Was den Kopfhörer betrifft passt das für mich zum Thema. Mein erster Kopfhörer war ein AKG K240 und kostete damals, 1976, stolze 1000 Schilling, also ca 70 €. Wobei inflationsbereinigt eher 400-500€.
Ich musste mal den Stecker ersetzen, sonst spielt er aber auch heute noch tadellos. So gesehen eine Investition für das Leben.
Ich seh aber das "Geiz ist geil" Thema etwas differenzierter. Viele dueser Firmen wurden mal mit dem Anspruch gegründet gute Produkte zu bauen. Inzwischen ist aber der Fokus der ganzen Betriebswirte, die ja inzwischen in den Firmen das Kommando übernehmen, Gewinnmaximierung auf die Schnelle. Wenn dann ein Konzern wie Harmann ein halbwegs lukratives Ubernahmeangebot macht, wird das angenommen. Die neuen Besitzer haben aber überhaupt keinen Bezug zum Produkt und agieren nur so wie Excel es ihnen geschönt vorrechnet. Und da will die Gewinnmaxiemierung weiter vorran getrieben werden. Also werden die 'teuren' Standorte geschlossen, weil sie ja so 'unrentabel' sind.
Dummerweise ist inzwischen, durch den Kostendruck, auch die hervorragende Qualität von früher verloren gegangen. Man produziert allenfalls mittelmäßiges. Wenn ich mein 60er 414er mit einem modetnen vergleiche ist selbst bei einem Blindtest klar ver meilenweit vorne liegt. Oder, ich hab drei C430 nahezu zeitgleich gekauft. Irgendwie ist da die Serienstreuung schon deutlich zu hören. Und schnell liest man "AKG kommt in meinem Koffer nicht vor". Auch wenn zum Teil auch heute noch vernünftiges produziert wird, nur ist halt der Ruf nicht mehr so gut.
Naja, der Firma in der ich meine ersten Berufsjahre verbrachte war auch mal in den Top drei der Branche weltweit. Mit ca 3000 Mitarbeitern. Jetzt ist es eine unscheinbare Bude mit gerade mal 70 Leuten, die halt noch Service und Kleinserien produzieren.
Andererseits machen diese Entwicklungen auch wieder Platz für neue Firmen. In diesem Fall wird das wohl Lewitt sein. Täusche ich mich oder ist die nicht ohnehin von Ex-AKG Leuten gegründet worden?
Dass Musiker für sich auch immer mehr in die Budget-Discounter-Abteilung gehen kann ich wiederum gut verstehen. Denn die ächzen ohnehin unter dem Preisdruck der Veranstalter/Auftraggeber. Die wollen immer weniger für mehr Leistung bezahlen. Oft wird heute ein DJ dort eingesetzt wo vor noch nicht allzulanger Zeit eine Band gespielt hat, und selbst der soll das noch für Peanuts machen. Leichter geworden ist es nicht.
Und schuld daran ist wahrscheinlich Napster. Denn die haben eine Kultur "willhaben, für lau" in der Branche etabliert. Konsumenten wollen für dargebotenes nix mehr zahlen, Veranstalter den Musikern dadurch auch nicht, die müssen dann auf billigeres Equipment ausweichen. Bums, Firmen machen dicht.
BTW: Chinaprodukte lapidar mit Schrott gleichzusetzen ist auch nicht wirklich ok. Das grenzt eigentlich schon an Rassismus für mich. Ich arbeite derzeit mit einigen hochintelligenten und -talentieren Leuten aus Asien und speziell China zusammen. Die könnens schon auch richtig gut. Aber daran sind die Konzerne meist gar nicht interessiert. Wenn die die Toleranzgrenzen immer mehr aufweiten, kommt auch immer mehr Ausschuss durch die Kontrolle. Selbiges Phänomen könnte man auch in GOG beobachten, sie VW/Audi. Das ist zumindest auch eine passable Erklärung für mich.