Obsolete Modelling Amps?

Ich hatte mal einen Vox VT50. Den hatte ich einem Kollegen sehr günstig abgekauft, da ich einen Verstärker zum zu Hause üben suchte.
Kurz: Ich fand ihn grauenhaft. Clean war noch ganz ok, aber alles was Crunch bis HighGain betrifft, war er viel zu dunkel abgestimmt. Matschig, mumpfig, unfifferenziert wären hier die Attribute die mir spontan dazu einfallen.
Das ist meiner Erfahrung bzw. Empfindung nach sowieso das Problem der "frühen" Modeling-Amps, die ich angespielt habe. Viel zu Basslastig abgestimmt und zuwenig Höhen-/Mittenreserven bzw. mangelnde Transparenz im Klangbild (->matschig).
 
Ich finde dass man ein bisschen zwischen „veralteten“ Ampsimulationen und Boxensimulationen unterscheiden muss. Zum Beispiel klingt ein PodXT, der ja auch etwas in die Jahre gekommen ist, mit modernen Boxensimulationen fantastisch. Mit den internen Boxensims, bis auf wenige Ausnahmen, eher zum Davonlaufen.

PodXT-Live in Kombination mit einem Boxensimulator (Radar oder SolidSrudio) und ein paar hochwertigen und modernen Cab-IRs aus dem Internet, dürfte live mehr als amtlich klingen.
 
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Ich habe hier auch noch einen Johnson Millennium 250 rumstehen. Spielt man das Line Out Signal in die Cab Sektion vom Kemper klingt das Teil super. Durch die Röhrenvorstufe sind Spielgefühl und Dynamik auch recht gut. Das Teil war für das Alter erstaunlich gut durchdacht. Jeder Parameter ließ sich irgendwelchen Pedal oder Dynamik Controllern zuweisen, das können selbst heute die teuren Lösungen meist nicht.
 
Ich hatte mal einen Vox VT50.

Die ersten Valvetronix Amps (AD120VT und AD60VT) hatten noch das blaue Tolex, ebenso die minimal veränderten VTX Modelle.
Alles, was danach erschienen ist, war qualitativ deutlich schlechter und auch sehr viel günstiger.
Der AD120VT hatte zum Start ca. 1200 Euro gekostet, hatte ein wertiges Gehäuse, gute Speaker etc..
Die neueren Vox Modeling Amps mit dem silbernen Metallgitter habe ich auch nicht mehr empfohlen. Ein Kumpel von mir hatte sich damals so einen 2x12er gekauft, im Vergleich zu meinem 120VT klang der wirklich nicht gut.
 
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also die meisten Modeller nur als Combos? :gruebel:

Nö, da gibt es natürlich auch Tops - aber ich kann halt nur über Equipment schreiben / reden, das ich habe bzw. lange genug in den Fingern hatte, um mir ein Urteil zu bilden. Und von VOX habe ich kein Top und auch sonst keinen Modeller als Top..

Hier über über einen Amp zu (be)richten, den ich mal ein paar Minuten im Musikgeschäft getestet habe, wäre doch Quatsch (außer vielleicht: ... hab ich mal kurz probiert, hat mich gleich nicht überzeugt...).
 
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Die ersten Valvetronix Amps (AD120VT und AD60VT) hatten noch das blaue Tolex, ebenso die minimal veränderten VTX Modelle.
...

