Luxusbedürfnisse unterscheidet. Gerade weil die Umsatzsteuer direkt auf die Verbraucher durchschlägt.
Das wird - siehe Steuerbefreiung für Dienstwagen und Flugbenzin - zwar nicht durchgehend durchgesetzt, aber beispielsweise Bücher werden mit 7% Umsatzsteuer belegt. Man kann durchaus überlegen, ob man Bildung und Kultur als wünschenswert und notwendig erachtet und deshalb den Zugang mit so wenig ökonomischen Hemmschwellen wir nur irgend möglich versieht.

Ich halte jedenfalls die Grundrichtung der Petition für sehr vertretbar und wünschenswert.
Was nicht heißt, dass nicht auch noch an anderen Stellschrauben gedreht werden sollte. Meiner Erfahrung nach bringt eine Diskussion nach dem Muster: "das ist zwar richtig so - aber macht doch lieber etwas anderes" nicht viel - besonders, wenn konkret eine Maßnahme geplant ist, die erst mal die Sache verschlimmert: nämlich den Zugang zu musikalischer Bildung erschwert.

x-Riff
 
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Naja, diese Haltung ist schon ein paar Jahrzehnte überwunden. Bei dir vielleicht nicht
Es muss schön sein in so einer Welt zu leben.

Ich erinnere mich noch wie meine Mutter immer am 15. des Monats wenn der Lohn überwiesen wurde, ihr Portemonaie leerte. Fanden sich genug Münzen, dann ging es mit dem Bus zur Bank, sonst musste sie laufen. Da war Gitarrenunterricht ein ferner Traum. So etwas prägt einen auch wenn es einem gut geht.

Seit langer Zeit bin ich mal wieder durch die Stadt spaziert. Da sehe ich Rentner, die eigentlich ordentlich gekleidet sind die Mülleimer nach Pfandflaschen wühlen. Am Rand der Stadt gibt es trotz Verbot Zeltsiedlungen. Dann gibt es heute noch Berichte über die Arche welche die einzige Chance für ein Essen für viele Kinder darstellen. Ach, was braucht ihr Brot? Nehmt Musikunterricht?

Nein, ich bleibe dabei. Kunst und Musik ist Luxus. Wer anderer Ansicht ist dann können wir uns nur darauf einigen, dass wir uns nicht einigen können.
Wobei ich mich wundere, dass Covid offensichtlich spurlos vorbei gegangen zu sein scheint wo die Musiker verzweifelten weil die Menschen ihren Luxus einschränken mussten.

Nicht missverstehen. Ich gönne jedem ihr/sein Luxus, ich gönne mir selbst auch mal welches und bin froh, dass es Menschen gibt die ihn anbieten aber mir ist ganz klar, dass es Luxus ist.
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Übrigens... Selber Musik machen verringert auch nachgewiesenermaßen die Wahrscheinlichkeit im Alter an Demenz zu erkanken, wegen des kognitiven Trainings. Das sieht man an den 414 addierten Jahren meiner Band -> 59 - 80, alle noch top fit... Spart also letztendlich Krankenkassenkosten :). Alleine deswegen könnte es lohnen das zu fördern, denn nicht nur die Kinder profitieren davon, sondern auch die Erwachsenen und vorallem auch die Alten!
Ach, das ist so eine Sache.

Es gibt auch Studien wonach Musiker eher an Depressionen leiden.

Dann wollen wir die ganze Generation die es nicht über 30 Jahre schafften nicht vergessen: Cobain, Hendrix, Joplin fallen mir schon spontan ein. Ok, das war ein Glücksfall für die Kranken- und Rentenkassen. :)
 
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Übrigens... Selber Musik machen verringert auch nachgewiesenermaßen die Wahrscheinlichkeit im Alter an Demenz zu erkanken, wegen des kognitiven Trainings. Das sieht man an den 414 addierten Jahren meiner Band -> 59 - 80, alle noch top fit... Spart also letztendlich Krankenkassenkosten :). Alleine deswegen könnte es lohnen das zu fördern, denn nicht nur die Kinder profitieren davon, sondern auch die Erwachsenen und vorallem auch die Alten!
Nicht nur das.

