Noten oder Tabs? Bringen mich Noten weiter?

  • Ersteller Kannix*
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo,
ich denke auch, es ist gut sich ein gewisses Basiswissen an Musiktheorie anzueignen.

- Intervalle / Qualitäten
- Akkordbildung
- Tonleiterstufen / Akkordformeln
- Kadenzen
- Shapes
- Skalen
- Modes / Kirchentonleitern
- Arpeggien

Auch ist es gut sich über verschiedene Rhythmen klar zu werden.

Die Sache mit dem Notenspiel ist aber die, dass das Notenspiel bei - und ich stecke jetzt einfach mal alle in einen Sack - Rock- und Blues-GitarristInnen - nicht viel Anklang findet. Bei der klassischen Gitarre sieht das wieder anders aus, weil viele klassische Stücke ihren Ursprung nicht auf der Gitarre haben. Für das Rock- und Blues-Gitarrenspiel oder verallgemeinert gesagt für Saiteninstrumente eignet sich wunderbar die Tabulatur oder auch die erweiterte Tabulatur mit Notenzeichen. Denn auch da können Rhythmik, Takte, Akzentuierungen und Phrasierung beschrieben werden. Die Tabulatur hat den Vorteil, dass sie explizit beschreibt welcher Ton auf welcher Saite und in welchem Bund gespielt wird. Das Spiel von einem Blatt Noten zeigt (im Bezug auf die Gitarre), dass bspw. das eingestrichene c' auf der ersten Hilfslinie steht. Es sagt allerdings nichts darüber aus, ob der Ton auf der tiefen E-Saite im 20. Bund, auf der A-Saite im 15. Bund, auf der D-Saite im 10., auf der G-Saite im 5. oder der h- bzw. b-Saite im 1. Bund gespielt wird. An all den genannten Stellen liegt überall der selbe Ton.
Für ein Tasteninstrument ist das natürlich wunderbar. Denn dreht man das Notenblatt um 90° mit dem Uhrzeigersinn, entspricht jeder Halbtonschritt auf dem Blatt Papier genau einen Halbtonschritt auf der Tastatur. Natürlich stimmt das auch ohne dem Drehen des Blattes. Aber so ist es visulaisiert 1:1 von links nach rechts übertragbar und der gleiche Abstand. =)
Verwendet man hingegen die Tabulatur, kann man auch pro Saite/Bund genau den Ton beschreiben, den man möchte.
Die Töne auf dem Griffbrett zu wissen und zu benennen ist auch sehr wertvoll und dient der Orientierung und Finden von Grundtönen.

Long story short: Hintergrundwissen ist sehr gut und hilfreich.
Das Spielen von Noten vom Blatt ist (wie ich finde begründet) nicht des GitarristInnen's FreundInn.

Ein Buchtipp von mir:
In vivo guitar von Abi von Reininghaus.

Beste Grüße,
DeeZett.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es sagt allerdings nichts darüber aus, ob der Ton auf der tiefen E-Saite im 20. Bund, auf der A-Saite im 15. Bund, auf der D-Saite im 10., auf der G-Saite im 5. oder der h- bzw. b-Saite im 1. Bund gespielt wird. An all den genannten Stellen liegt überall der selbe Ton.
Tja, da muß man halt überlegen, wo komm ich her und wo will ich hin:rolleyes:, das ist so eine Besondertheit, die auf den meisten anderen Instrumenten nicht vorkommt und dann da auch kein Problem ist:m_git_a:.
 
@Kannix*
Nur interessenshalber, was ist die Erkenntnis?
 
Tja, da muß man halt überlegen, wo komm ich her und wo will ich hin:rolleyes:, das ist so eine Besondertheit, die auf den meisten anderen Instrumenten nicht vorkommt und dann da auch kein Problem ist:m_git_a:.
Das weiß ich bis heute nicht;)
 
Um mal auf die Ausgangsfrage einzugehen.

Bringen mich Noten, Musiktheorie (oder TAB´s) weiter?
Ja, auf jeden Fall.
Alles was man in dieser Richtung lernt wird einen irgendwann und irgendwie weiterbringen.

Ich selbst habe seinerzeit auch erst recht spät angefangen mich zumindest mit dem Grundverständnis der Musiktheorie tiefer zu beschäftigen und stimme z.B. @DeeZett in seinem Beitrag wirklich sehr zu.

Zu wissen welche Töne sich "wo" auf dem Griffbrett befinden und wie sich Akkorde zusammensetzen ist einfach wichtig. Im Band-Kontext muss man erst recht manche Dinge verstehen.

Ob es jetzt Noten oder TAB´s sind und ob/wann man das zwingend lesen und verstehen können muss, dass hängt natürlich sehr von der Situation und den ganz persönlichen Zielen ab.

Ich selbst habe z.B. auch so meine Problememit dem schnellen Lesen von Tabulatur.
Das hat mich in manchen Momenten auch schon durchaus sehr gefrustet. ;-)
In Workshop-Situationen ist so etwas z.B. gar nicht schön. Wenn man da immer "hinterher hinkt"?
 