Da brat' mir doch einer einen Storch, meinen alten AD60VT hatte ich schon ganz vergessen. Den habe ich mir irgendwann um as Jahr 2006 oder so (jedenfalls kurz nach seinem Erscheinen) für den Einstieg in eine Galaband gekauft, und diesen Job hat er damals auch ordentlich erfüllt. Er klang damals ausreichend gut und sehr vielseitig, bis auf High-Gain ging so ziemlich alles. Und (wahrscheinlich auch bedingt durch die Röhre im Signalweg) klang es auch einigermassen angenehm und rund. Effektmäßig konnten die Cubes von Roland mehr und "glitzerten" dabei auch wesentlich brillianter, aber wie gesagt, für eine Galaband reichte es. Leider brach diese Band recht schnell auseinander, zwei oder drei Gigs gab es nur, die den Amp allerdings mehr als zur Hälfte bezahlten :) Für alles, was musikalisch danach kam und deutlich rockiger war, war der Amp zu leise, der kam kaum mit einem normal spielenden Rockdrummer mit! Er stand dann jahrelang unbenutzt herum, und letztes Jahr habe ich ihn günstig an einen Anfänger verkauft.
 
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Vor Kurzem habe ich einen Behringer V-Amp Pro als Bonus zu meinem Strat-Neuzugang bekommen und war überrascht, was für coole High Gain Sachen damit gehen.
Das kann mein POD XT nicht so gut. Für Cleansounds ist der V-Amp Pro auch okay, klingt aber schon etwas gestrig. Da ist der POD XT wieder besser.
Im Vergleich zu meinem Boss GT10, der zwar auch nicht mehr aktuell, aber immerhin zwei bis drei Generationen jünger ist, schneiden beide „Oldies“ überraschend gut ab. Zumindest, wenn ich sie im Homestudio verwende.
Vorm Amp (oder 4-kabelig in der FX-Loop) ist der Boss selbstverständlich unschlagbar. Abgesehen von meinem analogen FX-Board, aber das ist OT.
Einen Fortschritt höre ich eindeutig, aber unbrauchbar sind die alten Schätzchen meiner Meinung nach bei Weitem noch nicht.
Und trotzdem schiele ich schon länger nach einem AxeFX.

Verdammtes GAS! :D;)
 
meinem analogen FX-Board, aber das ist OT.
Einen Fortschritt höre ich eindeutig, aber unbrauchbar sind die alten Schätzchen meiner Meinung nach bei Weitem noch nicht

Meine Zustimmung, habe hier noch den Behringer V-Amp (die graue Version für Bass) und finde den heute noch brauchbar. Jedenfalls um Längen besser als die blaue Git.Version.
 
Der Tech21 Trademark 60. Klang zwar super, vor allem wenn man ihn alleine zuhause gespielt hat, mit den angegeben analog modellierten Amptypen hatte das aber wirklich nix zu tun.
 
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Die Peavey Vypyr Geschichte würde ich auch noch benennen. Die Bedienung ohne das zugehörige Board ist fast unmöglich, und bei ner digitalen Kiste sollte deutlich mehr drin sein.

Das ist aber nun gerade die Eigenheit des Vypyr-Modellings: Es ist gar nicht digital!

Es handelt sich um programmierbare Transistor-Vorstufen (ähnlich der damaligen TransTube-Serie, denke ich mal) mit digitalem MultiFX. Die unterschiedlichen Amps wurden also nur durch analoge Mittel simuliert. Sicher wurden dabei auch eine unterschiedliche Anzahl von Zerrstufen etc. verwendet, aber man stößt da auch an Grenzen in Bezug auf Platinenraum und Ökonomie. Es werden also eher einzelne Elemente miteinander kombiniert als eine Vielzahl kompletter Signalwege auf Transistorbasis nachzubauen. Das lässt die Sounds einander im Charakter natürlich ähnlicher erscheinen. Zumindest den meisten frühen Modellern haben diese Amps aber durchaus auch manches voraus, zB die so gut wie nicht vorhandene Latenz und eine mMn bessere Durchsetzung im Bandgefüge.

