[OneStone] Verstärkerbau-Kurs #1

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Wenn ja, dann könntest du den anderen Thread (also die Anleitung) ja schließen und du oder ein anderer Mod kopiert dann immer die Beiträge von OneStone in den Anleitungsthread.;)

Wenn OneStone nix dagegen hat und sein neues Zeug einfach immer hier reinschreibt, ist das auch ok.

Um diesen Thread hier allerdings auch halbwegs (!) übersichtlich zu gestalten, wäre ich trotzdem dafür, dass keiner auf Fragen antwortet, der nicht absolut weiss, was er da sagt.

Also entweder OneStone antwortet selber, oder aber jemand, der wirklich Ahnung hat und ihm die Arbeit abnehmen will (bei irgendwelchen allgemeinen Fragen, die mit dem Ampbau selber nix zu tun haben), sagt was. Andere E-Techniker, Röhrenfreaks o.ä.

Aber solche Posts wie "ich glaub, das ist so oder so" und ellenlange Streitgespräche würden das hier alles recht unübersichtlich machen. Ganz abgesehn davon, dass sich dann ganz schnell auch Fehler einschleichen, die nachträglich wieder korrigiert werden müssen.


@alle: wer nicht weiss, was er da tut, sollte übrigens lieber nicht mitbauen. Wenn hier Leute sagen, dass sie in ihrem Leben noch nicht gelötet haben, aber nen Amp bauen wollen (und nicht nur ne simple kleine gedruckte Schaltung basteln für 9V), dann frage ich mich schon, was da im Kopf abläuft...

Dat is was anderes als ne Gitarrenschaltung, wo sich Fehler allenfalls in Nichfunktion äussern, wo aber nicht auf einmal paar hundert Volt da anliegen, wo sie es nicht sollen.
 
Hi Ray,

die Idee find ich klasse, ich bin dafür. Vorstufenkonzept-Entwicklung gibts morgen oder übermorgen, auf jeden Fall gehts bald weiter.

MfG OneStone
 
ich bin auch dabei. wollt mir eh schon seit langem wieder was zum basteln holen.

und übrigens @OneStone ganz großes tennis freut mich sehr das es leute gibt die ihre zeit opfern um andren sowas zu erklären
 
Hiho!

Jetzt gehts an die Vorstufen, daher zuerst mal eine Schaltung, wie ihr sie kennen dürftet (siehe vorherige Seiten!).

Input Buffer:
inputbuffer_1.gif


(Anmerkungen: Ich nummeriere die Hochspannungs-Netzteilanschlüsse immer durch, desto höher die Nummer, desto besser gesiebt ist die Anodenspannung, mehr dazu kommt dann, wenn wir zum Netzteil kommen.)

Diese Eingangsstufe hat, wie man sehen kann, einen Eingangswiderstand von 1 Megaohm, was für Gitarrenamps typisch ist. Damit sie nicht schwingt und Radiosignale und Ähnliches gar nicht erst weiterverstärkt werden, befindet sich der 10kOhm - Widerstand vor dem Gitter. Der Rest ist Standard, eben ein hoher Anodenwiderstand (220k, evtl. wird dieser später beim Aufbau durch 100k ersetzt, da ich die Röhren nur mit ca. 250V betreiben werde), und ein kleiner Kathodenwiderstand, damit die Verstärkung eben hoch ist. Das hat den Grund, dass man mit höheren Signalwechselspannungen besser arbeiten kann (Brummanfälligkeit Line und Gitarre betrachten, dann wisst ihr, was ich meine).
Die Schaltung hätte eine Verstärkung von ca. 67, wenn die Betriebsspannung (+6) 250V betragen würde und der Kathodenkondensator eine Kapazität von 50µF hätte (Datenblattangaben, die Berechnung ist jetzt denke ich zu umständlich...). Der Kondensator C10 verhindert die ein einem vorherigen Post (hoffentlich) angesprochene Gegenkopplung über den Kathodenwiderstand (Strom durch den Widerstand macht die Kathode positiver und verringert dadurch die Wirkung der Gitterspannung). Dass C10 aber nicht die zuvor angesprochenen vielen µF hat, sondern nur 1µF, erhöht er die Verstärkung eben nur im Hochtonbereich (der Kondensator ist in diesem Fall ein Hochpass, da er in Reihe zum Signal liegt, er wird bei hohen Frequenzen niederohmig und verkleinert somit den Wert des Kathodenwiderstandes der Röhre für hohe Frequenzen). Das gibt dem Amp die oft durch das Gitarrenkabel verlorengegangenen Höhen wieder, desweiteren klingt der Amp einfach "spritziger". (Für die Rechner: bei 88Hz haben wir beim C10 einen Innenwiderstand von 1,8kOhm und somit +6dB. Das ist knapp über dem tiefen E bei der Gitarre. Wen das interessiert, der suche nach "kapazitiver Blindwiderstand").