Musik erweckt auch Demenzerkrankte zu neuem Leben. Toller Film dazu: Inside Alive. Habe ich in der Ausbildung angesehen. Hier ein Ausschnitt. Und hier noch einer.

Und hier noch etwas zum Thema.

Und wenn ich schon dabei bin ...
 
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Seit langer Zeit bin ich mal wieder durch die Stadt spaziert. Da sehe ich Rentner, die eigentlich ordentlich gekleidet sind die Mülleimer nach Pfandflaschen wühlen.
Das sind ehemalige Musikschule-Honorarkräfte.

Nein, ich bleibe dabei. Kunst und Musik ist Luxus.
Dann bleib dabei, es wird trotzdem nicht richtiger wenn du dich wiederholst.

Es gibt auch Studien wonach Musiker eher an Depressionen leiden.
Ob das gaaaanz eventuell was mit den prekären Arbeitsbedingungen zu tun hat? Du bist da einer großen Sache auf der Spur 😂
 
Ich finde ja, dass man entweder den Musikunterricht im Rahmen einer Schulbildung anbieten soll, wobei der Unterricht an sich gegen einem kleinen Obulus der Schüler bzw deren Eltern von der Kommune abgewickelt werden soll. Die Lehrer sollten dann entsprechend anderen Lehrern, z.B Pflichtschullehrern, entlohnt werden. Mit all den Begleitumständen.

Und wenn einer Musikunterricht außerhalb dieser Strukturen anbietet, so ist das eine selbständige Tätigkeit, die genauso wie andere selbständige ganz normal steuerpflichtig ist.

Daher sollte kulturelle Bildung nicht (ohne Weiteres) mit Einkommenssteuer oder Umsatzsteuer belegt sein, sondern so günstig wie möglich sein.
Ja, ganz normal über öffentliche Musikschulen, die von der Kommune getragen werden. Private Schulen und selbständige Lehrer entscheiden das für sich, sind gewinnorientiert und somit ganz normal steuerpflichtig.

Warum soll bitte genau für Musiklehrer eine Sonderlösung gefunden werden? Das versteh ich überhaupt nicht. Das wäre für mich eine unlautere Bevorzugung einer Branche, die ich so nicht für richtig erachte. Und es führt zu einer Verzerrung des Gesamtbildes, löst keine substantiellen Probleme. Klar, die Musiklehrer würde es freuen. Aber wie geht es weiter? Geben Künstler dann keine Konzerte mehr, sondern veranstalten öffentliche Unterrichtseinheiten zwecks Demonstrationszwecken?

Ganz ehrlich: typisches FDP-Argument...
Kommen jetzt die gruseligen Totschlagargumente? Igitt Igitt Igitt.
Stattdessen hat man die Musikschullandschaft jahrzehntelang kaputtgespart outgesourced, privatisiert etc..
Das mag sein, das gehört wieder korrigiert, nur Steuerfreiheit für eine Berufsgruppe ist kontraproduktiv und löst nicht das Grundproblem. Musikunterricht gehört von der Kommune verwaltet, wenn das nicht passiert, wird diese Kommune von den falschen Leuten geleitet, was man aber in einer funktionierenden Demokratie ja zyklisch ändern kann.

Nochmal, wer Gewinne macht, sollte davon etwas der Gesellschaft abgeben. So funktionieren unsere Staatsgefüge. Da soll es keine solchen Sonderlocken geben.

Ich für meinen Teil könnte so eine Petition nie und nimmer unterschreiben.
 
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Nochmal, wer Gewinne macht, sollte davon etwas der Gesellschaft abgeben. So funktionieren unsere Staatsgefüge. Da soll es keine solchen Sonderlocken geben.
Es geht NICHT um die Einkommenssteuer!
Es geht um die Erhöhung der Umsatzsteuer auf eine bestimmte Dienstleistung - das heißt um eine geänderte Eingruppierung.

x-Riff
 
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Warum soll bitte genau für Musiklehrer eine Sonderlösung gefunden werden? ... Klar, die Musiklehrer würde es freuen.