Zur Zuverlässigkeit kann ich allerdings nichts sagen, da ich selber keinen auf Dauer hatte. Es wundert mich aber nicht weiter, wenn dem so war. Peavey baute ja noch lange ausschließlich in den USA, als andere schon auslagerten. Das war nicht nur ein Verkaufsargument, die Qualität war damals wirklich sprichwörtlich robsut. Zu Recht hatte Peavey den Ruf, vielleicht nicht immer die modernsten und am meisten hochgezüchteten Amps zu bauen, aber solide Ware, "built like a battleship". Als man dann die Hauptproduktion nach Fernost (ich meine, zunächst vor allem Vietnam) verlagerte, fehlte wohl die Erfahrung im Umgang mit den dortigen Lohnherstellern un der nötigen QC. Da gabs viel Ausschuss, und der Ruf ging nicht zu Unrecht bergab. Inzwischen haben sie sich wieder etwas gefangen, wie mir scheint, aber die richtigen Fans haben sie verloren.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Daraufhin habe ich mir dann zum Vergleich die Bohnen von Line6 (POD oder Pod2?), Johnson (J-Station) und das pendent von Behringer besorgt. Letzteres fand ich furchtbarst; der Pod war für Crunch ok, der Johnson war für Clean und Volldampf-Brett echt gut. Aber alle gingen wieder zurück.

Die J-Station habe ich mir auch irgendwann mal (gebracht) gekauft, vor allem zum Üben über Kopfhörer. Ich hab sie heute noch und muss sagen, für mich ist sie von allen aus dieser Generation am Besten gealtert. Ich würde gerade die HiGain-Sounds vielen noch heute aktuellen Modellern vorziehen. Meine Lieblingsmodels sind der Rectifier - auch wenn er nicht so wahnsinnig viel gemein hat mit dem Original, klingt er einfach gut - und die stark verzerrten Marshall-Sounds. Unter den angezerrten Sounds fand ich eigentlich den Johnson-eigenen noch am Besten, aber es stimmt schon - das generell nicht die Stärke der ersten Modeller. Eigentlich auch heute noch nicht, außer vielleicht bei den Hi End-Geräten.

Bei der J-Station gabs übrigens mal ein Firmware Update, dass man mit etwas Glück vielleicht noch im Netz findet, und es lohnt sich. Da sind ein paar zusätzliche Amps und vor allem Cabinets enthalten, die mMn besser sind als die ursprünglichen. Durch die Drehschalter mit festem Aufschrieb und begrenzten Rastungen ist es aber leider recht umständlich, diese Ergänzungen am Gerät anzuwählen. Viele wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie da sind.

Gruß, bagotrix
 
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Wir haben sowas als 100 Watt Topteil mit Röhrenendstufe vor ca. 10 Jahren für das Jugendhaus gekauft wo ich gearbeitet habe, zusammen mit einem Blackstar HT20.
Der Blackstar hat sich deutlich besser durchgesetzt...

Und den Vypyr hat keiner genutzt, weil keiner den sinnvoll einstellen konnte und wollte.
Für uns wars n Fehlkauf, die Kiddies wollten alle den Blackstar oder Randall G3 spielen.
 
Ich habe auch noch so einen "alten" Behringer V-Amp. Der steht seit Jahren als Notlösung im Wintergarten und funktioniert tatsächlich noch einwandfrei.
Das Modelling konnte ich damals, als ich ihn gekauft habe, nicht wirklich beurteilen. Ich fand es einfach cool, dass so ein preiswerter Amp so viele verschiedene Sounds produzieren konnte.

Was mich aber von Anfang an total genervt hat, war die Bedienung. Ohne danebeliegendes Manual geht da fast gar nix.
Die Knöpfe und Potis sind durch die Bank mehrfach belegt und nicht wirklich intuitiv bedienbar.
Dazu, einen bestimmten Sound oder ein bestimmtes Model selbst zu verändern, bin ich tatsächlich nie gekommen. (Ich weiß bis heute nicht, ob das überhaupt möglich ist.)

Letztlich habe ich den Amp ohne Models genutzt. Nur Clean und High Gain (oder bei Behringer "Heaven" und "Hell").
Dafür war er für die paar Euro, die er gekostet hat, dann wieder vergleichsweise gut.