Also, wenn man da in den Amp jetzt 50mV reinschicken würde, dann würde man (überschlagen) so 3V rausbekommen, damit kann man dann schon ziemlich gut arbeiten. Ich habe am Ausgang die Masse (Ground, GND) nicht mitgezeichnet, da diese sowieso im Amp global vorhanden ist (siehe oben im Schaltbild ganz unten ^^).

So, erstmal soviel zu der ersten Röhrenverstärkerstufe. Wer sich das Ganze im Datenblatt ansehen will: Frank's electron Tube Data sheets nach ECC83 suchen und dann die Angaben dazu ansehen.

MfG OneStone
 
einzigste frage: was ist X2 und das zeichen darunter mit dem pfeil?? habs nicht gefunden...

sonst alles supi!

Grüße,florin
 
Das ist die Eingangsbuchse (Klinkenbuchse), an die du die Gitarre anschließt.
 
achso, klar, und der widerstand links davon ist ein widerstand in der klinkenbuchse??
Sorry für die ganzen fragen, aber ich wills ganz genau wissen ;-) und jetzt weiß ich halt noch fast nichts...^^

Grüße,florin
 
Falls du das meinst worüber Input steht, das ist kein Widerstand das ist der Ring an einer Buchse, über den die Masse läuft.
 
der pfeil ist ein kontakt, der geöffnet wird, sobald dein klinkenstecker in der klinkenbuchse steckt!

der pfeil hat direkten massekontakt (!!!!)

ziehst du den stecker raus, so berührt die "pfeilspitze" den einganspin der Buchse und der eingang deines gerätes liegt auf masse! ansonsten hättest du den eingangspin der buchse quasi offen in der luft rumhängen.



P.S.: ob das den "Antennen-Effekt" unterdrücken soll weiß ich grad net genau - denke aber, das ist der sinn oder???
 
Leute, nochmal: damit das nicht so unübersichtlich wird oder gar falsche Antworten auftauchen: hier antwortet nur OneStone auf Fragen (da muss man sich halt etwas gedulden) oder andere Topleute, die 100% wissen, was sie sagen.

Spekualtionen verwirren nur, laufendes Hin- und Hergefrage machts unübersichtlich.

@ an die, die noch nicht mal die elementarsten Schaltzeichen kennen: ihr solltet kein Gerät mit Netzteil bauen, auch nicht mit Anleitung... :rolleyes:
 
Das soll nur den Eingang kurzschließen, dass der eben nicht "in der Luft hängt". Hilft gegen Mikrofonie der Buchse und verhindert Scheppern beim Ein/Ausstecken am Amp.

Edit:

@ an die, die noch nicht mal die elementarsten Schaltzeichen kennen: ihr solltet kein Gerät mit Netzteil bauen, auch nicht mit Anleitung... :rolleyes:

Haut schon hin, das ist nicht das Problem. So eine Klinkenbuchse sieht man nicht alle Tage :)

MfG OneStone
 
Haut schon hin, das ist nicht das Problem. So eine Klinkenbuchse sieht man nicht alle Tage :)

Das Symbol kenn sogar ich, und ich traue mir wahrlich nicht zu, einen Amp zu bauen. Trotz diverses kleiner gedruckter Schaltungen, die ich früher mal hingewürgt habe* :D


Naja, ich wollts nur noch mal erwähnen. Nicht, dass hier hinterher gemeckert wird, wenn einer ordentlich eine gewischt kriegt, wenn er seinen offenen Amp am Netz hängen hat und auf Fehlersuche geht....da hilft die sachkundigste Fern-Hilfe nämlich nix.

Nicht umsonst werden selbst einfache Wartungsarbeiten normalerweise von Leuten vorgenommen, die Ahnung haben.