Das mag sein, das gehört wieder korrigiert, nur Steuerfreiheit für eine Berufsgruppe ist kontraproduktiv und löst nicht das Grundproblem.

Nochmal, wer Gewinne macht, sollte davon etwas der Gesellschaft abgeben.
Ich kann mich nur auch glaube ich zum 3. Mal wiederholen: Die Gewinne des Lehrers werden doch sowieso über die Einkommensteuer besteuert, das ist doch unstrittig! Es geht um die ZUSÄTZLICHE Umsatzsteuer = Mehrwertsteuer, die der Kunde = Schüler zahlen muss! Über die freut sich der Lehrer überhaupt nicht, weil er die nicht bekommt, sondern aufwändig ans Finanzamt weiterleiten muss! Die UmSt=MwSt erhöht den Preis für den Schüler und nicht den Gewinn des Lehrers... Sorry, wenn ich mich hier ständig wiederhole, aber warum wird das ständig wieder falsch interpretiert und in eine nicht bestehende vermeintliche "Neiddebatte" ("den Lehrer freut es...") gebracht. Leidtragende sind hier die Kunden=Schüler!
 
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Und selbst da sollte doch unterschieden werden ob die Dienstleistung in einer gemeinnützigen Organisation oder Verein (an sich ja wohl Umsatzsteuer-befreit) ausgeübt wird, oder ob die Lehrtätigkeit selbständig bzw für ein Gewinn-orientiertes Unternehmen anboten wird. Da sollte man schon das ganze differenzierter betrachten.
Wohlgemerkt rede ich da aus der Sicht der Schüler an sich. Wie die Organisationen das mit den Beschäftigten, genauer genommen die Selbständigen, umgeht, steht für mich auf einem anderen Blatt. Selbstständige sind gewinnorientiert und müssen MwSt erheben, die sich aber eine Organisation ja ohnehin wohl wieder rückerstatten lassen können, wodurch das nicht auf die Schüler abgewälzt werden muss.
Und wie soll das ganze sinnvoll abgewickelt werden, wenn der Lehrer, wie so oft, ja auch als Musiker in Bands usw. tätig ist. Wird das am Ende für den einzelnen nicht noch komplizierter? Rechnungen mal mit, mal ohne Umsatzsteuer ausstellen, das ganze bei der Steuererklärung auch richtig ausweisen usw.
Aber gut, ich muss zugeben, dass ich mich der deutschen Bürokratie gar nicht auskenne, daher sollte ich vielleicht nicht mehr mit reden und euch euer Ding selber lösen lassen.
 
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Es ist einfach schwierig, wenn das Grundprinzip der Steuererhebung zwischen Mehrwertsteuer = Umsatzsteuer und Einkommensteuer und wer da was an wen zahlen muss und was erstattet wird nicht verstanden wird. Letzter Satz und dann bin ich hier raus... Warum steht auf der Tüte Milch ein Preis Netto + MwSt = Bruttopreis und wer zahlt die Tüte Milch? Der Kunde und nicht der Milchbauer. Umsatzsteuer erstatten lassen kann man sich als Selbständiger für die getätigten Ausgaben (Anschaffung Klavier für Schüler z B.), denn er kauft das incl. MwSt und diese kann er sich erstatten lassen. Aber nicht die Umsatzsteuer, die der Schüler ihm zur WEITERGABE ans Finanzamt zahlen muss. Eine Petition, die die Kosten für Musikschüler mindert, weil diese nicht noch zusätzlich Mehrwertsteuer bezahlen müssen dafür, so wie bei der Mehrwertsteuererminderung für Grundnahrungsmittel, kann ich sehr wohl unterschreiben. Wünsche allen ein schönes Wochenende und hoffe, dass ihr euch nicht zu sehr mit den Finessen der Besteuerung auseinandersetzen müsst! Liebe Grüße, Frank
 
