Das ist vermutlich auch ein guter Gedanke, wobei ich eher selten Jemanden sehe / höre, der mich wirklich begeistert... auch gut verkaufende deutsche Gitarrenbands nicht...
Also was ich da rauslese, ist, dass Du - positiv betrachtet - eine ziemlich genaue Vorstellung zu haben scheinst, wie Deine songs klingen sollen. Und das scheint - und das macht es dann doch schon zu einer Herausforderung - innerhalb des nicht gerade kleinen Bereichs "Rock" nicht gerade das zu sein, was mainstream ist bzw. es scheint überhaupt recht selten vorzukommen.
Hmmm ... Fällt mir als erstes ein, dass die allermeisten professionellen drummer und Bassisten (also die Musiker, die auf unterschiedlicher Art von ihrem Musikmachen leben können), auf die ich damals gestoßen bin, genretechnisch ziemlich breit aufgestellt waren.
Hat beispielsweise damit zu tun, dass etliche auch mindestens in Bands waren, welche die Top 40 -Schiene bedient haben und dann musst Du eben in der Lage sein, Blues, Rock, Soul, Funk, Grunge, Pop in seinen unterschiedlichsten Varianten gut rüberzubringen und auch drauf zu haben, wie sich sowas anhört. Es gab beispielsweise keinen ernstzunehmenden Gitarristen mit Auftrittsambitionen mehr, die den Knopfler-Stil von den Dire Straits nicht nach kürzester Zeit abrufbar und improvisatorisch drauf hatte und abliefern konnte, gleiches gilt für alle Stile und Techniken, die aus irgendwelchen Gründen angesagt sind.
Welche anderen Musikprojekte die dann quasi privat oder aus Leidenschaft oder auch mit professionellen verfolgt haben und mit denen sie auftreten, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.
Was ich damit meine, ist: Auch wenn Dir musikalisch eine Band oder ein Musiker nicht direkt gefällt oder Dich wirklich begeistert - die haben wesentlich mehr drauf und können sich normalerweise auf Bedarfe, die entsprechend kommuniziert werden, einstellen und die bedienen - sonst wären sie keine Profis. Und die Wahrscheinlichkeit ist eher groß, dass die jemanden kennen, der passen könnte, wenn die das nicht selbst machen können oder wollen oder wenn es grade für die nicht paßt. So groß ist die Gemeinde der professionellen Musiker auch in Berlin nicht als dass man sich nicht untereinander kennen würde.
Was mir gerade noch einfällt: Sprich doch mal Leute an, die Musikunterricht geben. Nehmen wir mal drum oder Bass. Ein Treffen sollte sich ja arrangieren lassen, wenn die Leute suchen und Dir deren Anzeige oder WEB-seite oder so gefällt.
Wenn die gegen Kohle Unterricht geben, vermute ich mal, wird denen die Anfrage, für jemand anderen einen song einzuspielen, nicht völlig absurd vorkommen. Ist dann eher eine Frage des Preises, des Aufwandes und der gegenseitigen Kommunikation, was genau gesucht und gewollt wird.
Und meine Erfahrung ist: ein professioneller Bassist kennt mindestens 5 professionelle Drummer, mit denen er gut harmoniert und umgekehrt.
Und mit drum und Bass hast Du erst mal ein wirklich funktionierendes Fundament, wenn wirklich klar ist, wo Du hinwillst mit dem song.
Wäre jedenfalls auf jeden Fall ein Weg, den ich einschlagen würde. Nimm einen song von Dir, wo Du sehr genau weißt, was Du vom drum und dem Bass haben willst, wo die Parts, die Struktur und die Übergänge etc. klar sind, nimm 500 EURO in die Hand und begib Dich auf die Suche. Ob 500 EURO reichen, weiß ich nicht, aber ich spekuliere mal in der Gegend rum und sage: Wer für 50 EURO die Stunde Musikunterricht gibt und wer für 250 EURO Auftrittsgage bereit steht - der kann schon mal 4 Stunden bis zu einem halben Tag für ne Aufnahme bereit stehen - wenn halt klar ist, was die spielen sollen.
Die Wahrscheinlichkeit schätze ich auch nicht allzu gering ein, dass die halt aufnahmetechnisch nicht völlig ahnungslos sind, also schon wissen, wie so ne Aufnahme professionell eingespielt werden kann - ob das dann noch mal extra kostet, wäre Verhandlungssache.
Von da aus kann sich alles mögliche entwickeln: Vielleicht gefällt denen ja, was Du machst und die sind bereit, mit Dir ein Projekt zu starten, bei denen es darum geht, 8 songs für ne CD aufzunehmen und sind mit einer Mischkalkulation einverstanden, die heißt: gutes Handgeld für den job und ne Beteiligung an den Verkäufen bzw. den Ausschüttungen, wenn das Zeug es ins Radio schafft oder ne Tour draus wird.
Zumindest kannst Du davon ausgehen, dass die sich mit sowas auskennen und wissen, wodrauf die sich einlassen.
x-Riff