*Irgendwo müsste noch Amoniumpersulfat und Eisen III Chlorid vom Ätzen rumliegen ;)
 
@ray: jetzt nix persönliches, aber hier lesen ja auch leute mit, die sich einfach mal dafür interessieren, wie so ein getarrenverstärker funktioniert und aufgebaut ist, auch, wenn man nicht baut, da wird man ja wohl mal nachfragen dürfen
außerdem dachte ich ist der kurs gerade für anfänger
ansonsten: super thread, les auch mit
 
hi,

wenn die verstärkung jetzt ganze 66 beträgt, wie verarbeitet das denn jetzt die nächste röhre?

wenn die gitarre einen output von 100mV hat, wären das verstärkt ja schon 6,6V.

das in der nächsten röhre, wenn sie die gleiche verstärkung besitzt:

6,6*66 = 435,6V

das übersteigt ja nun bei weitem die betriebsspannung. wie wir das gehandhabt?
dass dieses problem nicht auftreten wird, weil man irgendwas dagegen unternimmt, ist mir schon klar. fragt sich nur, was.:)

danke und gruß,
carl_nase
 
.... auch, wenn man nicht baut, da wird man ja wohl mal nachfragen dürfen
Fragen ist kein Problem....nur sollte nicht jeder Antworten der glaubt etwas zu wissen, weil dadurch viel falsch interpretiert werden kann.;) :)
 
außerdem dachte ich ist der kurs gerade für anfänger

Wohl kaum. Anfänger lesen Anfänger-FAQs, Einführung in die Elektronik, bauen kleine Schaltungen für 9V, bauen größere Schaltungen für 9V........und dann irgendwann baut man vielleicht auch nen Röhrenamp, nachdem man sich in die Röhrentechnik eingelesen hat und weiss, was einem bei Netz-Wechselstrom so alles erwartet.

Für blutige Anfänger ist das hier kaum was, auch wenns nur ein kleiner Amp ist und auch wenn einige Leute das Risiko immer herunterspielen. Das sind meist dieselben Leute, die auch schon mal am Schuko die Erde abklemmen. Funktioniert ja bestens....und 220V sind ja auch nicht zwingend tödlich. :rolleyes:

Einige hundert Volt hauen dich nicht zwingend um, können dies aber. Und "aufpassen" alleine hilft da nicht, wenn man nicht weiss, was man da eigentlich macht. Dass OneStone weiss, was er da tut, liegt auf der Hand. Ein Herzchirurg weiss auch, wo er grade rumschnippelt, auch wenns nur ne kleine OP ist ;). Aber ein Laie kann trotzdem keinen Bliddarm operieren, auch wenns eigentlich total simpel ist.


So, genug der Warnung, möge jeder selbst entscheiden. :)
 
@bierschinken: ich wollte das bloß mal anmerken, weil öfters mal die bemerkung kommt: "ja, wenn du das und das net weißt, hat das für dich hier eh keinen sinn"
mag nicht so gemeint sein, kommt aber so rüber

noch ne frage: ist das jetzt schon die komplette vorstufe?? irgendwie sieht das auf anderen schaltbildern nämlich immer reichlich komplizierter aus!!

grüße
 
hi,

noch ne frage: ist das jetzt schon die komplette vorstufe?? irgendwie sieht das auf anderen schaltbildern nämlich immer reichlich komplizierter aus!!

nee, da fehlt ja midestens noch die zerrsektion und der eq.

gruß,
carl_nase
 
hi,

wenn die verstärkung jetzt ganze 66 beträgt, wie verarbeitet das denn jetzt die nächste röhre?

wenn die gitarre einen output von 100mV hat, wären das verstärkt ja schon 6,6V.

das in der nächsten röhre, wenn sie die gleiche verstärkung besitzt:

6,6*66 = 435,6V

das übersteigt ja nun bei weitem die betriebsspannung. wie wir das gehandhabt?
dass dieses problem nicht auftreten wird, weil man irgendwas dagegen unternimmt, ist mir schon klar. fragt sich nur, was.

Tja, das nennt sich dann "Overdrive". Die Herkunft des Namens bzw warum das verzerrt, das hast du ja schön geschildert. Aber genau diesen Effekt wollen wir doch :)


@bierschinken: ich wollte das bloß mal anmerken, weil öfters mal die bemerkung kommt: "ja, wenn du das und das net weißt, hat das für dich hier eh keinen sinn"
mag nicht so gemeint sein, kommt aber so rüber

noch ne frage: ist das jetzt schon die komplette vorstufe?? irgendwie sieht das auf anderen schaltbildern nämlich immer reichlich komplizierter aus!!

grüße

Warum steht da drüber wohl "Input Buffer" oder Eingangsstufe oder sowas ^^.
 
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eine frage ist da dann trotzdem noch: irgendwie gibt es im ersten schaltplan (katodenbasisschaltugn) 2 output, hier nur eine
wo ist die hin??
 
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