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Kommen jetzt die gruseligen Totschlagargumente?
Na, hat das Argument so viel Gewicht, dass es Dich totschlägt? …
…dann muss ja was dran sein… 🌅🤓😎😂
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Nochmal, wer Gewinne macht, sollte davon etwas der Gesellschaft abgeben
Wenn das denn so wäre, wäre ich ja auch dafür…
nur ist es leider so, dass je mehr das Einkommen über der Sittenlosigkeitsgrenze liegt, desto weniger Steuern werden gezahlt. Und das liegt nicht unerheblich an o.g. Partei…
Und diese Gestalten sind sich nicht zu blöde, das als „sozialfürsorglich“ zu verkaufen, da ja mit dem Geld (angeblich) Arbeitsplätze geschaffen würden (bei Porsche, Rolex und Lacoste vielleicht…).
 
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Und selbst da sollte doch unterschieden werden ob die Dienstleistung in einer gemeinnützigen Organisation oder Verein (an sich ja wohl Umsatzsteuer-befreit) ausgeübt wird, oder ob die Lehrtätigkeit selbständig bzw für ein Gewinn-orientiertes Unternehmen anboten wird.
Mal abgesehen davon, dass auch die Ust-Befreiung bei Gemeinnützigkeit wackeln würde: Nein, sollte es nicht. denn es geht eben nicht um die Einrichtung, sondern um die Art der Tätigkeit, und hier ist einfach festzustellen dass Musikunterricht keine Freizeitbeschäftigung ist, sondern ein Bildungsangebot, das mitunter auch auf das erlernen eines Berufs vorbereitet (Berufsmusiker:in, Musiklehrer:in, Erzieher:in uvm) und damit nach Art. 4 Abs. 21 a) bb) UstG von der Ust. zu befreien ist. Das war die letzten Jahrzehnte so und so ergibt das auch einfach Sinn.



Selbstständige sind gewinnorientiert und müssen MwSt erheben, die sich aber eine Organisation ja ohnehin wohl wieder rückerstatten lassen können, wodurch das nicht auf die Schüler abgewälzt werden muss.
Bei allem Respekt, aber ich glaube du hast nicht verstanden, wie Umsatzsteuer funktioniert.

Und wie soll das ganze sinnvoll abgewickelt werden, wenn der Lehrer, wie so oft, ja auch als Musiker in Bands usw. tätig ist. Wird das am Ende für den einzelnen nicht noch komplizierter? Rechnungen mal mit, mal ohne Umsatzsteuer ausstellen, das ganze bei der Steuererklärung auch richtig ausweisen usw.
Nein, das ist völlig normal. Meine Rechnungen als Lehrer weise ich Ust-befreit aus, meine Rechnungen als Künstler mit 7% (Überraschung, für Kulturleistungen gibt’s auch ne Vergünstigung, als hätte das irgendeinen tieferen Sinn :)), andere Dienstleistungen ggf. mit 19%.

Das auszuweisen ist eigentlich kein Problem, wenn man mal eingearbeitet ist - oder einen Steuerberater hat.

Aber gut, ich muss zugeben, dass ich mich der deutschen Bürokratie gar nicht auskenne, daher sollte ich vielleicht nicht mehr mit reden und euch euer Ding selber lösen lassen.
Mit dieser Erkenntnis gleich zu Beginn hätten wir uns eine halbe Seite Diskussion erspart 😬

Bitte nimms wirklich nicht persönlich, aber mit Halbwissen ist hier halt niemandem geholfen, vor allem wenn dadurch falsche Infos vermittelt werden.
 
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Es gibt auch Studien wonach Musiker eher an Depressionen leiden.

Dann wollen wir die ganze Generation die es nicht über 30 Jahre schafften nicht vergessen: Cobain, Hendrix, Joplin fallen mir schon spontan ein.
Vieleicht könnte zwischen Berufsmusiker:innen und Musik als kulturelle Bildung unterscheiden werden?
 
