Und das Teil verändert einfach dadruch, dass der BLock dann anliegt so extrem den Sound? Zumindest das du es hören konntest?
Extrem verändert es den Sound nicht, aber die Gitarre schwingt anders, der Anschlag und das Sustain ändert sich.
Ich habe schon verschiedene Möglichkeiten durch, zwar nicht das Engl, aber ein ähnliches älteres System, einen Holzblock, der recht breit die Fräsung vor dem Block einer FR-Gitarre ausfüllt, aber auch einen kleinen Holz-Anschlag, der in meiner Tremonti Core dafür sorgt, dass das Trem nur abwärts funktioniert. Vollständig blocken will ich eigentlich nie, da bin ich ebenfalls so, dass ich dann lieber eine mit Hardtail nehme.
Nach meiner Erfahrung reagieren Gitarren dummerweise sehr unterschiedlich drauf. Meine Squier Stagemaster Deluxe HH mit durchgehendem Hals (besagter Holzblock) wurde merklich stabiler im Ton, da kam einiges an Wumms und Sustain dazu. Die PRS hat schon mit dem kleinen Anschlag ein kleines bisschen mehr Les Paul-Wumms bekommen (weil die Brücke eben beim Saitenanschlag nicht mehr hachgibt), aber inzwischen überlege ich, ob ich das angesichts meiner LP Studio und einer nach der PRS dazu gekommenen Tokai Love Rock noch will. Ohne hat sie tatsächlich ein bisschen mehr von "LP meets Superstrat" im Sound. Ein wenig Druck auf der Auflage brauchts dabei übrigens schon, man muss die Federn also etwas anziehen, um den stabilisierenden Effekt auch im Ton zu bemerken. Ganz so feinfühlig kann man das Trem natürlich auch abwärts nicht mehr einsetzen, denn im Gegensatz zum schwebenden Trem muss man eben immer diesen Anfangswiderstand überwinden. Und der ist auch leider unverzichtbar, dazu komme ich noch.
Meine Rockinger SSS-Strat hat das Blocken übrigens tonal ziemlich gekillt - der typische Strat-Ton war so gar nicht mehr da, und tatsächlich hat sich das Sustain sogar eindeutig verschlechtert. Schwebend eingestellt mit fettem Stahlblock klingt sie um Welten besser und ist der Grund, weshalb ich mich noch nie für eine noch so teure CS-Strat erwärmen konnte.
Bei einem feststellbaren Anschlag würde mich über all das keine Gedanken machen. Für Drop D macht das Sinn, und da spielt man doch eher keine Sachen, die nach subtil luftigen Vintage-Sounds schreien
. Ohne Runterstimmen ist so ein Feststeller über einen simplen Anschlagpunkt dagegen eh fragwürdig. Denn wenn er die Stimmung nicht aus dem Gleichgewicht bringen soll, darf er ja nur so eingestellt sein, dass die Auflage exakt in der gleichen Position liegen muss, wie sie der freischwebende Tremoloblock in Ruhestellung, sprich der Balance Saitenzug / Federzug einnimmt. Das heißt aber, dass praktisch kein Druck auf den Anschlag vorhanden ist, und so kommt es schnell zu gewissen Schnarrgeräuschen zwischen Anschlag und Block, wenn man die Saite anschlägt. Denn dabei schwingt ja nicht nur die Saite, sondern
alles, einschließlich dem Block selbst und die Federn - was man ja mitunter auch hören kann. Durch das Drop D senkt man dagegen die Spannung der E-Saite, der Tremoloblock gibt etwas nach und liegt mit der Differenzkraft zu vorher auf dem Anschlag an. Und da schnarrt dann auch nix. Viel wird man am Sound nicht merken, aber neben dem Erhalt des Tunings der anderen Saiten wird auch der Anschlag etwas stabilisiert, was gerade bei der tiefen Stimmung sicher nicht schadet.
Bei unveränderter Stimmung wird sich ein Feststellen mit dem ENGL-Teil dagegen allenfalls negativ bemerkbar machen, für eine Soundänderung im Sinne von mehr Wucht oder Sustain fehlt es ohne Runterstimmen an einer Stabilisierung des Blocks. Umgekehrt kann man die Federn nicht einfach mehr anziehen, denn sonst ginge die Stimmung aus dem Leim, sobald man den Block löst. Hier würde also nur ein System helfen, dass das Trem in beide Richtungen blockiert und selbst recht fest mit dem Body verbunden ist. Auch hier müsste man das ganze aber wirklich sehr exakt einstellen, um durchs Feststellen keine Verschiebung des Blocks aus dem Neutralpunkt samt zwangsläufiger Verstimmung zu bekommen.
Gruß, bagotrix