Momentan steht ein Fender Mustang GT bei mir rum. Der kann auch modeln, klingt besser und ist vor allem viel einfacher (weil per Bluetooth übers Smartphone) bedienbar.
Aus einer Datenbank bei Fender kann man sich beliebige neue Sounds auf den Amp runterladen. Darunter auch viele Signature-Sounds, die von den Usern selbst für bestimmte Songs erstellt wurden.

Die Qualität reicht dabei von ganz gut bis furchtbar. Wenn man aber ein paar gute Sounds oder Models gefunden hat, funktioniert das Ganze für Amateure wie mich schon ganz gut.
Profis haben sicher ganz andere Ansprüche, aber die spielen ja auch in einer anderen (Preis-) Liga.
 
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Technikverschlossenheit hat nichts mit Alter zu tun. Im Gegenteil, ab nem gewissen Alter freut man sich über die Assistenz durch die modernen Mittel ;)
 
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Ich habe auch noch so einen "alten" Behringer V-Amp. Der steht seit Jahren als Notlösung im Wintergarten und funktioniert tatsächlich noch einwandfrei.
Das Modelling konnte ich damals, als ich ihn gekauft habe, nicht wirklich beurteilen. Ich fand es einfach cool, dass so ein preiswerter Amp so viele verschiedene Sounds produzieren konnte.

Was mich aber von Anfang an total genervt hat, war die Bedienung. Ohne danebeliegendes Manual geht da fast gar nix.
Die Knöpfe und Potis sind durch die Bank mehrfach belegt und nicht wirklich intuitiv bedienbar.
Dazu, einen bestimmten Sound oder ein bestimmtes Model selbst zu verändern, bin ich tatsächlich nie gekommen. (Ich weiß bis heute nicht, ob das überhaupt möglich ist.)
Daher hatte ich mir damals auch recht zeitnah ein USB-Midi Interface besorgt um über den PC das Teil einzustellen.
 
Ich hatte immer schon Modeling Amps fürs Üben zu Hause. Angefangen habe ich mit dem Tom Scholz Rockman. Das Teil klang damals phänomenal. Leider hat meiner irgendwann einfach den Geist aufgegeben.
Danach gabs den Zoom 9000. Das Teil war klangmäßig langweilig.
Gut gefallen hat mir lange der Digitech Genesis I. Hier gab es endlich mal wieder Knöpfe zum drehen ;)
Heute hab ich den Digitech RP 500 und einen VOX DA-5. Den kleinen VOX spiel ich immer wieder gerne. Die Amp-Simulationen des RP500 find ich wiederum langweilig, die Modulationseffekte allerdings sind super.
 
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Der Tech21 Trademark 60. Klang zwar super, vor allem wenn man ihn alleine zuhause gespielt hat, mit den angegeben analog modellierten Amptypen hatte das aber wirklich nix zu tun.
kann mir vorstellen, dass analoges Modelling besser altert

Das ist meiner Erfahrung bzw. Empfindung nach sowieso das Problem der "frühen" Modeling-Amps, die ich angespielt habe. Viel zu Basslastig abgestimmt und zuwenig Höhen-/Mittenreserven bzw. mangelnde Transparenz im Klangbild (->matschig)
könnte man da nicht einen Treble-Booster oder so benutzen?

Also Latenz und sowas waren bei euch keine Probleme?
 
könnte man da nicht einen Treble-Booster oder so benutzen?
hatte ich mal ne weile gemacht. Ein AD30VT (hieß der glaub ich) an ner 2x12Box. Die originalen Vox-Modelle klangen dann echt gut, wenns Richtung Queen gehen sollte. Aber erstens ist das nicht Sinn von Modeling und 2. kam irgendwann ein AC4 und der klang einfach nur ... geil!

Also Latenz und sowas waren bei euch keine Probleme?
nö... für mich nicht, aber ich bin ja auch nicht DIE Referenz :)
 
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