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dr_rollo
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: nach Rücksprache mit dem TE
Was ich problematisch an dieser Petition finde, ist die Definition "Qualifizierter Musikunterricht". Wie kann man vernünftig festlegen, wann ein Unterricht qualifiziert ist? Müsste man da für die Befreiung der Umsatzsteuer nicht wenigstens einen entsprechenden Nachweis liefern? Oder soll das dann tatsächlich für alle gleichermaßen gelten? Es gibt immerhin Musikschulen und Musiklehrer, die eine entsprechende Ausbildung gemacht haben, Musik oder Pädagogik, aber auch jede Menge Autodidakten, die jahrelang als Musiker tätig waren, und sich über Musikunterricht als zweites Standbein sich was dazu verdienen oder auch ausschließlich davon leben, in der Praxis evtl. sogar einen besseren Lehrer abgeben, als jemand, der eine entsprechende Qualifikation nachweisen kann.
 
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Was ich problematisch an dieser Petition finde, ist die Definition "Qualifizierter Musikunterricht". Wie kann man vernünftig festlegen, wann ein Unterricht qualifiziert ist?
"Wann ist Unterricht qualifiziert" kann in der Tat nicht abschließend allgemeingültig beantwortet werden. Man kann aber die Voraussetzungen und die Qualitätssicherung so gestalten, dass die Umstände zur Erzielung einer hohen Qualität möglichst optimal sind. Das läuft in der Musikpädagogik wie überall sonst in der Gesellschaft: es wird ein hohes Ausbildungsniveau angestrebt, zu Beginn des Beschätigungsverhältnisses findet ein Auswahlverfahren statt, und während des Beschäftigungsverhältnisses muss der/die Vorgesetzte Maßnahmen zur Qualitätssicherung betreiben. Eine garantierte Sicherheit für hohe Qualität gibt es in der gesamten Arbeitswelt nirgends.

Existierende Initativen zur Qualitätssicherung:
Es läuft bei kommunalen Musikschulen darauf hinaus, dass hauptsächlich Lehrkräfte mit abgeschlossenem Studium unterrichten bzw. unterrichten sollten. Welcher Art das Studium sein soll oder muss, darüber gibt es einen Entscheidungsspielraum. Z.B. könnte ein Kirchenmusiker oder Dirigent auch Klavier oder Gehörbildung/Tonsatz unterrichten. Auch Ausnahmen von der Regelung gibt es.
 
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Ganz ehrlich? Musik ist Luxus. Musikunterricht ist noch mehr Luxus.
Da bin ich anderer Meinung. Wenn man so verfährt, dann führt das dazu, daß nur diejenigen Musikunterricht kaufen, die um dessen Wichtigkeit wissen oder ihren Kindern einfach was Gutes tun wollen. Musik ginge dann an der breiten Bevölkerung noch mehr vorbei.

Heute weiß man aber : Musikausbildung ist extrem wichtig, weil wegen der Hand-Augen-Koordination einseits und der Verknüpfung von Notenlesen und Spielen andererseits Gehirnregionen aktiviert und trainiert werden, welche auf andere Weise nicht oder kaum angeregt werden können. Solche Dinge sind durch Untersuchungen mit Magnetresonanz-Tomografen ab Mitte der 2000er verstärkt herausgefunden worden. Bis dahin wusste man nur, DASS Musik und Mathematikbegabung zusammenhängt, nur nicht WARUM das so ist.

Musik ist neben der grafischen Kunst ein wesentlicher Aspekt, der auch beide Hirnhälften gleichzeitig fordert und damit "per Software" verknüpft. Das heißt, Zusammenhänge, die die eine Hälfte lösen kann, stehen der zweiten "um die Ecke" zur Verfügung. Das ist wiederum essenziell für andere Dinge, wo beide HH gebraucht werden -> Stichwort "Transferdenken". Auch da zeigt sich, dass Musik eine sher positive Wirkung hat und es ist ausdrücklich so, dass nicht etwa nur die Musikbegabten irgendwie auch Mathe können, sondern in der Tat so, dass sich beides gegenseitig beeinflusst und dies in beide Richtungen! Ich könnte da jetzt viele weitere Beispiele bringen und Belege zitieren. Wer da einsteigen will, lese sich mal in die Wirkung von Spiegelneuronen ein. Mittels deren interessanten Effekte ist es z.B. möglich, eine küstliche Hand durch Ansehen der Bewegung der noch gesunden Hand zu trainiern. Die Hirnhälften spielen sich die Bewegungsmuster gegenseitig zu. Genau so ist das durch Musikmachen unbewusst erlernte Wissen auf der anderen Seit mitgelernt und nutzbar.

