Ich muss zugeben, dass ich noch nicht alle eure Beiträge gehört habe - das werde ich aber nachholen! Eure aktuelle Folge habe ich gestückelt über den Tag immer mal wieder angehört, und fand sie sehr interessant. Die Länge von 2+ Stunden ist halt schon ein ziemliches Brett, evtl. wäre eine Aufteilung in einzelne Episoden ganz nützlich. Die Aufteilung innerhalb des Players mit den betitelten Abschnitten ist eine prima Lösung, um im Nachgang einzelne Teil-Themen noch einmal herauspicken zu können.
Mal zum Gesamteindruck: ich (als reiner Hobby-Mukker) fand die Perspektive des Semi-Professionellen sehr aufschlußreich. Die Folge zeigte insbesondere, dass in so einem Projekt doch 'ne Menge mehr Arbeit drinsteckt, als man am Anfang vermuten würde. Und dass es eben nicht nur ausreicht, sein Instrument (halbwegs) zu beherrschen und Songs weitgehend unfallfrei aufführen zu können. Highlight war natürlich der Bericht über die Brasilien-Tour! Auch wenn man nicht das Glück hat, einen gebürtigen Brasilianer in der Band zu haben, kann so eine positive Erfahrung, die Andere gemacht haben, dazu führen, selbst mal über den Tellerrand zu schauen und auf ungewöhnliche Ideen / Locations zu kommen.
Mal kurz zu den einzelnen Teilen:
- Aufnahmen: gerne die erste ernste Technik-Hürde für angehende Bands, obwohl es nie einfacher war, passable Tracks zu generieren. Es kam schön heraus, dass es eben nicht damit getan ist, mal eben eine Probe mitzuschneiden, sondern dass da deutlich mehr Arbeit hineingesteckt werden sollte, um eine erste musikalische Visitenkarte zu erstellen
- wo hin mit der Band: ein kurzer, aber imho extrem wichtiger Teil. Wenn es an diesem Punkt innerhalb der Band zu größeren Unstimmigkeiten kommt, wird's ungemütlich. WOLLEN wir auf semiprofessionelles Niveau - mit allen Konsequenzen! - kommen, oder MÖCHTEN wir das nur? Ist ein Riesen-Unterschied ...
- Booking: sehr aufschlußreich. Die Werbung für diese eine Plattform (die ich noch nicht kannte) war zwar in meinen Augen ein bißchen überzogen, aber wenn die Band damit gute Erfahrungen gemacht hat - okay. Wichtige Erkenntnis: trotz digitalem Zeitalter bleibt der persönlichen Kontakt extrem wichtig.
- Equipment und Technik: ebenfalls sehr interessant. Auch unter dem Aspekt, dass Gigs auch mal nicht gemacht werden, wenn die technische (Mindest-)Ausstattung nicht stimmt. Da ich mich gerade in das Thema einlese, hätte ich gerne mehr Infos zur Licht-Technik gehabt (eigen/in Location/zugemietet, was mindestens, etc.).
- Stage Rider: da gehen die Meinungen sehr auseinander. Gut, wenn einer vorhanden ist. Was ich persönlich nicht verstehe: ich würde als Band IMMER die Mikros mitbringen! Schon allein aus hygienischen Gründen ...
- Tontechniker: Daumen hoch! Ich bin als gebürtiger Kölner mit BAP und Konsorten aufgewachsen, und die haben es lange Zeit auch so gehalten, den Techniker als vollwertiges Bandmitglied auf dem Albumcover mit aufzuführen. Sollte Standard sein/werden ... und eine feste Position für die Technik hat den Riesen-Vorteil, dass der Musiker sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann: Musik machen und eine gute Performance liefern!
- Band und Veranstalter / Band und Publikum: viel Selbstverständliches dabei, aber immer wieder nützlich, sich solche Selbstverständlichkeiten ins Gedächtnis zu rufen. Den Aspekt, bei der Setlist z.B. im ersten Block noch viel Zeit zum Feintuning von Sound, Licht etc. einzuplanen, hatte ich so noch nicht auf dem Schirm, ist aber absolut nachvollziehbar.
So, war jetzt ziemlich lang, aber das umfangreiche Feedback habt ihr verdient - ihr macht euch ja auch 'ne Menge Arbeit mit eurem Podcast. Schönen Dank an dieser Stelle dafür!