@OliverT

Hallöle Oliver!

Ich schrieb ja:

"Ob es jetzt Noten oder TAB´s sind und ob/wann man das zwingend lesen und verstehen können muss, dass hängt natürlich sehr von der Situation und den ganz persönlichen Zielen ab."

Aber was verstehst Du denn so unter "bringt mich weiter"?
Es ist doch sicherlich ein Zugewinn an Fähigkeiten wenn man Noten und/oder Tabs lesen kann?
Danach sind dir doch Dinge möglich, die vorher so definitiv nicht möglich waren? Oder? ;-)

Wer es nicht so gar nicht "benötigt", ok...
Klar, an der Gitarre selbst bringt es mir technisch ja auch eher wenig wenn mich gut in Chemie auskenne.

Aber mit Noten oder TAB´s kann man halt auch vom Blatt spielen.
Das ist doch sicherlich für jeden Musiker eine sehr nützliche Fähigkeit?

Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich schon viele Dinge mit..."ach was...brauche ich nicht" abgetan.
In der Regel war mit das einfach nur zu anstrengend und ich habe Gründe gesucht etwas nicht zu tun. So auch bezüglich zu unserem Thema hier.
Aber hinterher sagt man sich ja oft, mein Gott hätte ich ja auch schon mal früher machen können. ;-)

Irgendwann liegt halt bestimmt mal so ein dämliches Blatt mit Noten oder TAB´s vor einem.
Aber wie gesagt, dass hat auch etwas mit Neugier, und verstehen und lernen wollen zu tun.
Letztendlich soll das jeder für sich selbst bewerten.

Aber als "Anregung" würde ich aber immer sagen...."klar bringt dir das etwas".
Vo allem dann, wenn es dich ja scheinbar interessiert und du es eigentlich verstehen möchtest.
Und diesen Eindruck habe ich bei dem Fragenden eigentlich schon.
 
Spielen nach Tabs ist wirklich einfach. Ich meine damit den Weg vom Blatt ins Gehirn und die Verständlichkeit. Wenn du das Stück kennst und noch nebenbei hören kannst, umso besser. Ein neues Stück nur nach Tabs (einfache Darstellung) ohne es zu kennen, ist deutlich schwierig. Erweiterte Tabulatur bringt mehr mit sich.
Was dann vom Blatt bzw. vom Stück an Schwierigkeit gefordert wird ist natürlich eine andere Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SlowGin
Ja mit den Tabs oder Noten hast Du sicherlich dann recht, wobei ich dann die Taps präferieren würde, da hier auch exakt gezeigt wird wie der Fingersatz sein sollte.

Ich selbst nehme gerne, falls ich nicht selbst heraushöre, die Noten & Tab Kombination, wobei ich die Noten hauptsächlich wegen der Notenlängen usw. nutze und die Tabs für den Fingersatz.

Wichtiger als Noten lesen, ist meiner Meinung nach Harmonielehre!! Das ist das was in der Praxis eher wichtig ist, aber selbst da gibt es zig tolle Musiker in meinem Umfeld, die da gar keine Ahnung haben und trotzdem in Bands einen fantastischen Job machen, ober Cover oder eigene Songs, ich verstehe zwar nicht ganz wie die das hinbekommen ;) Aber es funktioniert.

Um Harmonielehre zu verstehen, Bedarf es zum Beispiel keines know-hows von Noten lesen.

Deshalb würde ich Üben, Tabs und Harmonielehre weit vor Noten lesen stellen - Da die ersten 3 Punkte einen praktisch schneller vorwärts bringen - Je nachdem wieviel zeit zur Verfügung steht.

Aus der Praxis habe ich auch noch nie, egal mit wem ich musiziert habe, gefragt ob er Noten kann oder nicht, geschweige an seinem Spiel feststellen können oder er Noten lesen kann oder nicht.

Es ist oft überraschend, wer dann auf einmal Noten sehr gut kann und wer nicht - und dies hat mit der Qualität wie einer und was einer spielt, in der Regel gar nichts zu tun.

Ich selbst finde es schön, wenn ich mich mit anderen Musikern "musikalisch" unterhalten kann, falls das aber nicht der Fall ist, ist das auch nicht schlimm .......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@OliverT
Ok, so geschrieben bin ich da bei Dir.
Das sehe ich dann doch sehr ähnlich. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Thema ist halt sehr individuell
Bei mir ist es so daß ich mir nach Bandauflösung und 10Jahren Pause erstmals eine Konzertgitarre gekauft habe und
etwas in die Klassik eingstiegen bin, da kann ich mit Tabs relativ wenig anfangen. (bei den Gitarrenoten sind da die Fingersätze
meist angegeben)
Aber bei der E-Gitarre hilft mir beides, Noten und Tabs während ich wiederum keinen blassen Schimmer von Harmonielehre habe.
(vielleicht mache ich deshalb lauter so seltsame Lieder? egal hauptsache es macht Spaß)
 
Um Harmonielehre zu verstehen, bedarf es zum Beispiel keines know-hows von Noten lesen.