Fakt ist aber leider, dass in DE Musik an Schulen sehr schwach und teilweise nur empochal unterrichtet wird und wurde, inzwischen durch G8 auch noch zusammgestrichen worden ist und die Ausbildung zum Notenlesen und Instrumentenspielen da nicht geleistet werden kann. Bei Weitem nicht! Fakt ist auch, dass in z.B. osteuropäischen Ländern wie Polen, Lettland und auch Tschechien Musik sehr viel stärker im Fokus steht oder zumindest stand. Neuere Betrachtungen zeigen, dass z.B. die Leistungen in Musik sehr eng an die Ergebnisse der PISA-Studie geknüpft sind und man einen Zusammenhang zwischen Menge und Qualität der Musikausbildung in einem Land mit dessen Werten im Bezug auf die Leistungen der Schüler und Studenten dort ziehen kann. Das heißt, die, die Musik abbauen, bauen auch bei PISA ab!

Daher ist aus meiner Sicht eine Musikausbildung zusätzlich unabdingbar! Entweder bekommen die Schüler in den Schulen mehr staatlichen Unterricht, oder man finanziert den Kindern eine Mindestmenge an kostenlosem Musikunterricht in Musikschulen.

Machen wir das in DE nicht, werden wir weiter von anderen Ländern technisch und intellektuell abgehängt!

Im Übrigen gilt das Gleiche auch für den Sport! Auch da liegen inzwischen Fakten vor, die zeigen, wie Hand-Augen-Koordination gerade bei kleinen Kindern nötig ist, um später zu lernen und zu denken! Um z.B. abstrakte mehrdimensionale Abläufe, Räume und Probleme erfassen und im Kopf managen zu können, ist es erforderlich, dass Gehirnstrukturen entstehen, die das ermöglichen. Dazu ist es u.a. nötig, dass Kinder mit komplizierten Formen spielen, die sie greifen und zugleich sehen können. Sie müssen das Fallen, das Abprallen, Weichheit, Dehnbarkeit, Verzögerung und vieles mehr erst erlernen, um darauf basierend dann weitere mögliche Vorgänge antizipiren zu können. So komisch es klingt, je mehr die Kinder anfassen, desto besser können sie später denken. Im Fachvortrag des Neurologen, der das publiziert hatte, nannte er es : "Begreifen durch Be-Greifen".

Man kann das Thema endlos ausdehen, aber egal wie man das entscheidet: Die Kinder brauchen mehr Sport und mehr Musik und auch wieder mehr Kunst! Dieses breit gefächerte humboldtsche Bildungsideal hat uns Deutsche einst zur führenden Nation gemacht, was Technik, Mathematik und und Physik angeht. Das war eindeutig auf Bildung und nicht etwa Genetik zurückzuführen, weil wir Deutschen - mitten in Europa - wegen der Völkerwanderungen und Kriege genetisch ein Mischvolk sind.

Die Bildung ist das A und O unseres Wohlstandes. Leider hat man hier schon seit Ende der 1980er eine Abflachung zu verzeichnen und es wurden wegen Wiedervereinigung und anderer politischen Beweggründe andere Prioritäten gesetzt und Bildung vernachlässigt. Da gab es infolge mangelnder Planung die Lehrerschwemme, später die Studentenschwemme und heute haben wir Lehrermangel und Sportstättenmangel.

Deutschland geht weiter in den Ar....h, wenn es so weiter geht.

Das Zusammenkürzen von Musik ist ein weiterer Sargnagel, der dazu führen wird, dass wir ein kleines unbedeutendes Entwicklungsland sein werden.
 
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