Guten Tach zusammen,
lange Zeit bin ich stiller Beobachter im Board gewesen und konnte manche hilfreichen Infos oder Tipps abgreifen. Nun möchte ich endlich aus dem Schatten heraus treten und mich mal hie, mal dort, doch hauptsächlich hier in der PRS-Ecke umtreiben. Es sind einfach wahnsinnig schmucke Gitarren.
Time's there to give back some (eye candy)! Unter dem Motto steht mein erster Beitrag, und den möchte ich (wenn's klappt wie gedacht) natürlich mit ein paar Gitarrenbildern aufmotzen...
Da es im Thread mittlerweile ruhiger um ältere SE-Modelle geworden ist, will ich mal wieder eine Lanze für jene und die schlichten, aber ebenfalls schicken Moon Dots sowie flachen Decken brechen. Sicher, die seit Jahren etablierten angeschrägten Decken der SEs sind super und klar ein Schritt näher an den Look der US-Damen - aber die älteren, flachen SEs haben nicht minder ihren Charme...
Aus Anlass eines kürzlich erfolgten Upgrades - Pickuptausch - stelle ich euch heute meine SE Custom 22 von 2006 vor, die ich seit fast 12 Jahren immer wieder gern spiele. Ein mäßiges Foto von vor 5 Jahren:
{'Schuldigung an jene, die denken: "Och Mensch, nich schon wieder eine Cherry Sunburst Lackierung! Auf den letzten vier Bilder waren doch auch welche..." - allerdings war die Flut an Fotos von Trampas Green Finishes noch 'ne Spur heftiger.
}
Auf dem Stand bekam sie von mir den Namen "SE McCarty", vor allem weil der Korpus für ein Custom-Surrogat einfach zu stark / wuchtig ist. Das äußerte sich auch im Klang, der schon von Kauf an sehr ausgeprägt im Tiefmitten- und Bassbereich war. Nicht zuletzt beeinflussten oder förderten dies sogar die Werkspickups von G&B, die allgemein gesehen nicht schlecht sind, aber auch nicht wirklich genial (ich meine jetzt vor allem die älteren Generationen der SE Stock-PUs). Jahrelang ließ ich sie drin, weil 1. sie mir schon irgendwie gefielen, 2. ich recht genügsam bin, was Gitarrensound angeht und 3. 'n büsch'n faul bin in Bezug auf Pickups austauschen, löten usw.. Auf dem Foto sind ideal passende Antique-Kappen auf den G&B PUs.
Naja, vor 2 Jahren nervte mich die Tiefenlastigkeit der Gitarre doch arg und ich packte ein Paar Schaller Golden 50's mit Kappen rein, die durch ihren eher schlanken und gemächlichen Charakter den Klang etwas klarer, mittenreicher, jedoch auch weniger bissig machten. Ich war erstmal... nicht unzufrieden...
ABER! Dann ergatterte ich vor ein paar Wochen ein Set 59/09 TM Pickups zu einem recht günstigen Kurs. Musste einfach schauen, ob sie einerseits so hochklassig sind und toll performen, wie es heißt, und andererseits, ob sie aus der Gitarre noch ein Stück mehr machen können, als diese ohnehin schon bietet. Vor ein Paar Tagen kam ich dazu die PUs auszutauschen... An dieser Stelle nochmal einen lieben Dank
@Stoptail22 für Deine fachliche Beratung zu den Anschlüssen und Lötarbeiten!
Lange Rede, kaum was gesehen - hier also ein paar Impressionen vom aktuellsten Look meiner SE McCarty mit den 59/09ern:
Die gesamten Modifikationen sind:
- Schaller G-Series Keystone Toplocking Tuners mit ausgetauschten Tulips von Crazy Parts (die originalen grünen Tulips waren hässlich und erinnerten mich an Badezimmerarmaturen aus meiner Kindheit!)
- originale Halsstababdeckung, mattschwarz angesprüht
- PRS US Sattel, auf 10-48er gefeilt
- nackte 59/09 TM Pickups (aus einer PRS CU24 Artist Pack) mit Rahmen aus Ahorn, mattklar lackiert, goldene Schräubchen
- Adjustable Stoptail mit US-Bolzen und passenden (ausgetauschten) US-Einschlaghülsen
- CTS Potis mit goldenen Speedknobs, Volume Poti hat einen Kondensator gegen's "treble bleed", Push/Pull Tone Poti für Coilsplit des Neck PUs
- Werks-Kabelage und Klinkenbuchse ausgetauscht gegen hochwertigere Kabel mit Metallnetzgeflecht und Switchcraft-Buchse
Um dem McCarty-Bezug treu zu bleiben, müssten eigentlich Kappen auf die Pickups. Unter Umständen versuche ich vielleicht mal, ob Kappen von Schaller in Satin Pearl optisch und den Maßen entsprechend passen können... Aber das ist noch nicht fertig gedacht. Bisher gefällt mir der Anblick der nackten schwarzen PUs sehr gut. Und der Sound...
EINMALIG GROßARTIG! Genug Bissigkeit und Dreck im Zerrbetrieb, um modern zu sein und härtere Gangarten zu fahren, gleichzeitig aber mild genug und klar und artikuliert für angecrunchten Classic- oder Bluesrock. Gutes Bassfundament am Hals, dabei nicht zu stark oder wummsich; am Steg viel Mitten und klare Höhen ohne arg zu komprimieren und zu scharf in die Gehörgänge zu schneiden.
Der Coilsplit-Betrieb des Neck PUs ist zwar etwas leiser als im Humbucker-Modus, aber sehr schön spritzig. Im Cleanbetrieb geht sowieso in allen Positionen die Sonne auf! Das können die 59/09 echt gut.
Nach ~12 Jahren habe ich hier jetzt eine SE, die so anders als ihre originale Basis ist (böse Zungen mögen behaupten "teuer hochgezüchtet"), dass ich mich frage: "Was ist PRSsiert?! Wozu all das Modifizieren und Ändern? War doch beim Kauf auch schon 'ne klasse Gitarre!".
Wenn ich sie dann spiele, weiß ich warum - PRS halt...
Le fin von le Debütbeitrag. Besten Gruß ins Forum sendet
Mr.Gaunt
P.S.: Keine Ahnung, warum das erste Foto hochkant angezeigt wird, aber die anderen eigentlich hochkant gemachten im Querformat angeordnet werden. Sorry dafür.