Steile These! Es sei denn, du kannst die für ein wirkliches"Verstehen" harmonischer Beziehungen unverzichtbare Einsicht in Stimmführungsverläufe und Intervallbeziehungen aus einer Tabulatur ablesen - was zwar kein Ding der Unmöglichkeit, aber auch keine Trivialität ist.

Fakt ist aber, dass mehr als nur rudimentäre Notenkenntnisse spätestens dann erforderlich werden, wenn man sich mit der professionellen Harmonielehre-Literatur (die heute weitgehend auf analytisches Verständnis abzielt) beschäftigen möchte. Da wird man leider weitgehend mit Klavierbeispielen oder sogar Orchesterpartituren konfrontiert.
Das Tab- und Griffbildchen-Zeugs, das der auf Gitarristen spezialisierte Markt anbietet, ist da leider inhaltlich sowohl einseitig, als auch dürftig.

Es ist oft überraschend, wer dann auf einmal Noten sehr gut kann und wer nicht - und dies hat mit der Qualität wie einer und was einer spielt, in der Regel gar nichts zu tun.

Da stimme ich dir zu.
 
Professionelle analytische Harmonielehre und Orchesterpartituren schiessen meines Erachtens etwas über die Eingangsfragestellung hinaus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um Harmonielehre zu verstehen, Bedarf es zum Beispiel keines know-hows von Noten lesen.
Da stimme ich dir zu. Das Notenlesen vom Blatt hat mit der Harmonielehre an sich ich auch recht wenig gemeinsam.
Das Nachnotenspielen kann man für das Erlernen von z.B. Intervallen und Akkorden vernachlässigen. Ich denke, um auf das Beispiel einzugehen, ist es wichtiger zu wissen:
Welche Intervalle gibt es?
In welchen Beziehungen stehen sie?
Wo liegen sie auf dem Griffbrett?
Der Verständnis halber zu erlernen benötigt es keine einzige Notenzeile.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@rle das sehe cih auch so ;)
@DeeZett - Exakt

@OckhamsRazor
Glaube da reden wir einander vorbei - Ich habe nicht gesagt das man mit Tab Harmonielehre lernen kann oder Intervalle ablesen....naja der eine oder andere kann das vielleicht ;)

Für Harmonielehre braucht es weder Notenlesen know-how noch Tabs noch ein Instrument.

Mal im Ernst, wir befinden uns hier im Gitarrenbereich, was denkst Du wie viele hier eine Orchesterpartitur in ihrem Leben benötigen? Von 100, 1er? Und das wäre eventuell noch hoch gegriffen ;)

Weiterhin gibt es gerade für Gitarre, mehr TABS als Noten und das ist nicht erst seit ein paar Jahren so, sondern schon seit den 70ern ...(soweit kann ich zurückdenken) ;)

zu Deinem Satz:
"Das Tab- und Griffbildchen-Zeugs, das der auf Gitarristen spezialisierte Markt anbietet, ist da leider inhaltlich sowohl einseitig, als auch dürftig."

Ohne diese Tabs, würden viele Gitarristen, ich behaupte mal ein massiver Großteil, keine Songs nachspielen können, somit haben diese sehr wohl einen Sinn, ob Dir das nun schmeckt oder nicht ;)

Es ist schön, wenn sich jemand sehr gut mit Theorie auskennt, aber Theorie ist nicht alles ..... auch wenn Du Dich da sehr auszukennen vermagst ..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Mal im Ernst, wir befinden uns hier im Gitarrenbereich, was denkst Du wie viele hier eine Orchesterpartitur in ihrem Leben benötigen?

Das dürfte sich tatsächlich im Promillebereich bewegen. Aber es geht ja um die Frage des Notenlesens an sich, und wenn ich mit meiner Klampfe vor einem schlauen Harmonielehrebuch sitze, dessen Beispiele ich nicht entziffern kann, dann habe ich doch die A....karte gezogen. Natürlich fluche ich auch jedesmal, wenn ein Autor meint, irgendeine geniale Modulation von Murks-Moll nach Gurk-Dur anhand einer ganzseitigen Orchesterpartitur demonstrieren zu müssen, aber da muss man dann halt durch. Das schließt ja nicht aus, dass ich den ganzen Krempel dann anschließend auf ein paar Akkordsymbole oder Griffbilder reduziere, aber dazu muss man zuvor auch lesetechnisch die Spreu vom Weizen trennen können, sonst wird das nichts.
 
Zeit, aus der Beobachtung auszusteigen.

Vielleicht ist ja einer von Euch so nett, mich "zu wecken", wenn der TE sich wieder zu Wort meldet.
Danke
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben